Ist Langweile oder Arbeit in der Schule anstrengender?

vom 20.02.2012, 21:34 Uhr

Ich hasse Deutschunterricht, da wir immer nur herumsitzen und eigentlich nicht wirklich etwas tun müssen. Meistens hält der Lehrer einen Monolog und wir müssen zuhören. Auch in manchen anderen Fächern muss man die ganze Zeit nur untätig dasitzen, wie beispielsweise in Biologie. Wenn ich beispielsweise Deutsch und Biologie hintereinander habe, bin ich immer fix und fertig. Ich fühle mich danach, als hätte ich 5 Stunden lang anstrengenden Unterricht gehabt, obwohl ich doch nur 2 Stunden still dasitzen musste.

Auf der anderen Seite machen mir manche Unterrichtsstunden wie beispielsweise Mathematik überhaupt nichts aus. In solchen Fächern muss man nämlich mitdenken, mitschreiben und mitarbeiten. Wenn ich aktiv im Unterricht bin, dann bin ich komischerweise viel erholter, als wenn ich mich eine Stunde lang nur fadisiere. Warum ist das so? Kennt ihr dieses Gefühl auch, das man hat, nachdem man eine anstrengende, tatenlose Unterrichtsstunde hinter sich hat? Oder findet ihr es anstrengender, wenn ihr mitschreiben und mitdenken müsst?

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich fand es immer nur dann sehr langweilig, wenn ich gar nichts gemacht habe. Denn die Zeit ging natürlich nicht so einfach um! Das ist das Problem, wieso die Langeweile auftritt, wenn wir nichts zu tun haben! Vor allem passiert das auch, wenn das Thema uninteressant ist oder man es einfach nicht beherrscht. So war es bei mir immer. Wenn ich ein Thema konnte, ging die Stunde auch sehr schnell rum!

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich fand es auch schon in der Schule immer besser, etwas zu tun zu haben, damit die Zeit gefühlt schneller vergeht. So ergeht es mir heute noch bei der Arbeit. Ich kann nicht gut einfach nur herumsitzen, sondern bevorzuge es, etwas zu tun. Ich finde auch, dass Nichtstun viel anstrengender ist, als wenn man das Gefühl hat, etwas zu tun und zu schaffen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich selbst bin jetzt schon ein Stückchen aus der Schule heraus, aber ich denke mal, dass man auch die Berufsschule noch recht gut mit dem "normalen" Schulunterricht vergleichen kann. Mir selbst geht es um genau zu sein genauso wie auch dir. Wenn ich nur an meinen Geschichts-Leistungskurs vom Gymnasium denke, den ich zwei Jahre lang bis zum Abitur belegt habe, da könnte ich fast schon wieder einschlafen und ich bereue es wieder, Geschichte belegt gehabt zu haben.

Unser Lehrer war auch einer dieser Lehrer, der sich sehr gerne selbst reden hörte. Leistungskurs-Stunden gab es zudem bei uns auch immer nur im Blockunterricht von ein oder zwei Doppelstunden - Also saßen wir 90 Minuten, bzw. alle zwei Wochen auch 180 Minuten mit nur 20 Minuten Pause mitten drin am Stück im Geschichtsunterricht und lauschten der monotonen Stimme unseres Lehrers. Zwar machte man immer mal hier und da eine Notiz und reden war natürlich auch nicht drin, da dies von unserem Lehrer nicht toleriert wurde und er sich so auch gestört fühlte. Also saßen wir immer nur dort, hörten stumpf zu und wiederholten in der nächsten Stunde schnell, was er zuvor alles erzählt hatte.

