Kindern das Kindergeld statt Taschengeld geben?

vom 14.02.2012, 18:28 Uhr

Ich kam letztens mit meinem Banknachbarn so ins Gespräch und so kamen wir darauf wie viel Taschengeld jeder von uns in der Woche von seinen Eltern bekommen würde. Mein Banknachbar meinte dann, er bekäme kein Taschengeld. Seine Eltern würden ihm einfach das Kindergeld geben. Wenn man überlegt, sind die 184 Euro monatlich immer noch mehr als das Taschengeld, das ich von meinen Eltern bekomme.

Das Kindergeld ist ja eine staatliche Leistung, die an die Eltern geht. Sie dient dazu den Lebensunterhalt der Kinder zu sichern. Anspruchsberechtigt sind ja die Eltern. Ist es also eine gute Idee seinem Kind das Kindergeld einfach zu geben und ihm damit alles bezahlen zu lassen? Ist es sogar eine Möglichkeit für das Kind zu lernen selbst im Leben klar zu kommen, selbst zu wissen für was es sein Geld ausgibt, eben um zu lernen mit Geld umzugehen, aber auch ein Stück weit selbstständig zu werden? Was haltet ihr davon? Handhabt ihr es genauso?

Ich bekomme beispielsweise mein Kindergeld nicht, aber wenn ich das, was meine Eltern monatlich für die Busfahrt zur Schule oder für Schulutensilien, Friseurbesuche und was noch so alles im täglichen Leben anfällt, so komme ich sicherlich auf eine höhere Summe als mein Banknachbar, der mit seinen 184 Euro im Monat alleine über die Runden kommen und alle Kosten alleine tragen muss. Ich bekomme zwar nur kleine Beträge als Taschengeld, dafür übernehmen meine Eltern fast alle Kosten, die im täglichen Leben so anfallen. Lediglich für Dinge wie Handyguthaben oder Dinge, die ich unbedingt haben möchte, die aber etwas teurer sind, muss ich selbst bezahlen und notfalls eben auch sparen.

» iCandy » Beiträge: 1584 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ab einem gewissen Alter haben mir meine Eltern damals auch mein Kindergeld gegeben anstelle des Taschengeldes. Damit musste ich meine Kleidung, meine Pflegeprodukte und was ich sonst noch so haben wollte bezahlen. Essen und Trinken haben natürlich meine Eltern übernommen. Ich bin damit sehr gut zurecht gekommen, besser sogar, als gedacht, denn ich verbrauchte das Geld nie. Dazu muss ich aber sagen, dass ich zur Schule gelaufen bin und meine Schulsachen konnte ich davon auch locker bezahlen, alles kein Problem.

Ich finde die Idee an sich nicht schlecht, wenn man dem Kind damit zeigen will, wie es mit Geld umzugehen hat. Ich bekam damals auch mein erstes Konto und musste so mit meinem Geld haushalten. Da ich das aber schon konnte, war es für mich kein Problem. Ich finde das gut so, wenn man es so macht, da ich selbst damit bei mir gute Erfahrungen gemacht habe.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Also ich finde das ehrlich gesagt ziemlich krass, wenn man komplett sein Kindergeld bekommt und die Eltern dann weiterhin Essen, Trinken und Kleidung finanzieren und man sich dann eben nur "Luxusartikel" selber kaufen muss. Davon habe ich auch einige Freunde und das finde ich echt viel und auch ein wenig übertrieben.

Ich habe mein Kindergeld bekommen, als ich ausgezogen bin. Denn da haben mir meine Eltern sonst kein Geld mehr dazu gegeben und ich bin damit auch gut über die Runden bekommen, aber auch nur, weil ich keine Miete bezahlen musste. Da war das auch so in Ordnung, denn meine Eltern hatten dann ja auch keine Kosten mehr für mich zu tragen und da denke ich schon, dass das so in Ordnung ist.

