Ordinäre Tischgespräche beim Essen - eklig?
Ich habe gerade "Das perfekte Dinner" gesehen und da hat einer der Gäste beim Gastgeber auf der Toilette eine Tasse gefunden. Diese hatte wohl einen bräunlichen Satz am Boden und direkt bei Tisch und beim Essen wurde dann diskutiert, um was es sich da nun handelt könnte. Ich muss dazu sagen, dass ich Tassen auf der Toilette an und für sich erst einmal nicht eklig finde, auch wenn ich niemals mit einer Tasse (egal aus welchem Grund) auf die Toilette gehen würde. Jedenfalls meinte ein anderer Gast, dass das Gespräch nicht bei Tisch stattfinden muss und verzog dann auch angewidert das Gesicht.
Also das da niemand auf der Toilette ins Glas uriniert (gut, dann wäre der Satz auch nicht unbedingt braun), und das dann stehen lässt ist wohl klar. Vielleicht muss man sich beim Essen nicht unbedingt generell über Toilettenthemen unterhalten, aber ganz nachvollziehen konnte ich nun nicht, wieso sie da so angewidert war. Schließlich hat der Gastgeber auch eine Erklärung gefunden, die ganz plausibel und absolut nicht eklig war: das Kind war wohl krank und die Mutter hat Salbeitee gekocht und der Sohn hat dann auf der Toilette damit gegurgelt und die Tasse dann wohl einfach stehen lassen. Auch das fand der Gast aber irgendwie nicht so fein.
Ich bin da jetzt eigentlich nicht so, außer ich habe mal einen wirklich schlechten Tag wo ich empfindlich bin. Meine Mutter leitet einen Kindergarten und so bin ich schon von klein auf daran gewöhnt, dass da manchmal beim Abendbrot Sachen erzählt wurden, die nicht jeder gut verträgt. Wobei ich das an und für sich nur im Restaurant peinlich finden würde (da dann aber richtig). Wenn man daheim ist, kann man sich ja ruhig erzählen, was man so erlebt hat am Tag und so was gehört dann eben auch dazu. Gut, bei fremden Menschen ist das auch noch mal so eine Sache, aber Tassen auf der Toilette finde ich nicht so schlimm. Und das Wort Toilette kann man meiner Meinung nach durchaus auch am Tisch fallen lassen, wenn das Gespräch auf Salbeitee hinausläuft.
Ich bin da ehrlich gesagt ganz schmerzfrei und das muss ich in meinem Bekanntenkreis auch sein. Nicht nur bei den Jungs, auch bei uns Mädels kommt es (auch beim Essen) zu nicht ganz so leckeren Themen. Was soll ich sagen? Man gewöhnt sich an alles. Ich habe damit kein Problem mehr, aber andere Leute sind manchmal schockiert. Wenn ich deshalb mit anderen Leuten zusammen bin, unterhalte ich mich auch nicht über solche Themen. Man weiß halt mit der Zeit, bei wem man sich zurückhalten sollte und bei wem man auch mal über ekelhafte Themen reden kann.
Also eine vergessene Tasse auf der Toilette ist an sich noch ein absolut harmloses Gespräch bei Tisch. Aber wenn es um Ausscheidungen jeglicher Art beim Essen geht, dann hört bei mir auch der Spaß auf. Als ich in der Krankenpflege arbeitete, fielen auch gerne mal bei Tisch solche Themen, aber mittlerweile habe ich diese Macke komplett eingedämmt und ich finde solche Themen nur noch unpassend, zumindest beim Essen.
Das Problem ist ja nicht das reine Wort Toiletten, aber es gibt so Zeitgenossen, die ihren Stuhlgang beim Essen mit Freunden komplett durchanalysieren und unbedingt mitteilen müssen, welche Konsistenz die Ausscheidung enthielt oder welche Färbung oder Duft sie aufwies. Diese Menschen lade ich schon gar nicht mehr ein, weil solche tiefgreifenden Gespräche in die menschliche Stuhlkultur beim Essen einfach unpassend sind.