Dies waren wirklich die anstrengendsten Stunden in der Woche, zu denen man wirklich keine Lust hatte zu gehen, auch wenn man in dem Fach sehr gute Leistungen hatte. In Physik und Mathe hatte ich zwar auch nie wirklich Probleme gehabt, aber auch hier war der Unterricht, ähnlich wie bei dir, sehr zielorientiert und man musste natürlich auch selbst mal eine Aufgabe lösen, arbeitete in Gruppen zusammen und musste sich selbst Lösungswege suchen - Dies ist natürlich eine völlig andere Arbeitsmethode im Vergleich zum stumpfen zuhören. Hier fand ich die Stunden wirklich total angenehm und es hat mir auch Spaß gemacht, obwohl ich nie ein großer Fan von Schule war.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Schulzeit habe ich nun schon lange hinter mich gebracht. Aber ich kann mich erinnern, dass die langweiligsten Stunden die in Geschichte waren. Obwohl gerade Geschichte sehr interessant und wissenswert sein kann, wurde von unserem damaligen Lehrer die Stunde stets so gestaltet, dass es ein Monolog des Lehrers war. Das war so lahm. Ich kann mich erinnern, dass plötzlich in die Stille hinein ein Schnarchen zu hören war, das immer lauter wurde. Peinlich, peinlich! Der Schnarcher hatte sich zwar entschuldigt, aber er musste den Raum verlassen. Für die anderen war das eine willkommene Unterbrechung. Eine Stunde in Mathematik war mir auch wesentlich lieber, denn da lernte man etwas und konnte mitarbeiten.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich fand beides sehr langweilig. Dumm in der Schule sitzen hat die Folge gehabt, dass die Zeit überhaupt nicht umgegangen ist und mit zu arbeiten auch! Ich war immer nur froh, wenn die Schule wieder vorbei war. Ich bin auch heute froh, dass ich dieses Thema echt abgeschlossen habe, denn Schule ist einfach ätzend!

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das ist wohl typenabhängig. Der eine hört gerne zu, der andere macht gerne mit und viele sind irgendwo dazwischen. Was ich nicht verstehe, ist z. B. die Kritik am Biologie Unterricht. Wieso gibt es da nichts mit zu denken oder mit zu schreiben? Auch Deutsch Unterricht, bei dem ein Lehrer nur Monologe hält, das kenne ich nicht. Gerade bei Deutsch ist ja irgendwann Diskussion und Interpretation gefragt. Aber vielleicht habt ihr eben einen anderen Typ Lehrer, als ich es hatte.

Grundsätzlich finde ich auch Langeweile schlimmer, als Arbeit. Obwohl man im Moment der Arbeit natürlich denkt: "Ach, jetzt einfach in den Himmel schauen und die Füße hochlegen, das wäre schön." Aber man sollte sich dann immer vergegenwärtigen, dass es anders herum immer ätzender ist. Man sollte dankbar dafür sein, wenn man was zu tun hat.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin ebenfalls noch Schülerin und kann dir eigentlich nur zustimmen, da ich Frontalunterricht, bei dem man sich einfach nur berieseln lassen muss, immer fürchterlich langweilig finde und mich danach richtig müde und ausgelaugt fühle. Besonders schlimm sind bei mir Fächer wie Biologie oder Latein, weil meine Lehrer ihren Unterricht absolut langweilig gestalten, indem sie sich einfach vor den Kurs stellen und einen 45 Minuten langen Vortrag halten, den man noch nicht einmal mitschreiben muss, weil sie ohnehin entweder ein Skript austeilen, der Inhalt ebenso im Schulbuch steht, oder das Gesagte nach ihrer eigenen Aussage relativ unwichtig ist. Wenn ich nicht höllisch aufpassen und hin und wieder doch einmal ein Wort notieren würde, würde es nicht lange dauern, bis ich zumindest in einen sehr gemütlichen Halbschlaf verfallen würde, was den betreffenden Lehrern natürlich leider immer auffällt.

