Helft ihr Obdachlosen bei diesem Wetter?
Mir stellt sich gerade die Frage, ob bei sternTV denn gesagt wurde, wie man helfen könnte? Mit ein paar Euros kann man keine Probleme fremder Menschen lösen. Doch selbst wenn man sich näher mit einzelnen befasst (was ich schon mehrmals getan habe), scheitern Versuche eine langfristige Lösung zu finden oftmals. Einige Beiträge klangen so, dass man Hilfe rufen könnte. Theoretisch eine gute Idee, praktisch aber auch schwierig. Denn nicht jeder Obdachlose möchte überhaupt Hilfe annehmen und dann kann auch ein Rettungsteam wenig unternehmen.
Ich muss gerade daran denken, dass ich vor zwei Jahren mal zwei Mädels in eher unpassender Kleidung angetroffen haben, die in eine mehr als 50 Kilometer entfernte Stadt wollten. Ich ging zuerst davon aus, dass sie nur den Weg zum nächsten Bahnhof erklärt haben müssen und wollte mich ihrer annehmen. Nur sprachen beide kein Wort englisch und ihre Deutschkenntnisse beschränkten sich auf den Namen der Stadt, wo sie scheinbar hin wollten und wenige Wörter. Ich erfuhr irgendwie, dass sie aus Bulgarien kommen und als ich versuchte herauszufinden, warum und wie sie hier gelandet sind, wurde schnell klar, dass Beide kein Geld haben und scheinbar dort, wo sie wieder hin wollten, im Rotlichtmilieu arbeiteten.
Anhand von Zeichensprache schien es mir fast so, als wenn sie ein potentieller Freier hierhin gefahren hat und es sich dann doch anders überlegte. Es kann aber auch sein, dass ich das Ganze völlig falsch deutete. Jedenfalls hatten sie nicht einmal eine Ahnung wo sie sind, draußen lag Schnee und nach einem Verkehrsunfall war in der Nähe ein Streifenwagen (den ich vorher gesehen hatte). Mit einfachen Wörtern wie "Hilfe Polizei Okay?" erfragte ich, ob sie überhaupt Polizeikontakt wünschen und als sie dies bejahten, brachte ich sie dorthin und wollte den Polizisten die Situation erklären. Die Polizei war jedoch der Meinung, gerade Besseres zu tun zu haben, außerdem seien sie kein Taxiunternehmen und die beiden Damen vermutlich volljährig! Auf meinen Einwand, dass die beiden aber wohl kaum die Nacht draußen verbringen könnte, schlug der Polizist mir vor, sie doch mitzunehmen.
Zudem haben die Beiden den Weg aus Bulgarien hierher gefunden und Kälte kenne man in Bulgarien auch. Ich war doch ziemlich geschockt und verwundert in dem Moment und meinte dann nur, dass man den Beiden das dann bitte selbst erklären möge. Mit dem Hinweis, dass sie doch Freunde und Helfer sind, ließ ich die Mädels dort stehen und verschwand. Im Nachhinein hatte ich zwar Zweifel, ob das so richtig war, allerdings wüsste ich bis heute nicht wirklich, was ich sonst hätte tun können. Irgendwie ging ich davon aus, dass sich die Polizei zumindest im Winter irgendwie kümmert. Zudem war es ja durchaus vorstellbar, dass sich beide illegal in Deutschland aufhielten, was die Polizei eigentlich auch interessieren sollte.
Trisa hat geschrieben:Mir stellt sich gerade die Frage, ob bei sternTV denn gesagt wurde, wie man helfen könnte?
Es wurde gesagt, dass man sich erkundigen sollte, ob es in der Stadt in der man wohnt solche Busse gibt, die nachts herum fahren und den Leuten helfen. Wenn es das gäbe, solle man sich die Nummer notieren, um in einem Fall anrufen zu können, wenn man einen Obdachlosen findet und er Hilfe benötigt. Zudem solle man die Leute eben ansprechen, ob sie Hilfe nötig haben und dann entsprechend handeln, wie mit einem Anruf bei so einer Einrichtung.
Ich bin mir doch relativ sicher, dass ich helfen würde, wenn ich einen Obdachlosen in dieser eisigen Kälte sehen würde. In meiner Umgebung gibt es aber nicht allzu viele, da ich in einem sehr kleinen Dorf lebe, wo eigentlich jeder ein Haus und ausreichend Geld hat. Auch in der nächstgelegenen Stadt gibt es nur sehr wenige, und es gibt mehrere Einrichtungen für sie.
