1. eigene Wohnung - viel zu hohe Ansprüche?

vom 17.02.2012, 15:18 Uhr

Ich habe eben eine Sendung gesehen, wo ein junges Mädchen endlich ausziehen wollte von ihrem Elternhaus. Dieses war natürlich sehr komfortabel eingerichtet. Sie hatte ein großes Zimmer, das Bad musste sie sich zwar mit den Eltern teilen, aber auch das war groß und sonst mangelte es auch an nichts. Aber sie wollte eben unabhängiger sein und ausziehen. An Miete hatte auch nicht die Welt zur Verfügung, wobei man das auch sehen kann wie man will, weil das ja von Stadt zu Stadt unterschiedlich ist.

Jedenfalls wollte sie am liebsten (überspitzt) eine Zweiraumwohnung (was ja eh Mangelware in den meisten Städten ist), Badewanne und Dusche, ganz viel Platz und wenig zahlen. Sie ist dann nach der ersten Besichtigung schon mal davon abgekommen, dass sie eine Dusche und eine Wanne will, weil das ja bei wenig Räumen nicht üblich ist. Aber sie hatte an jeder Wohnung was zu meckern und immer kam der Satz: zu Hause hab ich mehr Platz, ein größeres Bad, usw. Ich hab mich dann schon gefragt, was sie bitte für Ansprüche hat.

Wenn man in einem großen Haus aufwächst, dann muss man die Ansprüche klar zurückschrauben. Das passiert aber nicht nur im Film so. Eine Freundin von mir ist auch so: wenn ich ausziehe, dann komfortabel und mit viel Platz. Problematisch nur, dass auch sie kaum Geld hat. Ich habe mir ja bei meiner Wohnungssuche auch ein paar Wohnungen angesehen. Ich bin zwar schon von daheim weg, aber jetzt soll es keine WG, sondern eine eigene Wohnung werden. Und da hat mir auch irgendwas immer nicht gepasst. Entweder die Lage, der Schnitt der Wohnung usw. Meine Mutter hat mich dann aber wieder herunter geholt und meinte, dass ich, wenn ich mehr Geld verdiene, immer noch mal umziehen kann.

Damit hat sie vollkommen recht. Ich hatte dann meine Traumwohnung gefunden, aber die war eigentlich zu teuer. Auch hier meinte sie, dass man sich nicht übernehmen soll, denn es macht keinen Spaß, jeden Euro drei Mal um zudrehen und man soll sich sowas nicht ans Bein binden, wenn man eigentlich zu wenig dafür verdient. Ich habe dann da abgesagt. Zum Glück habe ich dann eine Wohnung gefunden. Da passt mir die Küche zwar überhaupt nicht, aber auch da habe ich Wert auf die Meinung meiner Mutter gelegt und die meinte nur: Du kannst eh nicht kochen. Recht hat sie. Und manche ziehen auch erstmal in ein 1-Raum-Apartment und kommen auch damit gut zurecht.

Und dann hat mir meine Mutter noch von ihrer ersten Wohnung erzählt. Damals waren zwar die Mieten lachhaft niedrig, aber die Wohnungen waren alles andere als toll: mit Ofen, wo man Kohle holen musste, Fenster, die nicht dicht waren und wo man im Winter Minustemperaturen im Zimmer hatte usw. Da sind die kleinen Wohnung heute eigentlich schon ein bisschen Luxus.

Hattet ihr hohe Ansprüche bei eurer ersten Wohnung? Wie war eure Wohnung geschnitten? Seid ihr vielleicht erst dann ausgezogen, als ihr euch finanziell mehr Luxus leisten konntet?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich verstehe durchaus, dass man am Beginn noch hohe Ansprüche hat. Man träumt eben von einer besseren Zukunft und dazu gehört eine schöne Wohnung. Auch ich musste jetzt diese Erfahrung machen. Denn ich werde bald mit dem Studieren beginnen und werde dazu mit Freunden in eine Wohngemeinschaft zu dritt ziehen. Ich hatte gedacht, dass man zu dritt schon für 700€ Miete im Monat eine schöne Wohnung bekommt, allerdings ist eine 4-Zimmer-Wohnung nicht für unter 900€ zu bekommen. Leider haben meine Freunde dann noch höhere Ansprüche, weswegen sich da bereits ein Problem anbahnt. Meine finanziellen Möglichkeiten sind nämlich stark eingeschränkt, da mich meine Mutter auch nur mit etwa 200€ im Monat unterstützen kann.

