Sind alte oder junge Lehrer besser?

vom 26.02.2012, 15:06 Uhr

Ich kenne diese beiden Generationen von Lehrern auch nur zu gut und kann mich auch noch sehr gut an meine Erfahrungen mit diesen verschiedenen Lehrer-Typen in der Schule erinnern. Zum einen muss ich aber ganz klar im Vorfeld sagen, dass man dies eigentlich nicht verallgemeinern kann. Sicherlich wird es auch den einen oder anderen jüngeren Lehrer geben, der die "alte Schule" unterrichtet, und dies auch sehr gut macht - Genauso, wie es dies auch in der anderen Richtung geben wird.

Bei uns an der Schule waren zum großen Teil sehr viele Lehrer dieser älteren Generation vertreten und diese haben ihren Unterricht eigentlich auch sehr monoton gehalten, was ich persönlich aber eigentlich gar nicht mal schlecht fand. Mit monoton meine ich jetzt nicht, dass die Lehrer einfach nur die ganze Unterrichtsstunde vorne saßen und erzählt haben, sondern eben ihre Lehrmethoden, die irgendwie bei jedem Thema aus den gleichen Aspekten bestanden. Erst gab es einen allgemeinen Teil zur Einführung, dann ein Paar Aufgaben, ein bisschen Gruppenarbeit, etc. und dies wiederholte sich bei vielen Lehrern bei jedem Thema immer wieder.

Bei jungen Lehrern hingegen habe ich beobachten können, dass diese wirklich mit sehr vielen neuen Ideen kommen, die zwar noch recht frisch sind und auch gute Ansätze haben, aber wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich bei den konventionellen Lehrmethoden immer mehr den Eindruck, mehr Wissen vermittelt bekommen zu haben. Durch die konventionellen Lehrmethoden der alten Lehrer hatte ich immer mehr das Gefühl, besser auf die Klausuren vorbereitet gewesen zu sein, da man dort wirklich handfeste Aufgaben erledigt hat. Hier hatte man wirklich eine Routine und eine gute Vorbereitung auf das, was einem in der Klausur erwarten könnte. Bei den jüngeren Lehrern waren die Lehrmethoden hingegen völlig andere, mit denen man auf die Praxis bezogen gar nicht viel anfangen konnte, was mich immer sehr genervt hat. Auch hatte ich den Eindruck, dass die jungen Lehrer sehr viel mehr Wert auf die mündliche Unterrichtsform legen, und nicht eben auf das schriftliche in Form von Hausaufgaben und selbstständiger Arbeit.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Auch wenn die älteren Lehrer und Lehrerinnen viel besser erklären können (Da sie den Lehrstoff schon so oft durch genommen haben) , bevorzuge ich junge Lehrer. Am besten männliche! Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich fühle mich bei männlichen Lehrern einfach besser aufgehoben!

Im Gegensatz zu älteren Lehrern finde ich jüngere viel sympathischer, da sie einen und sein Verhalten viel besser verstehen. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, fällt mir als erstes meine alte Deutsch-Lehrerin wieder ein. Zu meiner Zeit war sie schon circa 70 Jahre alt. Jedes mal, wenn man mal etwas lauter war oder etwas nicht kapierte, kam sie wieder mit ihren Geschichten, wie z. B. dass sie wegen so etwas geschlagen wurde.

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke nicht, dass man das so verallgemeinern kann und muss auch sagen, dass ich sowohl mit älteren als auch mit jüngeren Lehrern gleichermaßen positive wie negative Erfahrungen während all den Jahren meiner aktiven Schulzeit gemacht habe - bzw. machen durfte und musste. Denn obwohl natürlich sowohl die älteren wie auch die jüngeren Lehrersemester ihre Vorzüge und Nachteile haben, kann man es nicht verallgemeinern, weil eben dabei auch verschiedene Persönlichkeiten eine Rolle spielen und letztendlich ohnehin nur der Einzelfall unterscheidet und sich so kein Gesamtbild zusammengeschustert werden kann. Zudem kann ich beobachten, dass sich dieser Umstand offensichtlich nicht geändert zu haben scheint, denn dies ist immer noch genau so zutreffend bei den Lehrern, die beispielsweise unsere beiden kleinen Kinder haben, wie auch bei denen, die meine Lebensgefährtin und ich während unserer Schulzeit gehabt haben.

Bei den jungen Lehrern ist es oftmals so, dass sie noch besser auf manche Schüler eingehen können, weil sie selbst vor nicht allzu langer Zeit noch aktiv die Schulbank gedrückt haben und möglicherweise noch eher dazu in der Lage sind, sich in die Rolle ihrer Schüler hineinzuversetzen - jedenfalls besser als Lehrer, die zuletzt vor vierzig Jahren in der Rolle eines Schülers waren oder dergleichen. Auch hier muss aber gesagt sein, dass gerade solche altgedienten Lehrer auf einen ganz anderen Erfahrungsschatz zurückgreifen können als junge Lehre, die gerade frisch aus dem Studium gekommen sind. Es hängt dann von der jeweiligen Persönlichkeit des Lehrers ab, wie mit den entsprechenden Kenntnissen und erworbenen Fähigkeiten umgegangen wird - weniger aber von seinem eigentlichen Alter, meiner Meinung nach.