Es kommt immer auf die Thematik an, die vergessene Tasse an sich ist ja noch kein ekliges Thema, der braune Satz am Boden regt natürlich die Phantasie an und dadurch wird es zu einer ekligen Debatte. Ich selbst bin da relativ schmerzfrei, solange man mir Dinge nur erzählt und nicht zeigt, ist es mir egal, denn ich kann meine bildliche Vorstellungskraft unterdrücken.
Fäkalthemen stören mich nicht, aber es gibt für mich einige andere Themen, die ich beim Essen als eklig empfinde. Dazu gehört beispielsweise das Thema Schlachtung etc. Ich esse kein Fleisch, mir würde auch der Appetit vergehen, wenn einer der anwesenden Personen beim Essen über den Herstellungsprozess von Fleisch sprechen würde. Die klassischen Ekelthemen finde ich aber eigentlich nur lustig und sie hindern meinen Appetit nicht.
Ich bin da relativ auch entspannt, was solche Themen angeht. Ich kann meine Phantasien ebenfalls unterdrücken. Bisher habe ich es immer so erlebt, dass gewisse Themen in diese Richtung fielen und jemand meistens dann Stop sagte und es wurde gelacht. Das Ganze fiel dann doch meistens in die lächerliche Richtung. Aber ein absolutes Durchanalysieren des Stuhlaganges habe ich noch nicht erlebt. Vielleicht wäre mir das evtl. zu viel. Jedoch bin ich grundsätzlich gegenüber solchen Themen abgebrüht, würde sie aber selber nicht von mir aus ansprechen.
Grundsätzlich verstehe ich absolut nicht, wieso irgendjemand eine Tasse auf die Toilette mitnimmt. Dann über diese vergessene Tasse beim Essen zu sprechen, würde mir auch nicht besonders viel ausmachen. Allerdings finde ich Gespräche über Ausscheidungen am Tisch einfach nur ekelhaft. Da schaltet sich dann auch gleich meine Phantasie ein und dann vergeht mir der Appetit. Bei uns zuhause wird beim Essen auch selten über solche Sachen gesprochen, das kann ich überhaupt nicht ertragen.
Mir ist es im Prinzip ziemlich egal, worüber bei Tisch geredet wird. Ich bin niemand, dem sofort der Appetit vergeht, wenn ein etwas ekliges Thema aufkommt. Ich muss mir das auch nicht alles bis ins Detail vorstellen, wenn ich nicht will. Über die Beschaffenheit meines Stuhlgangs brauche im übrigen eigentlich überhaupt nicht zu sprechen, ob ich nun gerade am Essen bin oder nicht.
Mir macht es nichts aus, solchen Gesprächen bei Tisch zuzuhören. Aber ganz sicher würde ich selbst ein anderes Thema wählen. Eine Tasse auf der Toilette, mit deren Inhalt gegurgelt wird, ist doch kein Beinbruch. Allerdings war es ursprünglich wohl der braune Satz in der Tasse, der zu anderen Vermutungen Anlass gab.
Ich bin in diesem Punkt nicht wirklich komplett schmerzfrei und ich ertrage es zwar eine Zeit lang, wenn an einem Tisch, an dem ich mit anderen sitze und am Essen bin, plötzlich Themen aufkommen, die mich anwidern, aber wenn es mir dann tatsächlich irgendwann eindeutig zu bunt wird, bitte ich doch darum, dass man das Thema vielleicht wechseln möge, bis wenigstens ich mit dem Essen fertig bin, wenn es schon alle anderen Umsitzenden nicht stört, dass dieses Thema überhaupt hier so offen und vielleicht sogar auch noch freudig diskutiert wird. Dass jeder Mensch unterschiedliche Grenzen hat, was Ekel angeht, ist klar und auch nicht wirklich verwunderlich, allerdings erstaunt mich doch immer wieder, dass es tatsächlich einige Menschen gibt, die bestimmte Anstandsregeln nicht befolgen können.