Bei solchen Sendungen sind die Wohnungssuchenden teilweise aber wirklich ziemlich dumm. Eine junge Frau sollte doch wissen, dass man nicht einfach so in eine Luxuswohnung mit 100 m² ziehen kann, ohne dabei weniger als 1000€ im Monat hinblättern zu müssen. Andererseits verstehe ich sie auch. Obwohl ich meine Familie gerne habe, kann ich es kaum erwarten, endlich meine Freiheit genießen zu können und selber über mein Leben bestimmen zu können.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich musste bei dem Text schon ein wenig schmunzeln. Natürlich möchten wir alle gerne im Luxus schwelgen, und es macht keinen Spaß zu akzeptieren, dass wir uns das erst erarbeiten müssen. Wenn die Eltern das gemacht haben, dann muss man seine Standards eben erst einmal runter schrauben. Bei Eltern, die es nicht so dicke hatten, ist das halt anders. Da haben es also die "ärmeren" mal leichter, ist doch auch schön.

Meine erste Wohnung habe ich viel zu früh genommen, rückblickend gesehen. Sie war eigentlich schön geschnittene, aber sie hatte doch tatsächlich einen Ofen, wie es oben beschrieben wurde. Unser Kellerraum war das Kohlelager. War das ein Dreck! Heizen konnten wir nur im Wohnzimmer. Damit wir es uns überhaupt leisten konnten, ließen wir die Wohnzimmertüre zu und der Rest der Wohnung war ein Eiskeller. Brr, da war jeder Gang auf die Toilette gut überlegt! P.S.: Ich bin Jahrgang 1978, so etwas kannte ich also auch nur von meiner Oma in der Eifel.

» Sahnetorte » Beiträge: 32 » Talkpoints: 11,82 »



Gewisse Ansprüche an mein Zuhause hatte ich schon immer, aber ich würde diese Ansprüche keineswegs als luxuriös bezeichnen. Ich habe immer das gewollt, was ich mir auch leisten kann, weshalb ich auch erst ausgezogen bin, als ich meine Ausbildung fertig und eine feste Stelle in der Tasche hatte. Für mich wäre es niemals in Frage gekommen, für eine eigene Wohnung jeden Monat jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen.

Ich würde meine erste Wohnung als normal bezeichnen. Sie hatte ca. 60 qm, war eine Maisonette Wohnung, bei der es im oberen Stockwerk ein Zimmer gab, das nicht in der Miete inbegriffen war, da es zu viele Schrägen hatte. Eigentlich wäre die Wohnung größer gewesen, aber sie war nur mit 60 qm angegeben. Nun gut, sie war nicht luxuriös, aber doch sehr modern und schön. Das Haus war ein 7 Parteien Haus, das erst ca. 10 Jahre alt war als ich damals einzog, also auch vom Standard her war es modern und neu. Ich hatte eine Dusche und eine Badewanne, was ich sehr genossen habe. Meine Küche war groß, die Wohnung an sich war sehr hell und ich habe mich dort wohl gefühlt.

Bei meiner zweiten Wohnung haben wir etwas größeres gesucht, da zwei Haushalte in einen passen mussten. Wir haben nun 100 qm und sind sehr zufrieden damit. Auch das ist nicht luxuriös, sondern einfach großzügig und auch wieder sehr modern. Wir haben in der gesamten Wohnung, außer in den Bädern und der Küche, einen schönen Echtholzparkett liegen und die Wohnung ist ebenfalls sehr hell und hat einen großen Balkon. Meine Ansprüche an die Wohnung waren eigentlich, dass sie nicht zu alt sein sollte, dass ein geeigneter Balkon dabei ist, wo man sich auch mal aufhalten kann und dass das Badezimmer ein Fenster hat. Das sind meiner Meinung nach normale Ansprüche, aber bei der Größe dieser Wohnung muss man das natürlich auch bezahlen.

