Menschen, die sich nichts sagen lassen wollen

Auch, wenn es für den Schüler ärgerlich war, letztendlich war der Lehrer nur konsequent und hat sich in meinen Augen korrekt verhalten. Der Schüler hätte seinen Bericht zwischenzeitlich abspeichern können. In einer Zeit, in der USB-Sticks zum Alltag gehören, auch online Berichte verschickt werden können und man einfach weitere Möglichkeiten hat, um etwas abzuspeichern und was auch dieser Schüler wissen würde, sollte all das doch kein Problem mehr darstellen. Und wenn der Lehrer nun bei diesem Schüler ein Auge zugedrückt hätte, hätte er woanders dann auch ein Auge zudrücken müssen und somit hatte der Schüler einfach nur Pech in Bezug auf seinen Rechner und den Bericht gehabt.

Mir ist zu meinen Ausbildungszeiten auch des öfteren mein Rechner abgestürzt, natürlich hatte ich keine Zwischenspeicherungen durchgeführt, sodass ich auch alles habe neu schreiben müssen. Dummerweise fand es ausgerechnet kurz vor dem Abgabetermin statt, also blieb mir nichts anderes übrig, als den Bericht immer wieder neu zu verfassen. Man wusste ja auch vorher, wann der Abgabetermin ist und nun mit Ausflüchten zu kommen, hätte bei uns auch nicht wirklich etwas gebracht. Vor allem, auch, wenn es höhere Gewalt ist, wäre es unfair den anderen Mitschülern gewesen.

Ich sehe hier also die Schuld nicht bei dem Lehrer, sondern eben eher an Deinem Mitschüler und ich finde, mit sich nichts sagen lassen hat es nichts zu tun. Dazu bedarf es ein wenig mehr. Dennoch gibt es durchaus Menschen, die keine andere Meinung, keine andere Argumentation zulassen, die denken, sie sich durchgängig im Recht. Ich mag solche Leute nicht, wenn sie nicht einen Schritt mal abweichen, auch, wenn sie im Grunde wissen, dass sie falsch liegen. Stur kann ich auch sein, wenn ich es will und ich bin manchmal ebenfalls so ziemlich verbohrt, wobei es auch darauf ankommt, wer was von mir will und mit mir diskutieren will. Konsequenz erachte ich schon für wichtig, vor allem, wenn gewisse Dinge vorgegeben sind, wie es eben bei Abgabeterminen oder anderen Regeln der Fall ist.

Ich finde es gibt immer zwei Seiten. Um ehrlich zu sein, finde ich es okay, dass Menschen auf ihre Meinung beharren. Ich bin der Meinung, dass man zu seiner Meinung stehen soll, und sich nicht durch andere Beeinflussen lassen soll. Hat man eine Meinung zu einem Thema, sollte man diese auch konstant beibehalten und diese nicht ändern, nur weil andere auch eine andere Meinung haben. Die Meinung der Masse anpassen, finde ich ganz schlimm.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch ausnahmen, wie deine Geschichte mit dem Lehrer. Ab und zu muss man einfach einsehen, dass man vielleicht falsch gelegen hat bei etwas, und dann sollte man auch dazu stehen, und diese falsche Meinung revidieren.

Leute die sich partout nichts sagen lassen, empfinde ich jedoch dann wirklich als nervig, es ist ja okay, dass jeder seine Meinung hat, und wie ich ja sagte, sollte man meiner Meinung nach auch dazu stehen und sich nicht beeinflussen lassen von der Masse und wohlmöglich seine Meinung noch der Masse anpassen, sowas finde ich ganz schlimm. Aber man sollte auch nicht so tun als wäre man allwissend, ab und zu ist es einfach ratsam, sich von Leuten, die vielleicht mehr Ahnung von etwas haben, sich etwas sagen zu lassen. Wenn eine Person ganz offensichtlich nicht Recht hat (die Meinung an einem Thema mal ausgeschlossen) dann empfinde ich das schon als sehr lästig, wenn sich diese Person dann trotzdem so darstellt, als hätte sie Recht. Da ist die Geschichte mit dem Lehrer ein Paradebeispiel für.

Also insgesamt muss ich sagen, dass ich es zwar gut finde, wenn eine Person strikt ihre Meinung vertritt, und sich auf keinen Fall der Masse anpasst mit dieser Meinung, jedoch gibt es auch grenzen, wenn eine Person ganz offensichtlich um Unrecht ist, sollte diese das auch einsehen und nicht weiter so tun als wäre sie weiterhin im Recht. Solche Menschen sind einfach nervig, weil man sollte einfach einsehen, dass irren menschlich ist und man sollte sich deswegen ab und zu auch mal was sagen lassen können, von Menschen die auf diesem Gebiet vielleicht mehr Ahnung haben als man selber.