Helft ihr Obdachlosen bei diesem Wetter?
Vorgestern habe ich mir ausnahmsweise mal Stern TV angeschaut und dort wurde unter anderem über Obdachlose gesprochen und was in verschiedenen Städten für sie getan wird. Da es in den letzten Tagen ja ziemlich frostig draußen ist, ist es gerade für diese Leute sehr gefährlich draußen zu sein, da sie erfrieren und es nicht einmal merken. Die Sendung hat dann auch getestet, wie denn Passanten auf Obdachlose reagieren, die offensichtlich bei dem Wetter auf Parkbänken oder ähnlichen Vorrichtungen liegen und schlafen. Die meisten sind vorbei gegangen, nur wenige, darunter fast nur Frauen, haben gefragt ob sie helfen können.
Mancher, der danach gefragt wurde, warum er nicht geholfen hat, antwortete dann so lapidar: "Der hat doch Alkohol, der hält ihn warm." Mancher meinte auch, er sähe gar nicht hilfsbedürftig aus, weshalb man sich keine weiteren Gedanken gemacht hätte.
Nun habe ich mich natürlich daraufhin auch mal gefragt, wie ich eigentlich auf Obdachlose reagiere und muss ehrlich zugeben, dass ich da noch nie drüber nachgedacht habe meine Hilfe anzubieten. Bei uns in der Stadt gibt es Einrichtungen, wo Obdachlose unterkommen können, wenn sie wollen. Es gibt wohl auch Städte, die solche Busse losschicken mit warmen Getränken und etwas zu Essen. Ich habe zumindest noch nie einen Obdachlosen gefragt, ob er Hilfe benötigt oder ob ich etwas tun kann. Nach dieser Sendung allerdings habe ich mir vorgenommen, mich mal umzuhören, ob es bei uns auch so einen Bus gibt und mir die Nummer zu notieren. Wenn ich wieder jemanden bei den wirklich kalten Temperaturen abends irgendwo liegen sehe, würde ich dort anrufen, damit wenigstens jemand kommt der helfen kann.
Wie seht ihr das? Habt ihr diesen Bericht gesehen und was denkt ihr darüber? Achtet ihr auf Obdachlose und sprecht sie an, wenn euch etwas komisch vorkommt? Habt ihr schon einmal so etwas gemacht und wie war die Reaktion? Oder denkt ihr, dass es ja Einrichtungen gibt wo diese Menschen hin können, so dass die Hilfe von Passanten überflüssig ist? Oder habt ihr euch darüber noch nie Gedanken gemacht?
Ehrlich gesagt interessiert mich das absolut nicht. Denn ich bin der Meinung, das niemand in diesem Land auf der Straße leben muss. Und nur weil jemand nicht zu den entsprechenden Ämtern geht, wenn er das Geld nötig hat, soll ich jetzt helfen? Noch dazu, das sich diverse Möglichkeiten den Obdachlosen durch ihrer eigene Schuld verschlossen haben.
Denn welche Bank, die ihre Türen für diese Menschen nachts offen ließ, macht das auf Dauer, wenn sie morgens dann die Überreste vorfindet? Und dabei geht es nicht um Müll, welcher liegen gelassen wurde. Nein, diese Menschen haben dort in den Räumen, welche ihnen großzügig zum Aufwärmen zur Verfügung gestellt wurden, ihre Notdurft verrichtet.
Wer sich also benimmt wie ein Ferkel, sollte sich auch nicht wundern, wenn sich die Mitmenschen nicht für ihn selbst interessieren. Außerdem hat jede Stadt soziale Einrichtungen, wo diese Menschen unterkommen können. Diese werden aber gemieden, da dort striktes Alkoholverbot herrscht.
Wenn man sich einfach mal mit den Menschen unterhält, dann kann man in einem Gespräch manchmal schon mehr erfahren, als durch bunte sternTV-Bildchen. Die Einrichtungen sind vielen Obdachlosen durchaus bekannt, ebenso wie die Regeln, Wartelisten und Preise dort. Kostenlose Mahlzeiten bekommt man äußerst selten irgendwo, Schlafplätze sind oft überfüllt und nicht jeder Obdachlose möchte mal eben so die Stadt wechseln. Ganz abgesehen davon, dass dadurch auch Kosten entstehen.
