Messt ihr permanent euren Bauchumfang?

Eine Klassenkameradin ist auf den Abnehmtripp. Sie macht auch viel Sport und führt ein Messband immer mit. Nach dem Sport und vor dem Sport wird der Bauchumfang gemessen. Sie misst den Bauchumfang auch, wenn sie zu hause ist und hofft immer, dass sie ein paar Millimeter an Bauchumfang verloren hat.

OK, sie ist nicht gerade schlank. Aber dennoch wäre es mir einfach zu dumm den Bauumfang ständig zu messen. Wie seht ihr das? Sollte man das machen oder ist es verkehrt? Sie macht jetzt schon seit einem Jahr eine Ernährungsumstellung mit einer Ernährungsberatung und ihr geht es einfach nicht schnell genug mit dem verminderten Bauchumfang.

Ich glaube, dass sie sich mit solch einem Verhalten nur selber frustriert. Pfunde sind schneller angefuttert als langfristig "weggesportelt". Man sollte sich Zeit geben, eine Ernährungsumstellung auch auch den Sport langsam einschleichen zu lassen. Je mehr man sich unter Druck setzt, umso stressiger und arbeitsintensiver wird nachher der Sport und das richtige Ernähren empfunden. Wenn sie sich jetzt schon so quält, ist das Risiko, dass sie diese Prozedur lange durchhält, leider sehr gering.

Der Sport sollte ihr vor allem dazu dienen, wieder ein besseres und natürliches Verhältnis zu ihrem eigenen Körper aufzubauen, einfach Spaß daran zu haben und vor allem auch zu verinnerlichen, dass man sich damit etwas Gutes tut. Alles, was man sehr verbissen betreibt und dessen Ergebnisse man akribisch vergleicht, kann keinen Spaß machen. Da wir Menschen nun mal Gewohnheitstiere und auch gerne mal etwas faul und unmotiviert sind, denke ich, dass ein solches Verhalten sehr kontraproduktiv ist. Es kann durchaus vorkommen, dass sie zu hohe Ansprüche an sich selbst stellt, die sie nicht erfüllen kann. Dadurch geht die Motivation, durchzuhalten leider verloren und Frust macht sich breit.

Gesunde Gewichtsabnahme ist vor allem eine Frage der Geduld, ungesunde geht natürlich schneller, sollte aber wegen der Nebenwirkungen, nicht nur dem Jojo-Effekt wegen, nicht angestrebt werden.

Viel schöner ist es doch da, sich mal eine oder zwei Wochen nicht zu wiegen und das Maßband links liegen zu lassen, so kann man sich über Erfolge viel mehr freuen und die Gefahr, dass sich in zwei Wochen nicht zumindest eine Klitzekleinigkeit ändert, ist auch gering. Zudem lernt sie so wieder ihrem eigenen Körper zu begegnen und zu vertrauen. Viele Menschen, die abnehmen wollen, machen ihr Ziel an einer gewissen Kiloanzahl fest. Meiner Meinung nach wäre es besser zu sagen:"Ich höre auf, wenn ich mich wieder wohlfühle und mir wieder gefalle, egal, was die Waage sagt". Aufgrund von Größe und Statur sehen bestimmte Gewichtsangaben eben anders aus. Wer sich zu sehr auf eine Gewichtszahl fixiert, kann hinterher enttäuscht sein, dass er nicht so schlank aussieht, wie es sich das erhofft hat.

Rede mal mir ihr und sage ihr, dass sie mehr Spaß haben wird, wenn sie das Alles für ihr Wohlfühlgewicht tut, nicht für andere. Dass sie sich Zeit lassen und die Zeit genießen soll, in der sich etwas für sie ändert. Und dass sie nicht immer so verbissen sein soll, weil das unter Umständen ihren Mut und alle guten Vorsätze schnell zu Nichte macht. Sie soll sich einfach mehr Zeit geben und nehmen, sich selbst zuliebe.

