Der Vergleich mit anderen Menschen - Unsinn?

vom 26.02.2012, 13:48 Uhr

Hin und wieder erwischt es mich und ich vergleiche mich mit anderen Personen. Sei es aufgrund von anscheinend "innerliche Defiziten" bei mir, oder aber aufgrund von äußeren "Nachteilen", die ich in den Momenten sehe. Wie sieht es bei euch aus? Vergleicht ihr euch auch ab und zu mit anderen Menschen? Wie steht ihr grundsätzlich zu diesem Phänomen des Vergleichs mit anderen? An sich ist es ja Blödsinn. Jeder ist in seiner Art einzigartig und ein Vergleich damit Unsinn. Trotzdem machen wir es. Warum? Wo kann ein Vergleich nur unsinnig sein und wo ist er evtl. förderlich?

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Solche Vergleiche mit anderen Personen sind ziemlich menschlich. Fast jeder wird sich schon mal mit anderen Menschen verglichen haben, man sollte nur nicht immer allzu viel darauf geben. Dennoch sind nicht alle Vergleiche unsinnig. Sinnvoll finde ich zum Beispiel Vergleiche bei der Arbeit. Denn wenn andere deutlich bessere Leistung bringen, sollte ich mich vielleicht fragen, woran es liegt und ein wenig vergleichen, um sich selbst steigern zu können. Das ist auch vollkommen in Ordnung, solange eben kein Konkurrenzkampf daraus wird.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich vergleiche mich natürlich wie jeder andere auch hin und wieder einmal mit jemanden, aber in der Regel ist das wirklich nur sehr selten der Fall und auch nur dann, wenn ich in einer direkten Wettbewerbssituation zu dieser Person stehe. Das ist dann eigentlich auch nur im Sport der Fall, wo eine Person vielleicht bestimmte Dinge besser oder zumindest anders zu machen scheint als ich und ich dann mich mit dieser Person vergleiche.

Wenn ich einen solchen Vergleich anstelle, dann sehe ich mich aber nicht grundsätzlich als schlechter an. Viele Menschen vergleichen sich ja auch mit jemanden, den sie in irgendeiner Art und Weise als besser oder überlegen ansehen und dann kommen sie selber natürlich nicht unbedingt gut bei weg. Als Beispiel kann man da nennen, wenn eine Frau ihre Beine mit denen eines Topmodels vergleicht, da hat man ja kaum eine Chance mit zu halten und man würde seine eigenen Beine auf einmal vielleicht als unnormal dick einschätzen. Äußerliche Vergleiche stelle ich aber im Allgemeinen nicht an, weil ich einfach auch gar keinen Grund dazu sehe und ich finde es gar nicht schlimm, wenn nicht alle Menschen genormt sind oder wenn jemand vielleicht besser oder einfach nur anders aussieht als ich.

Ich finde es eigentlich ganz normal, dass man ab und an einen Vergleich anstellt und sehe daran auch so gar nichts verwerfliches. So lange man sich selbst oder einen anderen Menschen deswegen nicht fertig macht ist das für mich schon ganz in Ordnung.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Rein optisch vergleiche ich mich gar nicht mehr mit anderen Menschen, aber ich habe das in meiner Jugend ziemlich häufig gemacht. Ich habe eine Erbkrankheit, aufgrund derer ich anders aussehe als andere Menschen, was wohl unter anderem auch damit zusammenhängt, dass ich häufig am Schädel und im Gesichtsbericht operiert worden bin und da nicht alles so gelaufen ist wie es hätte laufen können oder sogar sollen. Einiges an mir könnte man auch sicherlich noch so verändern, dass ich mehr einem Normalbild näher komme, aber sicherlich nicht alles, sodass ich immer „anders“ aussehen werde. Und wenn ich eine Operation vor mir habe und noch am Planen bin, wenn ich also weiß, dass ich Fachärzte für plastisch-ästhetische Chirurgie aufsuchen werde, denen ich schildern muss, was ich mir genau vorstelle, dann versuche ich tatsächlich auch heute noch, mir vor Augen zu halten, was an mir denn genau anders ist als an anderen Menschen, die diese Krankheit nicht haben, denn es fällt mir wirklich teilweise schwer, ganz offensichtliche Unterschiede zu sehen. Es ist deutlich komplexer in meinem Fall, aber ein Vergleich mit anderen ist hin und wieder wirklich notwendig. Als Jugendliche habe ich mich aber in anderer Hinsicht mit anderen Mädchen verglichen, damals hatte das noch eher einen zerstörenden Charakter, jedenfalls in Bezug auf meine psychische Verfassung.

