Mit welchem Alter aus der elterlichen Wohnung ausziehen?

vom 25.02.2012, 23:02 Uhr

Ich bin das erste Mal mit 19 von zu Hause ausgezogen, mit meinem damaligen Freund zusammen. Nachdem die Beziehung ein Jahr später in die Brüche ging, bin ich für ein dreiviertel Jahr zurück zu meinen Eltern gezogen und vor 5 Monaten, mit 21, dann endgültig in meine eigene, kleine Wohnung. Das ist in der Ausbildung finanziell zwar nicht ganz so leicht, aber mit ein bisschen Sparen klappt das auch.

Ich denke wann der richtige Zeitpunkt ist, auszuziehen, kommt ganz auf die Wohnsituation an. Ein Kumpel von mir ist 31 und wohnt immer noch mit seinen Eltern in einem Haus, der hat allerdings die ganze obere Etage für sich allein. Wenn jemand mit Mitte oder Ende 20 noch bei seinen Eltern in der Wohnung oder im Haus wohnt und dort nur ein Zimmer hat, finde ich das immer etwas seltsam. Mich hat es gestört, so auf engem Raum mit meinen Eltern zusammen zu wohnen und nur ein einziges Zimmer als Rückzugsmöglichkeit zu haben und keine eigene Küche und kein eigenes Bad. Ich hatte mein „Kinderzimmer“ aber auch direkt neben dem Schlafzimmer meiner Eltern. Mehrere Freunde auf einmal einladen oder sogar mal einen Jungen mitzubringen war da nahezu unmöglich.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin auch mit 19 Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen, mit meine Freundin zusammen mit der ich immernoch zusammen bin. :wink: Klar gab es auch hier Zeiten wo das Geld wirklich eng wurde, aber die hat wohl jeder egal ob er 20 Jahre alt ist oder 40. Heute besitzen wir einen Eigentumswohnung und sind auch von dem Mietstress weg, wo man wenn man Pech hat vielleicht sogar immer hoffen muss das der Eigentümer nicht Eigenbedarf anmeldet.

Ich würde den Schritt jederzeit wieder so früh wie möglich wählen. Den richtigen Zeitpunkt dafür gibt es sowieso nicht. Wenn ich im Elternhaus eine eigene Etage gehabt hätte wäre ich auch dort geblieben, den das ist ja an sich wie die eigenen vier Wände. Dort hat man dann ja auch meist ein eigene Eingangstür die dann den Wohnbereich vom Hausflur abtrennt. Zwar hat man dann meist immernoch nicht alle Kosten auf seiner Rechnung, aber man steht doch zum größten Teil auf eigenen Beinen.

» LucaToni » Beiträge: 593 » Talkpoints: -1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich finde es ehrlich gesagt definitiv schrecklich, wenn Leute noch im Alter von 25 aufwärts bei ihren Eltern wohnen, sowas muss nun wirklich nicht mehr sein. In gewisser Weise würde ich fast schon sagen, dass diese Leute doch ihre Eltern ausnutzen, weil die Eltern einen doch nicht aufziehen, damit man am Ende bei ihnen wohnt, wie in einem Hotel oder? Sie ziehen einen auf, damit man am Ende eine gute Schulausbildung schafft und sich dann auch einem Beruf widmet, selbst Geld verdient und auf eigenen Beinen steht. Wann das geschieht, ist unterschiedlich, auf jeden Fall aber sollte es nicht ewig dauern. Ich würde sagen. Ob man nun direkt zur Ausbildung ausziehen sollte oder nicht, kann einem niemand beantworten, ich würde sagen, dass das nicht zwingend sein muss. Viele Auszubildende bekommen doch in den ersten Jahren so wenig Geld, dass sie sich die Miete gar nicht selbst bezahlen können.