Andere wiegen sich zehn Mal am Tag und andere Messen eben. Ganz klar ist beides übertrieben, aber machen kann man da nichts. Vielleicht motiviert sie sich damit auch selbst. Sicherlich kann es auch demotivierend sein, wenn man dann eben nicht gleich den Erfolg sieht (und das geht nicht, wenn man da alle fünf Minuten misst), aber wenn sie an einem Tag mal weniger hat, dann kann dann sicherlich schon motivierend sein. Wenn man ein höheres Ausgangsgewicht hat und wirklich viel Sport macht und seine Ernährung umstellt, dann hat man eigentlich recht schnell Erfolge und die machen sich ja auch dadurch sichtbar, dass man an Umfang verliert.

Ich denke aber auch, dass sie die Häufigkeit etwas reduzieren soll. Will man da wirklich glaubwürdige Ergebnisse haben um da vielleicht eine Tabelle herleiten zu können, sollte man sich einen Tag in der Woche aussuchen und am besten noch eine bestimmte Tageszeit. Beispielsweise kann man jeden Sonntag 18 Uhr messen. Das ist dann viel sinnvoller, als wenn man das Maßband überall mit hin nimmt und zehn mal täglich den Umfang misst. Vielleicht kannst du ihr diesen Vorschlag ja unterbreiten und vielleicht nimmt sie ihn sogar an, wenn du überzeugend bist. Es gibt aber eine ganze Menge was dafür, und gegen ihr Tun spricht.

Nein, ich messe nicht permanent meinen Bauchumfang. Und ich stelle mich auch nicht permanent auf die Waage. Es ist ja schön, wenn man abnehmen will, wenn man zu viel wiegt, aber wenn man sich ständig wiegt oder ständig den Bauchumfang misst, kann es ziemlich schnell frustrierend werden. Denn innerhalb von zwei Stunden ändert sich nicht so viel und so kommt es einem vermutlich vor, als würde die gesunde Ernährung und der Sport nichts bringen. Sinnvoller ist es, wenn man sich wöchentlich wiegt oder wöchentlich den Bauchumfang misst, wenn man das denn unbedingt machen will. Denn so sieht man auch ein Ergebnis.

Ich finde eine solche Form der Selbstkontrolle total sinnlos, denn auch wenn man gerade Sport getrieben hat und danach feststellen kann, dass sich der eigene Bauchumfang vermindert hat, dann heißt das noch lange nicht, dass man an Fett oder ganz allgemein an Gewebe verloren hat. Es kann einfach sein, dass sich die Füllung des Darmes ein wenig weiter geschoben hat und nur wenig dazu gekommen ist aus dem Magen. Oder dass man viel getrunken hatte und mittlerweile viel Flüssigkeit in der Blase gelandet ist. Da könnte man sich auch vor und nach dem Sport wiegen und sich dann freuen, wie viel Gewicht man verloren hat - dabei hat man eigentlich wohl nur ein wenig Wasser ausgeschwitzt.

Ich persönlich vermesse keinen meiner Körperteile regelmäßig und ich wiege mich auch nicht regelmäßig. Und erst recht nicht mehrmals am Tag. Ich finde irgendwie nicht, dass das besonders viel Sinn macht und deswegen belaste ich mich gar nicht damit, dass ich hier oder da vielleicht noch zugenommen habe anstatt ab genommen zu haben.

Mir wäre es definitv auch zuviel ständig und überall meinen Bauchumfang zu messen. Ich meine irgendwann sieht man ja, wenn man sich seinen Bauch im Spiegel anschaut, ob man abgenommen hat oder nicht. Dafür muss man nicht jeden Tag hundert mal verzweifelt nachmessen, um dann festzustellen,dass sich innerhalb so kurzer Zeit sowieso nicht viel beziehungsweise nichts ändern kann.

