Kaninchen die Krallen schneiden
Ich habe meinem Kaninchen gerade die Krallen geschnitten und er hat sich ziemlich angestellt. Ich habe mir dafür vor einigen Monaten mal eine Krallenschere bei Fressnapf gekauft und das schon einmal mit meiner Mutter zusammen gemacht. Allerdings war er da ziemlich aufgewühlt und ich dachte, dass ich es heute mal alleine versuche, auch wenn das etwas umständlicher war, da er mir eben vertraut. Ich habe zuerst versucht ihn im "sitzen" die Krallen zu schneiden, allerdings hat er die Pfote dann immer weggezogen und deswegen habe ich ihn dann auf den Rücken gedreht um ihm so fix die Krallen zu schneiden. Das war natürlich unangenehm für ihn und er hat ein bisschen gestrampelt, allerdings habe ich das dann doch nun hinter mich gebracht und er war zwar sehr aufgeregt und sein Herz hat so doll geklopft, dass ich dachte, dass er gleich einen Infarkt erlebt, aber jetzt knabbert er gerade wieder zufrieden meine Sachen an, also hat er es wohl gut überstanden.
Ich fühle mich allerdings immer ziemlich mies, weil ich weiß, dass ihm das nicht gefällt und weil er eben allgemein auch relativ ängstlich ist und dann immer so tut, als würde ich ihn umbringen. Ich habe aber gerade noch brav mit ihm gekuschelt und er stupst mich an und putzt sich schon wieder, also hat er mir wohl verziehen, aber mein schlechtes Gewissen ist immer noch da.
Wie schneidet ihr euren Kaninchen die Krallen? Lasst ihr das vielleicht sogar beim Tierarzt machen?Habt ihr sonst irgendwelche Tipps, wie ich es ihm angenehmer gestalten kann?
Meinem vorherigen Kaninchen musste ich auch die Krallen schneiden; das habe ich im Sitzen getan. D.h. das Kaninchen hockte, ich habe es vorher zur Besänftigung gestreichelt und dann lies es das ganze erst einmal über sich ergehen. Aber ich kam dennoch nicht dazu, mit einem Mal alle Krallen zu kürzen, so dass ich immer nur diejenigen abgeschnitten habe, die besonders lang waren. Zeitlich zu ausgedehnte Maniküre mochte es nämlich auch nicht und flüchtete dann.
Das damalige Kaninchen konnte ich auch, so wie Du es beschreibst, auf den Rücken legen; es war dann ganz still, fast schon tranceartig, aber drehte sich um, wenn man an die Pfoten kam, daher konnte ich es in dieser Position nicht pflegen.
Ab und an hatte es auch einen besonders langen Nagel, den ich aber nicht kürzen durfte, das verwehrte es mir. Also wuchs der immer so lange, bis er abbrach. Ob das weh tut, weiß ich nicht, aber wenn es mich nicht daran hat herumschneiden lassen
Mein jetziges Kaninchen braucht keine Nagelpflege, die nutzt es sich irgendwie immer selber ab; obwohl ich nicht ganz weiß, wie es das schaffe. Das Tier hopst ja frei in der Wohnung und außer einer Holzplatte vor der Hasentoilette gibt es nichts zum Krallen wetzen; aber vielleicht reicht das schon. Ich habe auch den Tipp gehört, z.B. in der Toilette oder im Käfig eine umgedrehte Fliese auf dem Boden zu platzieren, damit sich beim Drüberlaufen die Krallen abnutzen.
Wir haben damals unseren Hasen die Krallen selbst geschnitten. Am besten ist es wenn man zu zweit ist. Einer nimmt den Hasen auf den Schoß und hält die Beine fest, während der andere davor kniet und die zu schneidende Pfote festhält und mit der anderen Hand schneidet. Hat eigentlich immer ohne Probleme geklappt.
Eine Möglichkeit wäre, dass du ihn dran gewöhnst. Also das heißt, dass du ihm die Krallen regelmäßig schneidest oder regelmäßig seine Krallen ausfährst, damit er sich daran gewöhnt und es dann am Ende akzeptiert. Jedoch dauert das sehr lange und ich denke, dass es sehr viel Arbeit mit sich bringen wird.
Ich würde dir empfehlen, die Krallen beim Tierarzt schneiden zu lassen. Du kannst es dort sehr viel einfacher machen lassen, weil die Tierärzte sich damit auskennen. Meistens ist es dann so, dass die Kaninchen von einem Helfer oder einer Helferin mit einem speziellen Griff festgehalten werden und dann nicht die Pfoten ständig wegziehen können und der Tierarzt die Krallen sehr einfach und schnell schneiden kann. Das bedeutet weniger Stress für das Kaninchen und den Besitzer.
