Geschenk-Wert notieren und später gleich viel schenken

vom 14.02.2012, 18:49 Uhr

Als ich vor sieben Jahren Kommunion hatte, bekam ich Geldgeschenke vom ganzen Dorf. Ich brachte damals eine Summe im vierstelligen Bereich zusammen, alleine durch das Geldgeschenk vereinzelter Dorfbewohner. Meine Mutter hat es damals so gehandhabt, dass sie sich bei Familien, die selbst Kinder hatten, aufgeschrieben hat wie viel mir diese Familien geschenkt haben. Hatten die Kinder dieser Familien dann Kommunion, konnte meine Mutter nachschauen wie viel diese mir geschenkt hatten und schenkte dann den gleichen Wert. So bekam das jeweilige Kind nicht mehr als ich, aber auch nicht weniger als ich.

Bei Geschenken vom Kindergeburtstag war es damals genauso. Natürlich waren die Geschenke, die ich dort bekam, überschaubarer und man hatte keine große Arbeit damit, da ich nur etwas mehr als zehn Leute eingeladen habe. Bei Geldsummen konnte man sich den Wert auch einfach aufschreiben, bekam ich dagegen Spiele musste man erst einmal nachschauen wie viel diese ungefähr kosten, um so den genauen Wert, den ich geschenkt bekam, zu ermitteln. Da jeder, den man eingeladen hatte einen auch an seinem Kindergeburtstag einlud, konnte man so die gleiche Summe für das jeweilige Kind ausgeben.

Ich finde diese Methode trotz des Zeitaufwandes eigentlich ziemlich sinnvoll. Man hat Jahre später immer noch einen Überblick über das, was man selbst bekommen hat und weiß wie viel man wieder zurück schenkt. So ist keiner benachteiligt, jeder bekommt die gleiche Summe. Ob es die anderen Familien genauso gehandhabt haben wie meine Mutter, weiß ich natürlich nicht, aber ich denke, es werden viele dabei sein, die es genauso gemacht haben. Und gerade bei Geschenken von einem Kindergeburtstag, wo es nicht viele Gäste gibt, kann man den Wert des Geschenkes doch leicht ermitteln. Wenn man Bargeld bekommt, so kann man dies sofort notieren, ansonsten schaut man einfach mal im Internet wie viel ein Spiel oder das, was man geschenkt bekommen hat, kostet. Da kann es natürlich zu Kostenabweichungen von ein paar Euros kommen.

Gibt es welche unter euch, die es bei ihren eigenen Kindern und deren Freunden genauso machen, um den Freunden auch den gleichen Wert zum Geburtstag zu schenken wie das eigene Kind von den Eltern der Freunde bekommen hat? Oder geht ihr da immer nach eurem eigenen Ermessen und euch ist egal, ob der Wert des Geschenkes übereinstimmt?

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da ich auch aus einer ländlichen Region stamme, kenne ich diese Listen auch. Allerdings wurden da alle Geschenke notiert und nicht nur diese, wo auch Kinder waren. Sicherlich zum Einen, um dann eben auch den selben Wert zu schenken. Aber eben auch, damit man nicht vergisst, jemanden zu beschenken.

Allerdings muss man dabei auch sehen, das zwischen meiner Jugendweihe und Konfirmation und eventuellen heutigen Jubiläen zwei Währungsumstellungen liegen. Wer mir also damals fünf DDR-Mark geschenkt hat, dürfte heute nur noch etwa 1,25 Euro bekommen. Man kann also nicht unbedingt den wahren Wert dann zurückschenken.

Ähnliches wäre auch, wenn man damals von einer älteren Person etwas bekam und heute deren Urenkel Konfirmation haben. Da bestehen überhaupt keine Kontakte mehr oder die Leute wohnen ganz woanders und man kennt sie nicht mal. Daher sollte man es auch nicht übertreiben, sondern eine solche Abarbeitung der Geschenkelisten dann auch einstellen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kenne solche Listen eigentlich nur von Geldgeschenken, dabei war es aber bislang immer egal, ob das Geld von einer Familie mit Kindern gekommen ist oder von einer kinderlosen Familie. Man hat dann den geschenkten Betrag als Richtwert genommen und daran dann zu jeder Gelegenheit ermessen, wie viel Geld man für ein Geschenk ausgibt oder wie viel Geld man auch selber in den Umschlag tut. Am verbreitetsten sind diese Listen aber in unserer Familie nicht unbedingt bei Konfirmationen beziehungsweise bei Kommunionen, sondern bei Hochzeiten, Geburten und Todesfällen.

