Sondersteuer für kinderlose Erwachsene
Ich halte diesen Vorschlag für vollkommen bescheuert und bin auch überzeugt davon, dass sich diese Idee nicht durchsetzen lässt. Wie schon gesagt wurde, ist dann ja fraglich, was mit den Leuten passiert, die keine Kinder bekommen können, Singles oder homosexuellen Paaren. Man kann doch nicht einfach solche Leute mehr Steuern zahlen lassen. Außerdem sollte es immer noch jeder selbst entscheiden, ob man Kinder bekommt oder nicht. Gegen bestimmte "Anreize", eine Familie zu gründen, habe ich ja gar nichts, im Gegenteil, ich finde das gar nicht schlecht, aber dass nun jeder pauschal eine "Kinderlosigkeitssteuer" zahlt, geht ja dann doch zu weit.
Zum Einen ist es kein Vorschlag der CDU im Gesamten, sondern nur von deren eigenen Nachwuchs. Zum Anderen hat die Kanzlerin diese Idee schon abgelehnt. Denn allein, weil man bei den kinderlosen Erwachsenen über 25 Jahren noch differenzieren müsste, ob es aus medizinischen Gründen gar nicht möglich ist, wäre doch ein zu großer Eingriff in die Persönlichkeit des einzelnen Bürgers.
Und sind wir doch mal ehrlich. Die Menschen, welche Kinder haben oder eben bekommen, haben doch finanziell schon einen Vorteil. Sie müssen nämlich weniger Pflegeversicherung bezahlen. Dazu halt auch diverse Dinge, was die Lohnsteuer angeht, weil man die Kinderfreibeträge ja eintragen lässt. Das reicht meiner Meinung nach völlig aus, was man in dieser Form an Unterschieden macht.
Punktedieb hat geschrieben:Das reicht meiner Meinung nach völlig aus, was man in dieser Form an Unterschieden macht.
Wenn man alles allein auf die Wirtschaftlichkeit herunter rechnet bzw. ausschließlich den Gesichtspunkt der Kosten nimmt, dann verlieren Eltern aber trotz der "Zuwendungen" durch Kindergeld und Freibeträgen massiv, weil die entstehenden Mehrkosten durch Kinder bei weitem nicht abgedeckt werden. Im Grunde werden maximal die elementaren Bedürfnisse (Kleidung und Nahrung) abgedeckt, wenn man sich beim Einkauf zurückhält. Mehrkosten durch erhöhten Bedarf an Wohnraum, Energie, durch höhere Kosten für Urlaub oder kinderbezogene Kosten (Kindersitze für das Auto, Spielsachen oder der Kinderwagen) werden allein durch die Eltern getragen. Gesamtgesellschaftlich sind Eltern praktisch die Zahlmeister, wenn es um die nachfolgenden Generationen geht. Daher ist es mindestens unpassend hier davon auszugehen, dass das schon "ausreichend" gewürdigt ist. Da muss man dann fragen dürfen, zu was im Vergleich dieses "reicht aus" gemeint ist.
@derpunkt Dazu kommt aber auch noch, das ich als Mutter pro Kind noch drei Jahre Rentenzahlung geschenkt bekomme und auch diverse Kosten für die Unterbringung der Kinder steuerlich absetzen kann. Ist mein Einkommen zu gering, dann werden die Kosten vom Staat übernommen. Also auch von den Menschen, welche keine Kinder haben. Denn es ist ja über deren Steuern mit bezahlt worden.
Das finanzielle Anreize die Geburtenraten nicht erhöhen ist doch in den letzten Jahren schon festgestellt worden. Also werden finanzielle Strafen dieses Problem auch nicht beheben. Und wir unsere Frau Schröder als Familienministerin heute so schön bemerkte, muss man Familien an ganz anderen Stellen unterstützen. Zum Beispiel mehr Betreuungsplätze für die Kinder oder wenn ausreichend vorhanden sind, das die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen den Bedürfnissen angepasst wird.
Das ist auch aus meiner Sicht der Ansatzpunkt, so das man vor der Kinderplanung auch weiß, das man nach der Elternzeit schon weiß wie es weitergehen kann. Denn wenn man bedenkt, das es noch Regionen gibt, wo man schon einen Platz in der Kindertagesstätte beantragen muss, wenn man noch nicht mal einen Kinderwunsch hat, dann ist das einfach Fakt, der auch Menschen von Kinder bekommen abhält.
wieder mal zeigt es, dass die Politiker sich um Ideen für neue Steuern nie zu schade sind. Dabei vergessen sie, dass viele Paare eben gerne Kinder hätten - es aber aus biologischen oder anderen Gründen eben nicht möglich ist. Jetzt werden auch diejenigen noch bestraft, die alles versuchen, um doch noch ein oder mehr Kinder zu bekommen. Vielleicht sollte man mal eine Politiker-Steuer einführen. Für jede negative Zeitungsmeldung wird den Politikern 1 % vom Gehalt abgezogen.