Ich bin der Meinung das man am besten zu zweit bei einem Hasen die Krallen schneidet. Einer hält das Tier gut fest, und die andere Person kann dann konzentrieren und ganz in Ruhe die Krallen schneiden.
Bei meinem Kaninchen haben wir das eigentlich auch immer zu zweit gemacht und das klappte auch ganz gut. Ich habe es einmal alleine gemacht, das ging auch, aber bei der letzten Kralle zuckte er so heftig, das ich die Kralle etwas zu weit abgeschnitten habe und der arme Kleine heftig blutete. Man kann sich gar nicht vorstellen wie heftig so etwas blutet, man meint echt das man dem Tier sonst etwas angetan hätte.
Deswegen rate ich eigentlich jedem der bei seinem Tier die Krallen schneiden möchte, es doch bitte mindestens zu zweit zu machen. Das ist für euch und das Tier viel stressfreier.
Mein Findelkaninchen war schon kurz nach dem Einzug hier so zutraulich, dass es von sich aus auf den Schoß kam und sich auf dem Rücken liegend die Plautze kraulen lies. Bei ihm war auch das Krallenschneiden nie ein Problem. Während er bei meinem Lebensgefährten auf dem Schoß lag, konnte ich ganz in Ruhe die Krallen kontrollieren und knipsen. Gezuckt hat es nie. Das nächste Kaninchen hat die Krallen immer im Sitzen geschnitten bekommen. Auch hier hat mein Lebensgefährte den Halter gespielt. Während das Kaninchen so auf seinem Schoß gesessen hat, dass es nicht loshoppeln konnte, habe ich ihm die Krallen geschnitten. Da musste es aber immer etwas flotter gehen, weil es nicht lange so sitzen wollte. Diese Position klappte bisher bei allen Kaninchen und so halte ich sie auch beim Tierarzt selber fest. Schön an den eigenen Körper drücken, damit es die Nähe und den Geruch hat und alles wird gut.
Seit mein Moppelchen dabei ist, mache ich es nämlich nicht mehr selber. Da haben wir es ein Mal probiert und sofort aufgehört. Das Sitzen allein ging noch gut aber sobald man an die Hinterpfoten wollte, ist ihm das alles nicht mehr geheuer gewesen. Ich wollte damals an einem Hinterlauf anfangen, habe das Beinchen genommen, geschätzt wie weit das Leben der Kralle geht und die Krallenschere angesetzt. Gerade als ich sie zudrücken wollte, hat das Moppelchen wie verrückt gestrampelt. Mir ist vor Schreck die Krallenschere aus der Hand geflogen und da ich Angst hatte, dass ich ihm beim nächsten Zappelanfall ins Leben schneide, bin ich dann zum Tierarzt gefahren. Schnell knipsen traue ich mich bei ihm nicht, weil er tief schwarze Krallen hat.
Der Tierarzt macht so etwas ständig. Für ihn ist es Routine und daher muss er nicht lange gucken wo er ansetzen muss. Da wird das Füßchen genommen und ratzfatz alle Krallen geknipst. Und für den Notfall hat er seinen "Lötkolben" mit dem er, falls er mal in das Leben schneidet, die Blutung sofort stoppen kann. Ich habe das bisher bei zwei verschiedenen Tierärzten machen lassen und bei beiden war die Bande innerhalb von wenigen Minuten durch. Bei einem hat es pro Kaninchen 4€ gekostet und beim anderen Tierarzt mit Check (Herz, Zähne, Augen und Ohren) wurden 8€ pro Kaninchen fällig. Das kann man sich, wenn man sich selber nicht an die Krallen traut, ja wohl alle paar Wochen leisten.
Dass man so lange wartet, dass die Krallen abbrechen finde ich ziemlich mies. Eines meiner Kaninchen ist beim Flüchten mal in den Zwischenräumen der Brücke hängen geblieben und hat sich so eine Kralle am Hinterlauf ausgerissen. Und das obwohl die Krallen nicht so lang gewesen sind. Mit zu langen Krallen wäre mir das Risiko viel zu hoch, dass da etwas passiert und ab einer gewissen Länge ist es für die Tiere nicht angenehm herumzuhoppeln. Bei meinem hat es wie verrückt geblutet. Es hat (obwohl zu 100% stubenrein) direkt eine Pfütze unter sich gemacht - wahrscheinlich vor Schmerz/Angst. Ich habe es dann auf den Schoß genommen, versucht die Blutung zu stoppen und irgendwie zu beruhigen. Meine Hose sah aus als wenn ihm nicht nur eine Krallen sondern das ganze Bein abgefallen wäre.