In der Regel bemessen wir den Geldwert eines Geschenks aber nicht nur daran, wie viel wir selber in der Regel bekommen haben, sondern auch nach dem Hintergrund der Familie. In einer Familie, die sich nicht so viel leisten kann weil es finanziell nicht gut um sie bestellt ist, gibt es zum Beispiel gerade für die Kinder immer Geschenke, die sie von ihren Eltern nicht bekommen weil sie zu teuer sind im Preis-Leistungs-Verhältnis. Also schöne Sachen die sich ein Kind wünscht, die aber nicht unbedingt haltbar oder gut sind sodass die Eltern die Investition nicht einsehen, aber von denen man weiß dass diese Sachen den Kindern eine Freude machen würden. Und zu einem Todesfall oder einer Hochzeit gibt es auch angepasste Geldbeträge.

Ich selber finde diese Listen eigentlich etwas unangemessen, denn sie spiegeln ein Geben und Nehmen wieder. Ein Geschenk sollte eigentlich etwas sein, worüber man sich im Vorfeld Gedanken gemacht hat und es für angemessen halten würde und nicht etwas, bei dem man strikt auf den Preis achtet. Meine Mutter macht das aber zum Beispiel ganz extrem.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe noch nie von solchen Listen gehört und bin jetzt etwas geschockt über diese Vorgehensweise. Vielleicht sollte man sich mal über den Sinn des Schenkens Gedanken machen. Es geht doch nicht darum, den Leuten genau dieselbe Summe zurück zu geben. Da kann man es doch auch gleich lassen. Auch diese Einstellung, dass das andere Kind bloß keinen Cent mehr bekommen soll als das eigene Kind, finde ich schon etwas schäbig. Wie kann man dem anderen Kind einen kleinen "Gewinn" so missgönnen?

So eine Liste würde ich selber niemals schreiben und ich würde auch Geschenke nie davon abhängig machen was ich selber mal bekommen habe. Ich kann es auch nicht nachvollziehen, dass es wirklich jemanden so sehr ärgert, wenn das eigene Geschenk unter dem Wert des Geschenkes ist, das man dem Schenker zu seinem Geburtstag geschenkt hat. Ich mag bspw. keine Staubfänger und unnötigen Krimskram und freue mich über den Besuch selber. Wenn diese dann etwas Süßes, das dann auch direkt auf den Tisch kommt, mitbringen, ist das völlig ausreichend. Dennoch bekommen die Leute von mir dann immer ein passendes Geschenk, das auch ruhig auch mal etwas teurer sein darf. Ich wiege nichts ab sondern schenke von Herzen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn du dir bei Geldgeschenken aufschreibst, wie viel du erhalten hast, dann finde ich das nicht weiter schlimm und ich und meine Eltern handhaben es so ähnlich mit dem Unterschied, dass wir uns das auch merken können. ;) Ich habe zu meiner Jugendweihe nicht von so vielen Leuten was bekommen als dass man sich das nicht merken könnte.

Jedoch finde ich es ganz schön niveaulos und echt nicht in Ordnung, wenn man bei anderen Geschenken nach dem Wert guckt. Das ist nicht höflich und ich finde, dass sich das nicht gehört, weil es auf mich immer so wirken würde, als ob es einem selbst nur um den Wert des Geschenkes geht und ich finde, dass der Wert nicht wichtig ist. Die Menschen, die einem was schenken, machen sich vorher Gedanken und dass ist das Einzige, was zählt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich selbst wurde früher von meiner Mutter auch mehr oder weniger dazu gezwungen, von allen Verwandten und Bekannten, die mir etwas zu meiner Konfirmation geschenkt hatten, die Beträge aufzuschreiben, die sie mir geschenkt hatten - Allein schon um mich später ordentlich bedanken zu können. Damals kam es mir eigentlich nicht so darauf an und ich war eh mehr am Geld interessiert um mir endlich meinen heiß ersehnten Computer kaufen zu können - Meine Mutter wollte jedoch auch ganz genau wissen, von wem ich wie viel bekommen habe, um später den gleichen Betrag zurück verschenken zu können.

Ich selbst als der Beschenkte finde dies eigentlich recht interessant und auch gut - So bekomme ich nicht mehr und nicht weniger als das, was man auch selbst ausgibt, wobei sich die ganze Sache mit den Geschenken hierbei auch irgendwie erübrigt. Ich selbst will natürlich auch Gewinn machen, wenn ich etwas geschenkt bekomme (bei Bargeld zum Beispiel) - Wenn ich jedem den gleichen Betrag zurück schenke erübrigt sich dies ja total. Gut hierbei finde ich es dann doch, wenn meine Eltern die Personen sind, die sich darum kümmern, dass andere ihre Geschenke erhalten und ich dies nicht aus meiner Kasse bezahlen musste :lol: - Ist jetzt im Nachhinein vielleicht ein bisschen egoistisch, aber sonst macht schenken einfach nicht viel Sinn, wenn sich jeder nur Bargeld zukommen lässt.