Zum Glück ist das Thema ja erst einmal vom Tisch, ich denke aber dass es irgendwann garantiert wieder hervorgeholt wird wenn die Steuern wieder mal so spärlich sprudeln. Ich muss aber sagen dass ich ein bisschen geteilter Meinung bin. Auf der einen Seite ist der Staat an der Familienförderung unbedingt interessiert weil er nur so volkswirtschaftlich gesehen sich reproduzieren und weiter existieren kann. Das jetzige Solidarprinzip der Renten funktioniert nur wenn es genügend Beitragszahler gibt die für die vollen Rentenkassen sorgen. Gut, das klappt jetzt auch schon nicht mehr so gut, aber wenn immer weniger Leute Kinder bekommen dass stürzt das System noch schneller zusammen. Warum sollte also ein Staat die kinderlose Familie unterstützen und fördern wenn sie ihm in dieser Hinsicht keinerlei Nutzen bringt. Der Gedanke die kinderlosen Paare dafür abzustrafen ist also gar nicht so abwegig. Ein Prozent des Einkommens empfinde ich allerdings sehr deftig und niemand weiß wie diese Abgabe, sollte sie einmal eingeführt werden, sich im Laufe der Zeit einmal entwickelt. Erfahrungsgemäß wird die Steuerschraube immer mit schöner Regelmäßigkeit nach oben gedreht.
Familien die sich bewusst gegen Kinder entscheiden könnten also meiner Meinung nach durchaus mit dieser zusätzlichen Abgabe abgestraft werden, das halte ich wirklich für legitim. Anders sieht es aber aus bei Familien denen es nicht vergönnt ist Kinder zu bekommen oder wo der Arzt dringend von einer Schwangerschaft abrät, so etwas gibt es nämlich auch. Die können nichts dafür dass sie kinderlos bleiben und sie dürften nach meinem Verständnis auch nicht dafür bestraft werden. Wo trotzdem Kinderwünsche bestehen und so etwas nur durch eine künstliche Befruchtung erfolgen kann müsste so etwas dann auch von den Krankenkassen bezahlt werden, und zwar bis sich ein Erfolg einstellt. Allerdings, wer will so etwas prüfen ob man wirklich einen Kinderwunsch hat oder überhaupt Kinder bekommen kann, es handelt sich ja hier um sehr persönliche Dinge die man nicht so einfach jedem der es will offen legt. Auch gibt es so eine Art Freiheit des Nichtwissens, also dass man von niemand gezwungen werden kann eine Untersuchung über sich ergehen zu lassen um Gewissheit über eine eigene Krankheit zu erhalten.
Diese Steuer wäre natürlich einmal ganz nüchtern betrachtet vollkommen fehl am Platze, denn sie wird nicht wirklich nutzen oder einen echten Sinn machen. Außer eben es werden neue und weitere Verwaltungsvorgänge neu entstehen. Aber Kinder kosten Geld und das ist nun einmal ein wirklicher Fakt. Die Frage ist eben nur wer das Geld dafür nun geben soll. Will die leiblichen Eltern es nicht können muss der Staat helfen. Und wenn man sich im Vorfeld dann eben nicht für Kinder entscheidet ist es doch auch in Ordnung oder sehe ich hier etwas falsch?
Ich empfinde diese Idee einfach nur als den allerletzten Mist. Sie ist in meinem Auge eine verzweifelte Handlung, den Deutschen am Leben zu erhalten. Wie ja schon längst bekannst ist, stirbt der Deutsche nach und nach aus. Deswegen aber einen Teil seines Lohnes abgeben zu müssen, wenn man dem Staat keine Kinder schenkt, empfinde ich als absolutes No-Go. Ganz abgesehen von all den Schwulen und Frauen, die keine Kinder kriegen können (und Adoptionen zählen in dem Fall wohl nicht?), sollte man auch ganz einfach das Recht haben, keine Kinder zu haben. Der Staat darf einer Person doch nicht Geld aus der Tasche ziehen, nur weil es keine Kinder großzieht? Darf man dann also nicht mehr kostenfrei single sein? Das kann es doch nicht sein. Ich kann mir kaum vorstellen, dass so etwas durchkommen kann. Und falls doch, müsste ich mir echt Gedanken darüber machen, in was für einem Staat ich eigentlich lebe. Klar, der Staat braucht Geld, weil er alles weggibt. Aber solche Sachen sind absolut unrealistisch.