Und irgendwie finde ich es ein bisschen kontraproduktiv, in diesem Fall auszuziehen, dann heißt es nämlich zwar, ja, man stünde auf eigenen Beinen und wäre von zu Hause ausgezogen, in Wirklichkeit aber zahlen die Eltern einem dennoch die Miete und das Essen, also würde man sie an sich weniger belasten, wenn man noch bei ihnen wohnen würde. Ausziehen sollte man an sich nur dann, wenn man es sich leisten kann und genug eines Geld verdient, um sich selbst finanzieren zu können. Bei Studenten ist das ein bisschen was anderes, weil diese natürlich nicht arbeiten können, zumindest nicht so viel, dass sie sich die Miete leisten könnten. Ich selbst ziehe jetzt mit 19 Jahren nach meinem Abitur auch aus, weil ich studieren möchte und meine Eltern werden mich auch noch eine Weile unterstützen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin der Ansicht das es ganz von dem Verhältnis zu den Eltern und dem eigenen Charakter abhängt wann und in welcher Lage man ausziehen möchte. Beispielsweise habe ich eine Freundin die mit 15 Jahren bereits in eine Pflegefamilie gezogen ist weil sie es daheim nicht mehr ausgehalten hat, sie hatte ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter. Die meisten meiner Bekannten und Freunde sind jedoch nach dem Abschluss der Schule daheim ausgezogen. Das hatte dann auch unterschiedliche Gründe wie zum Beispiel Studienplatz in einer anderen Stadt, einen Freund bzw. eine Freundin mit der/dem man zusammen ziehen wollte oder auch einfach nur um endlich seine Freiheit zu haben.

Ich persönlich wohne mit 20 immer noch bei meiner Mutter und kann es mir vorerst auch gar nicht anders vorstellen. Ich bin zwar gerade in einer Ausbildung, verdiene dort aber nichts da es bei schulischen Ausbildungen keinen Lohn gibt. Ohne das nötige Kleingeld [meine Eltern können mich da ja nun auch nicht unterstützen] wird es wohl erst nach der Ausbildung etwas mit der ersten eigenen Wohnung. Stören tut mich das nicht sonderlich, ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter und genügend Privatsphäre und Platz für mich.

» yuuhi » Beiträge: 281 » Talkpoints: 2,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde der richtige Zeitpunkt hängt von dem Charakter des Menschen ab. Manche Leute sind sehr freiheitsliebend und andere sind halt Familienmenschen. Ich finde es nicht so schlimm, wenn man schon älter ist und noch daheim wohnt. Das sollte jedoch nicht aus Faulheit sondern aus Überzeugung so sein und genügend Platz sollte auch vorhanden sein.

Ansonsten ist der ideale Zeitpunkt wohl nach dem Schulabschluss. Ich persönlich wäre gerne schon mit 17 ausgezogen, aber wenn man noch zur Schule geht, macht das eher wenig Sinn. Ich bin dann direkt nach meinem Abi ausgezogen und könnte mir das auch nicht anders vorstellen. Immerhin beginnt dann ein ganz neuer Lebensabschnitt und ich denke man erlebt diese Phase weniger intensiv und macht weniger Erfahrungen, wenn man dann noch daheim wohnt. Ich denke das ist dann auch negativ für die weitere Entwicklung. Manchmal ist es ganz hilfreich ins kalte Wasser zu fallen. Einige meiner Freunde, die noch zu Hause wohnen, meinen immer sie würden gerne ausziehen, aber die finanzielle Lage im Studium ist halt nicht so gut. Ich finde das sind nur Ausreden. Ich bekomme auch keinerlei Beihilfe und muss fast jeden Tag neben meinem Studium arbeiten. Wer ausziehen will, findet auch einen Weg. Ich finde sowieso dass die Studenten dir nur studieren, schon ein bisschen verwöhnt sind. Sie sind sich meist gar nicht bewusst, welches Glück sie haben überhaupt staatliche oder elterliche Unterstützung zu bekommen und sich ganz dem Studium widmen zu können.

Ich könnte mir jedoch auch vorstellen später wieder in die Nähe meiner Eltern zu ziehen, wenn diese in Pension gehen, um ihnen dann im Alter behilflich zu sein. Leider haben wir nicht so ein großes Haus, aber ich finde es ganz wundervoll wenn genügend Platz für 2- 3 Generationen unter einem Dach herrscht.

