Verkäuferin unfreundlich zu Kollegin, weil diese leise ist
Vor kurzem als ich einkaufen war, habe ich etwas aus dem Angebot nicht gefunden und eine Verkäuferin danach gefragt. Sie war anscheinend eine Praktikantin oder Auszubildende, dass weiß ich nicht mehr genau. Aber etwas in der Richtung, stand auf ihrem Namensschild. Sie sagte mir dann, dass sie deswegen mal eben nachfragen müsste und ich einen Moment warten sollte. Sie lief dann auch direkt zu einer anderen Verkäuferin fragte diese leise, nachdem Artikel, den ich suchte. Die andere Verkäuferin baute sich vor der Praktikantin auf und fragte laut: " Was? Was hast du gesagt?" und sagte ihr, dass sie lauter sprechen sollte und nicht so piepsen solle. Die Praktikantin war sichtlich peinlich berührt und tat mir in dem Moment wirklich leid.
Sie kam dann auch wieder zu mir und sagte mir, dass mein gesuchter Artikel breites ausverkauft sei. Ich habe sie angelächelt und mich freundlich bedankt und verabschiedet. Mich hat das doch ein wenig an mich selbst erinnert, weil ich in befremdlichen Situationen auch oft leiser spreche und mir das selbst dann eher nicht auffällt. Es ist eben ein Zeichen der Unsicherheit. Ich fand es ganz schlimm, dass die Verkäuferin die Praktikantin im Laden vor den Kunden so bloßstellte. Sie hätte ihr ja auch später mal sagen können, dass sie doch bitte etwas lauter sprechen möge. Aber doch nicht vor den Kunden und dann noch in so einem unmöglichen Ton. Oder wie seht ihr das?
Als ich in der Ausbildung war, habe ich einer anderen Auszubildenden an der Kasse geholfen. Während sie kassiert hat, habe ich die Sachen für die Kunden dann in Tüten verpackt. Die Auszubildende die kassierte war im dritten Lehrjahr und ich eben noch nicht so weit. Sie ranzte mich dann vor allen Kunden an, dass ich mal schneller machen und nicht so trödeln sollte. Die Schlange an der Kasse war lang und ich wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken. Vor allem war ich schon schnell und gab mein bestes. Denn immerhin wollte ich die Kleidungsstücke auch möglichst ordentlich in die Tüten packen und nicht hinein knubbeln. Vor allem fand ich es schlimm, dass ich mir von einer anderen Auszubildenden so etwas sagen lassen musste. Nachher sagte eine Kollegin, dass die Auszubildende mir so etwas sagen sollte, wenn wir im Lager wären und nicht vor allen Kunden. Das würde sich nicht gehören. Das habe ich nie vergessen und die Demütigung auch nicht.
Es kommt natürlich immer mit auf den Ton an, in dem man etwas zu jemanden sagt und auch ein wenig auf die Situation. Aber so wie du die Situation beschreibst finde ich das Verhalten der Verkäuferin doch schon ziemlich gemein. Das ist ja schon eine richtige Bloßstellung!
Mir ist es noch nie untergekommen, dass jemand einen Kollegen so behandelt hat und auch mit mir selber ist man noch nicht so umgesprungen. Das hätte ich mir auch ehrlich gesagt nicht gefallen lassen und ich hätte meinen Kollegen dann auch darauf angesprochen, warum er oder sie so eine Szene gemacht hat. Allerdings nicht vor der Kundschaft, sondern später unter uns und auch unter den anderen Kollegen.
Ich finde einfach, dass es sich nicht gehört jemanden in aller Öffentlichkeit bloß zu stellen und erst recht nicht vor der Kundschaft. Das ist nicht nur unhöflich, sondern auch unfair weil es ein schlechtes Licht auf die betroffene Person wirft und dies die gesamte Kundschaft mitbekommt.
Ich kenne einen solchen Fall auch nur zu gut, da ich auch selber mal so behandelt wurde. Als ich in der Ausbildung war, gab es auch eine Kollegin, die meinte, dass sie etwas zu sagen hätte und sie der "Boss" wäre. Aber das war sie natürlich nicht, eher eine kleine graue Maus. Und als ich dann einen Kunden hatte, wo ich nicht ganz weiter wusste, musste ich meine Kollegin natürlich fragen. Also bin ich auch zu ihr hin gegangen und habe sie um Rat gefragt. Das habe ich natürlich auch etwas leiser gemacht, sodass es der Kunde und auch andere Kunden, nicht gleich mit bekommen.
Und da war es genauso, dass sie meinte, ich solle doch mal lauter sprechen. Sie würde keine einziges Wort verstehen. Das sagte sie auch in einem dominanten Ton, sodass es auch jeder schön mit bekam, sei es Kollegen oder andere Kunden. Natürlich war mir das auch peinlich und ich sprach dann einfach etwas lauter, damit sie das diesmal mit bekam. Ich hätte ihr am liebsten ins Gesicht gesagt, dass sie sich nicht so aufspielen soll, aber vor Kundschaft macht man so was einfach nicht. Und auch der Kunde hat dies mit bekommen und schaute auch ein wenig entsetzt.
