Internet-Anschluss mit Nachbarn teilen?
Ein Kommilitone hat mir vor ein paar Tagen etwas erzählt, das ich ziemlich seltsam fand. Er bewohnt am Studienort ein kleines Appartement in einem Mehrfamilienhaus. Dort ist er allerdings nur während der Vorlesungszeit. Während der vorlesungsfreien Zeit fährt er, sofern er keine Klausuren schreiben muss, nach hause zu seinen Eltern. Er hat natürlich auch einen Internetanschluss am Studienort. Nun hat ein Nachbar, der ebenfalls in dem Haus wohnt, angefragt, ob die beiden sich den Internetanschluss meines Kommilitonen nicht teilen könnten. Mein Kommilitone fand das etwas komisch, bot ihm aber daraufhin an, dass er den Anschluss für eine begrenzte Zeit mitbenutzen könnte, solange der Nachbar keinen eigenen Anschluss hat. Dies lehnte der Nachbar ab und sagte, dass er den Anschluss lieber dauerhaft mitbenutzen möchte. Dafür wollte er auch die Hälfte der monatlich anfallenden Kosten tragen.
Zum einen weiß man nie, was der andere im Internet treibt, zum Beispiel ob er vielleicht irgendwelche illegalen Downloads tätigt. Zum anderen ist es aber auch so, dass der Kommilitone auch nicht immer in dem Appartement ist und während einer längeren Abwesenheit, zum Beispiel in den Semesterferien, alle Geräte vom Stromnetz nimmt. Davon betroffen ist dann natürlich auch der Router. Daraufhin meinte der Nachbar, dass der Router ja dann bei ihm stehen könnte, denn er wäre ja immer zu hause. Dass der Kommilitone den Vorschlag ablehnte, versteht sich von selbst, denke ich.
Würdet ihr euch mit einem Nachbarn, zu dem ihr sonst praktisch keinen Kontakt habt, einen Internetanschluss teilen? Sowohl der Kommilitone als auch ich fanden diese Idee sehr merkwürdig. Dass er sich gegen den Vorschlag des Nachbarn entschieden hat, kann ich sehr gut nachvollziehen, ich hätte ebenso gehandelt. Wenn man mit einem guten Freund zusammen in einem Haus wohnt, ist das etwas anderes, weil da einfach ein gewisses Vertrauensverhältnis vorhanden ist. In dem geschilderten Fall hingegen besteht der Kontakt seit ungefähr einem Jahr aus gegenseitigem Grüßen und sonst nichts. Teilt ihr euch vielleicht mit jemandem im selben Haus einen Internetanschluss? Welche Erfahrungen habt ihr damit gesammelt?
Ich muss sagen ich teile mir meinen Internetanschluss seit 3 Jahren mit meinem Nachbarn und ich muss sagen du hast eine kleinere Surfgeschwindigkeit aber ich würde es trotzdem machen das ist doch eine nette kleine Geste.
Klar sowas machen manche Leute aber ich würde vorher Regeln aufstellen und die auf einen Zettel schreiben und ihm geben.
Ich persönlich würde meinen Internetanschluß niemals mit jemandem teilen, den ich nicht einmal wirklich kenne. Selbst wenn man Regeln festlegt, ist es immer mal möglich, dass der Andere insbesondere während der Abwesenheit des Anderen vielleicht ein krummes Ding dreht und dann wird der Besitzer des Anschlusses, in diesem Fall dein Kommilitone zur Verantwortung gezogen.
Außerdem kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie das mit dem Rüberstellen des Routers klappen soll. Wird dann ein Durchbruch in der Wand gemacht, dass dein Kommilitone den Router immer durchreichen kann? Oder wird das Internet einfach nur auf die beiden Anschlüsse geschaltet? Ich würde mich nicht darauf einlassen, wahrscheinlich will der Nachbar nur kein Internet selbst beantragen.
Die Idee mit dem Zettel und den Regeln erinnert mich so ein bisschen an Die Supernanny. Die hat auch immer in den Familien Regeln aufgestellt. Es geht hierbei um einen Router, sprich es kann durchaus sein, dass der Nachbar auch Administrationsrechte teilen möchte und dann sind Regeln wie im Kindergarten auch hinfällig. Ich spreche mich direkt dagegen aus, es wäre zwar für beide Parteien günstiger, aber man weiß nie was der Hintergedanke des Nachbarn ist.
