Zu viel fettiges Essen - nicht zunehmen?

Ich kenne viele Menschen, die essen wirklich überwiegend fettiges Essen, wie Fast Food aller Art (Pizza, Döner, Burger etc.) und viel Süßigkeiten. Sie nehmen an Gewicht aber nicht zu. Ich frage mich, warum das so ist - denn normalerweiße sollte man ja gerade durch diese Dinge extrem stark zunehmen, vor allem wenn man sie im großen Maße zu sich nimmt. Denkt ihr, es gibt Leute, die bei so etwas nicht zunehmen und bei "gesünderen" Dingen zunehmen können?

Wenn ja, woran liegt das? Ich möchte nur mal wissen, warum solche Phänomene auftreten und ob eine gesündere Ernährung hilft.

Ich kenne es auch von mir, dass ich auch eigentlich essen kann, was ich möchte und dabei nicht zunehme. Auch, wenn ich mal einige Zeit nicht so gesund lebe und viele fette Speisen esse, nehme ich dabei nicht wirklich zu.

Bei mir liegt das in der Familie. Einige meiner Cousins und Cousinen sind auch sehr schlank, obwohl sie reichlich essen. Das liegt einfach am größeren Grundumsatz des Stoffwechsels, der ist eben von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Aber es ist nicht so, dass man von den gesunden Lebensmitteln dann zunimmt.

Solche Phänomene treten bei Menschen auf, die von Natur aus einen hohen Stoffwechsel haben. Die haben "Glück" und können essen was sie wollen. Auf der anderen Seite essen sie vielleicht so viel und so viel ungesundes Zeug, was sich in den späteren Jahren rächen wird. Denn durch eine ungesunde Ernährungsweise bekommt man im Alter eine Quittung in Form von verschiedenen Krankheiten. Es kann sich aber auch um Leute handeln, die einen höheren Grundumsatz aufgrund von Sport haben. Man nimmt ja letztlich zu, wenn man mehr aufnimmt als man verbraucht. Diejenigen können dann solche sein, die sich ansonsten viel bewegen.

Ich hätte gesagt, dass das Gegenteil zutrifft, dass nämlich solche Menschen einen schlechteren Stoffwechsel haben. Sie nehmen die Nährstoffe schlechter auf, vieles bleibt unverdaut, und deshalb nehmen sie auch so gut wie gar nicht zu. Ich kann mich übrigens auch zu diesen Menschen zählen. Egal was ich esse, ich bin trotzdem ziemlich dünn. Manchmal habe ich eine Periode, in der ich innerhalb von zehn Tagen 8 Mal zu McDonald's gehe und mich auch so ziemlich viel esse, trotzdem nehme ich kein Gramm zu. Ich habe einen Body Mass Index von etwa 17,5, bin also gerade noch normalgewichtig. Ob man das jetzt als Glück bezeichnen kann, ist fraglich. Natürlich wünschen sich in den Industriestaaten viele, dünner zu sein, aber bei einer Hungersnot wären wir die ersten, die verhungern würden. Außerdem tendiere ich gerade deshalb dazu, mich ungesund zu ernähren, weshalb die Wahrscheinlichkeit, dass ich später an Diabetes oder anderen Krankheiten erkranke, höher ist.

Ich kenne auch Leute, die sich im jugendlichen Alter so wie deine Kumpels ernährt haben und das hatte auch erst mal keine sichtbaren Konsequenzen. Der Stoffwechsel ist in dem Alter ziemlich aktiv, viele wachsen noch und nach einem halben Tag Schule hat man auch noch genug Zeit für diverse Aktivitäten.

Dass diese Ernährung aber alles andere als gesund ist zeigt sich oft dann, wenn die Leute älter werden und einen kompletten Arbeitstag bewältigen müssen und sich dann vielleicht auch noch angewöhnen, sich nach der Arbeit zu Hause aufs Sofa vor die Glotze zu pflanzen. Der Stoffwechsel ist ja auch weniger aktiv, je älter man wird und dann setzen solche Leute auch oft Fettpolster an, obwohl sie vorher praktisch essen konnten was sie wollten.

Der Mensch ist eben kein Brennofen, wo du 500 kcal reinpackst und dann auch 500 kcal verbrennst. Die Verwertung ist von vielen Faktoren abhängig, vor allem die Hormone seien hier mal genannt.

Aber man muss bei solchen Geschichten auch immer vorsichtig sein. Natürlich kennt jeder Leute, die werden schon beim Ansehen eines Stück Kuchens dick und die schwören Stein und Bein, sie würde ja gar nicht viel essen und den umgekehrten Fall gibt es auch. Nur: Wer hält denn mal nach, was diese Leute wirklich so futtern und dann auf der anderen Seite verbrauchen? Ich habe im Freundeskreis so ein Paar und ich weiß genau, warum die noch nie mit ihrem Gewicht klargekommen sind. Und meine eigene Frau ist so eine, die kann gut essen und die kommt trotzdem nur auf einen BMI von 16,5 - wobei sie nicht versucht schwerer zu werden. Ich warte immer auf den Tag, wo sie mal richtig krank wird, dann ist da nicht viel zuzusetzen. Nur: Die wird einfach nie krank. Moment, ich klopfe mal eben auf Holz.

Der Grundumsatz, also die Energiemenge, die der Körper am Tag in liegendem Zustand verbraucht (für Thermogenese, Herzfunktion, etc.), ist bei jedem Menschen individuell. Grob kann man dabei 3 verschiedene Stoffwechseltypen erkennen. Es gibt den ektomorphen Körpertyp, der einen sehr hohen Grundumsatz hat und daher viel essen kann ohne zuzunehmen, den endomorphen Körpertyp, der einen sehr geringen Grundumsatz hat und dadurch sehr schnell zunimmt und den mesomorphen, der Körpertyp zwischen den beiden "Extremen". Die meisten Menschen sind Mischformen dieser Körpertypen, es gibt allerdings auch Leute, die wirklich extrem viel essen können ohne zuzunehmen.

Manche Leute können bis zu 7000 kcal am Tag zu sich nehmen und halten trotzdem ihr sehr niedriges Gewicht. Das ist kommt allerdings nicht sehr häufig vor und meistens essen diese Leute zuhause fast nichts, um überall sagen zu können, sie können essen, ohne zuzunehmen. Genauso wie die Leute, die sagen, sie nehmen schon bei kleinsten Mengen zu. Diese haben oft einen normalen Stoffwechsel, essen aber sehr ungesund und zu viel und nehmen daher zu.