Kontakt wegen "dummer" Gespräche meiden?
Ich bin allgemein eher menschenscheu und lieber für mich allein. Ich mag es gar nicht, solche Unterhaltungen zu führen, die sowieso zu keinem Ergebnis führen. Ein Beispiel dafür wären Fragen wie "Was hast du am Wochenende gemacht?". Beispielsweise kam letztens wieder einer aus meiner Klasse zu mir, um mir zu erzählen, wie er in einem Lokal eine Flasche Vodka innerhalb von 30 Minuten getrunken hat und dann so betrunken war, dass er einen Filmriss hatte. Einmal abgesehen, dass eine Alkoholintoxikation sowieso nichts ist, mit dem man herumprahlen sollte, verstehe ich nicht, wieso man so etwas rumerzählt. Wen könnte das überhaupt interessieren? Ich bin in meiner Klasse leider der einzige "intelligente" Mensch. Das mag jetzt arrogant klingen, es ist aber jetzt nicht so gemeint. Mit intelligent meine ich, dass ich auch über andere Dinge reden will, und nicht nur über die oben genannten.
Aus diesem Grund habe ich auch nur wenige Freunde, allerdings ist das auch gut so. Diese wenigen Freunde gehen eigentlich hauptsächlich in meine Parallelklasse. Mit ihnen kann man eben über Themen diskutieren, was bei anderen nicht möglich wäre. Beispielsweise unterhalten wir uns gerne über Naturwissenschaften. Hier ist ein kleines Beispiel meiner Situation: Wenn ich jemanden aus meiner Klasse fragen würde "Wie kann die Parallaxe von Sternen bestimmt werden, wo sich doch die Sterne am Firmament auch bewegen", dann würde ich vermutlich schief angesehen werden, und zwar nicht nur, weil sie die Antwort nicht wissen, sondern weil sie solche Gespräche "uncool" finden. Deshalb rede ich auch kaum etwas mit meinen Mitschülern, wobei gesagt werden muss, dass es auch welche gibt, die nicht ganz so extrem sind. Außerdem ist es nicht so, dass ich ausgeschlossen werde, es ist meine Entscheidung, den Kontakt zu begrenzen.
Kennt ihr diese Situation? Hasst ihr es auch, wenn ihr nur oberflächliche Gespräche führen müsst, oder jemand mit seinen Wochenenderlebnissen herumprahlt?
Ich kenne solche oberflächlichen Gespräche auch, ich denke jeder hat solche Gespräche schon einmal geführt. In der Regel würde ich sie bei meinen Bekannten aber dann eher als Smalltalk abtun und solche Gesprächsthemen werden eigentlich nur dann gewählt, wenn es ansonsten über längere Zeit nur peinliches Schweigen gegeben hat oder geben würde. Und dann ist ein so banales oder auch bescheuertes und vielleicht recht einseitiges Gespräch wenigstens besser als gar nichts.
Ich kenne allerdings niemanden, der wirklich ausschließlich solche platten Gesprächsthemen auswählt und mit dem man über nichts halbwegs intelligentes reden könnte, aber das wäre bei dem Bildungsweg meiner Freunde auch ein wenig traurig finde ich. Trotzdem kenne ich auch von der Universität einige Leute, vor allen junge Frauen, mit denen ich auch noch nie ein wirklich sinntragendes Gespräch geführt hatte und bei denen jeder Anlauf dazu in die Hose gegangen ist. Allerdings haben die Unterhaltungen mit diesen Mädchen zumindest noch ein gar nicht so schlechtes Maß an Niveau, ich denke ein höheres als das, von dem Du sprichst.
Ich würde auch nicht unbedingt einen gesteigerten Wert auf den Kontakt mit solchen Menschen legen, wenn sie mir menschlich nicht sympathisch wären. Denn es macht ja auch schon einen großen Unterschied, ob ein Mensch schon grundsätzlich sympathisch ist aber vielleicht nicht der Klügste oder nicht an intellektuellen Themen interessiert, oder ob er einfach nicht auf meiner Wellenlänge liegt und dann auch noch nur so oberflächliche Gespräche mit ihm möglich sind. Ich habe selber eine Freundin, die auch ganz offen zugibt dass sie nicht immer mit uns mitreden kann weil sie hinter unseren Gesprächen nicht her kommt und sie selber spricht auch immer recht platte Themen an. Dennoch mag ich sie sehr gerne und ich würde den Kontakt zu ihr nicht meiden, nur weil man mit ihr nicht über alle Themen reden kann, die mich interessieren! Sie ist mir einfach sympathisch und auch ganz nett und ich finde das wichtiger als das Kriterium, ob man tiefgründige Gespräche führen kann oder nicht. ich kann mit ihr Spaß haben und das ist mir schon die Freundschaft zu ihr Wert!