Bei Geburtstagen hingegen ist es eigentlich immer recht egal, wer einem wie viel schenkt. Diejenigen, die mir etwas schenken, schenken mir meist schon seit vielen Jahren immer den gleichen Betrag oder einen Gutschein für einen bestimmten Sachwert - Genauso mache ich es dann auch bei denen, hier gibt es jedes Jahr das gleiche. Man kann ja auch eigentlich nicht verlangen, dass jemand einem etwas von gleichem Wert zurückgibt, oder? Was, wenn ich finanziell besser dastehe als die Person die ich beschenken will? Soll ich jetzt hier auch von ihr erwarten, dass die Person mir etwas von gleichem Wert schenkt, obwohl sie vielleicht gar nicht die finanziellen Mittel dazu hat? Geschenke sollten für mich immer von sich aus kommen und nicht gezwungener Maßen übergeben werden.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich selber mache es auch so, dass ich mir in etwa merke, was jemand anderes mir geschenkt hat, damit ich es eben in etwa gleich halten kann. Ich schreibe es aber nicht extra auf, sondern merke es mir. Ich finde es einfach besser, wenn ich mir den Betrag in etwa merke, da ich dann nicht ganz dumm dastehe, wenn ich vielleicht mal etwas schenke, was viel günstiger ist.

Ich habe nichts dagegen, wenn ich vielleicht nur ein Geschenk finde, was ein paar Euro teurer ist, als das, was ich geschenkt bekommen habe. Da bin ich auch nicht pingelig. Ich finde es einfach besser, wenn man sich einen Betrag ausmacht und den dann in etwa gleich hält. So fühlt sich niemand benachteiligt und ich selber brauche auch kein schlechtes Gewissen zu haben.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also bei solchen größeren Sachen haben wir das auch gemacht. Also bei der Kommunion und bei meinen Geburtstagen, denn ich hatte immer ziemlich viele Freunde und da kam dann schon ordentlich etwas zusammen. Meine Eltern wussten auch nie, wie viel Geld denn angemessen war und deswegen haben wir uns eigentlich immer daran orientiert.

Mittlerweile mache ich das aber natürlich nicht mehr, denn ich schenke nur vereinzelt Leuten etwas und dann ist mir der Preis eigentlich auch egal und ich rechne das nicht gegen. Wenn ich natürlich für eine Person immer sehr tief in die Tasche greifen würde und diese Person mir dann immer irgendeinen Schund schenken würde, dann würde ich das vermutlich auch einschränken und mehr darauf achten. Aber da kommt es natürlich auch immer auf weitere Umstände an.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich führe solche Listen nicht, aber ich wurde auch nie konfirmiert oder ähnliches. Die einzigen Geschenke, die ich bekomme sind also von Freunden und Familie zum Geburtstag oder ähnlichen. Wenn ich denen dann selbst etwas schenke, ist es mir nicht wichtig ob es den gleichen Wert hat, sondern ich verschenke etwas was zu der Person passt. Wir haben irgendwann mal eine Obergrenze festgelegt, der Rest ist egal.

Bei Anlässen wie einer Konfirmation finde ich das aber sinnvoll, weil das ja oft auch Personen sind, mit denen man nicht so regelmäßig etwas zu tun hat bzw. das Zurückschenken manchmal erst Jahre später erfolgt.

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» crazygirl1990 » Beiträge: 573 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als ich das hier mit den Listen gelesen habe, war ich wirklich total geschockt. Beim Schenken geht es doch nicht darum, Geld hin und her zu tauschen. Wenn man bei den Geschenken auf Plus Minus Null kommen will, kann man es auch gleich lassen und keiner schenkt dem anderen etwas.

Der Sinn eines Geschenkes ist es doch, dem anderen eine Freude zu machen. Ich schaue also eher, dass ich in einer Preisregion die ich mir leisten kann etwas finde, das dem anderen gefällt. Dabei ist es mir dann vollkommen egal, ob der Jenige sich etwas viel teureres für mich als Geschenk leisten kann, oder ob er nicht mal annähernd an den Wert ran komme, den ich ausgebe. Ich freue mich doch wenn ich sehe, dass die Person sich Gedanken darum gemacht hat, was mir gefallen würde.

Es wäre doch viel zu kompliziert, gerade bei dem Werteverfall des Geldes, das dann umzurechnen, wie viel jemand bekommen sollte. Wenn jemand früher 50 DM geschenkt bekam, ist das weit mehr wert gewesen, als heute 25 Euro. Wenn ich allerdings 50 Euro verschenken würde, wäre es zwar vom Wert für den Beschenkten her 1:1, doch würde es mich schon mehr kosten, da ich ja nicht auch das doppelte verdiene.

Schon aus solchen Gründen, mir nicht Stunden lang Gedanken über einen guten Mittelwert machen zu müssen, würde ich mit so etwas gar nicht erst Anfangen.

Ich kann es vielleicht noch verstehen, wenn Großeltern mit mehreren Enkeln darauf achten, dass alle gleich viel bekommen und keiner bevorteilt wird, oder auch Eltern darauf achten, dass die Geschenke der Kinder gleich viel Wert sind, damit sich nicht eins irgendwie hintergangen fühlt. Aber bei Bekannten und Verwandten würde ich mit so etwas gar nicht erst anfangen.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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