Ein Vergleich in Bezug auf andere Belange, beispielsweise auf den Verlauf meines Lebens oder meinen beruflichen Weg, ist allerdings etwas anderes. Ich finde, dass man solche Vergleiche auf verschiedene Weise ziehen kann, nämlich einerseits als solche, in denen man sich vor Augen hält, was aus Mitschülern geworden ist und was sie teilweise für eine beispiellose Karriere hingelegt haben und was man selbst im Vergleich dazu für ein armes Würstchen ist. Andererseits gibt es aber auch diesen Vergleich, der einem Motivation verschafft, weil man sich vor Augen halten kann, inwiefern man es vielleicht schwerer hatte und seine eigene Situation doch besser lösen konnte als andere, die es deutlich leichter hatten. Oder eben so, dass man sich bestimmte Menschen mit ihrem persönlichen Werdegang kurzfristig mal als Motivation nimmt, um selbst voranzukommen, weil man sich an ihnen messen will. Gut, das ist wiederum eine Art, die ich nicht wirklich kenne, weil ich meine, dass die Gegebenheiten doch bei jedem so unterschiedlich sind, dass es kaum möglich sein dürfte, einen wirklich ganz konkreten Vergleich zu ziehen, bei dem wirklich alle Faktoren stimmen. Dennoch meine ich aber, dass eine solche Art, zu vergleichen, nicht unbedingt schlecht sein muss, sofern sie einem selbst dient, irgendeine Art von Motivation daraus zu ziehen.

Im Übrigen glaube ich sogar, dass es in der Natur des Menschen liegt, dass er sich mit anderen vergleicht und sich an ihnen messen will. Ein Wettbewerb ist im Grunde genommen auch wiederum nichts anderes als ein Vergleich verschiedener Menschen untereinander und ihrer einzelnen Leistungen, und nicht immer ist es bei einem Wettbewerb der Fall, dass die Voraussetzungen, die ein Teilnehmer mitbringt, wirklich die gleichen wie die der anderen Teilnehmer sind. Im alltäglichen Leben ziehe ich solche Vergleiche allerdings trotzdem eher selten und ich habe außerdem auch das Gefühl, dass dieses Vergleichen im Laufe der Jahre, in denen ich älter geworden bin, deutlich abgenommen hat. Mittlerweile hat sich allerdings auch mein Denken in dieser Hinsicht verändert und ich meine, dass es wohl am wichtigsten ist, dass man selbst mit seinem Zustand und seiner Position insgesamt zufrieden ist, auch ohne den Vergleich mit anderen. Ist man das nicht, so hat man wohl jederzeit die Möglichkeit, etwas an seinen Bedingungen zu verändern und kann das wohl wenigstens versuchen. Aber das muss nicht unbedingt in einem Zusammenhang mit anderen Menschen und dem stehen, was sie bisher erreicht haben, und es sollte das eigene Glück und Selbstbewusstsein sicherlich auch nicht davon abhängig gemacht werden, ob man mit anderen "mithalten" kann.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich selber mag es überhaupt nicht, wenn ich mit irgendeiner anderen Person verglichen werden, ich bin eine eigenständige Person und möchte daher auch nicht mit anderen verglichen oder gemessen werden. Ich vergleiche auch keine anderen Menschen miteinander, weil ich es selber auch gar nicht mag. Verstehen kann ich auch Menschen nicht, die es tun oder nachvollziehen, warum sie solche Vergleiche anstellen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich gibt es Vergleiche, die absoluter Unsinn sind. Ich könnte mich noch so oft mit meiner kleineren Freundin vergleichen und es würde trotzdem nicht dazu führen, dass ich schrumpfe und plötzlich überall Hosen finde, die lang genug sind.

