Neuer Partner und wickeln des Kindes

Auch leibliche Väter haben oftmals ein Problem damit ihr Kind zu wickeln, bei den meistens ist es allerdings tatsächlich eher das stinkende als das intime, aber ich kann gut verstehen das es unangenehm für den neuen Partner ist das Kind zu wickeln. Übrigens ist es auch für mich nicht so schön ein fremdes Kind zu wickeln, auch ich finde das ganze schon eine ganz intime Angelegenheit und mache es nur bei Kindern von sehr engen Freundinnen.

Ich selbst finde den Ausdruck "intim" in diesem Zusammenhang auch ein bisschen merkwürdig und würde das wohl nicht so ausdrücken. Allerdings würde ich dem Mann auch nicht direkt unterstellen, dass er sich nicht traut, seine Abneigung gegen das Wickeln des Kindes auf andere Weise zu artikulieren. Vielleicht empfindet er es wirklich als zu intim, ein fremdes Kind, oder vielleicht auch generell ein Kind, zu wickeln. Wenn er nie damit konfrontiert war und vielleicht ansonsten auch eher ein zurückhaltender Mensch ist, kann ich mir das schon vorstellen. Vielleicht hat er auch einfach Angst, etwas falsch zu machen, selbst wenn dieses Risiko wirklich sehr gering ist. Ansonsten kann ich mir aber auch gut vorstellen, dass er sich entweder ekelt oder schlichtweg keine Lust hat, das Kind zu wickeln. Da es für ihn vielleicht zu unhöflich wirkt, wenn er seiner Partnerin das so direkt sagt, hat er sich möglicherweise für eine etwas wohlklingendere Ausrede entschieden, um dieser Aufgabe zu entgehen. Letztendlich sollte die Frau da auch nicht weiter nachhaken. Irgendetwas stört den Mann an dieser Aufgabe und dann würde ich ihn auch nicht zu etwas drängen, was er eigentlich gar nicht machen möchte. Bei einem leiblichen Vater oder jemandem, der schon lange mit der Mutter zusammen ist und die Vaterrolle wirklich übernommen hat, ist das etwas anderes. Einen neuen Partner sollte man aber vielleicht nicht unbedingt direkt in eine Rolle drängen, in der er sich vielleicht gar nicht selbst sieht.

Abgesehen davon, dass ein Partner mit Kind für mich ausgeschlossen wäre, würde ich das Kind im Normalfall aber auch nicht wickeln wollen. Natürlich ist das notwendig und es ist eine ganz normale Sache, mir wäre es aber auch nicht so angenehm, obwohl ich im Krankenhaus schon schlimmere Dinge gesehen und gerochen habe als das, was einen beim wechseln der Windeln erwartet. In meiner Freizeit muss ich so etwas aber einfach nicht haben. Etwas anderes wäre es, wenn die Mutter längere Zeit nicht da wäre oder schwer krank. Man kann das Kind ja nicht einfach so liegenlassen. Wenn es möglich ist, dass jemand anderes das Kind wickelt, in erster Linie die eigene Mutter, würde ich es nicht so gerne machen. Zu intim wäre es mir wohl nicht, aber ich habe einfach eine feine Nase und möchte nicht mit dem Gestank konfrontiert sein. Wirklich ekeln würde ich mich davor nun nicht, weil ich natürlich Latexhandschuhe anziehen würde. Dann ist das in Ordnung, aber der Geruch bleibt.

Grundsätzlich würde ich es einem neuen Partner überlassen, wie weit er sich in die Versorgung und Erziehung des Kindes einbringen möchte. Ich fände es nicht richtig, wenn die Mutter da zu hohe Erwartungen hätte, schließlich handelt es sich um einen fremden Menschen, der in seinem bisherigen Leben vielleicht überhaupt nichts mit Kindern zu tun hatte. Da kann man einfach nicht erwarten, dass er direkt voll mit anpackt, so als würde es sich um sein eigenes Kind handeln. Es ist nett, wenn jemand mithilft, aber es ist noch lange kein Muss und man sollte den Partner nicht überfordern und ihm Dinge abverlangen, die er einfach nicht mag.