Mit 184 kann ich mir aber auch vorstellen, dass es eben knapp ist, wenn man sich davon auch Kleidung und alles kaufen will. Ich lebe jetzt relativ günstig und gebe so für mich alleine für das Essen und Trinken um die 100 Euro aus. Wenn dann noch Klamotten dazu kommen und man auch mal weggehen will, dann wird das aber dann auch schon etwas eng und da hat man es meiner Meinung nach besser, wenn man dann eine höhere Summe (also alles ab 50 Euro) Taschengeld bekommt und die Eltern dafür die Lebenshaltungskosten decken.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Na im Grunde ist es doch aber trotzdem das Taschengeld. Die Eltern müssen das Kindergeld ja nicht ihrem Kind geben. Zumindest nicht, solange es noch daheim lebt. Folglich ist es also Taschengeld, weil die Eltern es von "ihrem" Geld nehmen. Das es dann eben die Summe des Kindergeldes hat, ist dann "Zufall", wenn man das so sagen kann. Und ich finde das ehrlich gesagt sehr viel Geld. Ich weiß zwar nicht, wie alt du oder dein Schulkamerad seid, aber ich gehe mal von der Oberstufe aus und da finde ich das Geld mehr als reichlich.

184€ finde ich monatlich nicht wirklich knapp. Wenn man bedenkt, dass man, wenn man daheim wohnt, sonst keine Ausgaben hat. Wenn man sich natürlich Klamotten monatlich von 100€ kauft und 50€ für einen Handyvertrag, dann wird es sicherlich knapp. Aber das ist dann doch schon Luxus und muss nicht sein. Theoretisch könnte man einen Großteil monatlich an sparen, denn wie gesagt, ich finde es reichlich. Als ich ausgezogen bin, habe ich noch Unterhalt und Kindergeld von meinen Eltern bekommen. Allerdings sind auch die Mieten in unserer Stadt leider sehr hoch, weshalb das Geld quasi komplett dafür drauf gegangen ist. Zusätzlich hatte ich dann natürlich noch weitere Ausgaben. Aber wie gesagt, wenn man noch daheim wohnt, dann ist das eine Menge Geld.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde es nicht wirklich gut, wenn man seinem Kind das Kindergeld ausbezahlt. Schließlich soll es für Dinge verwendet werden, die für das Kind wichtig sind. das sind in meinen Augen Schulsachen, Kleidung aber natürlich auch die Lebensmittel. Und ich finde, dass das Kindergeld besonders eben für die Verpflegung des Kindes eingesetzt werden sollte.

Ab einem gewissen Alter jedoch kann ich mir schon vorstellen, dass ein Kind sehr viel lernen kann wenn es sein Kindergeld selber bekommt, denn das ist ja für einen jungen Menschen der noch kein eigenes Geld verdient doch schon eine ganze Menge Geld und dann muss man früh lernen, wie man richtig mit Geld umgeht. Und dabei können die Eltern einem auch noch helfen. Außerdem wird einem einmal vor Augen geführt, wie viel man als Kind seinen Eltern kostet und wofür man später im Leben alles Geld ausgeben muss, man lernt einfach besser haushalten und mit seinem Geld gut um zu gehen, wenn man schon früh diese Verantwortung tragen muss. ich finde aber, dass man den Eltern dann auch einen gewissen Kostbetrag wieder zurück zahlen sollte, der vielleicht gar nicht unbedingt die gesamten Lebensmittelkosten des Kindes abdecken müssen aber doch schon einen großen Teil der Lebensmittel für das Kind abdecken kann.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn dein Kumpel mit dem Geld klar kommt und es sich so einteilen kann, dass er nicht Mitte des Monats schon pleite ist, funktioniert das System doch gut. An sich finde ich es nicht verkehrt, wenn man schon zu Schulzeiten lernt sich das Geld für einen Monat einzuteilen, denn viele müssen das nach der Schulzeit ja auch direkt können, wenn sie wegen Studium oder Ausbildung ausziehen und dann nach Abzug der Fixkosten oft auch nicht mehr als ca. 200 Euro pro Monat zur Verfügung haben.

