Lieber Klausuren schreiben als Unterricht haben?

Ich fand das Klausuren schreiben an sich in der Schule eigentlich nicht so schlimm. Die Zeit ging dann immer relativ schnell um und danach war die Schule dann auch meistens aus. Da ich mich nie so übertrieben viel auf die Klausuren vorbereitet habe, meistens sogar gar nicht, war die Vorbereitungszeit für mich auch nicht so sonderlich schlimm.

Wir hatten aber eigentlich in den meisten Fächern immer sehr interaktiven Unterricht und deshalb fand ich das auch nicht so schlimm. Das war dann eigentlich immer spannender und ich denke auch, dass man bei uns im Unterricht viel mitnehmen konnte, vor allem wenn man immer gut mitgearbeitet hat. Da kam es eher selten dazu, dass ich mich einfach mal mit dem Kopf auf den Tisch legen wollte und dann eben die Zeit verschlafen wollte. Daher fand ich den Unterricht meistens besser als die Klausuren, auch wenn ich diese auch nicht als sonderlich schlimm empfunden habe.

Also ich bin jetzt nicht unbedingt der größte Fan von Klausuren und Arbeiten. Denn diese Klausuren benötigen einfach sehr viel Vorbereitungszeit und diesen machen alles andere als Spaß, besonders in der Oberstufe ab dem 12. oder 13. Schuljahr muss man sehr viel lernen.

Natürlich ist es dann schön, wenn man mit guten Noten belohnt wird. Aber als Spaß würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Deswegen habe ich eigentlich lieber Unterricht, anstatt eine Klausur zu schreiben. Dabei hat man vielleicht manchmal genau so viel zu tun, aber man steht halt nicht so sehr unter Druck wie man es bei Klausuren ist. Außerdem darf man im Unterricht auch mal etwas Falsch machen ohne daraus gleich die Konsequenz von schlechten Noten zu bekommen und da der Druck halt nicht so groß ist, ist der Unterricht noch so anstrengend und deswegen ein wenig gemütlicher.

Ich würde sagen, dass das ganz vom Fach abhängig ist. Mir ist bei dem Lesen des Textes sofort ein Fach eingefallen, bei dem ich am liebsten das ganze Jahr über Klausuren schreiben würde, anstatt auch nur eine normale Unterrichtsstunde zu machen. Dieses Fach ist Sport. In der Oberstufe schreibt man dort ja auch Klausuren über die biologischen und gesundheitlichen Aspekte des Sports und das genieße ich ehrlich gesagt sehr, denn den eigentlichen Sportunterricht hasse ich, da ich darin einfach nicht gut bin.

Allerdings ist es natürlich auch nervig, wenn man vorher lernen muss, wenn eine Klausur ansteht. Von daher bin ich über klausurfreie Phasen eigentlich immer ganz dankbar und finde das entspannend. Andererseits gibt es dann Fächer wie Englisch. In dem Fach haben wir einen Lehrer, den ich absolut nicht leiden und der mich praktisch schon nervt, wenn er nur den Mund aufmacht. Da sitze ich dann schon fast lieber in der Aula und schreibe eine Englisch-Klausur. Zum einen fällt es mir nicht schwer, Texte auf Englisch zu schreiben und zum anderen hält er dann wenigstens für eineinhalb Stunden mal seinen Mund, was ich ganz nett finde.

Ansonsten bin ich aber wie die meisten anderen Schüler auch kein Fan von Klausuren. Schlimm finde ich immer, dass oft alle Klausuren gleichzeitig geschrieben werden. Vor Weihnachten ist zum Beispiel immer so eine Phase, in der alle Lehrer noch schnell eine Klausur schreiben wollen, sodass sie sie dann in den Ferien korrigieren können. Ebenso vor den Osterferien und vor den Pfingstferien. Ich finde, da könnte man sich besser absprechen und die Arbeiten besser verteilen. Dann wären Klausuren vielleicht auch nicht so verhasst, denn man ist nicht in einer Woche großen Stress ausgesetzt, weil man innerhalb weniger Tage mehrere Klausuren schreibt.

Ich würde auf keinen Fall sagen, dass die Klausuren mir in der Schule mehr Spaß gemacht hatten, als der normale Unterricht. Auch wenn mir manche Fächer teilweise überhaupt keinen Spaß gemacht hatten und es auch so war, dass ich einige Fächer sehr langweilig fand, fand ich die Klausuren weitaus schlimmer und ich fand es immer schrecklich, wenn eine Klausur anstand. Da war es mir auf jeden Fall viel lieber, ganz normalen Unterricht zu haben. Da hatte man nämlich viel weniger Druck und die Situation war auch längst nicht so stressig.

Ich selbst hatte vor Klausuren immer panische Angst. Auch wenn ich genügend gelernt hatte, hatte ich immer richtig große Angst, zu versagen und es war bei mir auch immer so, dass ich so aufgeregt war, dass mir fast schlecht wurde. Oftmals hatte ich bereits einige Tage vor dem Test Bauchschmerzen und wenn es dann so weit war, hatte ich immer ein pflanzliches Mittel zur Beruhigung genommen. Anders hätte ich den Tag auch gar nicht überstanden, da ich eben immer so extreme Angst hatte. Das war bei normalem Unterricht jedoch natürlich nicht so und da war ich eigentlich immer ganz entspannt, da auch nicht so ein Druck auf mir lastete.

Ich muss gestehen, dass ich lieber dreißig Stunden Unterricht in Mathe gehabt hätte, als die ganzen Klausuren zu schreiben. Immerhin konnte man den Unterricht einfach irgendwie überstehen, auch wenn man den Stoff nicht so gut beherrschte. Das war bei den Tests natürlich nicht der Fall und da musste man einfach die ganzen Aufgaben lösen können. Dabei hatte ich gerade in Mathe immer große Probleme und mir war fast zum Weinen zumute, wenn wieder einmal eine Klausur anstand.