So erzählte mir irgendwann vor einigen Jahren einmal eine Bekannte, die in unser Abendessen hineingeplatzt ist und das Angebot, mitzuessen, dankend abgelehnt hat, genau in dem Moment, in dem ich meinen ersten Löffel Essen in den Mund schob, in leuchtenden Farben von der Knie-Operation ihres Vaters – natürlich in allen blutigen Einzelheiten. Das schien mir in diesem Fall irgendwie beinahe Absicht zu sein, obwohl ich mich in diesem Punkt natürlich täuschen kann. Allerdings habe ich versucht, einfach weg zu hören und mich auf mein Essen zu konzentrieren, obwohl mir das nur schwerlich gelingen wollte, denn meine Bekannte erhob ihre Stimme auch in regelmäßigen Intervallen und knallte mir irgendwann regelmäßig das Wort „Schleimbeutel“ um die Ohren, sodass ich relativ bald mit meinem Essen fertig war. Es war nun nicht so wirklich angenehm, mich über solche Themen während des Essens unterhalten lassen zu müssen und ich kann auf so etwas wirklich getrost verzichten.
Bei uns zu Hause war es übrigens üblich, dass man sich nur über positive Themen unterhalten hat, die irgendeinen heiteren Charakter hatten, sodass bestenfalls auch keine Diskussionen oder Streits am Essenstisch aufkommen konnten. Solche Themen waren zwar natürlich nicht generell in unserem Elternhaus verboten, aber während des Essens sollten sie nicht aufkommen. Als wir noch Kinder und später dann Jugendliche waren, haben wir uns allerdings doch manchmal in Rage geredet und am Essenstisch irgendwann Geschichten aus der Schule erzählt, die uns aufgeregt haben und bei denen dann auch irgendwelche Kraftausdrücke in der entsprechenden Lautstärke fielen. In solchen Situationen wurden wir dann erstmal ruhig gebeten, dass wir dieses Thema vielleicht später nochmal vertiefen und uns jetzt lieber über schöne Dinge unterhalten sollten, um uns nicht in eine schlechte Stimmung zu versetzen, die am Ende noch dazu führt, dass wir unser Essen hinunterschlingen und nicht genießen können.
Und obwohl ich das als Kind und Jugendliche oft übertrieben und unnötig fand, muss ich heutzutage als Erwachsene sagen, dass ich an dieser Regel etwas absolut Sinnvolles erkennen kann. Jedenfalls merke ich auch heute noch, dass sich in meinem Magen ein ungutes Gefühl zusammenbraut, wenn ich mich über etwas unterhalte, das mich aufregt und mein Gemüt erhitzt. Genauso verhält es sich allerdings aber natürlich auch mit Themen, die meine Ekelgrenze berühren und ich selbst wüsste nun auch nicht, dass ich irgendwann einmal das dringende Bedürfnis gehabt hätte, über solche Themen unbedingt beim Essen sprechen zu müssen. Ich denke, dass man Fragen wie die hier diskutierte doch auch nach dem Essen stellen könnte, wenn sie denn überhaupt unbedingt in einer geselligen Runde besprochen werden müssen. Während des Essens muss das meiner Meinung nach jedenfalls nicht wirklich sein.
Ich habe mit ordinären Themen bei Tisch absolut keine Probleme und ich diskutiere dann auch in der Regel immer fleißig mit. Ich lebe ja in einem sozialen Umfeld, dass aus einer ländlichen Gegend stammt und sich zum teil auch gängigen Klischees entsprechend verhält, da wird dann auch gerne über etwas heiklere Themen gesprochen die zum Teil auch diverse menschliche Grundbedürfe abdecken oder eben aus anderen Gründen ordinär wirken könnten. Eklig finde ich das nicht, denn ich kann zwischen einem Gesprächsthema und meinem wirklichem Essen ganz gut differenzieren und projeziere dann auch gar nichts ekelerregendes auf mein eigenes Essen, was ja viele Leute, wenn auch in der Regel unbewusst, machen.
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