Leider treffen solche Gesetze und Bestimmungen viel zu oft die falschen Leute. Ich kann mir vorstellen, dass viele kinderlose Pärchen, die keine Kinder bekommen können, darunter am meisten zu leiden haben werden. Diese würden gleich doppelt bestraft werden: zum einen, der unerfüllte Kinderwunsch und zum anderen, die Pflicht zur Zahlung einer "Strafe" dafür. Vielleicht könnte man eine Regel aufstellen, dass solche sich von einem Arzt mit einem Attest befreien lassen können oder ähnliches, andernfalls würde ich dieses mehr als unzumutbar und unfair finden.
Dass es Leute treffen soll, die keine Kinder haben möchten, ist irgendwo nachvollziehbar, aber dennoch dürfte diese das auch kaum erfreuen. Aber dennoch wage ich zu bezweifeln, dass die gesamte Nation sofort darum bemüht sein wird, Kinder in die Welt zu setzen, um diese Pflichtabgabe zu umgehen. Aber selbst wenn, dann würden die eigentlich "unerwünschten" Kinder vielleicht darunter leiden, dass ihre Eltern sie aus anderen Gründen, als einem Kinderwunsch auf die Welt gesetzt haben. Immerhin gibt es viele ungewollte Schwangerschaften, nach denen die Kinder abgetrieben, getötet oder zur Adoption freigegeben werden.
Bislang war es so, dass man ab dem Alter von 23. Jahren einen Kinderlosenbeitrag von seinem Gehalt abgezogen bekam - was mich auch betrifft. Ich bin mir nicht sicher, ab welchem Alter die neue Regelung gelten soll, aber ich finde 23 für heutige Verhältnisse doch ein wenig zu jung. Wenn ich noch keinen Partner gefunden habe, mit dem ich Kinder großziehen kann und möchte, weil ich keine allein erziehende Mutter sein will, dann kann ich doch nicht dafür "bestraft" werden, dass ich noch nicht fündig geworden bin, sondern diesen Schritt sorgfältig überdenke und eingehen möchte. Zudem sich viele in dem Alter bis Mitte/Ende zwanzig noch in ihrer Berufsfindung oder im Studium befinden, ist es nachvollziehbar, dass nicht jeder von ihnen, bereits an Nachwuchs denkt. Immerhin sollte man auch imstande sein, diesen ernähren und ihm eine gute Kindheit bieten zu können.
Ich hoffe doch, dass die Eltern ihre Kinder nicht nur wegen eines Steuerfreibetrages und des Kindergeldes bekommen haben. Im Grunde ist das ein Geschenk derjenigen, die keine Kinder bekommen können, oder keine Kinder großziehen können, weil sie alleinstehend sind und arbeiten müssen. Oder sollen sie ihre Arbeit hinschmeißen und auch noch auf Staatskosten leben, nur um Kinder zu haben, die sie großziehen müssen? Elternpaare, die sich Kinder anschaffen, tun das in erster Linie für sich selbst, weil sie gerne Kinder haben möchten, nicht für den Staat. Deshalb kann man auch nicht fragen, welche Vorteile man durch Kinder hat und Kinder als „Minusgeschäft“ bezeichnen.
Ich selbst habe „keine“ Kinder, das heißt: keine eigenen! Ich habe neben meinem Beruf als Alleinstehende ein fremdes Kind großgezogen. Natürlich habe ich auch Kindergeld bekommen und das Unterhaltsgeld des Vaters. Aber damit konnte ich nicht auskommen, also habe ich mein eigenes Geld zugeschossen. Das war mir das Kind wert! Es kamen nicht nur die Ausgaben, die hier alle aufgezählt wurden wie Kosten für Kindergarten, Schule und Studium, Essen, Kleidung und andere Aktivitäten auf mich zu, sondern auch die fehlende Freizeit. Frauen, die ihre Kinder erzogen haben, erhalten später zu ihrer Rente einen Zusatzbetrag für jedes Kind, den ich nie erhalten werde, da es nicht mein eigenes Kind ist. Trotzdem tut es mir in keinster Weise leid, dass ich das gemacht habe. Was ich nur schlimm finde, dass hier Aufrechnungen in Bezug auf Kinder erfolgen. Das sollte man doch nicht machen!
Die Ansicht der jungen CDU/CSU ist haarsträubend und sollte unterbunden werden. Unter diesen Abgeordneten ist wieder einmal Philipp Mißfelder, der schon vor Jahren die Abschaffung von künstlichen Hüftgelenken für Ältere forderte und auch jetzt wieder die Sonderzahlung für Kinderlose fordert.
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