Trotzdem kenne ich auch von der Universität einige Leute, vor allen junge Frauen, mit denen ich auch noch nie ein wirklich sinntragendes Gespräch geführt hatte und bei denen jeder Anlauf dazu in die Hose gegangen ist. Allerdings haben die Unterhaltungen mit diesen Mädchen zumindest noch ein gar nicht so schlechtes Maß an Niveau, ich denke ein höheres als das, von dem Du sprichst.
Ich denke, dass manche Menschen sich einfach sehr gerne mit komplexen Themen beschäftigen und gerne über Dinge Gedanken machen. Dass muss aber nicht unbedingt mit der Intelligenz zusammenhängen. Manche empfinden solche Gespräche vielleicht auch einfach nur als Last und wollen in ihrer Freizeit eben keine tiefgründigen Gespräche führen, weil sie schon im Beruf oft genug grübeln.
D.h. diejenigen, die eher oberflächliche Gespräche bevorzugen, müssen nicht „dumm“ sein, sie wollen vielleicht in den Momenten, in denen sie es sich aussuchen können – und das ist ja die Freizeit – nicht genauso viel reflektieren, wie in Schule und Beruf; sie wollen sich eher berieseln lassen.
Über meinen Beruf rede ich z.B. gar nicht gerne, sondern bevorzuge auch leichte Gespräche. Manchmal, wenn ich abends nachdenklich werde, gleitet das auch mal in gesellschaftspolitische Analysen ab, aber ansonsten bin ich auch lieber ein Small-Talker – als Kontrast zum Beruf.
Solche Gepräche kenne ich hauptsächlich aus meiner Jugend als es noch modern war mit seinen alkoholischen Erlebnissen herumzuprahlen. Schon damals fand ich solche Themen uninteressant und habe mich selten an solchen Gesprächen beteiligt. Aber mir sind solche Themen oft lieber als wenn man sich gegenseitig anschweigt, trotz der kompletten Unnötigkeit des Gespräches. Aber vielleicht entwickelt sich noch ein angenehmeres Gespräch, wenn man sich etwas länger unterhält.
In meinem Freundeskreis werden jedoch selten solche Themen behandelt, meistens handelt es sich hierbei eher um Personen, die ich noch nicht länger kenne und eher zufällig angetroffen habe. Der Bildungsstand ist hierbei relativ egal, weil auch Hauptschüler teilweise wirklich intellektuelle Gespräche führen können.
Ich meide grundsätzlich Menschen, die mit ihrem Alkoholkonsum prahlen, aber manchmal kann ich nicht schnell genug die Flucht ergreifen und ein solches Thema vermeiden. Je nach Gesellschaft komme ich auch nicht mit den besprochenen Themen klar, weil mir dazu vielleicht ein benötigtes Wissen fehlt, aber dann sage ich das meistens auch und mir wird irgendwie auf die Sprünge geholfen. Daher meide ich ehrlich gesagt auch keine Menschen, die zu nicht immer mitreden können, aber was für mich gar nicht geht, ist oben genannte Prahlerei und ich würde dann schon etwas zu der Person sagen.
Ich würde hier doch eher von sogenannten unreifen Gesprächen sprechen, denn hier ist die betreffende Person in seiner persönlichen Entwicklung stark zurück geblieben. Eigentlich fällt einem Zuhörer bei solcher Art Themen (wenn es überhaupt welche sind) nichts an positiven Aspekten dazu ein. Diese Personen machen so einen doch sehr abstoßenden Eindruck und wirken doch etwas eklig, denn man darf sich das Gesprochene nicht wirklich vorstellen.
Ich denke, dass gerade solche Typen sich mit diesen Alkoholgeschichten und anderen oberflächlichen und überflüssigen Geschichten wichtig machen wollen. Sie haben eben nichts anderes, um sich mal ins Gespräch zu bringen. Leider sind die meisten anderen ja auch so, dass sie solche Saufgeschichten cool finden und darüber noch lachen und dem Kerl auf die Schulter klopfen.
Zu meiner Schulzeit habe ich so etwas auch immer gehasst und konnte nur die Augen verdrehen, wenn wieder ein Angeber mit so einer peinlichen Geschichte geprahlt hat. Teilweise war es bei mir auch so, dass ich viel mit den Schülern aus einer Parallelklasse zusammenhing. Sie waren nicht so angeberisch und man konnte durchaus auch mal über schulisches mit ihnen reden. Bei den anderen galt man dann gleich als Streber, aber das war mir damals auch herzlich egal. Ich denke auch, dass du deinen Weg schon gehen wirst. Du hast vielleicht nicht viele Freunde, aber dafür ein paar richtige. Das sollte doch die Hauptsache sein.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit deinen Klassenkameraden wirklich nur über solche Themen reden kann. Aber mir scheint es, als seist du auch in einem Alter, wo solche Themen eben die "coolen" sind und man sich eben hauptsächlich darüber unterhält. Wenn du aber mit jedem mal einzeln reden würdest, würde dir sicherlich auch auffallen, dass diese noch andere Themen auf Lager haben.