Umso aktiver der Unterricht gestaltet wird, umso leichter fällt mir die aktive Teilnahme und Rezeption; kleine Veränderungen genügen da eigentlich schon. Während meine Deutschlehrerin die Taktik fährt, die meisten Unterrichtsergebnisse im Gespräch zu erarbeiten, stellt mein Ethiklehrer gerne irgendwelche Thesen oder Philosophien auf, die im Anschluss daran diskutiert werden müssen. Viele meiner Kurskollegen finden diesen Unterricht ebenso einschläfernd, weil sie nicht genug Energie haben, sich an diesen Gesprächen zu beteiligen, aber dann sind sie selbst schuld. Mir persönlich macht die Teilnahme am Unterrichtsgespräch immer recht viel Spaß und hilft mir, mich auch später noch an das Besprochene zu erinnern. Gerade diesen Lehrern rechne ich ihre Unterrichtsmethode hoch an, da es sicherlich um vieles einfacher ist, einen Vortrag zu halten, anstatt diskutierende Schüler im Zaum zu halten und sie sanft in die richtige Richtung zu lenken.

Der Fairness halber muss ich aber auch sagen, dass man sich in manchen Fächern unermessliche Mühe bei der Gestaltung eines aktiven Unterrichts geben könnte, bei mir aber trotzdem nichts Anderes außer Langeweile erreichen würde. Gerade Mathematik ist so ein Fall. Obwohl der Unterricht schon von Natur aus eher aktiv ist, neige ich gerne einmal dazu, auszusteigen, weil ich einfach kein Händchen dafür habe. Einmal den Faden verloren, fällt es dann schwer, ihn wieder aufzunehmen und die Verlockung, in Lethargie zu verfallen, ist allzu groß. Wenn mich ein Themengebiet oder Fach hingegen wirklich interessiert, dann ist die Gestaltung für mich zweitrangig. Erzählt mir ein Lehrer Rechtsinhalte, hänge ich ziemlich gebannt an seinen Lippen, egal, wie frontal und langweilig der Vortrag eigentlich gestaltet ist; die Faszination für dieses Thema ist einfach zu groß, um abzuschweifen. Einen aktiven Unterricht brauche ich somit eigentlich vorrangig in Fächern, die mich grundlegend interessieren, aber trotzdem nicht zu meinen Leidenschaften gehören.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde diese langweiligen Stunden, in denen man herum sitzt und einfach hofft, dass die Zeit so schnell wie möglich vorbei gehen möge auch total anstrengend. ich bin ja aus der Schule schon ein paar Jahre heraus, aber in der Universität gibt es solche Situationen ganz genau so wie in der Schule und da muss man dann immer gleich eine Doppelstunde über sich ergehen lassen und darauf hoffen, dass der Vortrag vielleicht noch ein wenig spannender wird oder dass eine Frage gestellt wird oder eine Aufgabe behandelt werden wird. In der Regel aber kann man darauf vergeblich warten.

Bei einer interessanten Unterrichtsstunde oder auch einer interessanten Vorlesungsstunde ist es aber ganz anders. Die Zeit vergeht recht schnell und man hat etwas zu tun, man kann also ein wenig produktiv sein und sich geistig betätigen anstatt sich einfach nur berieseln zu lassen. Man macht zwar eine Menge Sachen und die Aufgaben sind manchmal auch schwierig und man hat Probleme dabei, sie zu lösen, aber ich finde das immer noch besser als diese ganzen Monologe, bei denen man einfach abschaltet und nur noch herum sitzt und versucht sich dazu zu motivieren doch noch ein wenig zu zu hören und vor allem den Raum nicht zu verlassen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Unterricht der monoton und für einen selbst als langweilig empfunden wird ist dadurch auch extrem anstrengend und die Zeit scheint gar nicht zu vergehen. Ich denke dieses Phänomen kennt ein jeder von uns. Das ist ja im späteren Leben ganz genauso. Eine Sache, die wir gerne machen, bei der wir Spaß haben fällt uns eher leicht und die Zeit dabei wird auch eher schnell vergehen. Muss man jedoch etwas machen, worauf man so gar keine Lust hat, so dauert das meistens ewig und die Zeit scheint auch stillzustehen dabei.

Fächer wie Deutsch, in denen meist der Lehrer einen Monolog hält sind aus dem Grund dann auch schwerer zu ertragen als ein Fach wie Sport, Musik oder Kunst, bei dem man aktiv etwas zur Unterrichtsgestaltung beiträgt.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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