Erfahrungen mit diversen Hunderassen

vom 17.03.2008, 11:39 Uhr

Ich wollte mal fragen welche Hunderasse bei euch zu Hause rumwuselt. Meine Freundin möchte gerne einen Hund haben und ist sih nun überhaupt nicht sicher was es für ein Hund sein soll.

Ich habe ihr nur sagen können, dass es genauso wie bei den Katzen sein wird und sich die Rassen in ihrem Verhalten und in den Bedürfnissen doch sehr unterscheiden. Es wäre also super wenn ihr auch darüber was schreiben könnt.

Grüße Julia

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe bisher nur ein paar Erfahrungen mit einem Dackel und einem Labrador. Und die beiden Rassen unterscheiden sich wirklich extrem. Der Dackel gehört meinem Exfreund und der war sehr neugierig und frech und einfach nicht tot zu kriegen. Er wollte immer beschäftigt werden und spielen und auch nach 2 Stunden Stöckchen werfen hatte er noch viel Energie. Dafür ist es aber auch ein sehr kluger Hund, der viele Kommandos versteht und aufs Wort hört. Es hat wirklich immer ganz viel Spaß mit ihm gemacht aber wegen seines Charakters würde ich einen Dackel keinem Hunde-Neuling empfehlen, denn die brauchen eine sehr strenge erzieherische Hand, sonst tanzen sie einem schnell auf der Nase herum.

Meine Großcousine hatte auch einen Dackel und weil keiner aus der Familie Ahnung von Hunden hatte, hat der Dackel bald das Kommando übernommen und de ganze Familie schickaniert. Man konnte sich keinen vernünftigen Satz unterhalten, weil der Hund die ganze Zeit gebellt hat. Und von wegen er wurde bestraft oder erzogen, nein, er hat sogar noch Leckerlies bekommen. Dann hat eine Freundin von mir einen Labrador und der ist das komplette Gegenteil vom Dackel. Groß, gutmütig und ein bisschen treudoof. Der würde nicht mal bellen, wenn ein Einbrecher kommen würde und würde sich sogar noch mit klauen lassen ;-)

Er ist wirklich ein riesengroßes Kuschelkissen, aber man merkt auch irgendwie, dass er nicht so wahnsinnig klug ist. Dafür ist er aber total liebenswert und eben um einiges einfacher in der Handhabung als der kleine freche Dackel.

Wie groß soll denn der Hund sein, den deine Freundin haben will? Denn in eine kleine 1-Raumwohnung würde ich mir nicht unbedingt einen großen Hund holen, das ist dann nur Tierquälerei.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


julia08 hat geschrieben:Ich habe ihr nur sagen können, dass es genauso wie bei den Katzen sein wird und sich die Rassen in ihrem Verhalten und in den Bedürfnissen doch sehr unterscheiden.

Ist quatsch - Hunde unterscheiden sich nicht in ihrer Wesensart aufgrund ihrer Rasse. Man kann einen Rottweiler oder einen Chihuahua genauso zu einem scharfen Hund abrichten wie zu einem Familienhund - die Erziehung macht es aus, nicht die Rasse! Bei einer schlechten Behandlung und Erziehung verkommt selbst der liebste Hund zu einem Beißer und umgedreht. Wie beim Menschen ist es kaum zu glauben wieviel Erziehung ausmacht.

Bei Freunden und bei meinen Hunden konnte ich das immer gut sehen - schlechte Erziehung = aggressiver Hund, gute Erziehung, disziplinierter Hund. Und obwohl es immer ganz anders aussieht war beispielsweise der Rottweiler von einem Freund von mir oder beispielsweise unser Dobermann ein Kuschelhund dank richtiger Erziehung und der Golden Retriever eines Freundes hingegen ein "tollwütiges Biest". Es liegt immer am Menschen, nicht am Hund, wie sich sich dieser gegenüber dem Menschen verhält und entwickelt.

Die Unterschiede sind minimal und gehen eher in rassespezifische Variationen wie dass der eine besser riechen kann usw. - das liegt aber an der Zucht und an der Art der Nase (ums simpel auszudrücken).

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Da kann ich Subbotnik recht geben, jede Hunderasse kann "scharf" gemacht werden und aus jedem kann ein guterzogener Hund gemacht werden. Aber ich glaube eher, sie meinte solche Anspruche wie Freilauf, Bewegung und Futter :wink:

Ich hab selbst zwei Schäferhunde, diese sind sehr lernwillig und haben Spaß an vielen Spielen. Geeignet sind diese für Rettungshunde aber auch für Schutzhunde oder gar als scharfer Hofhund. Probleme bei diesen Hunden ist durch die Zucht bedingt, die fehlstellung der Hüfte die inzwischen sehr häufig auftritt. Dadurch nutzen sich die Gelenke der Hunde sehr schnell ab und sie bekommen Schmerzen in er Hüfte und können kaum bis gar nicht mehr laufen. Dabei hilft nur eine Operation die zwischen 6000 -10.000 Euro kostet. Selbst wenn man bei junghunden nichts sieht, kann es später erst richtig zum vorschein kommen. Das sollte man bereits beim Kauf bedenken, gerade wenn es in der Familie des Hundes bereits vorgekommen ist.

