Schulempfehlungen einhalten?
In vielen Grundschulen wird ja von den Klassenlehrern eine Schulempfehlung für eine weiterführende Schule gemacht. Je nach Stadt, Bundesland oder vielleicht auch der jeweiligen Schule, wird dazu der Notendurchschnitt genommen. Wobei sicherlich auch die persönliche Einschätzung des Lehrers mit in die Empfehlung mit einfließen wird. So Sachen wie das Kind ist eher strebsam und auch wenn die Noten nicht ganz passen, könnte das Kind das Abitur schaffen und deshalb wird ein Gymnasium empfohlen. Oder auch, das Kind hat zwar gute bis sehr gute Noten, muss dafür aber enorm viel lernen und hat kaum soziale Kontakte und man deshalb eventuell eher eine Empfehlung für eine Realschule ausspricht.
In wie weit halten sich aber Eltern an diese Empfehlungen? Ich habe letztens die Aussage einer Mutter gehört, deren Kind eine Empfehlung für ein Gymnasium hat, sie aber Angst hat, dass das heutige Gymnasium ja zu schwer sei. Oder auch Eltern, die mit aller Gewalt wollen, dass ihr Kind auf ein Gymnasium geht, die Grundschullehrer aber eine Empfehlung für eine Realschule gegeben haben. In manchen Städten müssen die Empfehlungen der Grundschule angenommen werden.
Wie ist es aber, wenn man sein Kind auf einen anderen Schulzweig schicken mag? Kann man da was machen? Wie muss man vorgehen? Ich persönlich denke ja, die Grundschullehrer geben eine Empfehlung ja nicht grundlos ab und können die Leistungen des Kindes besser bewerten, da sie das Kind ja täglich Live in Lernsituationen erleben.
Es handelt sich dabei ja um eine Empfehlen. Das bedeutet nicht gleich, dass man sein Kind auf den empfohlenen Schulzweig schicken muss oder es diesen auch letztendlich schafft. Jemand der eine Empfehlung für das Gymnasium bekommt, kann natürlich auch eine Real- oder sogar Hauptschule besuchen. Vielen ist das Gymnasium zu schwer oder sie versuchen es erst gar nicht und besuchen gleich eine Realschule.
Also bei uns in der Klasse hat sich so gut wie jeder an diese Empfehlung gehalten. Ich denke auch, dass das eine gute Idee ist. Ich wollte beispielsweise nicht aufs Gymnasium, aber meinen Eltern wurde das empfohlen und ich musste dann auch einen IQ Test und andere Tests durchlaufen, da ich eben nicht wollte und meine Eltern herausfinden wollten, ob das eben trotzdem das richtige für mich ist.
Ich halte es auch für sinnvoll, wenn man sich daran hält. Ganz schlimm finde ich es, wenn man Kinder auf eine bessere Schulform schickt, als sie eigentlich sollen. Die Lehrer können das meistens gut einschätzen und man sollte sein Kind dann nicht auf eine bessere Schule zu schicken, wenn die Lehrer das nicht empfehlen. Am besten wäre dann eben die Gesamtschule, wenn man noch nicht so sicher ist, denn dort kann man dann alles machen und das ist auch nicht ganz so schwer wie das "richtige" Gymnasium, also kann man damit auch kaum etwas falsch machen. Wenn man auf einer schlechteren Schulform anfängt, kann man sich auch noch hoch arbeiten, wenn man das wirklich will. Allerdings ist es natürlich schwierig, da man dann schnell stigmatisiert wird, wenn man auf einer schlechten Schulform anfängt, aber möglich ist es trotzdem und das ist sicherlich besser, als wenn man auf eine schlechte Schule wechseln muss, weil man es nicht packt.
Der Name sagt es doch schon, das es sich um eine Empfehlung, also einen Ratschlag handelt. Allerdings ist es wohl nicht ganz so einfach, wenn man ein höheres Schulziel hat, als empfohlen wurde. Da gibt es dann durchaus noch einige Tests, welche ein Kind über sich ergehen lassen muss.
