Menschen, die nicht mit Geld umgehen können
Ich denke dass man das nicht so pauschal sagen kann ob da eine Hilfe möglich ist. Es gibt einfach Leute die auf Grund ihres Intelligenzquotienten überhaupt kein Zahlenverständnis haben und die kann man nicht therapieren oder versuchen über den richtigen Umgang mit Geld aufzuklären.
Bei Menschen die krankhaft dazu veranlagt sind ständig Dinge kaufen zu müssen ist es sicherlich auch sehr schwierig da mit Gesprächen im Freundes- und Familienkreis einen Erfolg zu erlangen. Hier hilft vielleicht ein Psychotherapeut der versuchen kann die Gründe für eine Kaufsucht aufzuzeigen. Allerdings wird es schwierig jemanden das klar zu machen, er muss ja auch erst einmal von selbst einsehen dass er nicht richtig mit Geld umgehen kann. Ein langwieriger Prozess wird es auf jeden Fall sein bis die Erkenntnis kommt, wenn es überhaupt gelingt. Man spricht ja nicht umsonst von einer Sucht und das ist unter anderem fast immer das Suchen nach einer Ersatzhandlung, für was auch immer. Damit ist man als Privatperson einfach überfordert.
Die meisten Leute aber die nicht richtig mit Geld umgehen können sind aber in meinen Augen einfach zu bequem sich mit Gelddingen zu beschäftigen. Das fängt bei einer vernünftigen Planung aller monatlichen Ausgaben an und hört vielleicht bei der kontinuierlichen Suche nach Sparmöglichkeiten auf. Ich meine damit zum Beispiel dass gar nicht erst versucht wird die günstigste Versicherung zu recherchieren und dann auch zu wechseln, dass keine Steuererklärung abgegeben wird obwohl eine satte Erstattung winkt weil es mit einem gewissen Aufwand verbunden, dass man keine Zulagen für seine Riesterrente beantragt weil man schon wieder vergessen hat dass man das machen muss und so weiter. Ich finde solche Probleme sind einfach hausgemacht. Entweder man weiß es nicht besser weil man es schon immer so gemacht hat oder es fehlen die entsprechenden Vorbilder. Hier hilft vielleicht nur ein konsequentes Vorleben von Freunden so dass von alleine die Erkenntnis reift dass man sich vielleicht doch etwas intensiver mit der eigenen finanziellen Situation beschäftigen muss um doch noch mal zu erleben dass das Geld doch bis zum Ende des Monats reicht.
Meine Mutter ist so ein Mensch die früher täglich die unsinnigsten Dinge gekauft hatte ohne darüber nachzudenken ob man das wirklich braucht. Sie fuhr wirklich täglich alle Supermärkte unseres Ortes ab und hielt sich dort bis in die späten Abendstunden auf weil es dann immer noch mal die berühmt berüchtigten Sonderangebote gab. Das sah dann so aus dass sie neben anderem Krempel unmögliche Mengen an herunter gesetzten Obst und Gemüse anschleppte die keine zwei Personen essen können. Meinem Vater wurde es dann irgendwann zu bunt und er kürzte rigoros das Wirtschaftsgeld. Sie brauchte dann noch heimlich alle stillen Reserven auf und als das Geld dann auch weg war ging es eben nicht mehr. Inzwischen kauft sie immer noch zu viel und unsinnig ein, aber eben nur noch dreimal die Woche und nicht mehr so viel weil mein Vater auch nicht mehr ihr Fahrrad reparieren lässt. Das schlimme an der Sache ist dass meine Mutter überhaupt nicht einsieht wie sehr der Familienfrieden darunter leidet und dass sie etwas falsch macht. Zwangseinweisen kann man sie ja schlecht wegen so einer Sache, aber helfen lassen möchte sie sich auch nicht. Hier kann man also nur die Voraussetzungen für diese Shoppingtouren stoppen und rigoros den Geldhahn zudrehen, anders geht es nicht.