Mein Kindergeld ist übrigens immer auf ein Konto für mich eingezahlt worden. Ich habe dieses Konto dann als Start ins Berufsleben geschenkt bekommen von meinen Eltern, denn mit Abschluss meines Studiums ist ja auch deren Anspruch auf Kindergeld für mich erloschen. Insofern habe ich mein Kindergeld also auch bekommen, sogar mit Zins.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Als ich noch zu Hause gewohnt habe, habe ich von meinen Eltern ein Taschengeld bekommen, das bei Weitem nicht so hoch war wie das Kindergeld. Aber man muss natürlich unterscheiden, was man von dem Geld, was man bekommt, auch bezahlen muss. Denn ich musste zum Beispiel nicht für Verpflegung, Kleidung, Schulsachen und so weiter bezahlen. Alles, was ich für die Schule gebraucht habe, habe ich immer so bekommen. Und an Kleidung habe ich auch das bezahlt bekommen, was ich gebraucht habe. Wenn ich mal so zwischendurch etwas Schönes gesehen habe und das unbedingt haben wollte, habe ich das aber auch ab und zu selbst bezahlt.

Ich muss sagen, dass 184 Euro im Monat aber auch ganz schön viel finde, auch wenn man Kleidung und so weiter davon bezahlen muss. Verpflegung wird ja wohl keiner selbst bezahlen, der bei den Eltern wohnt und mit 184 Euro wäre ich locker hingekommen. Aber gut, dass müssen die Eltern ja immer selbst wissen, ich find den Betrag ganz schön hoch.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bekam auch immer mein Kindergeld als Taschengeld. Im Ausland ist dieses aber bedeutend höher als hier in Deutschland. Ich musste mir davon alles selbst kaufen, meine Kleidungsstücken, meine Pflegeprodukte und mein Schulmaterial. Essen und Getränke haben meine Eltern noch finanziert, weil ich es mir sonst nicht leisten konnte und es auch blödsinnig gewesen wäre, wenn ich nun extra ein Fach im Kühlschrank bekommen hätte und ich mich komplett selbst versorgen müsste,

Der Vorteil an dem Ganzen war, dass ich frei entscheiden konnte, was ich kaufe. Sprich es hat sich niemand in meinen Kleidungsstil eingemischt und auch nicht, welche Pflegeprodukte ich nutzen soll. Einmal im Jahr musste ich dann halt auch die 50 Euro für die Jahreskarte zur Schule aufbringen. Ich bin damit an sich immer recht gut ausgekommen, weil ich keine eigene Wohnung hatte, kein Fahrzeug und keine laufenden Kosten. Auch musste ich lernen für größere Anschaffungen zu sparen, was übrigens in der Jugend gar nicht so einfach war.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12595 » Talkpoints: 13,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ganz früher habe ich das Kindergeld nicht ausgezahlt bekommen, sondern es wurden dann einfach Sachen für mich gekauft. Ich habe zu der Zeit lediglich mein Taschengeld erhalten, welches allerdings auch großzügig bemessen war und über dem Kindergeld-Satz lag. Mit Erreichen der Volljährigkeit oder vielleicht auch schon früher, ganz sicher bin ich mir da nicht, habe ich dann das Kindergeld auf mein Konto überwiesen bekommen. Zusätzlich bekam ich aber auch weiterhin mein normales Taschengeld. Das Geld konnte ich für die Dinge ausgeben, die ich haben wollte. Ich habe während der Oberstufenzeit und während der Ausbildung auch weiterhin zu hause gewohnt, dort gegessen und hatte mit 18 auch ein Auto, für das ich meistens auch keinen Sprit bezahlen musste. Für Kleidungs habe ich meistens auch noch extra Geld erhalten, so dass ich das Kindergeld ebenso wie das Taschengeld für größere Anschaffungen oder besonders teure Klamotten gespart habe.