Ich hatte ja nun vor kurzem erst mein Elterngespräch und es wird bereits in der dritten Klasse schon gefragt, was man sich für einen weiteren Bildungsweg für sein Kind vorstellt. Von den Noten her würde es meine Tochter problemlos auf das Gymnasium schaffen. Aber ich weiß auch, das alle anderen Faktoren, welche damit zusammenkommen eben nicht für meine Tochter geeignet sind.
Klar, wird so was immer akzeptiert, wenn man sein Kind auf die Mittelschule geben will, obwohl eben das Gymnasium kein Problem wäre. Wenn aber ein Kind nach der Empfehlung eher für die Mittelschule geeignet ist und die Eltern auf Teufel komm raus das Gymnasium wünschen, dann kann ich das nicht verstehen. Da sich hier Eltern vermutlich nicht darüber bewusst sind, was sie ihrem Kind antun.
Ich denke wichtig ist die Entscheidung des Kindes mit zu berücksichtigen. Ich würde mein Kind nie zwingen auf ein Gymnasium zu gehen, obwohl es das selbst eigentlich garnicht will. Denn wie will das Kind das schaffen und gute Noten erreichen, wenn es dafür überhaupt nicht motiviert ist. Ich bin damals auf Gymnasium gegangen und hatte auch die Bildungsempfehlung dafür, meiner Eltern hätten es aber auch aktzeptiert, wenn ich mich anders entschieden hätte.
Eine Freundin von mir hatte in der 4.Klasse einen 1-er Durchschnitt, wollte aber auf die Realschule gehen, dort hatte sie nur gute Noten, am Ende einen guten Abschluss und machte dann eine Ausbildung wo sie besser verdient, als mancher der studiert hat und ist zufrieden mit ihrer Entscheidung, auch wenn sie vielleicht mehr gekonnt hätte. Meiner Meinung nach ist es wichtig nicht den Kindern einen Weg vorzugeben, sondern dass diese ihn sich selbst aussuchen können.
Die Empfehlungen werden nicht nur durch den Notendurchschnitt ermittelt. Hinzu kommen noch viele andere Faktoren, wie z.B. Arbeitsverhalten usw. Man kann ja auch auf dem Zeugnis alles 3 oder 4 haben und eventuell 3 Einsen. Der Schnitt wäre nicht schlecht, aber insgesamt wäre es nicht gut.
Am Besten ist es natürlich immer, wenn Eltern und Lehrer sich auf eine gemeinsame Empfehlung einigen können. Dann gibt es keinen Streit und keine Meinungsverschiedenheiten. Allerdings war es bei mir damals so, dass die Eltern das mit dem Klassenlehrer zusammen entschieden haben. Der Lehrer war allerdings sehr faul, wollte sich keinen großen Stress antun und hat deswegen einfach das hingeschrieben, was die Eltern der Kinder wollten. Bei mir waren meine Eltern für Gymnasium und der Lehrer zum Glück auch. Ich komme am Gymnasium auch gut zurecht und habe keine Probleme. Aber im Allgemeinen sind Empfehlungen für die weiterführende Schule sehr ernst zu nehmen, schließlich entscheidet es über die weitere Schullaufbahn und letztendlich auch über den späteren Beruf.
Meine Lebensgefährtin und ich sahen uns mit diesem Problem jetzt selbst schon einmal gegenüber gestellt und haben die Erfahrung natürlich auch von der anderen Seite aus - also von der der Schüler - gemacht und sind dabei zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen gekommen. Nichtsdestotrotz haben wir unsere eigenen Erfahrungen bei der Beurteilung, bzw. weiteren Vorangehensweise bei dieser Thematik einfließen lassen und sind jetzt der festen Überzeugung, dass wir die beste Lösung für unser Kind getroffen haben. Dabei war es so, dass unser Sohn - als es um diese Entscheidungsfindung ging - von seinem Klassenlehrer attestiert bekommen hatte, dass er sowohl auf dem Gymnasium als auch auf der Realschule zurecht kommen würde. Wir sahen das, da wir als beide sowohl auf der Realschule als auch auf dem Gymnasium waren, ein klein wenig anders und haben uns deshalb alleine entschieden.