Schäferhunde sind große Hunde, demnach brauchen sie ein wenig länger bis sie nach dem Spielen ausreichend ausgepowert sind. Es ist durchaus möglich, dass es bis zu 6 Stunden dauern kann bis sie ruhig sind. Gerade bei recht wusseligen Hunden sollte man lange am Tag rausgehen, mit dem Hund spielen und sich mit ihm beschäftigen damit er ausgeglichen ist. Bei der Hunderasse Husky solltest du bedenken, es sind Schlittenhunde die viel Ausdauer haben und demnach noch mehr Zeit benötigen als andere Hunde da sie ein sehr ausgeprägtes Bedürfniss nach Bewegung haben kann man dort auch schhon mal 3-6 Stunden am Tag (!) ausserhalb der Wohnung sein.

Das ganze soll jetzt nicht bedeuten, mit kleineren Hunden muss man weniger raus aber es gibt schon einige Unterschiede zwischen den Rassen. Klar ist auch, dass ein großer Hund mehr fressen tut als ein kleiner, das kostet dann auch ein wenig mehr. Die Tierarztbesuche sind unabhängig von der Größe, eine Impfung kostet für einen Shelty das gleiche wie für einen Schäferhund.

Wenn sich deine Freundin nicht sicher ist was sie für einen Hund möchte, wird man es nicht an solchen Aussagen festmachen können. Ein Hund sucht sich sein Herrchen/Frauchen aus - nicht umgekehrt. Bei mir war es zufall, dass es gepasst hat und meine Hunde mich ausgesucht haben und dabei meiner gewünschten Rasse entsprochen haben (auch nicht ganz, wollte Kurzfell habe nun Langfell). Deswegen sollte sie vielleicht einmal ins Tierheim gehen und sich dort ein paar anschauen. Gerade wenn man sich als ersten Hund einen Welpen holen möchte, sollte man viel Zeit mitbringen und sich auch auch bei der Erziehung helfen lassen, denn sehr schnell kann man einen Hund verkorksen. In vielen Städten gibt es Hundeschulen und Welpenspielstunden, dort bekommt man hilfe und der Hund kann sich schon mal mit anderen anfreunden.

Alleine für eine reine Wohnungshaltung würde ich mir keinen Hund holen, denn auch ein Hund möchte einmal draussen spielen und toben können deswegen sollte am Tag schon ein fester Zeitraum eingeplant werden für den Hund mit einem langen Spaziergang oder ein eingezäunter Garten vorhanden sein. Siehe auch in dem Thread Ist es in Ordnung, wenn ich meinen Hund im Zwinger halte?

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Also mich schockt es jetzt ein bisschen, dass ein Golden Retriever ein "tollwütiges Biest" sein kann. ich dachte immer, die wären vom Wesen her so lieb und treu, die absoluten Familienhunde und das habe ich auch schon so oft gelesen.

Darum wollte ich eigentlich später mal so einen haben, oder einen Labrador. Und bisher habe ich auch noch keinen so bösartigen Retriever gesehen. Naja, dann kann ich ja trotzdem noch auf die Erziehug bauen und hoffen, dass ich es besser mache und dann auch meinen lieben Kuschelhund bekomme.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Grooovegirl hat geschrieben:Also mich schockt es jetzt ein bisschen, dass ein Golden Retriever ein "tollwütiges Biest" sein kann. ich dachte immer, die wären vom Wesen her so lieb und treu, die absoluten Familienhunde und das habe ich auch schon so oft gelesen.

Ist in dem Fall kein großes Wunder - der Hund lag fast ständig an der (kurzen) Kette und wurde im Grunde nur verwahrt statt dass sich um diesen gekümmert wurde. Wenn die Besitzer diesen dann noch piesacken kommt sowas bei raus. Man kann ein Tier auch verderben, egal wie gutmütig es wirkt.

Normalerweise passiert sowas ja nicht, da die Tiere, und vor allem Hunde wie Golden Retriever, mitten in der Familie aufgenommen sind und nicht in einem Hundehaus auf dem Hof mit Kette untergebracht werden.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ist quatsch - Hunde unterscheiden sich nicht in ihrer Wesensart aufgrund ihrer Rasse.

Das stimmt so nicht. Natürlich hat es vorrangig und hauptsächlich was mit der Erziehung zu tun, auch auch ,welches Wesen der Hund allgemein hat, ebenso spielt es eine Rolle, woher der Hund kommt. Das sind viele Faktoren,die einen Hund ausmachen, aber auch die Rasse an sich ist entscheidend. Einen Rottweiler wird man einfach "schneller" scharf bekommen als einen Golden Retriver. Es gibt eben Rassen,die aus ganz bestimmten Gründen gezüchtet wurden und in bestimmten Eigenschaften sich dadurch auszeichnen.

Ich habe Erfahrungen mit Golden Retrivern, Rotweiler-Schäferhund-Mischling, Shi-zu-Rauhaardackel-Mischling, Mops, joa und einem Dobermann oh und einen Beagle.