In großen Gruppen war es bei uns in der Schule auch öfters so, dass man eben nur über Quatsch geredet hat. Da ging es dann eben meistens um die Schule, um Alkohol und Partys oder um andere Menschen. Aber wenn man dann eben mal etwas privater geredet hat, dann kamen da auch ganz andere Themen zum Vorschein und ich glaube nicht, dass das bei dir in der Klasse anders sein würde. Vielleicht haben deine anderen Mitschüler andere "intelligente" Interessen, aber dich deswegen als einzigen intelligenten Menschen hinzustellen, das finde ich schon etwas übertrieben.
Ich kenne solche Gespräche auch noch aus meiner Zeit in der Realschule. Ich und zwei bis drei andere Leute aus meiner Klasse waren so ziemlich die einzigen Personen, die nicht geraucht haben und nicht jedes Wochenende unterwegs waren, um auf Sauftouren zu gehen und uns volllaufen zu lassen um uns dann anschließend an nichts mehr zu erinnern und nur noch durch die Gegend zu torkeln.
Ich habe die Zeit dann einfach zusammen mit meinen Freundinnen überstanden und wir haben uns nicht angepasst, damit wir dort mitreden können. Als wir dann alle auf das Gymnasium gekommen sind, hat sich das dann gebessert und es gab nicht mehr so viele Leute, die jedes Wochenende saufen gehen und solche sinnlosen Gespräche führen.
Darum kann ich dir einfach nur empfehlen, dass du die Ohren steif hältst und es erträgst. Du hast ja noch die Schüler aus deiner Parallelklasse, mit denen du die guten Gespräche führen kannst. Wenn du auch noch das nächste Schuljahr in dieser Schule verbringen musst, dan würde ich dir aber empfehlen, dass du darüber nachdenkst, dass du vielleicht die Klasse wechselst.
Dass dein Mitschüler wirklich soviel getrunken hat und das noch dazu in dieser recht kurzen Zeit, wage ich erst mal zu bezweifeln. Manche Menschen nutzen solche Themen eben um sich aufzuspielen. Das wird dich dein ganzes Leben begleiten, aber die entscheidest eben wie eng der Kontakt zu diesen Menschen sein wird. Und das machst du ja schon recht aktiv und aus deiner Sicht ist es gut so.
Allerdings brauch man auch ab und an mal etwas sinnfreiere Themen um auch ein wenig abzuschalten. Das wird halt dabei viel gelacht, was ja auch nicht verkehrt ist. Ständig nur tiefgreifende Dinge zu diskutieren ist interessant, aber man sollte auch mal locker miteinander Spaß haben können. Das sollte nie zu kurz kommen, weil man auch einfach mal Zeit benötigt um wirklich zum großen Teil geistig abzuschalten.
Ehrlich gesagt empfinde ich deine Aussage ein wenig überheblich . Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber ich schätze maximal 18? Es ist einfach so, dass man mit Freunden/Leuten in einer Gruppe nicht unbedingt immer wieder auf intellektuelle Gespräche zurückgreift. Dort zählt, wie bereits schon von Einigen hier gesagt, das eher lockere und leichte Gespräch zwischen den Schulstunden. Es ist jedoch vor allem das Alter, was dazu beiträgt. Tendenziell bzw. durchschnittlich betrachtet ist die Mehrheit der Leute in diesem Alter bis zur Oberstufe auf Leichtigkeit in ihrer Freizeit aus. Aber ich glaube kaum, dass jetzt wirklich nur über das Saufen geredet wird, oder? In meiner Stufe gab es auch nicht nur diese Art von Gespräch. Es scheint mir schon leicht vorzukommen, dass es dich schon ein wenig stört, wenn sich diese Leute mit dieser Art von Verhalten Gehört und Aufmerksamkeit verschaffen und du anscheinend da etwas aus dem Rahmen fällst? . Das wird sich jedoch, sobald du zur Uni gehen wirst, etwas ändern, weil dort nicht mehr dieses Gruppenfeeling herrscht. Dort ist man eher individuell unterwegs und trifft mehr Gleichgesinnte.
Es gibt nun mal die Typen von Mensch, die in freizeitlicher Gesellschaft eher gerne komplexere Themen ansprechen und sich darauf was einbilden, indem sie die anderen als "dumm und triebhaft" bezetteln und Menschen, die hier eher leichte Themen bevorzugen, vor allem in diesem Alter Themen wie Party, und sich darauf was einbilden. Das habe ich jetzt einmal ein wenig extrem ausgedrückt. Aber grundsätzlich kann man diese zwei Lager unterscheiden, wobei sich die meisten aber zwischen ihnen befinden. Vielleicht kannst du in Zukunft einen dieser "Mischleute" kennenlernen und ein wenig mehr Lockerheit erlernen , wobei ich dir nicht unterstellen will, dass du es absolut nicht bist, im Gegenteil, bleib wie du bist, was du glaube ich schon sowieso machst. Aber Offenheit in Hinblick auf unbekanntes und vielleicht zunächst befremdliches Terrain kann den Wahrnehmungshorizont ungemein vergrößern und man lernt vielleicht neue Seiten an sich kennen.
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