In jungen Jahren habe ich mir mal vorgenommen, einem jungen Mann zu helfen. Er fragte immer nach Essen und einmal kaufte ich ihm morgens beim Bäcker etwas. Direkt als er die Bäckerei betrat wurde er kritisch angeschaut und die Bedienung schien mich am liebsten fragen zu wollen "DEM wollen sie etwas kaufen?" Der junge Mann hatte vermutlich Gelbsucht, was er aber abstritt. Als er mich einige Tage später wieder draußen ansprach, kamen wir ins Gespräch. Das ging eher von mir aus, denn er wollte nur ungern über so manches Erlebnis aus seiner Vergangenheit sprechen. Ich hätte ihn am liebsten mitgenommen, was allerdings vermutlich dazu geführt hätte, dass mein Partner mich auch zur Obdachlosen gemacht hätte. Er war damals auf zwei Wartelisten für Obdachlose. Bevor er volljährig wurde, konnte er problemloser bei einer Jugendnotunterkunft unterkommen und dort gewisse Grundbedürfnisse stillen. In einer anderen Stadt hätte er vielleicht schneller einen Platz bekommen, doch nach vielen Wohnortwechseln in der Vergangenheit wollte er nicht schon wieder in eine ganz fremde Umgebung.
An diesem kalten Abend war sein Ziel eine Art Jugendherberge, wo er schlafen, essen und auch waschen kann für relativ wenig Geld. Er erklärte mir dann auch, dass er manchmal nicht genügend Geld auftreiben kann und wenn er merkt, dass er zu wenig zusammen bekommt und dann zum Beispiel 5€ hat, diese dann doch wieder ausgibt, um sich wärmende Getränke oder etwas zu essen zu kaufen. Ich gab ihm das Geld, was ihm für diese Übernachtung fehlte und setzte ihn dann quasi mit samt Busticket in den Bus, der ihn dort hin brachte. Für ihn war es vermutlich der Höhepunkt seiner Woche. Für mich eher eine Kleinigkeit, die man aber natürlich nicht tagtäglich wiederholen kann.
Bei einem weiteren Zusammentreffen wollte ich ihn dann eigentlich in ein Café oder so einladen, was er allerdings ablehnte. Er war insgesamt eher zurückhaltend, pessimistisch, körperlich und psychisch ziemlich angeschlagen. Natürlich sprach ich auch mögliche Hilfsangebote an. Er hatte laut eigener Aussage auch schon versucht bestimmte Leistungen zu beantragen, wurde aber immer direkt abgewiesen. Natürlich bietet der Staat diverse Hilfen und finanzielle Leistungen an, auch hat man Widerspruchsrechte und es gibt Beschwerdestellen, doch die Kosten die man erst einmal zu tragen hat, beginnen bei Telefonaten, Briefen, Anfahrten, usw.
Das habe ich später selbst einige Male in verschiedenen Orten miterlebt. Selbst wenn man "nur" keine Meldeanschrift hat, ist es selbst mit Hilfe des Internets und einem Telefon gar nicht so leicht, diesbezüglich die richtigen Ansprechpartner zu finden und zu erreichen. Telefonische Auskünfte gibt es kaum und fast überall muss man persönlich vorsprechen. Dort wo ich jetzt lebe, gibt es scheinbar nur eine Stelle, wo es möglich ist nur eine Postanschrift zu bekommen, anderswo gibt es so etwas nur, wenn man auch im angegliederten Obdachlosenheim lebt und dort auch täglich übernachtet. Und auch bei der "Nur-Postanschrift-Stelle" muss man sich mindestens einmal wöchentlich persönlich melden und dort natürlich auch seine Post abholen. Informationen über eingegangene Briefe erhält man allerdings auch nur persönlich.
Eine Krankenversicherung muss zwar grundsätzlich jeder haben, doch die Realität sieht leider auch in Deutschland anders aus! Und wer nur die absolute Grundversorgung hat (weiß gerade nicht wie das heißt) hat bei kaum einem Arzt eine Chance behandelt zu werden. Zur Zeit keine freien Termine heißt es dann und in Notfällen soll man sich an die Krankenhäuser wendet. Dort besteht aber scheinbar auch kein Interesse Obdachlose aufzunehmen. Zumal ich es erst kürzlich wieder erlebte, wie schnell man dort teilweise abgewiesen wird.