Ich kann verstehen, dass man anfangs, wenn man von zu Hause auszieht, andere Ansprüche an die künftige Wohnung hat, als man sich vielleicht leisten kann. Denn dann sieht man erst mal was das alles kostet, was vorher die Eltern wie selbstverständlich übernommen haben. Jeder wird wohl nach den ersten Besichtigungen seine Ansprüche reduzieren und entsprechend Prioritäten setzen. Kann man es sich aber leisten, ist es auch kein Problem, mit hohen Ansprüchen auf Wohnungssuche zu gehen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin mit meinem Ex Freund zusammen ausgezogen und das war nur eine Einzimmerwohnung und die war total schäbig, aber wir waren froh, dass wir erst einmal etwas hatten. Mir war das dann auch ziemlich egal, auch wenn ich von zu Hause aus eben anderes gewohnt war. Wir wohnen nun nicht in einem Luxus Haus, aber es ist immerhin ein Haus, was ganz gut eingerichtet ist und woraus man potenziell noch sehr viel machen könnte.

Ich denke auch, dass man am Anfang zu hohe Ansprüche hat, wenn man auszieht und aus einem "luxuriösen" Haushalt kommt. Denn man hat ja dann meistens nur ein kleines Gehalt und viele gute Wohnungen, die dann günstig sind, bekommt man kaum, wenn man eben so wenig Geld hat. Die werden dann meistens sowieso an Leute vermietet, die genug Geld haben, da sich die Vermieter dann auch die Mieter aussuchen können. Und solche Wohnungen sind auch oft genug schon vermietet, denn aus "Traumwohnungen" zieht man ja nur selten aus.

Man muss eben schon bedenken, dass die Miete immer sehr teuer ist und so viel Geld hat man ja meistens nicht, wenn man das erste Mal auszieht. Daher muss man dann eben an seinen Ansprüchen arbeiten.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich selbst bin um ehrlich zu sein auch noch nicht wirklich von daheim ausgezogen und wohne noch in der Kellerwohnung meiner Eltern, muss aber natürlich auch hier meinen Teil zur Miete beitragen und für meine Lebensstandards selbst aufkommen - Aber um die lange und lästige Wohnungssuche bin ich so zum Glück bislang herumgekommen, obwohl ich ehrlich sagen muss, dass ich mir für die nächsten Jahre auch etwas anderes wünsche und gerne aus dem "Hotel Mama" ausziehen würde und es wahrscheinlich auch tun werde.

Ich selbst verfolge im Fernsehen zum Beispiel auch regelmäßig am Morgen die Dokusoap "Mieten, kaufen, wohnen" auf VOX - Dort geht es eben um genau solche Leute, die auf der Suche nach einer neuen Bleibe sind und dort stellen verschiedene Makler ihre Wohnungen vor und zeigen verschiedenste Objekte. Zwar interessieren mich dort am meisten die Luxusvillen, nur um zu sehen, wie diese von innen aussehen, aber auch sind dort viele junge Leute, die auf der Suche nach ihrer ersten Wohnung außerhalb der elterlichen vier Wände sind und meine Erfahrung ist hier eigentlich die gleiche, wie auch bei dir. Man merkt bei vielen dieser Leute, aus was für einem Elternhaus man kommt.

Wenn diese Leute von zuhause aus schon einiges an Luxus gewohnt sind, dann will man das natürlich auch nicht plötzlich hergeben und natürlich ist es eine große Umstellung, wenn man plötzlich auf das Luxus-Badezimmer mit allem Schnick-Schnack verzichten muss und stattdessen in einer Wohnung wohnt, die nur doppelt so groß ist, wie das alte Badezimmer. Meiner Meinung nach ist es aber wirklich so, wie du, bzw. wie deine Mutter es auch dir schon gesagt hat - Man sollte sich gerade am Anfang einfach nicht übernehmen, weshalb auch ich noch immer recht billig daheim wohne um mir wenigstens für den Anfang ein kleines Polster anzusparen.