Dass man so lange wartet, dass die Krallen abbrechen finde ich ziemlich mies.
Es hat nie geblutet. Die Kralle wuchs etwas falsch, so dass sie sich nicht abgenutzt hat und dadurch recht lang wurde. Irgendwann habe ich sie dann jeweils abgebrochen auf dem Teppich gefunden und man konnte sehen, dass es eigentlich nur der „tote“ Teil der Kralle war, der abgebrochen war.
Das Tier hat sie sich schließlich nicht schneiden lassen und das Kaninchen deswegen alle paar Wochen einpacken und eine halbe Stunde zum nächsten Tierarzt zu fahren, wäre für ihn wahrscheinlich stressiger gewesen.
Ich habe selbst 5 Kaninchen und 2 Pflegekaninchen, die trotz Außenhaltung immer wieder dir Krallen geschnitten bekommen müssen. Gerade bei meinen beiden Männern ist das sehr schwer. Diese haben sehr dunkle Krallen und man sieht kaum wo das eigentliche Leben anfängt. Ich habe da auch schon alles versucht und selbst die Taschenlampenmethode hilft nichts. Dabei leuchtet man mit der Taschenlampe von vorne in die Kralle und sollte eigentlich das Blut erkennen. Bei den Beiden habe ich da aber auch keine Chance. Ich schneide nun immer auf gut Glück und orientiere mich immer etwas an dem Fellwuchs. So eine Faustregel ist nämlich, dass das Leben etwa bis dahin geht wo das Fell am Fuß aufhört.
Bei den anderen Kaninchen klappt das Krallenschneiden eigentlich ganz gut. Teilweise drehe ich sie auf den Rücken, teilweise aber auch nicht. Das kommt ganz auf das Tier an. So kann ich bei zwei Tieren die Krallen besser schneiden, wenn es einfach auf dem Schoß sitzt. Wichtig finde ich die richtige Krallenschere, die auch scharf genug ist. Wenn man wenig Erfahrung hat, sollte man jedoch immer zu zweit die Krallen schneiden, sodass einer fest hält und der andere abknipst.
Beim Tierarzt lasse ich die Krallen nicht schneiden. Als wir mit dem Pflegekaninchen Judie das erste Mal beim Tierarzt waren (da war sie gerade eine Stunde bei mir) sollte er dies direkt mitmachen und hat auch einmal das Leben getroffen, obwohl sie helle Krallen hat. Von daher kann ich das genauso gut. Beim Krallenschneiden habe ich dann auch immer Tupfer und Bepanthen dabei, falls ich doch mal zu tief schneide.
Ich habe auch zwei Kaninchen und lasse die Krallen immer beim Tierarzt schneiden. Ich traue mich aus irgendeinem Grund einfach nicht die Krallen zu schneiden, da ich Angst habe sie verletzen zu können. Bei mir wird die Sache dadurch noch erschwert, dass mein eines Kaninchen schwarz ist und auch schwarze Krallen hat, wodurch man die in den Krallen verlaufenden Blutgefäße überhaupt nicht mehr sehen kann. Außerdem möchte ich meine beiden nicht auch noch unnütz stressen indem ich sie auf den Rücken lege, etc.
Bei meinem Tierarzt kostet das Krallen-Schneiden pro Kaninchen 5,89 €. Als der Tierarzt die Krallen meines schwarzen Kaninchens geschnitten hat, hat eine Kralle angefangen zu bluten. Das war eigentlich das, was ich vermeiden wollte. Jedenfalls hat er die Kralle mit einem heißen Draht wieder zusammen "geschmolzen" und ich hätte in dieser Situation nicht genau gewusst was ich hätte tun sollen.
Ich lasse die Krallen trotzdem weiterhin beim Tierarzt schneiden, obwohl ich es etwas überteuert finde, wenn man bedenkt, dass man eine Krallenschere für etwa 6€ zu kaufen bekommt. Ich bin aber trotzdem froh, dass es jemanden gibt, der weiß wie man das Kaninchen beim Krallenschneiden halten muss und sich damit auskennt.
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