Als ich den Bericht gesehen habe, war ich ehrlich gesagt schon ein wenig schockiert. Dass viele Menschen den Obdachlosen oder Hilfebedürftigen keine Achtung schenken, sondern sie viel mehr ignorieren, ist soweit ja leider nichts neues und damit habe ich im Grunde auch gerechnet. Dass aber von 400 Leuten, die an diesem Tag nachgewiesenermaßen beim Stern-TV-Lockvogel, der einen Obdachlosen darstellte, vorbeigelaufen sind und von diesen 400 Leuten nur 19, wenn ich mich recht erinnere, angehalten und Hilfe angeboten haben, war dann doch eine negative Überraschung. Bedenkt man nämlich einmal, dass es durch Verkettungen von unglücklichen Umständen einen jeden von uns auch mit der Obdachlosigkeit treffen kann, sollte man eigentlich meinen, ist die Hilfsbereitschaft und Aufmerksamkeit unter den Menschen höher - der Stern-TV-Bericht hat gezeigt, dass das wohl ein ziemlicher Trugschluss war und sich viele nicht sonderlich um ihre Mitmenschen zu kümmern scheinen.
Eine andere Tatsache fand ich auch noch relativ überraschend und interessant: Es haben sich praktisch nur Frauen um den Obdachlosen gekümmert und ihm Hilfe angeboten - kaum Männer. Ich habe jetzt eine ganze Weile nachgedacht und mich gefragt, woran das liegen mag - bin aber zu keiner wirklich guten Erklärung gekommen, vor allem auch, weil ich nicht glauben will, dass Männer wirklich so sehr mehr wegschauen, als Frauen es tun. Das wäre enttäuschend. Möglicherweise geht es Frauen auch einfach nur näher, weil sie sensiblere Geschöpfe sind, sich besser in andere Menschen hineinversetzen können - und auch leichter frieren. Männer, die die Kälte nicht so hart empfinden, denken sich vielleicht auch bei einem Obdachlosen nicht gleich, dass dem ja eigentlich schweinekalt sein sollte.
Das sind aber nur Erklärungsversuche - im Grunde wird es wohl so sein, dass die meisten sich einfach nicht um die Belange anderer kümmern wollen, sich zu gut oder zu faul sind, um sich mal mit Recht in etwas einzumischen und einem Menschen damit helfen zu können. Ich jedenfalls könnte da nicht einfach tatenlos vorbei gehen. Ich bin nun zwar nicht jemand, der jeden Sonntag in der Suppenküche helfen würde, weil mir dazu meine Zeit, so ehrlich bin ich, zu schade ist. Aber wenn ich direkt mit einer solchen Situation, in der man ja eigentlich helfen MUSS, konfrontiert werde, würde ich das auch tun. Zumindest mal einen Kältebus rufen oder den Krankenwagen oder die Feuerwehr, wenn der Mann gar nicht mehr reagiert. Und eine Jacke herzugeben hat auch noch niemandem geschadet.
Wenn ich bei dem Wetter jemanden auf einer Parkbank schlafend vorfinden würde, würde ich schon etwas unternehmen. Ich finde es auch unwichtig, ob das nun ein Obdachloser ist oder ein gut gestellter Mensch, der sich aus Liebeskummer betrunken hat und auf dem Heimweg auf dieser Parkbank eingeschlafen ist. Tatsache ist einfach, dass es im Moment für jeden zu kalt ist um draußen ohne die nötige Ausrüstung zu schlafen.
Die Frage wäre dann eher, was ich unternehmen würde, wenn ich die Person wach bekommen würde, sie sich aber nicht dazu überreden lassen würde aufzustehen und sich einen wärmeren Aufenthaltsort zu suchen. Ich wüsste auf Anhieb nicht, wer dann zuständig wäre. Denn den Krankenwagen kann man ja eigentlich nur dann rufen, wenn auch ein medizinischer Notfall vorliegt.
Bei uns sieht man keine Obdachlosen auf der Straße. Die wenigen, die es gibt, halten sich in der für sie zur Verfügung gestellten Unterkunft auf. Das sind allerdings nur ein paar Baucontainer, wo Wohnungslose eben schlafen können. Eine Anlaufstelle, die auch nachts geöffnet ist, haben wir hier nicht. Aber der Bedarf ist in so einer kleinen Stadt wohl einfach nicht da. Falls doch jemand auf der Straße schlafen sollte, weiß ich nicht wo. Ich habe jedenfalls noch nie jemanden auf einer Parkbank liegen sehen.