Was machen die Leute eigentlich mit ihrem Geld? Kann man diese Frage nämlich beantworten kann man auch schon etwas zum eigentlichen Umgang damit sagen. Weiterhin muss man dann noch direkt unterscheiden zwischen sinnvollen Umgang und den sogenannten sinnfreien Umgang. Bei manchen Leuten kommt beim Umgang mit dem Geld die sogenannte Logik erst viel später zum Tragen. Hier muss man sich dann einmal die Frage stellen, warum ist das bei diesen Leuten eigentlich so der Fall? Hat man diese Fakten alle abgeklärt kann man erst sich darüber ein genaues Bild machen, denn nur eine Seite davon betrachtet ist eigentlich viel zu oberflächlich.
Ich selber kenne keine Menschen, die nicht mit Geld umgehen können. Alle in meiner Familie oder Freundeskreis können sehr gut mit Geld umgehen und viele von ihnen und ich selber führen ein Haushaltsbuch. Mir hat meine Mutter als Jugendliche mal erklärt wie es zuführen ist und seitdem ich selber Geld verdiene führe ich ebenfalls ein eigenes Haushaltsbuch, so habe ich immer eine sehr gute Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben und meine Kontoauszüge sind ebenfalls in einem Ordner sortiert, so dass ich immer einen sehr guten Überblick habe und genau weiß, was ich eingenommen und ausgegeben habe, wie viel ich sparen kann und was ich noch ausgeben kann.
Meine Schwester kann definitiv nicht mit Geld umgehen. Sie kauft alles mögliche ein wenn Geld auf dem Konto erscheint, denkt aber nicht an Morgen oder Übermorgen, sondern gibt das Geld in vollen Zügen aus. Auch mit Krediten oder Handyverträgen ist sie sehr leicht sinnig. Wenn sie sich das Handy nicht leisten kann, dann schließt sie halt einen neuen Vertrag ab, weil sie es dort praktisch umsonst bekommt. Spätfolgen interessieren sie in dem Moment nicht.
Ich kann das Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen, sicherlich kann man unverschuldet auch mal in die Miesen geraten wenn das Geld durch irgendeinen Umstand wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit entsteht, aber dann muss man halt handeln und sparen an der ein oder anderen Stelle. Sie allerdings juckt das nicht, so wies kommt gehts raus.
Oh ja, ich habe auch schon Menschen kennengelernt, die wirklich absolut nicht mit Geld umgehen konnten. In manchen Fällen war ich regelrecht überrascht, dass es tatsächlich Leute gibt, die sich so verhalten. Dabei ging es dann nicht mehr nur um kleinere Verschwendungen, die sich fast jeder mal mehr oder weniger leistet. Ich frage mich auch, warum manche Leute scheinbar auch nach mehreren Tiefschlägen nicht begreifen, dass sie durch ihr Verhalten immer wieder auf die Nase fallen werden. Als Außenstehender ist das in manchen Fällen nicht einfach nur unverständlich, sondern regelrecht kurios.
Ich habe vor ein paar Jahren über eine gemeinsame Bekannte eine Frau kennengelernt, die wirklich nicht mit Geld umgehen konnte. Ich glaube, dass bei ihr neben anderen psychischen Auffälligkeiten auch eine Kaufsucht eine Rolle spielte. Diese Frau hat an sich ziemlich gut verdient. Sie lebte alleine und ihre Wohnung war auch nicht besonders teuer. Dennoch kam sie überhaupt nicht über die Runden und musste immer wieder Sachen verkaufen. Als sie zum Beispiel ein Auto gekauft hatte, musste sie es wenige Wochen später wieder verkaufen, weil sie wieder kein Geld hatte, um die Wohnung und den Strom weiterhin bezahlen zu können. Das fand ich schon sehr extrem. Vor allem handelte es sich auch eigentlich nicht um einen dummen Menschen, sondern um jemanden, der auch recht gebildet und auch intelligent war. Ich habe mich bei ihr auch gefragt, warum sie es nicht schafft, ihre Ausgaben an ihre Einnahmen anzupassen. Sie wusste selbst auch, dass es falsch ist, dennoch konnte sie einfach nicht anders handeln. Sie war sich des Problems also sehr wohl bewusst.