Am wichtigsten ist für mich einfach, dass man sich in den eigenen vier Wänden wohl fühlt und dies könnte ich eigentlich gar nicht, wenn ich jeden Monat jeden Cent drei Mal umdrehen müsste, nur damit ich genug Geld für die Miete aufbringen kann. Dann würde mich meine Wohnung finanziell viel zu sehr belasten und so würde es mir auch keinen Spaß machen, dort zu leben. Wenn man viele Jahre im Berufsleben steht, finanziell abgesichert ist und weiß, wo seine Grenzen liegen und was man sonst so für Nebenkosten hat, dann kann man sich sicherlich auch etwas in einer gehobeneren Preisklasse suchen, aber wieso sollte eine Zweizimmerwohnung für den Anfang nicht reichen? Braucht man überhaupt unbedingt mehr Platz, wenn man ganz allein lebt? Sauber gehalten werden muss so eine Wohnung schließlich auch noch.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Manchmal schaue ich diese Sendungen, bei der sich Paare oder auch Nichtpaare auf Wohnungssuche machen, wie bei "Mieten, kaufen, wohnen" auf Vox oder auf RTL "Unsere erste gemeinsame Wohnung". Wenn ich mir da anschaue, was manche Leute an Ansprüche haben, kann ich echt nur den Kopf schütteln. Ich habe sicherlich auch mal Leute gesehen, die gerade ihre erste eigene Wohnung beziehen wollten, aber deren Ansprüche waren meist bodenständig und nicht besonders hoch angesetzt. Ausnahmen gab es immer wieder mal, aber in erster Linie handelte es sich dabei um Personen, die zu Hause quasi ein äußerst luxuriöses Leben hatten und sie denken, das können sie nun mit der ersten eigenen Wohnung problemlos weiterführen. Demnach werden sie auch recht schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, wenn sie die Erfahrungen mit den Mietpreisen, Nebenkosten und den Pflichten eines Mieters machen müssen.

Unsere erste Wohnung hatte sich mein Partner allein ausgesucht, und ich habe sie nur einmal gesehen, ehe wir sie renoviert hatten. Wir hatten da aber keine Ansprüche gehabt, die Wohnung war schon okay, sie war aber nicht das Optimum und nach der ersten Wohnung stiegen halt schon die Ansprüche. Allerdings lassen sich eben auch bestimmte Dinge nicht mit einem Durchschnittsverdienst unbedingt realisieren oder man muss großes Glück haben, wenn man eben auf der Suche nach einer neuen Wohnung ist. Diese Wohnung nun ist schon recht groß, und für die Größe auch günstig. Da wir hier nicht dauerhaft bleiben, schaue ich schon mal nach der einen oder anderen Wohnungsannonce, um vielleicht wieder ein Schnäppchen zu machen.

Ich kann schon verstehen, wenn jemand eben eine Badewanne im Badezimmer hätte, eine Dusche dazu wäre auch klasse. Aber so etwas hat nun nicht jede Wohnung. Genauso wenig hat leider jedes Badezimmer ein Tageslichtfenster oder so etwas, worauf ich halt inzwischen sehr großen Wert lege. Ein Balkon wäre nett, oder alternativ die Möglichkeit der Gartennutzung und ansonsten muss halt die Wohnung gut abgedichtet sein, und natürlich keinen Schimmel haben. Aber ich finde so etwas halt normal und nicht besonders anspruchsvoll. Manchmal muss man auch etwas länger suchen, ehe man so etwas findet, was man wirklich will oder man muss eben doch Kompromisse eingehen.

Ob nun ein Cent mehrmals umgedreht werden muss, liegt ja nicht nur an der Wohnungsmiete an sich. Hat man es nah zum Arbeitsplatz, würde man da beispielsweise wieder Spritkosten sparen und solche Sachen. Natürlich sollte das Verhältnis von der Kaltmiete zum Nettoverdienst stimmen, es wird meiner Meinung nach ein Wert vom einem Viertel des Monatsgehaltes maximal angepeilt, um die Wohnung zu zahlen und das kann demnach schon unterschiedlich ausfallen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Auch ich wohne jetzt im Prinzip in meiner ersten eigenen Wohnung. Zwar bin ich schon vor ein paar Jahren von zu Hause ausgezogen, habe aber bis vor einem halben Jahr immer in WG's gewohnt. Dann musste ich wieder umziehen und da ich auch mehr Geld verdient habe, sollte es dann auch eine eigene Wohnung sein.