Wir schickten unser Kind zuerst auf die Realschule, weil wir der Meinung waren, dass er - vor allem was das Beherrschen von bestimmten Lernmethoden, die man heutzutage im Gymnasium schon als Grundvoraussetzung mitbringen sollte - noch ein paar Sachen nachzuholen bzw. zu lernen hatte, bevor er sein Abitur in Angriff nehmen konnte. Auf der Realschule entwickelt er sich jetzt ganz prächtig und hat in beinahe allen Fächern gute Noten. Auch er hat natürlich seine Stärken und Schwächen, ganz so, wie es bei uns als Eltern ebenfalls der Fall war. Aber wir wissen jetzt, bzw. sehen bisher, dass es die richtige Entscheidung war, ihn nicht gleich aufs Gymnasium zu schicken.
Wenn er sein Abitur machen möchte - wovon wir jetzt einmal ausgehen und wozu wir ihm auch stark raten werden - verliert er durch das momentane Besuchen der Realschule keine Zeit, da er nach der zehnten Klasse auf eine weiterführende Schule in die elfte Klasse gehen und auch dort die Möglichkeit hat, ein allgemeingültiges Abitur zu erwerben. In diesem Fall war es also eindeutig die bessere Entscheidung, ihn zuerst auf die Realschule zu schicken, damit er dort noch weiter an sich arbeiten kann, anstatt ihn direkt ins kalte Wasser - was unserer Meinung nach der sofortige Eintritt ins Gymnasium gewesen wäre - zu werfen. So fahren wir momentan sehr gut und wir sind überzeugt, dass er sich auch gut machen wird.
Es ist eine Empfehlung, aber die Entscheidung liegt letztendlich bei den Eltern. Ich kann mich noch ein wenig daran erinnern, wie diese Empfehlung aussah. Es war eben angekreuzt, welche Schulzweige für das Kind empfohlen werden, und unten war ein Abschnitt, den man abtrennen und zurückgeben musste. Da konnte man das, wenn ich es noch richtig weiß, drei verschiedene Optionen ankreuzen, die etwa folgendermaßen aussahen: 1. Man wird das Kind der Empfehlung entsprechend auf eine weiterführende Schule schicken, 2. Man wünscht eine Untersuchung, in der festgestellt werden kann, ob das Kind nicht doch für die höhere Schulart geeignet ist, 3. Man schickt das Kind ohne weitere Untersuchung und gegen die Empfehlung auf die höhere Schulart.
Nun ist das bei mir aber schon 16 Jahre her und ich weiß nicht, ob es heutzutage noch genauso ist. Bei meinem Sohn dauert es auch noch ein paar Jährchen, bis er in die Schule kommt.
Ich persönlich finde es gut, wenn man sich die Empfehlungen durchaus anhört, allerdings halte ich es auch für sehr wichtig, dass man sich selber eine Meinung bildet. Auf die Empfehlung eines Lehrers würde ich definitiv nicht alles legen. Zumindest bin ich sehr froh, dass meine Eltern damalige Empfehlungen meiner Lehrer nicht ernst genommen haben.
Bei mir war es so, dass ich einen wirklich sehr seltsamen Grundschullehrer hatte. Ich habe eine Schwester, die vier Jahre älter ist als ich und wir hatten so den gleichen Lehrer. Meine Schwester war eine sehr gute Schülerin und ich war schon immer eine Spätentwicklerin und habe mir vor allem am Anfang sehr schwer getan. Mein Grundschullehrer konnte darauf irgendwie gar nicht eingehen und hat mich dann allen ernstes immer wieder gefragt, ob ich glaube, dass ich wirklich die Schwester von meiner Schwester bin, weil das gibt es nicht, dass eine so gescheit ist und die andere so dumm. Tolle Aussage! Und das hat mein Lernverhalten auch leider sehr negativ beeinflusst.