Mit einem anderen Kandidaten, der wirklich überhaupt nicht mit Geld umgehen konnte, war ich mal zusammen. Bei ihm lag die Situation aber noch viel schlimmer. Er hatte kein besonders hohes Einkommen, dafür aber Schulden. Leider fehlte ihm komplett die Einsicht, dass er ein Problem hat. Während die Frau, die ich damals kennengelernt habe, immerhin erkannt hatte, dass sie ein Problem hat, hat mein damaliger Freund das Problem überhaupt nicht erkannt, beziehungsweise die Schuld auch an anderen Stellen gesehen, aber eben auf keinen Fall bei sich selbst. Bei ihm war es so, dass er immer in den ersten ein bis zwei Wochen sämtliches Geld zum Fenster rausgeworfen hat, so dass für die restliche Zeit des Monats nichts mehr übrig war und er sich nicht einmal eine Packung Toastbrot kaufen konnte. Dann hat er auf die Tränendrüse gedrückt, so lange bis ihm dann doch jemand wieder etwas Geld "geliehen" hat.
Mich hat das Verhalten im Laufe der Zeit richtig wütend gemacht und ich habe den Respekt vor ihm komplett verloren, weil das alles so vorhersehbar war. Er wusste, dass er durch seine Konsumgier, seine zahlreichen Ratenkredite und überflüssige Ausgaben für Computerspiele und ähnliches wieder Geld verliert, das er an anderen Stellen dringend gebraucht hätte. Dennoch hat er immer weiterhin gekauft und dann behauptet, dass die Raten für seine ganzen Kredite ihn auffressen würden. Dies war nachweislich nicht der Fall, weil er zu dem Zeitpunkt schon lange keinen Cent mehr für seine Kredite bezahlt hat. Er suchte immer den Fehler bei anderen und somit konnte ich ihn immer weniger als Mensch ernst nehmen. So ein verantwortungsloser Umgang mit Geld kann also auch Partnerschaften belasten, trotz selbstverständlich getrennten Kassen. Wer will schon mit jemandem zusammen sein, der Besuch vom Gerichtsvollzieher bekommt und dann immer noch nicht aufwacht.
Ich finde es wichtig, dass schon Kinder den Umgang mit Geld lernen. Man muss Kinder nicht so kurz halten, dass sie jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Es schadet aber nicht, wenn ein Kind lernt, dass es nur das Geld ausgeben kann, was es hat. Wenn schon junge Leute Kredite für Handys, Fernseher und ähnlichen Mist aufnehmen, ist das meiner Meinung nach ein Versäumnis der Eltern, die ihren Kindern nicht beigebracht haben, dass man zuerst sparen sollte, bevor man sich etwas leisten möchte. Denn gerade solche überflüssigen Konsumkredite sind oft die besten Indikatoren um zu zeigen, wie viele Leute wirklich nicht mit Geld umgehen können.
Ich habe früh erkannt, dass man mit Geld gut haushalten sollte - ansonsten kann es passieren, dass ich schon frühzeitig wieder pleite bin. Das können nicht viele Menschen und meine Mutter gehört eindeutig dazu. Da sie nicht wirklich mit Geld umgehen konnte, hat sie schon häufig einen Kredit aufnehmen müssen, den sie dann kaum abbezahlen kann. Und immer wieder merke ich, dass sie sich trotzdem Sachen kauft, die sie im Prinzip gar nicht benötigt. Es ist sehr schwer, ihr dies klar zumachen.
Meine Eltern haben mir glücklicherweise eines beigebracht: Was ich nicht bezahlen kann, das brauche ich nicht. Schon als Teenager habe ich dann eben Nachhilfestunden gegeben, um mir meine Wünsche zu erfüllen, denn die 30 - 50 DM Taschengeld im Monat, die ich damals bekam, reichten nicht weit. So lernte ich aber schnell, den Wert des Geldes zu schätzen, weil ich es ja erarbeiten musste.
