Gut Aiderbichl in Österreich

vom 19.02.2012, 18:45 Uhr

Jedes Jahr wenn wir unseren Urlaub am Chiemsee verbringen, fahren wir auch nach Österreich auf Gut Aiderbichl. Gut Aiderbichl ist eigentlich ein Tierpark, jedoch ganz anders als man diese kennt. Hier laufen sämtliche Tiere frei herum. Immer wieder werden verschiedene Gruppen gewechselt. Das heißt etwa die Hälfte der Tiere laufen frei herum, die andere Hälfte verbringt die Zeit im Stall und regelmäßiges Wechseln ist angesagt. Einige Tiere leben jedoch auch immer in Ställen, die ich für relativ klein empfinde. So zum Beispiel auch einige Schweine. Diese haben zwar schöne Gehege mit Stroh und Schlamm, aber dennoch sind sie meiner Meinung nach sehr klein. Ebenfalls finde ich dort das Gehege für den Marder sehr eng.

Es gibt viele Tiere auf Gut Aiderbichl und eines haben sie alle gemeinsam. Die Tiere kommen aus schlechter Haltung und wurden alle gerettet. So gibt es dort zahlreiche Pferde die vom Schlachter befreit wurden oder ausgesetzte Tiere. Ebenso werden verletzte Wildtiere aufgenommen und entweder ausgewildert oder im Gehege gehalten.

Als wir da waren gab es zum Beispiel eine Ziege, die den Kopf nicht mehr gerade machen konnte. Sie stammt aus einer Uni und ein Student hat ihr die Spritze falsch gesetzt, weshalb sie ihr ganzes Leben lang mit der Schiefhaltung des Kopfes leben muss. Gut Aiderbichl hat sich dann dieser Ziege angenommen und sie artgerecht auf dem Hof untergebracht. Auch viele Zirkustiere und Kleintiere sind auf dem Hof zu finden.

Die Tiere können gestreichelt werden und man kann sie hautnah erleben. Im Sommer steht zudem das Putzen der Pferde für Kinder auf dem Tagesplan. Der Eintritt liegt bei 9€ und ist recht hoch. Dieses Geld soll allerdings dem Hof zugute kommen.

Schon oft habe ich allerdings über den Inhaber gelesen, dass dieser wohl ein sehr prolliges Haus und Auto besitzt und zahlreiche Gelder einnimmt, die nicht den Tieren zu Gute kommen.

Ich finde es gut, dass es diesen Tierpark gibt und finde es immer wieder schön dort hin zu fahren, jedoch bin ich auch der Meinung, dass etwas an der falschen Stelle angesetzt wird. Gerade bei dem regelmäßigen Freikaufen von Schlachtpferden habe ich wenig Verständnis. Zwar kann dem einen Tier geholfen werden, aber für jedes Tier was von der Schlachtliste verschwindet rückt ein weiteres nach und solange die Nachfrage an Pferdefleisch da ist, wird das Freikaufen des Pferdes gar nichts bringen. Auch bin ich etwas skeptisch ob tatsächlich Spenden und Patenschaftsgelder nur in den Tierpark fließen oder ob sich der Inhaber davon ein schönes Leben macht. Da die Tiere meiner Meinung nach aber fast alle gut gehalten werden, finde ich das nicht einmal so schlimm. Zudem finde ich sollte viel mehr mit Aufklärungsarbeiten begonnen werden. Zwar stehen schon recht oft Schilder mit Hintergrundwissen an den Gehegen, aber Kampagnen und Co wären eine schöne Möglichkeit mehr Menschen auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen.

Der Tierpark hat sowohl im Sommer und im Winter geöffnet und die Gehege und der Hof sind immer sehr sauber und gepflegt. Auch die Tiere bekommen regelmäßige Fellpflegen und Tierärzte sind sehr oft anzutreffen. Frisches Futter und eine artgerechte Ernährung sind bei fast allen Tieren gegeben und garantiert haben die Tiere es auf Gut Aiderbichl besser als in vielen weiteren Tierparks.

Wie steht ihr denn zu Gut Aiderbichl? Wart ihr vielleicht schon auf einem anderen Hof? Wie sieht es denn dort aus?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich war noch nicht auf Gut Aiderbichl und noch nie in Österreich. Sollte ich jemals in die Gegend fahren, ist es für mich selbstverständlich, dass ich diesem Gnadenhof einen Besuch abstatte.

Es ist für mich eine enorme Leistung, für die Tiere da zu sein und ihnen in der Not zu helfen. Das was hier aufgebaut wurde, verdient Lob und Achtung. Es ist ja nicht nur das Gut in Österreich, sondern weitere Gnadenhöfe in Frankreich, Schweiz, Deutschland und noch in Österreich, insgesamt sind es 26. Das will was heißen. Es wurden sehr viele Tiere gerettet und es wurde vielen Menschen auf den Höfen Arbeit gegeben. Insgesamt also eine positive Sache.

Natürlich nimmt der Inhaber viel Geld ein von den 50.000 Mitgliedern und Spenden. Aber die Gnadenhöfe finanzieren sich nicht selbst und müssen unterhalten werden. Du selbst schreibst, dass die Tiere gut gehalten werden. Wenn sich jemand für ein Tier interessiert und es kaufen will, kann er das tun.

Aber ich bitte dich, wer kommt auf den Gedanken, dass jemand, der etwas so Großartiges auf die Beine stellt, selbst in einer Hütte leben sollte und sich mit einem billigen Auto fortbewegen sollte. Ich denke mal, dass der Inhaber auch zu den einzelnen Gnadenhöfen fährt, um sie zu überprüfen und sicherlich muss er auch noch andere Dinge erledigen. Dazu braucht er einen vernünftigen Wagen, da es zum Teil zwischen den Ländern auch große Strecken sind. Er nimmt sicherlich zahlreiche Gelder ein, wie du schreibst, aber er muss auch viel ausgeben, um die Tiere zu füttern, zu pflegen, die Tierärzte zu bezahlen, das Personal, die Unterkünfte und so weiter. Wer will ihm verdenken, dass er sich ein vernünftiges Haus baut?

Übrigens, dieser Gründer, Michael Aufhauser, liegt seit Donnerstag im Krankenhaus und wurde am Herzen notoperiert. Das teilte die Stiftungsverwaltung mit und dass sein Zustand nun stabil ist.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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