Ich denke, dass diese Kollegen einfach ihre "Macht" präsentieren wollen, dass sie am längeren Heben sitzen. Und an wen kann man das besser auslasse, als an kleinen Auszubildenden? Solche Aktionen, hat sie auch immer wieder gemacht, auch immer schön vor Kundschaft. Sobald ein Kunde dabei ist, hat man sich nicht so zu verhalten. Als mir das auch zu viel wurde, bin ich zu meinem Chef gegangen und habe mich über die Kollegin beschwert, worauf sie dann auch einen Abriss von ihm bekam, da auch er diese Situation manchmal mit bekommen hat.
Ich kann das schon verstehen, dass sie das dann direkt in der Situation kritisiert. Allerdings würde ich das dann in einem gemäßigtem Ton machen und nicht so, dass alle Kunden das mitbekommen. Und dann würde ich es vor allem eben so machen, dass ich eben nur kurz darum bitte, dass man lauter spricht und dann später eben darüber intensiver reden.
Sonderlich viel würde ich mir da als Praktikantin aber nicht daraus machen, denn da wird man ja oft schlecht behandelt. Vor allem immer von solchen Leuten, die sich dann für etwas besseres halten und darum würde ich nichts geben.
Ich kann es von beiden Seiten etwas verstehen. Ich hatte auch mal eine Kollegin, die sehr leise sprach, so dass man immer mindestens ein Mal nachfragen musste, was sie gesagt hat, bis man es dann ganz verstanden hat. Das ist auf die Dauer sehr nervig und anstrengend.
Aber so etwas würde ich zu meiner Kollegin auch nie vor dem Kunden sagen. Dann würde ich sie einfach nur bitten, es zu wiederholen, weil ich es nicht verstanden habe. In einer stillen Minute ohne Kundschaft würde ich dann ganz allgemein sagen, dass sie bitte etwas lauter sprechen soll.
Ich finde die Kritik schon berechtigt, aber vor der Kundschaft hätte ich das niemals einer Auszubildenden gesagt. Sie befindet sich noch in der Lehre und muss nicht unnötig vor Kunden bloßgestellt werden. Solche Gespräche finden bei mir in der Ausbildung grundsätzlich unter vier Augen statt und nicht direkt vor dem Kunden. Das wirft nämlich auch kein gutes Licht auf die Verkäuferin in deinem Falle und ich hätte durchaus was gesagt, wenn ich die Situation mitbekommen hätte.
Wir haben auch so eine Aushilfskraft, die die Zähne nicht auseinander bekommt. Ich kann die Verkäufer daher gut verstehen. Denn wenn man es der Person schon zig Male gesagt und anfangs auch im netten Ton versucht hat, hat man irgendwann die Nase voll davon. Stell dir vor du bittest jemanden einige Male ganz nett, dass er doch etwas deutlicher sprechen soll und diese Person ändert trotz ständiger Bitten und Ermahnung nichts, fändest du das dann in Ordnung? Man sollte sich auch solcher Kritik annehmen und etwas an sich ändern statt alles zu ignorieren.
Die besagte Person ist bei uns mittlerweile unten durch, weil selbst die Begrüßung so vor sich hingenuschelt wird, dass es keiner mitbekommt. Und auch wenn sie Feierabend macht, verabschiedet sie sich so leise, dass man meint, sie würde einfach aufstehen und gehen. Wenn sie nun also mal nachfragt und der andere Mitarbeiter nur die Hälfte versteht, wird sie auch etwas schroffer ermahnt. Es sind nun mal Räume, in denen ständig kopiert, gedruckt und telefoniert wird. Und da immer viel zu tun ist, hat man weder die Lust noch die Zeit sich über Monate mit demselben Problem zu beschäftigen.
Bei der Verkäuferin wird es im Laden auch nicht gerade leise zugehen. Und wenn diese die Praktikantin auch schon öfters gebeten und ermahnt hat, dass sie deutlich sprechen soll, finde ich die Reaktion nicht so verwunderlich. Gerade wenn man mit Kunden Kontakt hat, kann man sich so unprofessionell verhalten einfach nicht erlauben. Das ist auch bei jungen Mädchen nicht niedlich sondern für den Vorgesetzten/Ladeninhaber peinlich. Vielleicht hat sie sich auch gedacht, dass das Flüstermäuschen ein mal richtig blamiert endlich mal etwas an dem Verhalten ändert.
Ich finde allgemein, dass es sich nicht gehört, wenn man vor Fremden zurechtgewiesen wird. Es ist ja in Ordnung, wenn man korrigiert wird und das ist auch vollkommen normal und nicht weiter schlimm. Aber wenn andere Leute an einem etwas korrigieren oder kritisieren, dann sollen sie das bitte in einem normalen Tonfall und einer normalen Lautstärke machen und nicht so, dass alle anderen anwesenden Kunden oder Mitarbeiter das mitbekommen.
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn die Praktikantin etwas leiser gesprochen hat. Ich hätte das auch nicht als Zeichen von Unsicherheit, sondern eher von Diskretion gedeutet. du hast ja nicht gesagt, ob die andere Verkäuferin vielleicht gerade mit einer anderen Kundin zu tun hatte. Wenn ja, dann wollte sie vielleicht nur diskret sein, damit die andere Kundin nicht mitbekommt, was du kaufen möchtest oder ähnliches.
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