Menschen, die nicht helfen, kann ich nicht verstehen. Sie könnten doch zumindest mit ihm sprechen, oder ihn zu einer Hilfestation bringen, falls möglich. Ich persönlich hätte auch nichts dagegen, ihn bei diesem Schnee übernachten zu lassen. Natürlich kann man nicht jedem vertrauen aber viele Obdachlose werden sich freuen und die Hilfe nicht allzu ausnutzen.
Ich habe mir da ehrlich gesagt auch noch nie Gedanken drüber gemacht. Irgendwie denkt man an sowas gar nicht. Ich bin aber bei der Kälte auch noch keine Obdachlosen gesehen, so komisch wie das vielleicht klingt.
Aber wenn ich das nächste Mal einen Obdachlosen sehe, dann frage ich ihn, ob ich irgendwie helfen kann. Man fühlt sich ja dabei auch selbst gut, auch wenn man vermutlich nicht helfen kann. Manchmal reicht aber auch schon eine kleine Spende, denn nicht alle Obdachlosen sind Alkoholiker. Es gibt auch Leute, die als Mitarbeiter gearbeitet haben und dessen Firma nun pleite gegangen ist. Diese Leute können überhaupt nichts dafür und können eine Spende wirklich gut gebrauchen.
Ich frage mich ehrlich gesagt immer, wie man da denn helfen soll. Natürlich ist das gut und schön zu fragen, ob man helfen kann, aber was macht man dann? Wie hilft man? Klar, ich könnte nun jedem Obdachlosen eine Decke zusätzlich kaufen oder etwas zu essen oder einen Kaffee oder sonst etwas, aber wenn ich das immer machen würde, dann würde ich bald selber auf der Straße leben. Auf dem Weg von der Universität nach Hause sehe ich genügend Obdachlose, die irgendwo herum sitzen, bei uns Zuhause ist das eher selten.
Deswegen weiß ich auch nicht, wie man sich das vorstellt. Ich denke nämlich eigentlich auch, dass man nicht unbedingt auf der Straße leben muss, immerhin gibt es diverse Einrichtungen und nachdem, was ich schon mit Obdachlosen erlebt habe, muss ich auch ehrlich sagen, dass ich mir da kaum Gedanken darüber mache. Ich habe schon mehreren Obdachlosen, die vor Aldi gebettelt haben, mal etwas zu essen gekauft und auch Hundefutter, wenn sie einen Hund dabei hatten und sonderlich gut waren die Reaktionen nicht. Eine Freundin von mir hat einen Obdachlosen im Winter mit nach Hause genommen, weil sie es auch "kalt" fand und als Dank dafür hat dieser ihr die Bude ausgeräumt. Deswegen würde ich so etwas nicht mehr machen. Allerdings bin ich eigentlich sehr hilfsbereit und nachdem ich das mit diesem Bus weiß, werde ich mich da wohl mal informieren und mich dann auch dort melden, wenn ich mal wieder einem Obdachlosen begegnen sollte, der außerhalb der U-Bahn schläft (denn dort ist es eigentlich warm genug).
Naja, sagen wir mal so: Würde ich bei diesen Temperaturen einen Obdachlosen irgendwo auf einer Bank oder sonstwo liegen sehen, würde ich ihn schon ansprechen und ihm sagen, dass er sich irgendwo eine Unterkunft suchen soll, damit er nicht erfriert. Tut er dies nicht, würde ich auch die Polizei informieren. Das wäre es dann aber ehrlich gesagt auch schon mit meiner Hilfeleistung. Wenn jemand in Gefahr ist (und das ist so jemand bei solchen kalten Temperaturen), dann helfe ich natürlich. Aber ich würde deshalb trotzdem kein Geld spenden oder so. Denn ich bin der Meinung, dass in Deutschland niemand auf der Straße leben muss und man sich Hilfe holen kann, die meisten wollen das eben nur nicht. Das ist dann aber nicht mein Problem, da spende ich dann nicht oder kaufe jemandem ein Busticket oder so. Aber die Polizei bzw. den Rettungsdienst würde ich schon rufen, bevor jemand erfriert.