Vor allem kann es sein, dass das ständige Messen des Bauchumfangs Mitschüler und Mitschülerinnen nervt und sie als hysterisch oder verrückt abgestempelt wird. Wenn sie sich so sehr ihren Bauchumfang kümmern will, dann sollte sie ihn meiner Meinung nach morgens und abends zu Hause messen und den Tag über mal an andere Dinge denken. Sonst hat sie die ganze Zeit nur miese Laune,wenn sich nichts an ihrem Bauchumfang geändert hat.

Früher habe ich dies öfter gemacht, aber nach dem ich stetig zugenommen habe, habe ich aufgehört, mich zu kontrollieren, mein Gewicht zu beobachten täglich und immer wieder mich zu messen. Das macht nur depressiv auf Dauer. Ich finde, es reicht, wenn man dies zwei mal im Jahr tut.

Im Normalfall wäre es mir auch zu umständlich, regelmäßig meinen Bauchumfang zu messen. Zudem sind ein paar Millimeter mehr oder weniger auch immer von der Tageszeit abhängig oder davon, was und wieviel man vorher gegessen hat. Das ist genauso wie mit täglichem Wiegen. Geschwichtsschwankungen sind da ganz normal, weshalb man sich auch nur einmal die Woche oder noch seltener auf die Waage stellen sollte. Somit finde ich dieses total übertriebene tägliche Wiegen und Messen nicht besonders hilfreich. Im Gegenteil, es verunsichert und kann zu schlechter Laune und Abnehmfrust führen.

Zur Zeit messe ich meinen Bauchumfang jedoch auch. Dies liegt jedoch an meiner Schwangerschaft und ich schaue alle paar Wochen wie sich der Umfang bereits vermehrt hat. Dies hat dann aber keine Auswirkungen auf meine Laune, sondern soll mich lediglich über meinen Umfang informieren um diesen z. B. in einer weiteren Schwangerschaft zu vergleichen.

Früher ging es mir leider genauso. Ich litt lange Zeit unter einer Mischung aus Bulimie und Anorexie. Diese Zeit ist nun lange vorbei und ich esse was ich will, wann ich es will - ohne Maß zu nehmen!

Ich esse sehr gerne herzhaft. Am gleichen Abend, wenn ich mich vor dem Spiegel umziehe, ist deutlich zu sehen, dass man etwas "breiter" wurde, als am Morgen. Ist aber doch ganz normal. Ich finde daran auch nichts schlimmes. Auch vor und nach dem Sport ist es ganz normal, dass sich der Bauch etwas verändert. Liegt hier an den Muskeln - logischerweise.

Ich hatte einmal eine Form der Ernährungsumstellung ergründet, in der es auch so gemacht werden sollte, dass täglich das Gewicht und die Umfänge verschiedener Körperteile gemessen wurden. Das fand ich ziemlich frustrierend, so dass ich diesen Teil dann recht schnell weggelassen habe. Denn in der Anleitung war zu lesen, dass man doch bitte schön nicht zunehmen sollte – das wäre ein Zeichen dafür, dass man nicht konsequent genug gewesen sei.

Ich messe nun schon seit einiger Zeit keine Körperumfänge mehr. Da ich einige Lieblingskleidungsstücke besitze, die eben einen bestimmten Sitz haben, merke ich schon an diesen Stücken, ob sie kneifen oder etwas sehr eng sitzen. Da brauche ich dann kein Maßband. Gerade mein letzter Gewichtsverlust machte sich eben durch deutlich locker sitzendere Kleidung genug bemerkbar. Das dauerte zwar ein paar Wochen, aber es war auch wesentlich entspannter als täglich auf das Maßband zu starren und bestenfalls wieder nur ein paar Millimeter Abnahme zu entdecken.

So weit muss aber jeder für sich selbst kommen. Ich habe derzeit zwei Kollegen, die dabei sind, ihr Gewicht zu reduzieren. Diese beiden stehen täglich zweimal auf der Waage und sind damit sehr zufrieden, da sie eben schnell an Gewicht verlieren (sie essen nur noch einmal täglich). Da ich aber auf ein mehr an Bewegung und gesündere Ernährung setze, ist mein täglicher Gewichtsverlust da durchaus geringer.