Allein wegen der Gefahr, das der Nachbar illegale Dinge tun könnte, würde mich davon abhalten, meinen Internetanschluss zu teilen. Denn im Zweifelsfall kann man das nicht wirklich nachweisen, auch wenn man sich nicht an dem Ort befand, wo der Anschluss ist. Man ist als Vertragspartner dafür verantwortlich.
Auch wenn der Nachbar diese Entscheidung nicht versteht. So wie du das schreibst, haben die Beiden sowieso keinen engeren Kontakt und damit kann es deinem Bekannten ja egal sein, was nun deswegen gedacht wird.
Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, meinen Internetanschluss mit einem mir noch vollkommen fremden Nachbarn zu teilen. Wenn man sich eine Zeit lang kennt und die andere Person gut einschätzen kann und nicht der Meinung ist, dass man etwas von ihr befürchten müsste, dann würde ich es vielleicht in Erwägung ziehen meinen Internetanschluss mit dieser Person zu teilen. Ich würde dann aber wenn es überhaupt möglich ist einen neuen Internetvertrag abschließen, in welchem beide Parteien als Nutzer aufgeführt werden. Ich frage mich einfach nur, welcher Internetanbieter so einen Vertrag dann eingehen würde, denn die wollen ja lieber zwei Tarife verkaufen als nur einen.
Ich würde dann aber zusätzlich noch einen internen Nutzungsvertrag aufstellen, damit ich mit meinem Nutzungspartner gewisse Regeln aufgestellt habe, an die man sich dann auch zu halten hat. Ob das überhaupt etwas bringt ist fraglich, aber ich würde mich damit zumindest ein bisschen sicherer fühlen und hätte etwas in der Hand, falls es einmal Probleme geben sollte.
Ich kenne einen geteilten Anschluss eigentlich eher von Leuten, die als Wohngemeinschaft zusammen wohnen oder eben, wenn man zufällig mit einem Freund in einem Haus wohnt und man sich so gut versteht, sich vor allem vertraut, dass der andere Nutzer des gemeinsamen Internetanschlusses keinen Unsinn damit treibt. Wäre eine gewisse Unsicherheit diesbezüglich vorhanden, so sollte man tunlichst die Finger davon lassen oder den Internetanschluss auf dessen Namen laufen lassen. Aber von meiner Seite aus betrachtet würde ich so etwas selbst eher ablehnen, als dem zustimmen.
Eine völlig fremde Person, die ich noch nicht kenne, würde von mir auch nur maximal die Erlaubnis bekommen, sich über das W-Lan einzuwählen, aber nach einem angemessenen Zeitraum von maximal vier Wochen wäre damit dann auch Schicht im Schacht. Mehr gebe es nicht, auch, wenn man mir anbieten würde, die Hälfte der Kosten zu tragen oder dergleichen. Dafür ist mein Misstrauen einfach zu groß.
Wie Punktedieb bereits gesagt hat, ist man für seinen eigenen Internetanschluss verantwortlich. Wenn der Nachbar jetzt illegal etwas herunterladen würde, kann es sein, dass man eine Anzeige bekommt oder eine Strafe bezahlen muss.
Aber der Nachbar hat auch automatisch Zugriff auf dein Netzwerk. So könnte er vielleicht auch auf deinen Computer zugreifen. Ich würde dir grundsätzlich von solchen Sachen abraten und deine Internetprovider Zugangsdaten niemanden weiter geben.
Ich weiß nun nicht, wie gut sich dein Studienkollege und sein Nachbar kennen - aber ich würde es auch aufs Tunlichste vermeiden, meinen Internetanschluss mit einer Person zu teilen, die a) nicht mit mir zusammen in meinen eigenen vier Wänden wohnt oder die ich b) zumindest nicht sehr, sehr gut kenne. Wie hier schon folgerichtig dargestellt wurde, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten zu einem massiven Missbrauch des Internetanschlusses. Man weiß nie, was sein Nachbar in seiner Freizeit gerne im Internet macht - und sich einen Anschluss mit ihm zu teilen ist die, meiner Meinung nach, denkbar schlechteste Methode, das herauszufinden. Er muss nicht einmal mit Absicht illegale Dinge darüber machen, es reicht ja schon aus, wenn man sich in seinen PC hackt und dann durch die gemeinsame Leitung auch ganz schnell Zugriff auf den PCs deines Studienkollegen hat.