Aber in anderen Bereichen kann ein Vergleich doch auch als Ansporn dienen. Wenn ich zum Beispiel sehe, dass jemand beim Sport disziplinierter oder im Job besser ist. Man muss damit natürlich positiv umgehen und sich dann nicht jammernd in die Ecke setzen und sich schlecht fühlen. Wenn ich sehe, dass jemand in etwa die gleichen Voraussetzungen hat wie ich und in seinem Sport wesentlich besser ist kann ich mir das doch als positives Vorbild nehmen. Ich kann dann schauen, was ich an meinem Verhalten verbessern kann um selber erfolgreicher zu werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich schätze auch, dass es einfach zu unserer Gesellschaft dazu gehört, dass wir uns miteinander vergleichen. In einigen Fällen ist das dann aber eben leider so, dass durch dieses Vergleichen eine Art Einheitstypus entsteht, heißt, alle wollen so sein wie eine oder eine Gruppe bestimmter Personen. Das sieht man heutzutage am Besten an den Jugendlichen, die teilweise dann doch wirklich ein bisschen übertreiben. Prinzipiell kann es bei der Identitätsfindung förderlich sein, sich mit anderen zu vergleichen, aber es sollte eigentlich nur eine Art Orientierung sein, sehe ich irgendwie besonders gut oder schlecht aus, bin ich wesentlich schlauer oder dümmer als meine Mitmenschen. Viele Jugendliche heute übertreiben es aber so sehr, dass sie sich praktisch bestimmte Prominente als Vorbild nehmen und wenn man dann so durch die Straßen geht oder sich in den Schulen umschaut, dann fällt einem auf, die ausgeprägt dies ist, man folgt dem Mainstream, auf einmal haben alle Teeniemädchen die gleichen Haare und tragen ähnliche Klamotten. Das finde ich schon sehr heftig.

Sinnvoll ist es aber auf jeden Fall in der Schule und auch bei der Berufsfindung und später beim Beruf. Mann muss sich in der Schule einfach mit den anderen vergleichen um feststellen zu können, ob diese Schulform etwas für einen ist oder eben nicht. Und wenn nicht, dann gilt es schnell zu handeln, denn es bringt nichts sich weiter zu quälen, wenn einfach feststeht, dass dies nichts für einen ist! So ist es eben wichtig Noten und Lernmethoden mit anderen zu Vergleichen um Rückschlüsse auf die eigenen Fähigkeiten schließen zu können. Im Studium ist das dann ganz ähnlich, denn wenn einem auffällt, dass man mit Unmengen an Lernen und Anstrengungen das erzielt, dass andere mit Leichtigkeit schaffen, sollte man sich doch überlegen, ob dieser Studiengang etwas für einen ist. Ähnlich ist das auch später im Beruf.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, dass es in der menschlichen Natur liegt, sich mit anderen zu vergleichen. Das geht automatisch ohne viel Zutun. Das fängt schon in der Schule an. Einige vergleichen sich mit dem Klassenbesten und möchten selbstverständlich auch dazu fähig sein, bessere Leistungen zu erbringen. Wieder andere sehen, dass jemand nur gute Markenklamotten trägt, die ihnen auch gefallen könnten, aber für sie unerschwinglich sind.