Auch heute noch lebe ich nicht über meine Verhältnisse.Ich habe weder Schulden noch laufende Kredite. Wenn ich die Kreditkarte zum Zahlen nehme, weiß ich, dass die Summe gedeckt ist. Ich führe kein Haushaltsbuch im eigentlichen Sinn, weiß aber genau, was ich für Einnahmen und fixe Ausgaben wie Miete, Versicherungen, Telefon etc. habe. Damit ist auch klar, wieviel übrig bleibt. Dann liegt es an mir, das nicht sinnlos auf den Kopf zu hauen, sondern so sinnvoll einzuteilen, dass das Geld nicht vor dem Monat zu Ende ist. Im Regelfall kann ich dann auch noch eine gewisse Summe sparen - was vor allem dann wichtig ist, wenn mal solche Ausgaben wie Autoreparatur oder dergleichen anstehen.
Auch meiner Tochter versuche ich das beizubringen. Bis jetzt war das noch nicht so wirklich erfolgreich, wenn sie Geld hat, gibt sie es mit vollen Händen aus. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, schließlich ist sie ein Teenager von 14 Jahren und durchaus noch lernfähig. Jedenfalls versuche ich, wenn sie mit größeren, teils wirklich unrealistischen Wünschen kommt, ihr zu verdeutlichen, wie lange ich für diese Wünsche arbeiten müsste, damit sie mal den Vergleich hat.
Ich kannte auch mal jemand der mir vorgeworfen hat nicht mit Geld umgehen zu können, meine Ex-Partnerin. Zeitweise traf das auch zu, gerade nachdem ich damlas meine Arbeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste und von heute auf Morgen mit dem auskommen musste was das Arbeitslosengeld her gab. Für mich war es eine riesen Umstellung und dadurch das ich anfangs noch nicht gelernt hatte meine n Konsum der Situation anzupassen, gabe es öfter mal die Situation, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig war. Es dauerte eine Weile,bis ich gelernt hatte mich meine Ausgaben den verfügungsmitteln anzupassen.
Jedoch muss man auch das ganze Verhältnis dazu mal betrachten welches sich zu dem Zeitpunkt damals ergab. Ich lernte meine Ex-Partnerin damals genau in dieser Umbruchphase kennen zwischen der Arbeit die ich damals hatte und den Beginn meiner Arbeitslosigkeit. Trotz ihres Wissens, dass ich nicht mehr so viel Geld zur Verfügung hatte, lies sie es sich treotzdem gefallen, dass ich während unserer Beziehung das meiste Geld zusteuerte, da sie damals weder arbeitete noch was dazu beitrug sich eine Arbeit zu suchen, auch wenn es nur ein Minijob gewesen wäre. Sicherlich, sie hätte man es damit begründen können das sie studiert, da sie aber in der Zeit in der wir uns kannten es vorgezogen hatte die Uni nicht zu besuchen, bis auf ein paar wenige Wochen während der ganzen 1,5 Jahre die wir zusammen waren, wäre also durchaus genügend Zeit gewesen sich um Arbeit zu bemühen. So aber zog sie es vor sich ihre Bequemlichkeit von ihrer Tante und ihrer damaligen Oma in Form eines kleinen Taschengeldes bezahlen zu lassen. So hatte sie also die paar Euro die sie zur Verfügung hatte auch meist in Cola, Bier und Chips verwandelt und hing eigentlich nur im Internet rum.
So bezahlte ich damals öfter Mal das Essen gehen, tankte ab und zu ihren Wagen, kaufte hier und da mal ein paar Kleinigkeiten, kaufte alles um ihre Garage zu renovieren und schenkte ihr zu Weihnachten einen Labrador-Welpen und ein bißchen Zubehör. Ich habe das damals gerne gemacht und lebte damit auch über meine Verhältnisse aber das war mir nicht wichtig und ich will es ihr auch nicht vorhalten. Wenn ich dann jedoch daran denke,dass sie mir meinen Umgang mit Geld vorwirft so finde ich das Verhalten nicht fair, zumal ein Teil davon wie sie es beschrieben hat so nicht stimmt.