Ich denke, dass ich aber schon etwas unternehmen würde. Man kann ja niemanden einfach erfrieren lassen. Ich spreche zwar nicht gerne betrunkene Menschen an, da man nie weiß, wie die reagieren, aber ich würde dann wohl einfach mal schauen, ob ich die Person wach bekomme. Sollte er dann aufstehen und weggehen, wäre die Sache für mich erledigt. Falls er gar nicht reagiert oder nicht in der Lage sein sollte, aufzustehen, würde ich wohl einfach die Polizei anrufen.
Ich habe diesen Bericht ebenfalls gesehen, aber ich bin da nicht ganz so berührt davon gewesen, wenn ich ehrlich bin. Wie Punktedieb bereits schrieb, gibt es mehrere Möglichkeiten, sich Hilfe zu suchen und auch ein warmes Plätzchen zum Schlafen zu finden. Selbst, wenn es nur eine Notunterkunft ist, und für eine Nacht gedacht ist, aber es ist besser, als draußen zu warten und übernachten zu wollen. Es mag ja tragisch sein, dass diese Menschen auf der Straße gelandet sind, aber es hätte auch schon eher Möglichkeiten gegeben, sich Hilfe zu suchen und es ist ja nun nicht so, als sei ein Winter etwas, was man hierzulande nun gar nicht erwarten müsste.
Es mag hart klingen und sein, aber ehrlich gesagt hätte ich dazu auch noch ein wenig Angst davor, dass meine angebotene Hilfe gar nicht angenommen werden würde. Auch das Informieren von Polizei, Feuerwehr oder einem Krankenwagen würde ich nur ungern übernehmen, wenn die Person es nicht möchte. Eventuell liegt meine Einstellung auch einfach nur daran, dass ich kaum mit Obdachlosen in Berührung gekommen bin. In unserem Ort gibt es keine, in den nächstgrößeren Städten scheinen sie sich auch Hilfe gesucht zu haben oder vielleicht doch eine Unterkunft gesucht zu haben.
Was ich halt gut finde, ist dieser Kältebus. Ich habe diesbezüglich auch mal einen Bericht aus einer anderen Stadt gesehen und finde es klasse, wenn sich so etwas organisieren lässt. Da könnte ich mir vorstellen, auch mal auszuhelfen oder ehrenamtlich zu arbeiten, aber eine direkte Ansprache, wenn ich allein unterwegs bin, würde ich mich nicht trauen und wie gesagt, ich denke, es gibt da schon Möglichkeiten, irgendwie unterzukommen und such Hilfe zu holen, auch, wenn die nicht so groß sein mag. Aber wenn man sagt, man will nicht in eine Notunterkunft, weil es da zu sehr nach Urin stinkt und weil sich manche Personen so daneben benehmen, dann scheint die Not noch nicht groß genug zu sein.
Erstaunt hat mich die Aussage des Arztes, dass man während des Schlafes gar nicht spüren würde, wenn man erfriert und es so nicht mitbekommt. Das hat mich ehrlich gesagt erschrocken, zudem habe ich bei mir festgestellt, dass ich durchaus aufwache, wenn mir zu kalt ist und ich am ganzen Leib zittere. Weshalb es aber bei den Obdachlosen nicht der Fall ist, habe ich nicht verstanden. Die Tatsache, dass Alkohol auch das Erfrieren fördern kann, hat mich ebenfalls negativ überrascht, ich hätte etwas anderes vermutet.
Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, Obdachlosen meine Hilfe anzubieten, aber es stimmt natürlich, dass sie es bei diesem Wetter am Schwersten haben, weil sie sich eben nicht in eine warme Wohnung zurückziehen können. Es ist sicher auch schwierig, wenn eine Stadt zusätzliche Gebäude über Nacht öffnet, alle Obdachlosen zu erreichen und es ihnen mitzuteilen, dass sie einen warmen Schlafplatz haben können.
Ich hätte allerdings Bedenken, wenn ich als Frau alleine auf jemanden zugehen würde, der vielleicht auf einer Parkbank schläft. Ich weiß ja nicht, ob er in irgendeiner Form aggressiv reagiert, wenn ich ihn wecke.
@ PaulSmith
Eine Erklärung warum keine oder wenig Männer überhaupt helfen, liegt sicherlich ein wenig in der Angst die man hat und nicht zugeben mag. Obdachlosigkeit wird ja oft mit Männern verbunden, die Alkoholiker sind. Als Mann möchte man da einfach nicht dran erinnert werden und hat Angst das es mit einem selbst so weit kommen kann. Weibliche Obdachlose sind doch immer noch in der Unterzahl.
