Ungleiche Verteilung von Krankheitstagen

vom 09.02.2012, 21:59 Uhr

Du hast ja selbst davon geschrieben, dass es Dir an drei Tagen doch wieder ganz gut ging und nun wirfst Du das Deinen Kollegen vor. Ich kann es so nicht nachvollziehen, wobei ich aber verstehen kann, dass Du scheinbar deshalb sauer bist, weil es eben an Dir hängen bleibt. In dem Fall solltest Du vielleicht ein Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen, dass Du die Arbeit so nicht schaffst und ob es nicht möglich ist, eine Vertretungskraft für solche Krankheitsfälle einzustellen. Dass man für andere mitarbeiten muss, weil sie krank sind, ist fast überall so, aber da gibt es meist dann eben auch eine Vertretungskraft.

Ich bin auch ungern krank und bleibe wirklich nur dann zu Hause, wenn es mir wirklich schlecht geht. Das war vor kurzem erst der Fall und da musste eben mein Kollege auch meine Tour mitmachen. Allerdings war ich nicht die einzige Person, die krank gewesen ist, auch andere Kollegen waren krank, was für meinen Kollegen ebenfalls in Stress ausbrach. Er hatte somit drei oder vier Touren zu seiner zu fahren, weshalb es eben nicht angenehm war. Keiner von uns hat es sich so ausgesucht, zudem ist leider auch Erkältungszeit. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die sich so schnell eine Erkältung einfangen, aber dieses Mal hat es mich eben auch erwischt.

Letztendlich weißt Du ja nicht, weshalb Deine Kollegen krank sind und was damit verbunden ist, ich empfinde es als sehr schwierig, daraus nun etwas abzuleiten oder sich zu äußern. Je nachdem, wie ernst die Krankheit ist, kann die Ungerechtigkeit, die Du fühlst, auch wirklich ungerecht gegenüber den Kollegen sein. Aber wenn jemand sehr oft krank ist, ist es schon etwas, was auffällt und zwar nicht positiv, aber solange man nicht weiß, was dahinter steckt, ist es wohl besser, die Füße einfach still zu halten beziehungsweise eben mal zu fragen, wie es mit einer Vertretung aussieht. Ansonsten muss ein Teil eben liegen bleiben, Du bist auch nur ein Mensch, und hast Deine Grenzen zu berücksichtigen. Die musst Du dann scheinbar auch einfordern, aber wichtig ist eben, dass Du es tust.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich kann das schon nachvollziehen. Natürlich soll man zum Arzt gehen, wenn man krank ist, aber natürlich weiß auch jeder, dass wenige so krank sind, dass ein Arbeiten nicht möglich wäre. Ich habe es während meiner Ausbildung erlebt, drei Jahre lang habe ich insgesamt zwei Tage gefehlt. Und ich denke nicht, dass mein Immunsystem so stark ist und es nur daran liegt. Eher im Gegenteil hatte ich auch mal kleine Verletzungen, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Husten, Schnupfen, war heiser oder anderes. Andere waren krank und kamen nicht nur Arbeit, konnten sich aber währenddessen bewerben, umziehen, neue Haustiere anschaffen oder tätowieren lassen.

Regelmäßig bekam man mit, was die Kollegen denn von ihrer Arbeit abhält, bzw. der Grund für die Krankschreibung ist. Und bei manchen Gründen dachte ich, ich bin im falschen Film. Wenn einem ein Plastikteil auf den Kopf fällt, kann man natürlich ein Gehirnerschütterung bekommen, aber bei den meisten ist eher ein Beule zu sehen. Wenn bei derselben Kollegin nach der "Gehirnerschütterung" die Gebärmutter schief ist (was bei mir auch der Fall ist) und sie deshalb wieder anderthalb Wochen nicht arbeiten kann, dann überlegt man sich schon, ob man was falsch macht, weil man nicht ständig zum Arzt läuft. Nachdem Kopf und Gebärmutter wieder heil waren, war es dann der Arm, der ruhig gehalten werden musste und es war dem Arm natürlich nicht zuzumuten ihn zur Arbeit zu befördern. Außer als man vorbeikam um seinen Krankenschein abzugeben und dem Arm bei einem Kaffee noch eine Pause gönnte.

In einer anderen Firma war ich nur drei Monate und bereits nach 6 Wochen hatte ich das Gefühl, dass alle anderen schonmal gefehlt haben aufgrund von Krankheiten. Am Wochenende oder wenn der Arbeitsbeginn besonders früh am morgen war, waren scheinbar immer mehr Viren und Bakterien unterwegs. Diese Einstellung vieler Kollegen merkte man auch schnell während der Arbeit. Man musste nur mal eine Tablette einnehmen, husten, etwas verschlafen aussehen oder ähnliches und schon bekam man von einem Kollegen den Hinweis "Ich würde doch gar nicht arbeiten kommen, wenn es mir nicht gut geht. Hast du keinen guten Arzt?". Und auch im Bekanntenkreis habe ich schon so manch Kranken erlebt, der wesentlich gesünder war, als andere Menschen, die trotz ernster Erkrankungen arbeiten gehen. So war ein früherer Freund noch während seiner ersten Chemo-Therapien Vollzeit arbeiten, während andere ein Wehwehchen nach dem nächsten hatten. Dabei ging es ihm teilweise wirklich wesentlich schlechter, als jemand der mal einen Schnupfen hat.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich glaube, meine Ungerechtigkeit hält sich über so etwas immer in Grenzen es gibt nämlich zwei verschiedene Varianten von Menschen oder sogar drei, zwischen denen ich unterscheide. Normalerweise, bin ich auch einer der Menschen, die selten krank sind und auch mit einem kleinen Schnupfen nicht zu Hause bleiben.

Es gibt da einerseits die Menschen, die mich tagtäglich aufregen. Sobald diese Menschen einen kleinen Schnupfen haben oder schon leicht husten, bleiben diese zu Hause und es heißt gleich, dass sie eine starke Grippe haben. Diese gehen dann meistens zu einem Arzt, der genau so dumm ist wie sie selbst und somit kriegen die ihren Krankenschein auch und können sich paar gemütliche Tage zu Hause machen und keiner kann was dagegen tun, weder wir Arbeiter noch der Chef selbst. Natürlich sollte man beachten, dass wenn man die Hälfte des Jahres zu Hause ist, der Chef das natürlich auch nach einer Zeit nicht mehr duldet und sich somit Ausreden sucht, um die Person entlassen zu können.

Andererseits, gibt es die Menschen, die wirklich oft krank werden und eigentlich ihren Job auch regelmäßig ausüben wollen. Doch diese sind halt so geschwächt, dass sie länger zu Hause bleiben müssen und somit auch öfters im Unternehmen fehlen. Diesen Leuten sieht man es auch an, dass sie wirklich krank sind und eigentlich auch gern arbeiten wollen, aber es halt nicht können. Dies tut mir dann eigentlich schon eher Leid. Diesen Leuten muss man wiederum den Krankenschein gönnen und ihnen auch wünschen, dass es ihnen bald wieder besser geht.

Ich selbst, werde also auch nur sauer, wenn es Menschen wirklich mit Absicht machen und weder man selbst noch der Chef wirklich was dagegen machen können. Aber ich weiß ja nicht, soweit ich weiß, ist es so, dass man unter einen Krankenschein weniger verdient, wenn ich mich nicht irre. Aus diesem Grund, haben sie ja letztendlich doch eine kleine Strafe, wenn sie ständig krank sind, während man selbst etwas mehr verdient, aber dafür natürlich jeden Tag seinen Po aufreißt.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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