Wenn die Mutter studiert und nicht zu Hause ist und ihr neuer Freund sich dazu bereit erklärt, auf das Kind aufzupassen, dann sollte er es auch wickeln, dass ist zumindest meine Meinung dazu. Wenn ich mich bei meinem Nachbarn oder bei meiner Tante auf die Kinder aufpasse, dann ist das in der Regel schon so, dass ich dann auch alle Aufgaben erledige, die anstehen, andernfalls bringt es den Eltern ja eigentlich wenig, wenn ich auf das Kind aufpasse oder? Ich passe darauf auf, aber das Kind quält sich trotzdem, weil es in seinen eigenen Ausscheidungen liegt. Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, wie das so ohne weiteres gehen soll, weil das Kind doch sicherlich konsequent am Schreien ist, wenn man es nicht wickelt oder? Das wird sicherlich von Kind zu Kind unterschiedlich sein, aber meiner Erfahrung nach schreien Kinder gerne mal konsequent durch, wenn sie in ihren Ausscheidungen sitzen. Wie auch immer, auf jeden Fall sehe ich die Sache so, dass jemand, der sich bereit erklärt auf ein Kind aufzupassen, auch alle Aufgaben übernehmen sollte, die dazu gehören und dazu gehört das Wickeln eben selbstverständlich auch.

Auf der anderen Seite jedoch würde ich sagen, dass es niemandes Pflicht sein sollte, ein Kind zu wickeln, welches nicht einem selbst gehört. Man kann sich in einer solchen Partnerschaft zwar dazu bereit erklären, auf ein Kind aufzupassen, aber dennoch sagen, dass man es nicht zwangsläufig auch Wickeln möchte. Ich meine, der Mann hat das Kind ja auch nicht adoptiert oder so und nur weil man mit jemandem zusammen ist, bedeutet das doch nicht auch automatisch, dass man dann für das Kind dieser Person sorgen muss oder? Das ist zumindest meine Meinung dazu, denn eine Beziehung einzugehen heißt für mich nicht zwangsläufig, dass man das Kind ''mitnimmt'' und dann auch Verantwortung für das Kind übernimmt. Das sollte man sich immer noch selbst aussuchen können und wenn man einige Aufgaben im Bezug auf das Kind nicht übernehmen möchten, dann finde ich das in Ordnung, dass ist doch das gute Recht von einem oder etwa nicht?

Ich denke, dass ich ein Kind auch nicht unbedingt wickeln wollen würde, nur weil mein Partner eines hat. In gewisser Weise stimmt das doch, ich gehe eine Beziehung mit einer Person ein die ein Kind hat, welches nicht meines ist, ist es da nicht meine Entscheidung, ob ich mit dem Kind helfe oder nicht? Ich kann mich doch durchaus dazu entscheiden einige Aufgaben zu übernehmen, ich könnte das Kind zur Krabbelgruppe Bringen oder so, aber meinem Freund sagen, dass ich es nicht wickeln würde. Eine ''Ziehmutter'' wäre ich dann auch nicht unbedingt, ich habe es mir doch sicherlich nicht ausgesucht, dass mein Partner nun ein Kind hat. Wie auch immer, auf jeden Fall würde ich schon sagen, dass man als Partner einer Person mit einem Kind nicht gleich für das Wickeln des Kindes verantwortlich ist, wenn man das nicht möchte. In meinen Augen hat das nichts damit zu tun, ob man ein leibliches Elternteil ist oder nicht, man kann es doch auch einfach ekelig finden und das wäre Grund genug es nicht zu tun, man ist für das Kind schließlich nicht verantwortlich. Und der Partner sollte das meiner Meinung nach auch voll akzeptieren.

Meiner Meinung nach sollte er es schon mit wickeln. Für Männer ist es eben nicht immer so angenehm und viele mögen das nicht und verweigern sich deshalb. Nun ist sie ja aber vielleicht auch mal nicht da und da muss er doch auch bereit sein, das Kind zu wickeln. Mit einer Partnerschaft geht man auch irgendwo die Bereitschaft ein, sich um das Kind mit zu kümmern, was das Wickeln mit einschließt. Der leibliche Vater muss es wickeln, wenn man noch zusammen ist, ansonsten nur wenn er es sieht und es sein muss.