Das ging dann sogar so weit, dass mein Grundschullehrer meinen Eltern beinhart zur Überlegung gab, mich doch bitte in eine Sonderschule zu stecken. Nichts gegen Sonderschulen, sie erfüllen durchaus ihren Zweck, aber ich war definitiv keine Sonderschülerin! Meine Eltern haben das zum Glück erkannt und haben mich in dieser Grundschule gelassen, die ich dann auch durchaus geschafft habe, wenn auch nicht mit tollen Noten.
Ich kam danach in eine Hauptschule, das entspricht denke ich der Realschule in Deutschland. Jedenfalls hatte ich dort wirklich tolle Lehrer und ich habe mich von Jahr zu Jahr gebessert. Am Ende der vierten Klasse war dann natürlich auch die Überlegung, was ich weiter machen soll. Ich wollte in eine wirtschaftliche Schule mit Matura gehen. Leider gab es in dieser Hauptschule auch eine Lehrerin, die nicht so toll war und ausgerechnet diese Dame war noch dazu mein Klassenvorstand. Sie stellte sich ernsthaft in die Klasse und hat generell verkündet, dass ein Hauptschüler es vergessen kann, eine Matura / ein Abitur zu machen, weil das Niveau viel zu niedrig ist und das kaum jemand schafft.
Ich bin daraufhin natürlich ganz fertig zu Hause angekommen, weil es doch so mein Wunsch war in eine Schule zu gehen, wo man auch eine Matura machen kann. Meine Eltern haben mich dann aber zum Glück ordentlich aufgebaut und siehe da - ich habe die Berufsschule sogar ohne große Probleme gemeistert! Und ich habe inzwischen sogar ein fertiges Studium vorzuweisen. Ich bin inzwischen selber Lehrerin und ich erzähle manchen entsetzen Eltern immer wieder, dass ich in der Volksschule schon negative Noten geschrieben habe und ich trotzdem ein abgeschlossenes Studium absolviert habe. Alles ist möglich und es kommt eben oft auch auf die Motivation an!
Es stimmt, dass ich mir beim Lernen oft schwer getan habe. Ich habe eben öfters gebraucht, bis mir der sogenannte Knopf aufgegangen ist. Aber alles ist möglich und ich bin meinen Eltern sehr froh, dass sie nicht auf jede Lehrermeinung gehört haben, sonst hätte ich meine schulische Laufbahn sicher nicht geschafft! Es ist gut, dass man sich unterschiedliche Meinungen anhört, aber man sollte nicht alles nur auf Lehrermeinungen beruhen lassen! Die können sich auch oft genug irren!
Ich denke nicht, dass man sich zwangsläufig an die Empfehlung des Klassenlehrers halten sollte. In der Grundschule haben inklusive mir fünf Schüler von insgesamt zwanzig eine Gymnasialempfehlung bekommen. Und ich bin die Einzige, die es ohne sitzen zu bleiben, tatsächlich zum Abi geschafft hat. Drei weitere sind sitzengeblieben, wovon ich bei mindestens einem bezweifle, dass er das Abi überhaupt schaffen wird kommendes Jahr. Und die Dritte hat komplett abgebrochen und ist auf eine Realschule gewechselt. Sie war auch nicht gerade die Hellste und ich habe mich von Anfang an gewundert, wieso sie von der Lehrerin eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen hatte. Bis ich im Nachhinein erfuhr, dass ihr Vater seit Langem eine heimliche Beziehung mit unserer damaligen Klassenlehrerin hatte.
Ich kenne aber auch Gegenbeispiele, wo Schüler nur eine Realschulempfehlung bekamen und die Eltern sie trotzdem aufs Gymnasium schickten, wo sie sich auch gut machten und das Abi packten. Ich finde ohnehin, dass es nach vier Jahren Grundschule viel zu früh ist, den Kindern irgendwelche Empfehlungen zu geben. Daher spielt das Ermessen der Eltern meiner Meinung nach die wichtigste Rolle.
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