Taschenrechner: Sequentielle oder algebraische Berechnung?

Bei den Taschenrechnern gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Berechnungsarten: Bei der sequentiellen Eingabe werden alle Operationen sofort berechnet. Beispielsweise ist 6+4 * 3 bei einem solchen Taschenrechner 30, und nicht 18, wie es eigentlich die Punkt-Vor-Strich-Regel vorschreibt.

Das Gegenteil der sequentiellen Eingabe ist die algebraische Notation. Bei dieser Berechnungsmethode kommt tatsächlich 18 raus, da die Multiplikation Vorrang vor der Addition hat. In Schulklassen ist es wichtig, dass alle dieselben Taschenrechner haben. Denn das Bedienen eines Taschenrechners muss erst gelernt werden, weshalb eine einheitliche Notation notwendig ist. Welchen Taschenrechner verwendet ihr in der Schule und welchen findet ihr effizienter?

Wir verwenden in der Schule den TI-30 XIIS, ein Taschenrechner mit algebraischer Eingabe. Ich könnte mir unmöglich vorstellen, bei sequentieller Eingabe größere Rechnungen durchführen zu können. Wenn man beispiesweise einen x-Wert in eine Polynomfunktion höheren Grades einsetzen muss, dann geht das eigentlich nur mit einem solchen Taschenrechner.

Eine Berechnung mit einem sequentiell rechnenden Taschenrechner oder Computer-Algebra-System aus zu führen ist auch nicht schwieriger oder aufwendiger als die identische Berechnung mit einem algebraisch arbeitenden Taschenrechner. Man muss nur aufpassen, dass man immer um Multiplikationen und um Divisionen die richtigen Klammern setzt und das ist so dramatisch jetzt nicht. Auch bei einem algebraischen Taschenrechner kommt man um manche Klammerungen ja nicht herum. Einen x Wert in eine Polynomfunktion n-ten Grades ein zu setzen ist also eigentlich kein Problem und noch einfacher wird es, wenn man ein normiertes Polynom gewählt hat oder es normiert. Im letzteren Fall muss man aber natürlich ein wenig bei der Eingabe aufpassen.

Wir haben in der Schule damals einen TI Voyage 200 benutzt, meiner Meinung nach der am einfachsten zu bedienende und beste CAS (Computer-Algebra-System), welches auf dem Markt ist. zumindest war es auf jeden Fall das non plus ultra, als wir ihn damals neu bekommen haben. Zuvor gab es bei uns an der Schule einen Casio. Der TI, so sagte man uns zu Anfang, arbeitet sequentiell. das ist aber falsch! Er arbeitet algebraisch und da unsere Lehrer noch den sequentiellen Casio gewohnt gewesen sind haben wir zwei Jahre lang jede menge Klammern setzen müssen, bis jemanden aufgefallen ist, dass man die auch gut weg lassen kann und dennoch ein richtiges Ergebnis heraus kommt. Ich bin also die Arbeit mit einem sequentiellen Taschenrechner ein wenig gewöhnt und ich empfand es nie als schwierig, kompliziert oder aufwändig.