Weder bei diesem noch bei anderem Wetter: Nein. Ich mache um Obdachlose in der Regel einen großen Bogen und vermeide es, in deren Nähe auch nur vorbei zu gehen. Aber das ist bei mir unabhängig vom aktuellen Wetter. Ich spreche grundsätzlich keine Obdachlosen an und gehe nur immer schnell weg, da ich es auch nicht sonderlich mag, angebettelt zu werden. Obdachlose sind nun mal nicht die Art von Menschen, mit denen ich gerne was zu tun haben will.
Ich habe diesen Bericht, von dem du geschrieben hast, nicht gesehen und ich muss auch sagen, dass ich es nicht verwundernswert finde, dass die meisten Menschen einfach vorbei gegangen sind. Was soll man auch machen und wozu? Wenn der Obdachlose sagen würde, ihm wäre kalt und er würde sich gerne irgendwo aufwärmen, dann könnte ich auch nicht mehr sagen als "Aha, das tut mir Leid". Mir ist nämlich draußen selber kalt und das geht nun mal jedem so.
Davon abgesehen sehe ich das genauso wie bereits geschrieben: Wir leben in einem Sozialstaat und die Sozialleistungen in Deutschland sind schon ziemlich hoch - davon lässt es sich auf jeden Fall sehr gut leben, dafür dass man die quasi fürs Nichtstun bekommt. Ein Obdachloser würde ja die Grundsicherung bekommen und dazu gibt es die Möglichkeit von Obdachlosenheimen und Co, wer wirklich will, der findet da auch was. Von daher habe ich nicht wirklich großes Mitleid mit so jemandem und wenn derjenige in der Eiseskälte im Park meint schlafen zu wollen, dann kann ich auch nur sagen "Selbst Schuld".
Ich muss ehrlich gesagt gesthen dass ich bislang noch keinem Obdachlosen geholfen hab im Winter. Das liegt aber auch einfch daran, dass es hier keine Obdachlosen gibt, ich habe zumindest noch nie einen angetroffen. Ich bin mir aber gar nicht so sicher, ob ich einem Obdachlosen helfen würde, wenn ich einem begegnen würde.
Vermutlich würde ich mir gar keine großen Gedanken machen, wenn ich jemanden auf einer Parkbank sehen würde. Ich meine, dass ich denken würde, dass es für diese Person ja nichts unnormales ist und deswegen keine besondere Situation, in der man akut Hilfe leisten müsste. Aber klar, der Winter und die Kält machen es natürlich zu einer Extremsituation!
Dennoch bin ich der Meinung, dass es in unserem Sozialstaat eigentlich keine Obdachlosen gben dürfte. Ist es nicht so, dass jeder Mensch eine Grundsicherung empfangen kann und auch über den Staat eine Wohnung oder zumindest eine warme Bleibe bekommen kann? Dann denke ich nämlich, dass die beste Hilfe für einen Obdachlosen wäre, ihm diese Absicherung zukommen zu lassen und ihn am besten zu den zuständigen Ämtern zu begleiten um sicher zu gehen, dass ihm auch geholfen wird. Man selber kann ja auch nicht einfach einen Obdachlosn aufnehmen!
Wenn ich solche Aussagen lese / höre wie: "Der hat doch Alkohol und das hält warm" da kann ich wirklich nur den Kopf schütteln. Keine Ahnung, wie Alkohol gegen Kälte helfen soll. Prinzipiell ist beides zusammen sogar sehr gefährlich. Ich bin diesen Winter aber ehrlich gesagt noch keinem Obdachlosen begegnet und musste mir daher auch nicht die Frage stellen, wie oder ob ich helfen würde. Die Frage ist ja auch, wie man der jeweiligen Person dann am besten helfen kann. Am besten wäre ja ein Dach über dem Kopf, aber mit sowas kann man ja selten dienen (da hätte ich jetzt zu wenig Platz und ehrlich gesagt auch zu wenig Vertrauen, wenn sich eine fremde Person in der Wohnung aufhalten würde).
Geld ist so eine Sache. Dann müsste man ja genügend geben, sodass derjenige sich ein Zimmer leisten kann und das würde dann ja auch nur eine Nacht reichen. Aber besser eine Nacht im Warmen, als keine. Dem müsste man dann wohl gezielt eine Unterkunft besorgen. Wenn er das nicht will und nur das Geld nehmen würde, dann wäre ich da aber skeptisch. Denn ich würde nicht wollen, dass jemand der dringend ein warmes Zimmer braucht dann von so viel Geld Alkohol kauft. Damit ist ihm dann ja auch nicht geholfen.