Jemand der natürlich nie gelernt hat mit Geld umzugehen und mit über 30 immer noch bei der Tante wohnt, keine Miete und Nebenkosten zahlt, keine Strudiengebühren, kein Essen selber bezahlen muss und auch keine Kosten investieren muss um einen Sportwagen zu halten, der weis natürlich auch nicht wie es ist Haushalten zu müssen. Ich gehe mal davon aus, dass irgendwann eine richtigige Lebenskriese eintritt wenn sie sich plötzlich selber um alles kümmern muss. Kann man sich dann das Recht rausnehmen über andere zu urteilen? Ich glaube nicht! Vermutlich geht es auch nur darum, das Ex-Muster aufrecht zu halten, in dem man nicht abschließen kann und immer einen Grund sucht irgendwo durch solche Verhaltensweisen aufmerksam auf sich zu machen.
Wer nicht mit Geld umgehen kann, der bekommt früher oder später zwangsläufig finanzielle Probleme, dass ist doch eine zwangsläufige Konsequenz und keine Option. Sicherlich kann man das nicht direkt am Taschengeld festmachen. Jugendliche und Kinder die Taschengeld bekommen, die müssen sich das Geld ja auch nicht unbedingt für den ganzen Monat aufheben, denn manchmal ist das ja auch so, dass man für irgendwas spart oder so und wenn man dann das Geld bekommt, gibt man es eben auf einmal aus, um sich etwas größeres zu kaufen. Das finde ich an sich nicht weiter schlimm.
Auch ist es nicht wirklich dramatisch, wenn Jugendliche ihr Geld schon innerhalb der ersten Wochen ausgeben, denn das Geld ist in dem Sinne ja auch nicht lebensnotwendig. Je nachdem wie viel Taschengeld man bekommt, ist es nach zwei Kinobesuchen vielleicht auch schon futsch und man hat gar keine Möglichkeit es sich für den ganzen Monat aufzuheben. Ärgerlich wird es nur dann, wenn man eben langsam erwachsen wird und man hat immer noch nicht gelernt, mit dem Geld umzugehen.
Solange ein Kind noch in der Ausbildung ist, können die Eltern ja auch ein Auge darauf haben und sich ein bisschen darum kümmern, dass das Geld nicht verprasst wird, aber sobald das Kind auszieht, steht es außerhalb des Verantwortungsbereiches der Eltern, was das Kind mit seinem Geld macht oder eben nicht. Wenn man dann nicht mit dem Geld umgehen kann, muss man auch selbst die Konsequenzen tragen, wenn das Geld am Ende nicht reicht oder man sich sogar verschuldet.
Aus meiner Familie kenne ich jetzt keine wirklich dramatischen Beispiele von Leuten, die nicht mit dem Geld umgehen können, aber kleinere Vorfälle gab es allemal. So war das beispielsweise so, dass mein Cousin von zu Hause auszog und da er immer schon eher das schwarze Schaf in der Familie war, brach er seine Ausbildung ab und lebte dann von einem Sozialbeitrag (ob das da schon Hartz IV war kann ich nicht sagen), den er bekam. Tatsache war aber eben, dass er damit nicht zurecht kam und er gab mehr aus, als rein kam, so dass er gegen Ende des Monats bei seinen Eltern betteln kam.
Bei meinem Bruder ist es an sich nicht ganz so schlimm, aber ähnlich. Er macht derzeit eine Ausbildung und hier ist es so, dass er eben auch Geld bekommt, welches er aber nicht ausgeben muss, weil er noch bei unseren Eltern lebt und dort auch versorgt wird. Anstatt das Geld dann aber zu sparen, gibt er es Monat für Monat für irgendwelchen Blödsinn aus, kauft sich neues Computerzubehör, neue Spielekonsolen und neue Spiele. Für all das geht dann natürlich jede Menge Geld drauf und es sind alles Dinge, die er nicht braucht. Sparen tut er so rein gar nichts.