Schade finde ich es nur immer dann, wenn es junge Lehrer sind, die scheinbar schon nach ein bis zwei Jahren vergessen haben, dass sie selbst vor ganz kurzer Zeit auch noch die Schulbank gedrückt haben und keinerlei Verständnis mehr für das aufbringen können, was die Schüler in einem solch entsprechenden Alter eben beschäftigt - abseits von der Schule, was sich dann wiederum auch wieder auf die Schule und die dort erbrachten Leistungen auswirken kann. Bei einem Lehrer, der schon einige Jahrzehnte unterrichtet und dafür einfach den Blick verloren hat, kann man es möglicherweise noch einfacher nachvollziehen - nicht aber bei jungen Lehrkräften, die es eigentlich noch besser wissen sollten.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke mal, dass Junglehrer in den meisten Fällen motivierter sind. Dafür sind die älteren Lehrer einfach routinierter, haben mehr Lebenserfahrung und können und kennen ihren Stoff in und auswendig. Für sie ist es dann natürlich ein leichtes, das einfach so hinunter zu rattern. Allerdings sind diese dann auch nicht so motiviert und sie sind schon so lange in ihrem Job, dass sie es meistens einfach sehr locker angehen und sich keine großen Gedanken um die Themen machen.

Bei älteren Lehrer ist es natürlich von Vorteil, dass diese so viel wissen und dann kann das auch souverän vermittelt werden. Die jüngeren gehen mehr auf die Schüler ein, was ja auch sinnvoller ist. Denn oftmals ist man als junger Lehrer ja auch noch unsicher und wenn die Schüler mitarbeiten, ist es dann auch noch um einiges einfacher, auch wenn die Vorbereitung dann natürlich etwas zeitintensiver ist.

Ich würde also mal sagen, dass beides durchaus seine Vor & Nachteile hat. An sich kommt es immer auf den Lehrer an. Es gibt auch noch Lehrer, die sich sehr viel mit verschiedenen Methoden beschäftigen und trotzdem älter sind. Leider sind diese aber auch eher selten. Da im Studium aber mittlerweile sehr viel Wert auch auf die ordentliche Methodik gelegt wird, würde ich mal sagen, dass ich das im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte ändert und auch ältere Lehrer mehr Wert darauf legen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich mach selber eine Ausbildung und daher kenne ich das. Wir haben sehr viele junge Lehrer aber auch alte. Ich persönlich finde die jungen besser. Sie haben zwar nicht die Erfahrung wie jemand der das schon seit 40 Jahre macht, aber sie motivieren dich. Unser Lehrer ist 28 Jahre alt und sein Unterricht macht richtig Spaß. Er macht ganz viele verschiedene Arten von Unterricht und bring frischen Luft ein.

» ivanaskalova » Beiträge: 4 » Talkpoints: 1,28 »


Beide Lehrerseiten haben ihre Vor- und Nachteile. In meiner Schule gibt es fast nur "alte" Lehrer, sprich über 45-jährige. Natürlich haben sie schon ewige Berufserfahrung und viel miterlebt, können sehr viel Wissen überbringen und wissen, wie man richtig mit Schülern umgeht. Sie kennen sich eben gut aus in dem Beruf. Aber ich finde, dass es sehr wichtig ist, auch junge Lehrer zu haben. Diese haben natürlich nicht so viel Berufserfahrung, aber sie sind viel näher an den Schülern dran. Sie kennen sich viel besser mit der Jugend aus, was wichtig ist, wie man heute das Leben führt. Sie gehen mehr mit der Mode und wissen, wie man möglichst locker den Stoff vermittelt, da sie ja bis vor kurzem selbst noch die Schulbank gedrückt haben.

Ich finde junge Lehrer insgesamt besser, denn es macht viel mehr Spaß, ihnen im Unterricht zu folgen. Sie gehen viel lockerer mit einem um und reißen schneller mal einen Witz. Alte Lehrer sind da viel strenger und disziplinierter. Wobei sie auch oft mehr zu erzählen haben.

