Welche Eingewöhnungszeit im Kindergarten sinnvoll?

vom 24.02.2012, 19:17 Uhr

Bezüglich des Kindergartens stellt sich mir noch eine weitere Frage. Bei unserem Kindergarten ist es so, dass die Kinder eine vierwöchige Eingewöhnungsphase zur Verfügung gestellt bekommen. Hierbei handelt es sich um eine sehr langsame Einführung und viele Eltern fluchen regelrecht über diese Sache.

In der ersten Woche sollen die Kinder für eine Stunde in den Kindergarten kommen, anschließend für den Vormittag und so wird dies langsam gesteigert bis die Mutter in der 4. Woche nur noch auf Abruf zuhause sein muss. Sämtliche Mütter haben sich nun beschwert, dass dies ja nicht ginge und sie sich so lange nicht frei nehmen können. Das finde ich ein sehr merkwürdiges Argument, denn man könnte die Aufnahme der Arbeit ja auch noch etwas nach hinten legen. Auch eine andere Mutter, die ohnehin nicht arbeiten geht, weil sie schwanger ist, findet diese Sache gar nicht gut.

Ich finde es eigentlich toll, dass der Kindergarten sich die Mühe macht und den Kindern genügend Zeit für die Eingewöhnung zur Verfügung stellt. Ein überstürztes Handeln finde ich kann schlimme Folgen haben und ich bin wirklich froh, wenn die Entwöhnung von mir bis hin zur Eingewöhnung in den Kindergarten so schleppend und langsam verläuft. Welcher Meinung seid ihr denn da? Und wie lange dauerte die Eingewöhnung bei euch? Haben eure Kinder die Zeit gut hinter sich gebracht?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass kann nicht pauschal beantwortet werden. Das hängt von Kind unterschiedlich ab. Einige verkraften es sofort, dass die Eltern gleich wieder gehen, andere brauchen dafür drei Wochen. Bei meiner Tochter war es so, dass nicht mal nach drei Wochen ich gehen sollte und dann entschieden wurde, dass ich einfach gehen soll. Ergebnis: sie höre sofort auf zu weinen, also nur Schauspielerei gewesen. Bei meinem Sohn hat es rund eine Woche gedauert und dann konnte ich gehen. Daher denke ich, dass es keinen Sinn macht, eine feste Zeit zu legen, sondern den Kindern die Zeit zu lassen, die sie benötigen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das ist dann wohl das sogenannte Berliner Modell, was auch bei uns praktiziert wird. Die 4 Wochen werden bei uns aber nur voll ausgeschöpft, wenn es das Kind wirklich braucht. Was ich so mitbekommen habe, haben es die meisten Neulinge in diesem Jahr, inklusive meinem Sohn, innerhalb etwa einer Woche geschafft. Nur ein Mädchen brauchte länger, tatsächlich etwa einen Monat.

Bei uns sah es so aus, dass wir die ersten drei Tage für 2 Stunden hingegangen sind, die ersten zwei Tage bin ich komplett dabei geblieben, am dritten Tag war ich etwa eine halbe Stunde in einem anderen Raum und habe Unterlagen ausgefüllt, und eine weitere halbe Stunde bin ich komplett weggegangen. Am vierten Tag blieb mein Sohn bereits alleine für 2 Stunden und die Zeit wurde dann immer weiter gesteigert, bis er den ganzen Vormittag blieb. Nachmittags ist zwar natürlich auch geöffnet, aber da behalte ich ihn momentan noch zu Hause, das machen aber auch die Eltern fast aller anderen 2- und 3-jährigen genauso.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde es an sich sinnvoll, mehrere Möglichkeiten zur Eingewöhnung in den Kindergarten zu haben. Es gibt Kinder, die können von sofort auf gleich sich auf eine solche Situation einstellen und die brauchen nicht lang, bis sie sich im Kindergarten zurechtfinden und vor allem sich dort wohlfühlen. Dann gibt es Kinder, die wirklich an Muttis Rockzipfel hängen oder die Mutter hängt am Rockzipfel des Kindes und dann gibt es auch Kinder, die sind eine Mischung. Entsprechend sollte auch die Eingewöhnung möglich sein, aber ich finde es ebenfalls merkwürdig, wenn man sich nicht einmal vier Wochen Zeit nehmen kann, um das Kind einzugewöhnen. Im Idealfall werden die vier Wochen noch nicht einmal benötigt, sodass es auch beruhigend sein kann. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was sich manche Eltern denken - dass sie das Kind anmelden können und es bleibt dann allein ab dem ersten Tag im Kindergarten? So etwas gibt es, aber ist nicht bei jedem der Fall.

Wir haben die Kinder immer paarweise eingewöhnt, weil zu viele neue Kinder für keine Seite wirklich sinnvoll ist. Dabei wurden die Eltern aber schon nach Hause geschickt, wenn das Kind keinerlei Probleme damit hatte, sich in einer Gruppe zurechtzufinden. Auch gab es ein vorheriges Kennenlernen, sodass die Kinder auch die Betreuer kannten und die Eingewöhnung wurde so für die Kinder vereinfacht. Bei manchen Eltern war es so, dass sie eben mit in der Einrichtung blieben oder bleiben wollten, aber sie befanden sich eher außerhalb der Gruppe und waren so anwesend, wenn auch nicht sichtbar. Die meisten Kinder konnten dann schon nach der ersten oder spätestens nach der zweiten Woche allein bei uns bleiben, sofern sie nicht zwischendurch beispielsweise durch Krankheit gefehlt haben.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^