Unberechtigte Inkassoforderung einfach ignorieren?
A hat unberechtigter Weise eine Inkassoforderung im Briefkasten gehabt. A hat angeblich irgendwas im Internet bestellt oder gemacht, welches an ein ein Inkassobüro weitergegeben wurde. Da A aber kein Internet hat, kann A auch nichts im Internet gemacht haben, welches diese Forderung rechtfertigt. Sollte A auf dieses Schreiben reagieren oder kann A das einfach ignorieren? A will nicht unbedingt einen Anwalt einschalten, weil das mit Kosten verbunden ist und A eben nicht viel Geld hat. Wie kann A sich nun verhalten?
Wenn die Forderungen wirklich unberechtigt sind kann ja eigentlich nichts passieren. Aber der Teufel steckt ja im Detail, denn sie müssen nachweisbar unberechtigt sein, d.h. der ach so Effekt sollte dabei nicht auftreten. Wenn A sich wirklich absolut sicher ist kann er sich auch entspannt zurück lehnen und er braucht damit keinen Anwalt beauftragen. Das Inkasso Unternehmen ist ja hier auch erst einmal in der sogenannten Nachweis Pflicht und nicht zuerst die Person A.
Nun ja, ich habe schon häufiger Berichte über Betrügerfirmen gesehen, die Inkassoschreiben über solche unberechtigten Forderungen verschicken. Die hoffen eben auf die Dummheit der Leute. Da sie aber nichts in der Hand haben, können sie auch kein gerichtliches Mahnverfahren einleiten und es wird am Ende gar nichts passieren, wenn man nicht zahlt und die Schreiben einfach ignoriert.
Wir haben auch schon ein paar dieser dubiosen Forderungen verschiedener Inkasso Büros erhalten. Komisch daran ist ja zum einen das dort in den meisten Fällen nicht wirklich drin steht um was es geht und zum anderen ist es auch komisch das nicht vorher wenigstens mal ein Erinnerungsschreiben oder eine Mahnung gekommen ist. Ich ignoriere die Briefe dann und versuche mich nicht noch auf zu regen. Am besten ist immer bei diesen dubiosen Sachen mal im Internet zu googeln. In den meisten Fällen bekommt man sofort mehrere tausend Treffer mit anderen Personen die einen davor warnen diese Rechnung zu bezahlen.
Solch Inkasso Dienste schreiben aber nicht nur ein Brief, ich denke mal deine Freundin wird noch 2 oder 3 von dieser Sorte erhalten und in jedem Brief werden die Drohungen schlimmer. Man sollte sich aber nicht davon einschüchtern lassen. Auch nie die teuren Rückrufnummern wählen, da es auch nichts bringt. Man wird am Telefon auch nur verunsichert und bedroht. Man wird mit einem Vollstreckungsbescheid bedroht und so weiter. Um diesen aber zu bekommen, müssen die die Forderung beim Amtsgericht beweisen und dies können sie nicht und deshalb bleibt es dann auch meistens bei Drohungen und Briefen. Die meisten lassen sich ja schon davon einschüchtern und zahlen freiwillig. Erst wenn der Fall eintritt, was ich aber bezweifle das wirklich was vom Amtsgericht kommt, dann würde ich Widerspruch einlegen.
Es kommt tatsächlich darauf an, welches Inkasso-Büro diese Forderung geschickt hat. Dann muss man lediglich nach diesem Inkasso-Büro googeln und man findet schnell heraus, ob sich ein seriöses oder dubioses Büro dahinter verbirgt. Wenn die Forderung wirklich unberechtigt ist, würde ich zunächst einmal nicht reagieren. Erst wenn gerichtliche Schritte angekündigt werden, sollte auf jeden Fall reagiert werden. Ansonsten kann man die Briefe wohl getrost ignorieren.
Grade wenn es um angebliche Urheberrechtsverletzungen geht, können einen Betrügerschreiben von Inkassobüros schon ein wenig verunsichern. Denn ganz ehrlich: Wer im Internet nur legal unterwegs ist, der soll den Finger heben. Und Nein: Filehoster wo man 6 Euro im Monat bezahlt und wo man dann alle aktuellen Spiele und Filme bekommt sind nicht legal (wie mein Vater denkt).
Insofern ist es klar, dass wenn man an 100 Haushalte mit Kindern ab 12 Jahren einfach Briefe schickt, indem man den illegalen Download eines Bushido Albums anmahnt, mit Sicherheit einige zahlen werden. Andere werden nach weiteren Drohungen zahlen. Die Sache ist aber die: Wenn nur Einer zahlt, dann hat sich das für die Betrüger schon gelohnt!
Zunächst einmal sollte A sich wirklich überlegen, ob die Forderung unberechtigt ist. Vielleicht verwendet A ja auch ein Internet-fähiges Smartphone oder hatte zu einem früheren Zeitpunkt einen richtigen Internetanschluss. Obwohl auch ich schon davon gehört habe, dass es immer wieder Firmen gibt, die mit unberechtigten Inkasso-Forderungen versuchen, Leute zu betrügen, bin ich immer recht skeptisch. Ich habe nämlich auch schon Leute kennengelernt, die zwar behaupten, nichts gemacht, nichts gekauft und nichts abonniert zu haben, sich aber letztendlich nur nicht daran erinnern wollen. A sollte also erst einmal überlegen, ob die Forderung wirklich unberechtigt ist.