Später ist dann wohl mehr ausschlaggebend, wie man dasteht. Hat man das erreicht, was man wollte? Ist man mit dem, was man hat, zufrieden und glücklich? Nagt ein Zweifel an uns, etwas nicht richtig gemacht zu haben? Jagen wir noch unseren Träumen nach? Ist man glücklich und wünscht sich nichts mehr, wird man weniger auf andere schauen, sich mit ihnen vergleichen und sie beneiden. Die Vorzüge der anderen erscheinen in einem rosigen Licht und lassen den Betrachter minderwertig erscheinen, weil ihm das Selbstbewusstsein fehlt.

Vergleicht sich jemand mit einem Modell auf dem Laufsteg, möchte er auch so aussehen. Warum tut sich jemand so etwas an? Er macht sich keine Gedanken, was es heißt, so „dünn“ zu sein. Sein ganzes Leben würde durcheinander gewirbelt werden, würde er versuchen, die gleichen Maße zu erreichen. In Wirklichkeit will er das nicht, es ist nur so eine Gedanke der kommt, weil eben zu viele Pfunde auf den Rippen sind. Kaum einer ist zufrieden mit seinem Äußeren, seinem Körper. Da aber nun mal jeder anders ist und jeder – so wie er ist – eine kleine Persönlichkeit, sollten wir uns so akzeptieren, wie wir sind und nicht stets den Vergleich mit anderen suchen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Bei mir kommt es eigentlich auch ständig vor, dass ich mich mit anderen Menschen vergleiche. Dabei kann das die unterschiedlichsten Bereiche betreffen. Ich vergleiche mich dabei ganz gerne mit anderen Frauen, wenn es um das Aussehen geht. So denke ich mir einfach sehr oft, dass ich gerne die Figur einer bestimmten Frau hätte und wenn ich eine gut aussehende Frau auf der Straße sehe, dann denke ich mir automatisch, wie gerne ich auch so aussehen würde. Außerdem vergleiche ich auch oft einzelne Körperteile mit anderen Frauen oder ich denke mir, dass ich eben auch gerne so langes Haar oder so volle Wimpern hätte. Es kommt dabei wirklich ständig vor, dass ich solche Vergleiche anstelle und oftmals passiert das auch unterbewusst.

Es kommt aber auch sehr oft vor, dass ich mich mit anderen Menschen vergleiche, wenn es nicht um das Aussehen, sondern beispielsweise um den Erfolg oder auch um den Besitz geht. Ich bin dann sehr oft neidisch, wenn jemand etwas geschafft hat, was ich auch sehr gerne schaffen würde und auch wenn jemand einen Gegenstand besitzt, den ich gerne hätte, bin ich neidisch. Oftmals führt das dann auch dazu, dass ich mich schlecht fühle. Gerade dann, wenn ich mich anderen Personen vergleiche, die scheinbar erfolgreicher sind, als ich, fühle ich mich oftmals dumm und unbedeutend und ich habe das Gefühl, ein Versager zu sein. Das liegt jedoch daran, dass ich dann nur noch Nachteile in mir selbst sehe und gar nicht daran denke, dass es Sachen gibt, die ich besser kann, als die andere Person. Stattdessen sehe ich in so einem Fall dann nur noch Vorteile in der anderen Person, was jedoch auch an meinem geringen Selbstbewusstsein liegt.

Ich denke, dass es in der Natur des Menschen liegt, sich mit anderen zu vergleichen. Auch wenn jeder Mensch unterschiedlich ist, weshalb es keinen Sinn macht, sich zu vergleichen, neigen wir doch immer wieder zu dem Verhalten. Dabei ist es eigentlich normal, dass man solche Vergleiche anstellt. Immerhin würden einen das eigene Aussehen oder der eigene Erfolg nicht interessieren, wenn man alleine auf der Welt wäre. Erst dadurch, dass es andere Menschen gibt, fängt man ja mit diesen Vergleichen an. Und der Mensch möchte eben immer möglichst gut aussehen und möglichst erfolgreich sein, weshalb man dann eben besser sein möchte, als andere. Und Menschen, die ohnehin schon wenig Selbstbewusstsein haben, sind natürlich ganz besonders betroffen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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