» Gestatten?Maggie! » Beiträge: 89 » Talkpoints: 36,65 »


Eigentlich haben wir nur zwei Lehrer, die den Frontalunterricht bevorzugen und fast eine Stunde am Stück reden. Das finde ich auch sehr anstrengend, denn wenn ich mich nicht gefordert fühle, schalte ich sofort ab. Meistens habe ich nicht die Kraft dazu, länger als 15 Minuten zuzuhören, danach schweifen meine Gedanken einfach ab, ohne dass ich es verhindern könnte. Wenn ich schon ohnehin müde bin, dann döse ich sogar fast weg, was natürlich nicht gerade förderlich ist. Und tatsächlich gehören beide eher zur älteren Generation.

Die jüngeren Lehrer lassen uns häufiger zu Wort kommen, teilen Aufgabenzettel aus und fördern Diskussionsrunden. Das liegt mir auch viel mehr, vor allem, weil ich dabei das Gefühl habe, die Zeit ginge schneller vorbei. Einer meiner Lehrer hat auch gesagt, dass es heutzutage "in" ist, dafür zu sorgen, dass sich die Schüler mehr selbst beibringen. Das bedeutet, mehr Referate, mehr "Expertengruppen" und generell mehr selbstständiges Arbeiten. So wird das wohl auch auf der Uni gelehrt und wenn ich an die Lehrprüfungen der Referendarinnen denke, trifft das auch zu. Daher bin ich sehr wohl der Meinung, dass man da schon zwischen alten und jungen Lehrern unterscheiden kann.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Man sollte bei Lehrern zwar nichts pauschalieren, aber an unserer Schule gab es einen Mathematiklehrer, der zwar schon etwas älter war, aber dafür hat wirklich jeder etwas bei ihm gelernt. Während ich bei den jüngeren Lehrern meist nicht besser als die Note Drei abgeschlossen habe, habe ich es bei dem älteren Rechner immerhin auf die Note 2 geschafft.

Ganz anders hat es sich bei mir im Fach Deutsch zugetragen. Bei den älteren Deutschlehrern konnte ich einfach nichts lernen und stand immer so auf um die Note 4. Als wir einen jüngeren Lehrer bekommen haben, konnte ich mich sogar auf die Note 2 verbessern.

Wie man sieht, braucht man manchmal auch etwas Glück, um den richtigen Lehrer zu bekommen.Bei einigen lernt man einfach nichts und ist letztendlich froh, wenn die Stunde vorüber ist. Zudem haben einige Lehrer eine so monotone Stimme, dass man in der Stunde regelrecht einschläft. Deshalb sollten die Lehrer auch dazu beitragen, dass die Stunde für die Schüler auch zu einem Erlebnis wird. Bei einem langweiligen Fach wie Wirtschaft/Politik dürfte dies aber trotzdem sehr schwierig werden.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also das kann man wirklich nicht so pauschal sagen. Ich hatte schon ältere Lehrer, die super interessante Monologe gehalten haben und eine wahre Comedyshow abgezogen haben aber natürlich musste ich auch schon das Gegenteil erleben. Es gab aber auch jüngere Lehrer, die total nervös waren und unter Druck standen oder uns mit ihren neuen Methoden richtig auf den Geist gegangen sind.

Wie ein Lehrer letztendlich in der Klasse ankommt hängt meist von seiner/ihrer Persönlichkeit ab. Wenn jemand eher locker drauf ist, wird er auch so unterrichten und die strenge Person wird auch im Unterricht so sein. Aber auch die Schüler nehmen die Lehrmethoden und das Auftreten der Lehrkraft individuell wahr und daher sind diese Einschätzungen immer sehr subjektiv.

Ich studiere auch Lehramt und auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Wir lernen beispielsweise in extra Kursen etwas über die Verwendung und den Einsatz neuer Medien im Unterricht und auch in der Didaktik wird uns einiges vermittelt. Ich habe auch Kontakt zu einigen älteren Lehrern bzw. Lehrerinnen und die sind über die neuen Kurse sehr erstaunt. Damals waren die Kurse während der Lehrerausbildung einfach ganz anders und es ging mehr um der reinen Vermittlung als um das „wie“. Die Ausbildung hat sich hier einfach stark schülerorientiert verändert und was man später daraus macht liegt wieder an jedem Student und an dessen Charakter und Einstellungen.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich persönlich denke dass es nicht vom Alter abhängt ob ein Lehrer gut oder schlecht ist sondern von seiner Motivation, und zwar nur von seiner Motivation. Wenn junge Lehrer frisch von der Schule kommen dann sind sie vielleicht noch eher motiviert als die Kollegen die kurz vor dem Abschuss stehen, aber das muss nicht so sein. Junge Lehrer sind oft schlecht bezahlt, haben nur Springerposten oder sind einfach erst einmal durch den Schulalltag überfordert oder ihnen fehlt auch die Routine. Ältere Lehrer sehen die Dinge oft gelassener, sie können aber auch schon nervliche Wracks sein.

So individuell wie jeder von uns ist sind eben auch die Lehrer, der eine ist gut in seinem Job, der andere eben besser obwohl alle das gleiche gelernt haben.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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