Auch wenn A nicht viel Geld hat, würde ich die Sache vermutlich nicht einfach so stehen lassen. Einen Anwalt muss A aber nicht direkt aufsuchen, zumindest keinen, der eine höhere Summe für seine Tätigkeit erhält. Sinnvoll ist es aber, sich an die Verbraucherzentrale zu wenden. Auch dort kann A anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen, ohne dass dabei große Kosten entstehen. Abgesehen davon kennen die Verbraucherzentralen ihre Pappenheimer und können A sicher auch sagen, ob sie mit der im Briefkopf genannten Firma schon häufiger negative Erfahrungen gemacht haben.
Ich denke auch, dass a im Vorfeld genau überprüfen muss, ob er nicht doch etwas bestellt hat. Möglicherweise auch unbeabsichtigt. Es gibt ja einige Seite, wo man aus Versehen irgendwo drauf klickt und gar nicht wirklich bemerkt, dass man mit dem Klick dann auch irgendwas bestellt. Möglicherweise hat auch ein Bekannter oder Verwandter mit den Daten etwas bestellt. Das sollte man dann in jedem Fall erst einmal genau prüfen.
Und einfach ignorieren ist nichts, wenn man nicht mal einen Eintrag in der Schufa haben will. Wenn man wirklich ausschließen kann, dass man selber etwas bestellt hat, dann sollte man auf jeden Fall reagieren und in einem Schreiben die Situation schildern. Möglicherweise erhält man dann auch genauere Auskunft und kann aufgrund dessen dann nochmal genauer prüfen, ob man nun etwas bestellt hat oder nicht.
Sicherlich gibt es auch Firmen, die das erst einmal so reagieren, in dem Fall werden diese aber nochmal einen Brief schreiben und wenn man dann mit einem Anwalt droht, kommt meistens nichts mehr. Wenn diese Forderung aber nun gerechtfertigt ist, dann wird sich die Firma auch entsprechend melden und da dran bleiben, weil diese natürlich daran interessiert ist, ihr Geld zu bekommen.
Ich denke auch, A sollte sich mit dem Problem an eine Verbraucherzentrale wenden. Zumindest könnten die A sagen, ob sie von dubiosen Machenschaften dieser Art schon mal gehört haben. Wenn A wirklich nichts bestellt hat, weil er weder Internet hat, noch das Internet bei jemand anderen genutzt hat, hat er doch ein gutes Gewissen und muss sich wenig Gedanken machen.
Ich selber habe auch mal solche unberechtigten Forderungen, allerdings per eMail, bekommen. Ich war auf einer Webseite registriert, die zur Zeit der Registrierung definitiv kostenfrei war. Es ging da um Outletshopping. Da aber auf der Webseite gar nicht Interessantes zu finden war, was ich nach Anmeldung feststellte, nutzte ich sie nicht mehr. Ein paar Monate später kamen Forderungen, ich solle den Jahresbeitrag für 2 Jahre zahlen, da ich ja den geänderten AGB zugestimmt hätte, weil ich der eMail, die sie mir dazu geschickt hatten, nicht widersprochen hätte.
Falls ich nicht zahlen würde, kämen Inkasso- und Gerichtskosten etc auf mich zu. Ich antwortete, das eine Änderung der AGB einen Vertrag nur dann von kostenfrei in kostenpflichtig umwandeln könne, wenn ich dem explizit zustimme (mal abgesehen davon, dass ich eine solche Mail nicht mal bekommen habe). Die nächsten Mails ignorierte ich , als es mir dann aber zu bunt wurde, meldete ich das Ganze der Polizei in Nordrhein-Westfalen, denn der Betreiber dieser Webseite war schon im Fokus der Ermittlungen wegen Betrügerei. Wenn aber nur ein Teil der Leute, die so angeschrieben werden, bezahlt, haben solche Betrüger doch schon etwas verdient.
Ich hatte vor einiger Zeit auch ein solches Problem. Ich habe mich angeblich im Juno 2004 auf einer Pornoseite angemeldet. Das Problem jedoch war, dass ich 2004 noch bei meinen Eltern lebte und keinen Zugang zum Internet hatte. Daher war es schon einmal unmöglich, dass ich mich dort angemeldet habe, besonders da ich mit meinem echten Namen angeschrieben wurde und ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht volljährig war und ohne Erlaubnis meiner Eltern nicht an den PC durfte. Außerdem haben die mich an meine aktuelle Adresse angeschrieben, die nicht im Ausland ist und an der ich erst seit Kurzem angemeldet bin.
Ich habe mich dann an die Verbraucherzentrale gewandt und diese haben mir ein Formular zugesandt, welches ich der Firma schicken sollte. Dies habe ich getan und bekam 2 Wochen später Post von einem Inkassounternehmen. Dieses habe ich dann auch mal weitergeleitet und ich bekam zur Antwort, dass diese Forderung sowieso verjährt wäre und ich mir keinerlei Sorgen zu machen brauche. A sollte sich an die Verbraucherzentrale wenden. Vielleicht ist diese dubiose Firma denen ja sowieso bekannt. Es gibt nämlich so einige Firmen, die ihren Namen ständig ändern, sich jedoch ständig verraten, sei es im Impressum oder sonst wie.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-181890.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1080mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1134mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1514mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1142mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2329mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?