@ Topic
Ich habe eine ähnliche Diskussion wie hier schon an anderer Stelle gelesen. Da ging es weniger um den Bericht bei Stern TV, sondern darum, ob man bei den Temperaturen eher bereit ist einem Obdachlosen oder auch Bettler Geld zu geben. Oder generell zu helfen.
Die Aussage, keiner muss in Deutschland auf der Straße leben, kam dort auch mehrfach. Ich persönlich denke, wie einige andere auch, dass es durchaus auch Menschen gibt, die freiwillig auf der Straße leben. Klar kann man da jetzt sagen, ach dann kann man sie auch liegen lassen, sie haben den Weg ja selbst gewählt. Was ich persönlich nun nicht so toll finde. Auch wenn man einen Weg selbst gewählt hat, kann man manches Mal Hilfe von außen ganz gut gebrauchen. Und die derzeitigen Temperaturen sind ja wirklich eine Extremsituation.
Wiederrum andere Obdachlose leben auf der Straße, weil sie sich nicht anpassen wollen. Ich schreibe bewusst wollen und nicht nicht können. Jeder sagt, ach es gibt doch Obdachlosenunterkünfte und so weiter. Ganz so einfach stellt sich das Ganze meistens dann aber nicht da. Nicht jeder möchte sich mit den Regel abfinden. Regeln die viele von uns ebenfalls nicht akzeptieren würden. Auch hier kann man sagen, selbst schuld. Auch hier verweise ich auf Extremsituationen.
Und dann gibt es mit Sicherheit auch Menschen die einfach durch das Netz gefallen sind. Ja klar Deutschland, Sozialstaat, jeder bekommt wenn er nur will und so weiter. Nicht jeder ist in der Lage um Hilfe zu bitten. Das hat mit nichts beantragen wollen oder sich nicht einfügen wollen, meisten nicht mehr viel zu tun. Und für uns, die tagtäglich Zugang zum Internet haben und ich behaupte mal frech, die meisten User hier haben ein bisschen mehr als die minimalste schulische Grundbildung- für uns mag es unmöglich sein, dass es Menschen gibt, die sich eben nicht wehren können. Nicht wissen wohin man sich wenden kann. Klar gibt es Straßensozialarbeiter etc. Ich bezweifle aber, dass die jedem Bedürftigen wirklich immer gerecht werden können. Und wenn nur einer von hundert durch das Netz fällt und so weiter.
Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten würde, gebe ich zu. Ich gebe Obdachlosen und Bettlern grundsätzlich kein Geld, auch das gebe ich zu. Aber einfach aus dem Grund, weil ich einmal selbst kaum was habe und weil ich nicht wüsste, bei wem ich anfangen soll. Wenn mich aber jemand um eine Zigarette anschnorrt- die gebe ich immer.
Was ich aber auf keinen Fall mache, die Leute verurteilen, in Schubladen stecken oder Vorurteile verbreiten. Letztens war ich in der Stadt. Hier sitzt immer ein junges Pärchen. Fallen an sich nie negativ auf. Betteln auch nie direkt. Belästigen niemanden. Sie sitzen einfach auf einer Decke in der Fußgängerzone. An mir ist ein älterer Paar vorbei, die in einer Art über die Leute hergezogen haben, die schon nicht mehr feierlich war. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich die Leute sicherlich auch angesprochen.
Und was mich an solchen Diskussionen generell immer stört- die Leute sind nicht nur im Winter obdachlos. Aber im Sommer interessiert das keinen Menschen.
Eigentlich bin ich der Meinung, dass es keine Obdachlosen geben dürfte. Es gibt genug Anlaufstellen, die diesen Menschen helfen, vor allem jetzt in einer solchen Frostperiode. Und doch könnte ich nicht umhin zu helfen, wenn ich jemanden auf der Parkbank liegen sehe. Ich helfe, wenn ich kann, aber nicht nur bei diesem Wetter.
Ich habe mal einen solchen Menschen in einem Buswartehäuschen hingekauert gesehen. Auf meine Frage, ob er Hilfe brauche, antwortete er mit „nein!“ Da er elend aussah, habe ich trotzdem die Feuerwehr gerufen. Die baten mich, zu warten. Kurz nach dem Anruf kamen sie dann auch. Als sie den Mann sahen, sprachen sie ihn wie einen alten Bekannten an und nahmen ihn mit. Ich erfuhr dann noch, dass sie ihn schon von mehreren Einsätzen kennen. Wohin sie ihn gebracht haben, weiß ich nicht.
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