Oder man stelle sich einmal vor, der gute Mann bekommt aus irgendeinem Grund einen schwerwiegenden Virus über das Internet auf seinen Computer. In Windeseile wäre er auch auf dem Computer deines Studienkollegen, der dann ein ziemlich Problem damit haben dürfte. Und in einem Fall, in dem tatsächlich etwas Illegales über den gemeinsamen Internetanschluss gemacht wird, dürfte es auch zuerst einmal schwer sein, festzustellen, von welchem PC der illegale Zugriff überhaupt erfolgt ist. Dein Studienkollege wird, als eingetragener Besitzer des Anschlusses, erstmal die größten Probleme haben, weil alle Ermittlungen und sonstige rechtliche Schwierigkeiten zuerst und in allererster Linie mal auf ihn zukommen werden.
Aus diesem Grund würde ich meinen Internetanschluss nie mit einer Person teilen, die ich nicht wirklich gut kenne. Wenn man in einer Studenten-WG wohnt, ist das nochmals eine ganz andere Sachlage, weil man hier kaum eine andere Wahl hat. Und da man sich doch ein wenig besser kennt untereinander, als man - so nehme ich jetzt einfach mal an - seinen Nachbarn kennt, ist die Gefahr vielleicht auch nicht so groß, dass man irgendwelchen illegalen Spielereien aufsitzt. Und einmal ganz von diesem großen Gefahrenpol der illegalen Nutzung abgesehen, kann es auch anderweitig nur Probleme geben, wenn beispielsweise der Anschluss mal nicht funktioniert oder dein Nachbar nicht rechtzeitig zahlt. Diese gegenseitige Abhängigkeit würde ich mit einem Nachbarn auf keinen Fall eingehen wollen.
Wenn der Nachbar so penetrant und aufdringlich daherkommt, wie im beschriebenen Fall, dann würde ich ablehnen. So besonders gut scheinen die sich ja nicht zu kennen, da wäre mir das suspekt.
Grundsätzlich ist die Idee sicherlich nicht schlecht. Wenn man eine hohe Anschlussgeschwindigkeit hat, wird man auch keinen großen Qualitätsverlust bemerken, und wenn man sparen kann, ist das ja immer gut. Ich würde meinen Anschluss aber nur mit Personen teilen, denen ich 100% vertrauen kann. Das wären entweder langjährige Freunde oder Familienmitglieder, wenn die eben mit mir in einem Haus wohnen würden. Mit meinen aktuellen Nachbarn käme ein Teilen des Anschlusses allerdings nicht infrage, dafür kennt man sich zu wenig.
In so einem Fall kann man sich ja auch einfach auf die AGB der Anbieter berufen, die so eine Nutzung explizit ausschließen! Es wäre schließlich kaum im Interesse der Telefon- bzw. DSL Anbieter, wenn sich solche Hausgemeinschaften finden, und dann eben im Extremfall ganze Straßenzüge über wenige Anschlüsse (was technisch denkbar wäre) versorgt werden würden. Daher ist schon von der Seite her ein solches Vorgehen mindestens fragwürdig. Durch die Zuteilung mehrerer Rufnummern könnte man so übrigens auch den Telefonanschluss "teilen", so dass hier auch noch mal Kosten gespart und die Anbieter weiter geschädigt werden.
Der andere Aspekt ist ja dann auch schon genannt worden. Es ist immer eine konkrete Person verantwortlich für den Zugang. Hier können auch nicht mehrere Personen eingetragen oder die Verantwortung geteilt werden. Wenn nun der Nachbar fragwürdige Downloads startet (was man ihm nicht mal direkt unterstellen muss), dann gibt es in erster Instanz eine klar benannte Person die zunächst haftet. Und alles an möglichem Ärger geht zunächst eben über diese Person (von der Hausdurchsuchung über die Beschlagnahme der Hardware bis hin zu Unterlassungserklärungen usw. usf.).
Es ist sicher nicht sehr fein und fördert nicht das gute nachbarschaftliche Verhältnis. Aber in so einem Fall würde ich nicht mal nach Begründungen dafür suchen, warum man dieses Teilen nicht möchte sondern direkt ablehnen. Das krampfhafte Begründen und Suchen nach Gründen macht die Sache nämlich nicht leichter und bietet dem Nachbarn nur die Möglichkeit, sich hier weiter festzubeißen. Allein der Vorschlag, den Router in dessen Wohnung zu nehmen ist mindestens lustig. Zumindest schon deshalb, weil dann auch der Anschluss in seiner Wohnung liegen sollte. Aber das wäre dann ein technisches Problem.
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