Wen würdet ihr euch als Wulff-Nachfolger wünschen?
Der Rücktritt von Ex-Bundespräsident Christian Wulff ist ja hochaktuell und ich höre heute in den Nachrichten kein anderes Thema mehr. Das Ganze wird in den nächste Tagen wohl wieder sehr nach oben gepusht. Ich bin gerade im Internet auf eine Abstimmung vom Spiegel Online gestoßen Mögliche Wulff-Nachfolger - Wer jetzt die besten Chancen hat. Zur Auswahl werden Joachim Gauck, Ursula von der Leyen, Norbert Lammert, Wolfgang Schäuble, Thomas de Maizière und Klaus Töpfer gestellt, für sie kann man abstimmen. Das Ergebnis der Spiegel-Leser kann man sich auch anzeigen lassen. So sieht man auch, dass knapp die Hälfte der Leser für Joachim Gauck gestimmt haben.
Wen würdet ihr euch ganz persönlich als Nachfolger Wulffs wünschen? Wer hat eurer Meinung nach die besten Chancen? Würdet ihr für einen der sechs vom Spiegel zusammen gestellten Politiker wählen oder steht euer Wunschkandidat gar nicht auf der Liste? Wie steht ihr zum Ergebnis der Spiegel-Abstimmung? Könnt ihr diese nachvollziehen? Hättet ihr genauso entschieden wie die Mehrheit?
Ich habe mir die Abstimmung gerade mal angesehen und habe, wie die Mehrheit, auch für Joachim Gauck gestimmt. Ich hatte mir schon bei der letzten Wahl gewünscht, dass Joachim Gauck der Bundespräsident wird. Nun bin ich mal gespannt, ob er sich nach der Niederlage bei der letzten Wahl überhaupt nochmals zur Wahl stellen wird und wer sich noch als Kandidat/in aufstellen lässt.
Es ist eigentlich schade, dass der Bundespräsident nicht direkt durch das Volk gewählt wird. Ich denke, dann hätte Joachim Gauck schon bei der letzten Wahl gute Chancen gehabt, gewählt zu werden. Nun, wir werden sehen, was jetzt noch passiert. Auf jeden Fall sind 30 Tage nicht viel Zeit, um die Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten festzulegen.
Die Spiegelabstimmung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Keiner der hier aufgeführten Kandidaten käme für mich in Frage. Eine Person, die nach den letzten Reinfällen wirklich passen würde und souverän ist, sympathisch ist und auch noch lächeln kann ist für mich – unabhängig von seiner Partei – Frank-Walter Steinmeier. Ich glaube kaum, dass man ihm etwas vorwerfen kann. Im Gegensatz zu manch anderen, stellt er etwas dar und kann repräsentieren. Ob er das Amt überhaupt annehmen würde, weiß ich nicht. Aber es wäre mein Wunschkandidat. Im Gegensatz zu unserem Außenminister und stellvertretenden Kanzler eine reine Wohltat.
Ich bin dafür, dass es mal eine Bundespräsidentin wird. Die Frauen haben viel zu wenig Top-Positionen in der Politik. Eine Ursula von der Leyen wäre sicherlich eine Option, aber es wird wohl ein Kandidat (-in) werden, der/die von allen Parteien getragen wird. Denn letztendlich war es doch ein regelrechtes Spießrutenlauf für Wulff, weil einfach nur in seiner Vergangenheit gesucht wurde, ob er irgendwo einen Fehler gemacht hat.
Mit den genannten Personen tue ich mich ein wenig schwer. Es ist niemand dabei, bei dem ich direkt denken würde, dass er perfekt wäre. Ich fand bei der Wahl 2010 weder Christian Wulff noch Joachim Gauck geeignet. So würde ich mich auch jetzt nicht für Herrn Gauck aussprechen. Ebenfalls direkt ausschließen würde ich persönlich Ursula von der Leyen. Ich finde sie einfach unangenehm und halte sie nicht für eine würdige Repräsentantin des Volkes.
Ich frage mich auch, wie man auf Thomas de Maizière kommt. Dem fehlt eigentlich so ziemlich alles, was ich mir an einem Bundespräsidenten wünsche. Er ist nun wirklich nicht unsympathisch, aber er ist in meinen Augen einfach nur einer von vielen netten Ministern, die man sich in einer noch höheren Position nicht mehr vorstellen kann. Wolfgang Schäuble und Klaus Töpfer sind nun auch nicht gerade die Menschen, die ich gerne als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten sehen möchte, Herrn Schäuble würde ich davon aber noch glatt bevorzugen. Ob der aber überhaupt abkömmlich ist, steht auf einem anderen Blatt. Wenn ich mich bei den dargebotenen Alternativen unbedingt für jemanden entscheiden muss, würde ich aber Norbert Lammert wählen, auch wenn das für mich noch der beste Kompromiss, nicht aber der Kandidat schlechthin ist.
Gauck - der Typ, der sich immer gerne als Freiheitskämpfer sah, nur war er als solcher in der DDR nicht in Erscheinung getreten. Der Typ, der in die ganze Welt ruft, dass er ja mit allen gut könne, nur für die Linkspartei, da hat er nichts übrig. Deren Überwachung findet er prima. Und den Sarrazin, den fand der Gauck auch ganz toll. Gelobt hat er ihn und sein Werk. Mutig und offen fand er dessen hetzerischen Unsinn, als Vorbild für unsere Politiker hat er ihn hingestellt. Und die Occupy-Bewegung, die fand er "unsäglich albern". Auch die neue Protestkultur im Zusammenhang mit "Stuttgart 21" nannte er "abscheulich". Also mal ernsthaft, dieser Typ ist überhaupt nicht diskutabel, der ist nur "strunzenpeinlich".
Hat sich eigentlich auch nur einer von denen, die den so toll finden, mit dieser Person mal beschäftigt? Danach kann man doch nicht mehr ernsthaft eine Kandidatur unterstützen.
Ich bin für Georg Schramm, den scharfzüngigsten Analytiker deutscher Politik - dann würde die Bude aber mal brennen.
Joachim Gauck hat mir noch ganz gut gefallen, als er Wulffs Gegenkandidat war, aber nachdem ich jetzt noch etwas mehr über ihn weiß, sage ich nein zu ihm. Lammert und Töpfer sollen ja gestern bereits abgesagt haben. Um ehrlich zu sein, mir fällt gerade wirklich niemand ein, den ich gerne in dieser Position sehen will.
Eigentlich gehöre ich ja überhaupt nicht zu den "mir doch egal" Leuten, wenn es um Politik geht und ich habe eigentlich auch immer eine Meinung, aber hier bin ich doch relativ ratlos. Und ich kann mich auch nicht so wirklich für das Thema begeistern um mir über alternative Kandidatenvorschläge Gedanken zu machen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man als normaler Bürger eh kein Mitspracherecht bei der Wahl hat und, dass der Bundespräsident in der Politik auch keine wirklich wichtige Rolle spielt. Im Prinzip ist er doch nur derjenige, der dafür sorgt, dass der Bundeskanzler nicht so viele Termine hat, bei denen es nur im Repräsentieren geht.
Mit den Leuten, die im Moment Gespräch sind und die auch vom Spiegel genannt werden, kann ich aus verschiedenen Gründen nichts anfangen und es scheint ja so zu sein, dass auch keiner wirklich Mehrheitfähig zu sein scheint.
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