Frage zu rhetorischen Mitteln
Ich lerne gerade für eine Gedichtinterpretation, mein absolutes Hass-Thema in Deutsch! Ich bin soweit eigentlich fertig und muss mir nur noch einige rhetorische Mittel einprägen. Jetzt sind mir beim Lernen einige Stilmittel aufgefallen, die in meinen Augen gleich klingen und die ich nicht wirklich unterscheiden kann. Vielleicht könnt ihr mir ja den Unterschied erklären. Danke im Voraus für eure Hilfe!
Zuerst einmal wären da die Anapher und der Parallelismus. Als Beispiel im Lehrbuch ist beim Parallelismus folgendes angegeben: "Dies ist mein Hut, dies ist mein Mantel". Zu der Anapher dieses Beispiel: "Was jetzt so prächtig blüht (...) was jetzt so(...)". In beiden Fällen werden einige Worte am Satzanfang wiederholt, wie unterscheide ich dann eine Anapher vom Parallelismus?
Das zweite Problem ist die Unterscheidung von einem Symbol und einer Allegorie. Das Symbol wird so definiert, dass es sich um ein Sinnbild handele, das auf etwas anderes verweise. Als Beispiel wurde die Taube als Symbol für Frieden angegeben. Bei der Allegorie heißt es, sie sei eine konkrete Darstellung abstrakter Begriffe. Hier wurde als Beispiel Gott Amor für Liebe genannt. Das verstehe ich auch nicht, denn das Beispiel mit Amor kann man meiner Meinung nach auch so definieren, dass die Gottheit als Sinnbild für die Liebe steht. Sprich, es kann sich genauso gut um ein Symbol handeln. Wann spricht man von Symbol und wann von Allegorie?
Das mit dem Parallelismus und der Anapher ist recht leicht. Das Beispiel, das dein Lehrbuch da vorgibt, scheint mir etwas unpassend. Die Anapher beschreibt die Wiederholung der Worte, wie du schon richtig erkannt hast. Beim Parallelismus geht es dagegen nicht um die Worte, sondern um die parallele Syntax der Sätze, also deren Satzaufbau. Ein anschauliches Beispiel von Erich Kästner habe ich gerade gefunden:
Sie hören weit, sie sehen fern.
Die Nacht ist dunkel, der Tag ist hell.
Ich bin schön, du bist hässlich.
Ich bin reich, du bist arm.
Hier handelt es sich um einen Parallelismus, und nur teilweise gibt es auch eine sozusagen "kleine" Anapher ("Ich bin ..., du bist..."), doch der Paralellismus findet sich im kompletten Zitat.
Mit dem Symbol und der Allegorie ist es etwas schwieriger. Ich habe mir das immer ungefähr so gemerkt: Das Symbol versteht (weitestgehend) jeder Mensch sofort, auch ohne den umgebenden Text zu kennen. "Eine weiße Taube am Himmel", das Sinnbild kennt wohl jeder irgendwie für Frieden, es gibt sogar Buttons davon usw. Die Allegorie dagegen braucht teilweise eine Erklärung oder zumindest eine kurze Einführung durch das Textstück. Dass Amor mit Pfeilen schießt, die dazu führen, dass Getroffene sich verlieben, ist auch hier kein ganz ideales Beispiel, denn mittlerweile kennen auch alle Amor, aber Amor kann sich selbst nur durch einen Blick auf wirklich alle Details erklären (Pfeil und Bogen zum Beispiel), oder eben durch eine Beschreibung von sich im umgebenden Text (also im Gedicht), wo dann erwähnt werden würde, dass er mit Pfeilen schießt etc.
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