» Calantha » Beiträge: 50 » Talkpoints: 35,28 »


Ich finde das kommt auch immer ein bisschen auf die aktuellen Lebensumstände des Kindes an. Unter 18 Jahren geht natürlich gar nicht außer es handelt sich um eine extreme Konfliktsituation daheim mit den Eltern oder die Lehrstelle ist weiter weg und erfordert einen Auszug.

Auch finde ich, dass man sich bei Auszug aus der elterlichen Wohnung die laufenden Kosten einer eigenen Wohnung einfach leisten können muss. Kann man das mit 30 immer noch nicht, würde ich mir als Elternteil um andere Dinge Sorgen machen in Bezug auf mein Kind, als um einen Auszug. Zudem bin ich der Meinung, dass so bald ein Kind vorhanden ist (alternativ eine Hochzeit), dass Kind von zuhause ausziehen sollte, das wohnen und leben klappt nämlich in den seltensten Fällen zusammen mit den Eltern.

Ich bin auch relativ früh von zuhause ausgezogen, unter 18 Jahren, allerdings hatte ich vor in einer anderen Stadt eine Arbeit zu beginnen und mein Freund wohnte dort. Dies geschah eher zufällig, bewusst für diese Stadt beworben hatte ich mich nämlich nicht. Dies klappe auch alles ganz gut, so dass jeder seinen Teil zum leben und wohnen zutun konnte. Wir mussten niemals großartig irgendwie sparen um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten. Zudem empfand ich es zu diesem Zeitpunkt richtig auszuziehen, auch wenn es sehr früh war, es hat mir sehr gut getan.

Was ich immer schwierig fand und auch finde ist, dass es irgendwann Mitte bis Ende Zwanzig Leute gibt, die grade das erste Mal ausziehen, wohl möglich in eine WG. Wenn diese dann zuhause gar nicht am Geschehen beteiligt worden sind, stehen sie erstmal wie der Ochse vor dem Berg und wissen nicht weiter. Zumindest die Waschmaschine bedienen und die Stromrechnung bezahlen müsste man können. :wink:

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das hängt, denke ich, von vielen Dingen ab. Eine Schulkameradin von mir zog bereits mit 15 oder 16 aus, weil sie offenbar ein Problem mit ihren Eltern hatte. Sie ist sowieso ein wenig "anders" und ich kann mir gut vorstellen, dass sie keine allzu schöne Kindheit gehabt hat. Triftige Gründe zum ausziehen sind für mich beispielsweise Gewalt in der Familie, Missbrauch, Alkoholismus und ähnliches. Eine Klassenkameradin von mir ist übrigens auch schon wenige Monate vor dem Abitur ausgezogen, weil sie sich nicht mit ihren Eltern verstand. Ihre Beweggründe konnte ich nicht nachvollziehen, denn der einzige Grund, den ich mitbekam war der, dass ihr Bruder von den Eltern bevorzugt wurde.

Ich selber werde in wenigen Monaten in die weite Welt ziehen, allerdings nicht endgültig. Für mich wird es nach Neuseeland gehen, jedoch nur für ein halbes Jahr. Nach dieser Zeit werde ich wieder nach Hause zurückkehren und noch einige Monate im Hotel Mama wohnen, bis ich dann wegen des Studiums für immer ausziehe. Aber einfach so auszuziehen, obwohl zum Beispiel wegen des Studiums oder der Ausbildung keine Notwendigkeit besteht, käme für mich nicht infrage. Meistens ist das nur eine unnötige finanzielle Belastung für die Eltern.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin nach dem Abitur zu Hause ausgezogen, allerdings bin ich ziemlich schnell wieder zurückgekehrt, was ich aber auch nicht schlimm finde. Es kommt meiner Meinung nach immer darauf an, wie viel Platz man zu Hause zur Verfügung hat und auch wie viel Geld. Ich studiere und habe nun kaum einen Verdienst, da ich nebenbei nur Nachhilfe gebe und das auch nicht so viel Geld bringt und Bafög bekomme ich zur Zeit keins, daher würde ich mir das alleine gar nicht leisten können und würde damit nur meinen Eltern sinnlos auf der Tasche liegen. Jedenfalls habe ich ja schon mit meinem Ex Freund einige Monate zusammen gewohnt und da eben auch das "eigenständige" Leben gelernt, obwohl das für mich kein wahnsinnig großer Unterschied zu vorher war, da ich eben schon immer sehr eigenständig war. Wir haben genug Platz zu Hause und da wäre es nur blöd, mindestens 400 Euro für ein Zimmer auszugeben, wo ich wahrscheinlich trotzdem noch viel bei meinen Eltern sein würde.