Selbstverständlich kann man auch im Erwachsenenalter noch lernen, mit Geld zu wirtschaften, wenn man das im Jugendalter aus irgendwelchen Gründen vermasselt hat. An sich aber handelt es sich dabei sicherlich nicht um eine Therapie, denn es ist ja keine Krankheit, wenn man nicht mit Geld umgehen kann, es ist eher mangelndes Wissen, mangelndes Können und Desorganisation. Eine Therapie kann man machen, wenn man beispielsweise unter einer Kaufsucht leidet und ständig Dinge kauft, auch wenn man das Geld dafür eigentlich gar nicht hat, die Dinge nicht braucht und auch schon verschuldet ist.
Ob man sich jetzt als Familie darum kümmern muss oder nicht, dass sei mal dahin gestellt, es ist natürlich nett, wenn man versucht ihm in irgendeiner Form und Weise zu helfen, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass er die Hilfe ablehnt und meint, dass er gut alleine zurecht kommt, es vielleicht auch gar nicht als Geldverschwendung ansieht. Möchte er doch, kann man sich überlegen ob man in dieser Hinsicht nicht einen Berater hinzuzieht. Welche es bei euch gibt, da muss man sich im Internet erkundigen, ich weiß aber, dass es Beratungsstellen gibt, die auch für solche Probleme zuständig sind.
Ich denke nicht, dass es unbedingt eine Erziehungsfrage ist, ob man es lernt, mit Geld umzugehen oder nicht. Wenn man sehr sparsame Eltern hat, die ihrem Kind nie etwas gönnen, wird das Kind früher oder später, wenn es anfängt, sein eigenes Geld zu verdienen, es vielleicht für all die Sachen ausgeben, die es nie von seinen Eltern bekommen hat. Natürlich heißt es nicht, dass Eltern ihren Kinder alles kaufen sollen, was diese wollen. Aber es kommt wahrscheinlich schnell Neid auf, wenn diese Kinder immer das neuste Spielzeug bei den Nachbarskindern sehen. Da kann man keinem einen Vorwurf machen.
Ich habe zum Beispiel sehr sparsame Eltern und mein Bruder kann auch mit Geld umgehen. Als Kind hat mir mein Taschengeld aber nie gereicht, geschweige denn dass ich was sparen konnte. Ich hatte zu viele Ausgaben - Freibad, Eis, Zeitschriften usw. Ich habe sehr oft Geld von meinen Freundinnen leihen müssen. Heute sind meine Ausgaben meistens geringer als meine Einnahmen. An meinem Verhalten hat sie nichts geändert. Ich bin nicht sparsamer geworden oder habe meine Einstellung zu Geld geändert, aber ich komme mit dem jetzigen Geld einfach gut aus. Als ich während meines Praktikums alleine gewohnt habe, hat mir mein Geld auch sehr gut gereicht, sodass ich ein halbes Jahr nach meinem Praktikum immer noch sehr gut von meinen Ersparnissen leben kann. Auch habe ich einen Notgroschen, den ich allerdings meinem Vater gegeben habe, um nicht in Versuchung zu kommen. Dass ich nicht mal schnell ein neues Handy kaufen kann, ist für einen Studenten wahrscheinlich Normalität.
Es ist heutzutage relativ leicht sich einen Kredit zu nehmen oder Ratenzahlungen bei allen möglichen Einkäufen zu vereinbaren. Da kommt man relativ schnell in Versuchung und verliert am Ende leicht den Überblick. Und es gibt sehr viele Leute, die dieses Angebot sehr gerne wahrnehmen. Ich mag die Einstellung nicht, dass man sich etwas kauft, was man sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht leisten kann. Aber da sage ich selber Schuld.
Das andere Extrem, dass man zu sparsam ist, empfinde ich persönlich überhaupt nicht schlimm. Wir leben sowieso in einer Überfluss-Gesellschaft. Wenn einige Menschen diesem Trend nicht folgen wollen, finde ich das bewundernswert. Jeder macht das schließlich freiwillig.
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