Ich denke aber auch, dass zumindest in Deutschland keiner mehr obdachlos sein muss. Entweder ist man da zu faul, alles zu beantragen oder aber zu Stolz vom Staat zu leben. Und in diesem Falle finde ich den Stolz aber an falscher Stelle angesiedelt.
Ich kann auch nicht verstehen wie die Aussage zustande kommt " Alkohol hält warm". Man hört doch immer wieder in Berichten vor Weihnachten, das gerade Vorsicht bei Glühwein geboten ist, weil man meint, das er einen wärmt. Deswegen braucht mir kein Bürger zu erzählen, das er so etwas noch nicht gehört hat. Denn das wird seid Jahren immer wieder in den Medien berichtet. Das ist in meinen Augen eine billige Ausrede.
Dann muss ich noch sagen, das noch lange nicht jeder Obdachlose ein Alkoholiker ist, und nicht jeder ist selber Schuld an seiner Situation. Man hört auch immer wieder, das Menschen durch Ausnahmesituationen wie ein Job oder Partnerverlust in den Abgrund stürzen und sich selber nicht mehr da heraus helfen können.
Man soll sich das auch nicht so einfach vorstellen, das ein Obdachloser einfach zu einer Anlaufstelle gehen kann, und das ihm dann bei allem geholfen wird. Auch mit diesen Obdachlosenunterkünften ist es gar nicht so einfach, denn oft sind sie schon überfüllt, und außerdem kommt es dort wohl oft zu Diebstählen, und wenn man mal überlegt das ein Obdachloser sowieso schon nichts mehr hat, und dann noch beklaut wird, das ist schon heftig. Ich habe mal einen Bericht gesehen, da sind mehreren Obdachlosen in so einer Unterkunft sogar die Klamotten und Schuhe geklaut worden, das kann es ja wohl auch nicht sein.
Diese Kältebusse finde ich echt super, da wird den Obdachlosen wenigstens direkt vor Ort geholfen, und diese Leute sollte man echt mal für ihre Arbeit loben. Auch die Suppenküchen finde ich notwendig und dort wird gute Arbeit geleistet.
Ich selber habe früher wo ich noch in einer Großstadt gelebt habe, Obdachlosen öfters geholfen, Geld gab ich nie, aber Tabak, Essen und Trinken , oder auch Hundefutter wenn sie einen treuen Begleiter hatten. Ich habe mich erkundigt was sie brauchen, und dann bin ich es einkaufen gegangen. Nicht für jeden Obdachlosen, aber für denjenigen wo ich meinte, das er es brauchen könnte.
Mit einem unterhielt ich mich sehr oft, lud ihn mal zu einem Kaffee ein, er erzählte mir auch wie es zu seiner Obdachlosigkeit kam, er trank aber nichts. Ich habe ihm dann zum Geburtstag Sachen schön verpackt die er brauchen konnte, und ihm ein Teichen mit Kerze mitgebracht. Er war so gerührt von meiner Geste, das er die Tränen in den Augen hatte. Ich habe ihm dann geholfen ihn in ein normales Leben zurück zu führen, habe ihn bei mir wohnen lassen und bin alle Ämter mit ihm abgelaufen. Ohne die Meldeadresse hätten wir es sehr schwer gehabt, deswegen dürfte er sich bei mir anmelden. Er hatte es dann auch geschafft wieder ein normales Leben zu führen. Knapp 2 Jahre später verstarb er im Alter von 30 Jahren an einer Lungenembolie, wohl eine Spätfolge der Obdachlosigkeit. Ich habe bis heute seinen Hund.
Ich will damit sagen das nicht jeder Obdachlose es selber schuld ist, oder ein Alki oder ähnliches, oder sogar böse ist. Manchmal lohnt es sich zweimal hin zuschauen. Gerade in den kalten Monaten habe ich hier und da schon alte Schlafsäcke, Decken, Jacken oder Schuhe verschenkt. Wenn man es nicht direkt auf der Straße verteilen will, kann man es ja bei Organisationen, die sich um diese Leute kümmern, abgeben. Sie sind für jede Spende dankbar. Und bevor man so etwas weg wirft, kann man doch lieber etwas gutes tun.
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