Ich kenne nun auch einen Freund von mir, der ist 26 und wohnt noch zu Hause. Er war auch schon einmal ausgezogen und das finde ich auch ganz gut so, ist aber dann wieder zurück. Bei ihm finde ich es total schrecklich, weil er wirklich mit seiner Mutter zusammenklebt und sie ihn auch noch immer wie ein kleines Kind behandelt. Das käme für mich gar nicht in Frage und würde mich wahnsinnig stören.

Ich denke, man sollte ausziehen, wenn man eben alt genug ist, dass man finanziell und auch so auf eigenen Beinen stehen kann. Ich kenne auch schon einige, die mit 16 ausgezogen sind und finde das absolut nicht schlimm, denn es funktioniert auch dort sehr gut und teilweise besser, als bei älteren. Und so jung finde ich 18 zum Auszug nun eigentlich nicht.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin mit 19 Jahren bei meinen Eltern ausgezogen und bei meinem Verlobten eingezogen. Wir leben auch heute noch glücklich zusammen und daher denke ich, dass meine Entscheidung richtig war.

Meiner Meinung nach sollte man bei seinen Eltern immer eine offene Tür haben und diese sollten einen auch aufnehmen, wenn man finanziell man schlecht da steht. Jedoch sollte man ab 26 Jahren schon eine eigene Wohnung haben. Bis 26 sollte man meiner Meinung nach sein Leben einigermaßen im Griff haben und dann eben auch von seiner Leistung leben können. Wenn man noch studiert, sollte man von seinen Eltern Unterstützung bekommen, aber eben eine eigene Wohnung haben.

Es ist ja auch irgendwann schwierig, wenn man einen Partner mit nach Hause bringt und noch bei seinen Eltern wohnt. Dann hat man nicht die Wahl, das Ganze erst mal langsam angehen zu lassen, weil man den Partner ja immer gleich irgendwie vorstellen muss. Ich denke auch das man einen 30 jährigen Mann, der noch bei seinen Eltern wohnt, einfach davon ausgeht, dass er ein Müttersöhnchen ist und sich dann nicht auf dieses Abenteuer einlässt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin der Meinung, es kommt halt auch auf die eigenen finanziellen Mittel an. Da ich einen wirklich schrecklichen Bruder habe und ein Leben mit ihm mir eigentlich nicht möglich ist, will ich schon lange ausziehen. Aber in meiner Ausbildung verdiene ich kein Geld und auf dem Amt sagte man mir, solange ich unter 25 bin, hab ich keine Chance, außer meine Eltern bezahlen es mir. Nun haben meine Eltern natürlich nicht noch Geld um mir eine Wohnung mitzufinanzieren und so warte ich jeden Tag ab, bis ich endlich 25 bin. Im September dieses Jahr ist es dann endlich so weit.

Es kommt aber auch auf die geistige Reife des Menschen an. Eine Freundin von mir, die nur wenige Jahre jünger ist, kann nicht einmal eine Waschmaschine bedienen, geschweige denn sich selbst etwas kochen. Und ich finde es schon wichtig, dass man sich selbst um sich kümmern kann. Außerdem kommen da ja noch andere Sachen auf einen zu. Versicherungen, Rechnungen, Steuererklärungen. Am besten ist es, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der einem hilft.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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