Wenn es finanziell machbar ist, würde ich bei einem eigenen Kind das Kindergeld auch durch ein zusätzliches Taschengeld aufstocken und direkt an das Kind weiterleiten. Wenn man ein Kind in die Welt setzt, sollte ohnehin ein gewisser finanzieller Rahmen vorhanden sein, weil es sonst sicher sehr schwierig wird. Das Kindergeld würde ich, ebenso wie das normale Taschengeld daher als kleinen Bonus sehen, mit dem das Kind erste Erfahrungen im Umgang mit Geld sammelt. Einem Grundschulkind würde ich vermutlich nur ein Taschengeld bezahlen. Ein Jugendlicher kann aber auch ein bisschen mehr Geld in der Regel gut gebrauchen, so dass ich ihm dann, je nach Alter, zunehmend mehr Geld geben würde.

Auch wenn ein Jugendlicher oder junger Erwachsener noch zu hause wohnt und dort alles bekommt, von den Schulsachen bis hin zur Kleidung, bleiben sicher genug Wünsche übrig, für die Geld aufgewendet werden muss. Da sind allein 184 Euro schnell weg. Wenn es sich um jemanden handelt, der volljährig ist, reicht das Geld zwar sicher irgendwie aus, schöner ist es aber doch, wenn man ein bisschen mehr Geld zur Verfügung hat. Ich würde einem Schüler, Auszubildenden oder Studenten, der noch kein Einkommen hat und nur das Kinder- und ein Taschengeld bekommt, daher auch nicht zumuten, davon auch noch Kleidung, Schulsachen oder sogar die Busfahrkarte zu bezahlen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde meinen Kindern das Kindergeld wohl nicht auszahlen, zumindest nicht den vollen Betrag davon. Meine Lebensgefährtin und ich handhaben es so, dass wir den vollen Kindergeldbetrag, der uns für unsere beiden Kleinen zusteht, sofort in eine Sparfonds einzahlen, dieser damit über die Jahre wachsen kann. Alles, was die Kinder so im alltäglichen Leben benötigen, zahlen wir dann anderweitig und nehmen dazu nicht das Kindergeld her. Unsere beiden Kinder sind jetzt zwar noch in einem Alter, in dem sie ohnehin nur ein geringes Taschengeld bekommen und sich davon, außer ein paar Süßigkeiten oder was man sich als Kind in diesem Alter eben so kaufen mag, ohnehin nicht viel kaufen können – von wollen ist mal nicht die Rede.

Mit jedem Jahr, das sie älter werden, passen wir natürlich auch das Taschengeld an, das sie von uns bekommen. Trotzdem zahlen wir weiterhin alles, was sie betrifft, außer sie vollen eine kleine Anschaffung – solange es im Rahmen bleibt – selbst tätigen. Wollen sie das wirklich und können es gut begründen, müssen sie erst einmal darauf sparen. Es ist uns sehr wichtig, dass sie schon früh wissen, dass einem die Dinge, die man möchte, nicht einfach aus heiterem Himmel in den Schoß fallen, sondern dass man etwas dafür tun muss, dass man sie letztendlich bekommt – in diesem Fall bedeutet es dann halt, darauf zu sparen, bis man es sich leisten kann.

Ich habe nun noch keine Erfahrung damit gemacht, wie es sich verhält, wenn die Kinder später einmal älter sind und ihnen auch mehr Taschengeld zusteht, also wenn sie praktisch Jugendliche sind. Ich gehe mal momentan noch davon aus, dass sie sich irgendwann auch einen kleinen Nebenjob suchen werden, sobald sie dafür alt genug sind und mit dem sie dann – zusätzlich zum Taschengeld – den ihnen monatlich zur Verfügung stehenden Betrag auf auffrischen oder ein klein wenig erweitern können. Jedenfalls wäre das sehr begrüßenswert. In jedem Fall wird das Kindergeld aber auch weiterhin angespart, da sie – so unser Gedankengang – später mit Sicherheit mehr davon haben werden, auf einen größeren Betrag zugreifen zu können, der ihnen vielleicht beim ersten Autokauf oder dergleichen nützlich sein könnte, als nun jeden Monat einen Teil oder den ganzen Teil des Kindergelds zu bekommen.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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