Wir selbst haben uns damals als Ersthund gezielt für einen Goldi entscheiden aus mehreren Gründen, unter anderem auch,weil er eben sehr freundlich von Natur aus vom Wesen ist (was dann jeder draus macht ist die andere Sache, aber kein Goldi kommt auf die Welt und ist "eine Bestie", welche Hund ist das schon !!). Er ist relativ leicht z pflegen und joa. Unser erster Hund war sehr gutmütig, kinderlieb, ruhig, gehorsam - wies im Buche steht sozusagen.

Trotzdem konnte man längere Spaziergänge machen, er war dann auch immer schön ausgelassen. Er war kein großer Beller, hat aber angeschlagen. Hundi 2, auch ein Goldi ist eigentlich genauso lieb, bissl neugieriger ,gleichzeitig aber unheimlich verschmust. Beide hören sehr gut. Es sindaber wirklcih Familienhunde, die gehen kaputt,wenn man sie nicht bei sich hat, die müsen wirlich überall dabei sein.

Mein Vater hatte einen Dobermann, er hat ihn aber mit 2 jahren übernommen. das war ein bösartiges Vieh - von Natur aus sehr bissig und scharf - hatte halt einen ausgeprägten Überwachungsinstinkt. Der hat auch nur und ausschlißelich auf meinen Vater gehört. Und wenn dem jemand zu nahe gekommen ist wurde der mal kurzerhand gebissen.Mein Vater hat bisher alle seine Hunde sehr gut erzogen, aber bei Hassan war alles zu spät.

Der Mops ist ein richitger Mops, klaut gerne, ist folgsam, aber frech. Will auch überall dabei sein, Außerdem sehr trotzig (wird die mal nicht mitgenommen macht sie kurzerhand auch mal einen Haufen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Wie schnell man einen Hund scharf bekommt, darüber lässt sich streiten :wink: - mit der einen Methode geht es schneller, mit der anderen dauert es länger. Grundsätzlich sind aber alle Tiere für die gute und "böse" Seite anfällig.

Was den Dobermann betrifft: Gerade bei übernommenen Tieren weiß man ja nie was der Vorbesitzer für einen Schaden angerichtet hat und gerade bei verzogenen bzw. misshandelten Tieren ist ein Umerziehungsprozess und Lernprozess generell sehr aufwendig.

Beispielsweise wurde unser Dobermann auch von Anfang an abgerichtet und scharf gemacht aber verhielt sich gegenüber allen Familienmitgliedern und Freunden nur gutmütig. Sprich man konnte den Hund knuddeln und alles mögliche machen - nur bei Fremden oder auf Befehl stellte er sein Verhalten radikal um.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also wir haben einen Mops.Mein Freund hat sich den ausgesucht, denn ich bin eher für größere Rassen

Nunja, er hat sich aber vorher nie richtig informiert. Er dachte immer das sind eher ruhige Hunde. Ich kann euch eins sagen, wenn ihr wirklich Freude an eurem Tier haben wollte, dann auf jeden Fall auch mit einem Mops.

Unser Mops heißt Pjerro und ist ein richtig kleiner Wirbelwind . Er ist sehr kuschelbedürftig und total verspielt. Ich habe sogar schon Hunde dieser Rasse (ich wollte nicht schreiben Möpse ;-)) joggen sehen. Der einzige Nachteil ist eben, dass er manchmal abends beim Fernsehen anfängt zu Schnarchen. Das kann manchmal extrem laut werden.

Unser Pjerro ist nun schon seit fast 3 Jahren unser treuer Begleiter und ich glaube ich würde meinem Schatz wieder zustimmen, wenn es um einen Mops geht.

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» Stern2812 » Beiträge: 421 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Was den Dobermann betrifft: Gerade bei übernommenen Tieren weiß man ja nie was der Vorbesitzer für einen Schaden angerichtet hat und gerade bei verzogenen bzw. misshandelten Tieren ist ein Umerziehungsprozess und Lernprozess generell sehr aufwendig.

Ja das stimmt, und er wurde auch ordentlich scharf gemacht. Aber bei dem waren selbst wir Kinder, damals war ich wohl so um die 5 Jahre, unten durch, und meine Mutter wurde auch von ihm gebissen.

Ich lege es ehrlich gesagt auch gar nicht darauf an, meinen Hund scharf zu machen ;) er soll hören, er soll anschlagen - und er soll sich knuddeln lassen. Da wir einen Kindergarten haben, war es uns schon wichtig, dass er sich gewisse Dinge auch unter Umständen gefallen lässt. Und auch der liebe Rottweiler-Schäferhund-Mischling einer Freundin würde sic sowas nicht gefallen lassen, der hätte gelinde gesagt, die Nase voll,wenn Kinder ihn "antatschen". Und dieser Hund war von kleinen auf bei meiner Freundin und wurde auch nie abgerichtet oder dergleichen.

Ich bin auch eher für große Hunde. Mit Fußhupen kann ich ehrlich gesagt nichts anfangen. Und ich würde meinen niemals gegen den Mops von meinem Vater tauschen ;) diese Augen ....

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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