Natürlich hatte auch ich gewisse Ansprüche an die Wohnung: Eine Zweiraumwohnung sollte es sein mit einer Badewanne, einer großen Küche, in der man viel Platz zum Kochen und Backen hat und auch noch einen Tisch reinstellen kann, sodass man dort auch sitzen und essen kann. Außerdem wollte ich einen Balkon haben. Meine Suche hat sich zudem auf drei Stadtteile begrenzt, da mir die anderen aus verschiedenen Gründen nicht Gegenden nicht zugesagt haben. Dann wollte ich weder im Erdgeschoss wohnen noch ganz weit oben, wenn es keinen Fahrstuhl gibt. Und einen bestimmten Preis sollte die Wohnung auch nicht übersteigen.

Ich habe mir dann drei Wohnungen angesehen und die dritte Wohnung war es dann auch. Es hat alles gestimmt, nur habe ich leider keinen Balkon. Ansonsten war es eben meine Traumwohnung. Ich hätte vermutlich noch weiter suchen können, hätte eine ähnliche Wohnung mit Balkon bestimmt auch gefunden, aber eben nicht in diesem Stadtteil, sondern in etwas "schäbigeren" Gegenden, das kam aber eben überhaupt nicht in Frage.

Natürlich hört sich das so an, als hätte ich unglaubliche Ansprüche, aber das ist eigenltich gar nicht so. Zweiraumwohnungen sind hier nicht Mangelware, sondern man findet sie eigentlich überall. Außerdem war es bei mir so, dass ich mir auch einen realistischen Preis vorgestellt habe. Für den Preis konnte man diese Ansprüche auch verlangen. Ich muss sagen, dass ich niemals die Vorstellung hatte, dass ich so eine Wohnung für weniger Geld bekomme oder dass ich mehr Geld eingeplant habe, als ich mir eigentlich leisten kann. Dafür bin ich gar nicht der Typ.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es durchaus normal, das man erst mal mit hohen Ansprüchen an die Wohnungssuche geht. Oder würdest du dir zuerst eine Bruchbude anschauen und danach nach etwas Besserem verlangen? Die Kundin, also hier die zukünftige Mieterin, hat im Vorfeld gesagt, was sie sich wünscht. Klar, kann nicht alles machbar sein.

Aber Vieles ist trotzdem möglich. Sogar eine Zweiraumwohnung, welche recht große Zimmer hat. Zumal eben auch Zweiraumwohnungen nicht überall Mangelware sind. Bei uns gibt es sie in Massen, aber dafür eben keine Wohnungen mit mehr als drei Zimmern. Und ich denke ein Mensch, welcher keine Ansprüche an sein Leben stellt, der lebt schon nicht mehr. Was dann von den Wünschen realisiert werden kann, ist dann eben eine andere Sache.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich sehe das schon ein bisschen anders. In dem von dir geschilderten Fall war es doch anscheinend so, dass die Frau nicht unbedingt eine Wohnung gebraucht hat und wahrscheinlich wollte sie auch eine Wohnung in der gleichen Stadt haben. Sie hatte also absolut keine Zeitprobleme. Sie konnte sich mit dem Auszug Zeit lassen und sie konnte monatelang jedes Wochenende Wohnungen besichtigen, wenn sie Lust hatte. Da ist man dann doch logischerweise anspruchsvoller und gibt sich nicht mit dem erstbesten zufrieden, was man angeboten bekommt.

Meine erste eigene Wohnung war eine relative spontane Geschichte. Mir war schon klar, dass ich keine richtige Lust mehr auf WG Leben hatte und, dass ich so langsam mal was eigenes haben möchte, aber richtig intensiv geschaut hatte ich noch nicht. Meine Wohnung habe ich dann über einen Aushang am schwarzen Brett gefunden, ich habe spontan angerufen, spontan besichtigt und auch spontan zugesagt. Diese Wohnung bestand übrigens aus zwei Zimmern - großes Schlafzimmer in das auch noch der Schreibtisch passte, großes Wohn/Esszimmer, kleine Küche und kleines Bad mit Dusche - und das war in den Häusern mit den Altbauwohnungen auch die ganz normale Größe. Wohnungen mit einem Zimmer fand man dort eigentlich nur in den modernisierten oder neu gebauten Häusern und da waren die Mieten auch durchweg höher.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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