Haushalt und Kinder - warum denken Menschen so engstirnig?
Ehrlich gesagt erwarte ich es nicht wirklich, wenn ich eine Familie besuche, dass es dort automatisch klinisch rein ist. Ich bin es ja selbst noch nicht einmal ohne Kinder. Dass Kinder aber durchaus mal Dreck mit ins Haus hineinbringen können oder ein Chaos veranstalten, ist doch ganz natürlich und ich finde, es gehört sich auch so. Und selbst, wenn man das Chaos beseitigt, es beginnt doch immer wieder, sofern ein Kind nicht nur still auf dem Sofa hockt und vor sich hinstarrt. So etwas fände ich wesentlich unangenehmer, als eben herumliegendes Spielzeug, wobei dies nun auch kein Freifahrtschein sein sollte.
Ordnung an sich ist schon wichtig, aber es kommt doch auch darauf an, welchen Anspruch man an sich selbst hat und was man den Kindern vermitteln möchte. Dass dann im Haushalt dazu noch einmal etwas liegen bleibt, weil die Kinder vorgehen, was ich persönlich auch so machen würde, ist es eben so und solange nicht die komplette Wohnung versifft, verschimmelt und zugemüllt ist, ist doch alles in Ordnung.
In der Tat gibt es Personen, die trotz Kinder immer einen sehr sterilen und sauberen Haushalt haben. Gerade mit Kleinkindern stelle ich es mir sehr schwierig vor und ich denke, das da einfach die Prioritäten anders verteilt sind. Dass nun der Boden regelmäßig gereinigt wird, wenn ein Kleinkind das Krabbeln entdeckt hat oder laufen lernt, ist das eine, aber er muss nun nicht in meinen Augen porentief denken. Dazu kommt, dass ich persönlich auch der Meinung bin, dass man als Elternteil durchaus kaputt ist, wenn man sich den ganzen Tag um sein Kind kümmert und man dann auch eben nicht mehr alles sauber und gereinigt bekommt.
Engstirnigkeit, ich weiß nicht, ob es das richtige Wort ist, aber es gibt nun einmal Familienmitglieder oder generell Personen, die eine andere Einstellung haben und diese dann wiederum anderen Menschen aufdrücken wollen. Kritik kann man ja durchaus üben, aber ich habe hier nun vom Schreiben nicht den Eindruck, dass Ihr in einer Wohnung lebt, die sehr dreckig ist oder so. Bei Euch herrscht Leben in der Bude, wenn ich das mal so ausdrücken darf und wenn Ihr Euch so wohlfühlt, es dennoch sauber ist, dann ist es doch in Ordnung. Und herumliegendes Spielzeug finde ich nicht schlimm, wenn es nach dem Spielen eben wieder weggepackt wird oder wenn es sich in einer Ecke des Wohnzimmers oder so befindet.
Ich weiß nicht so wirklich, ob dieser Ausdruck, den Du gestaltet hast, das ist, was sich Deine Mitmenschen von Dir wünschen. Ich finde es im Grunde sogar traurig, dass es so weit überhaupt kommen musste und Du eine solche Maßnahme ergreifen konntest. Jemand mit einem dicken Fell würde wohl nicht so weit gehen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man halt genervt ist und dass es einfach nur noch ätzend ist, wenn man zu hören bekommt, was für ein dreckiger Mensch man doch sei.
Da gibt es ein sehr nettes Gedicht und das drückt eigentlich alles aus, was ich zu diesem Thema zu sagen habe.
Wer meint, dass es bei mir nicht sauber genug ist, der braucht einfach gar nicht mehr zu kommen. Kinder krümeln und kleckern ständig mit irgendetwas, verteilen überall ihr Spielzeug usw. Wenn ich da jeder Kleinigkeit hinterher räumen würde, wäre ich den ganzen Tag nur am Aufräumen und Putzen.
Wichtige Dinge wie Wäsche waschen etc. werden natürlich erledigt. Das Geschirr kann bei mir aber ruhig auch mal einen Tag stehen bleiben, solange noch genug sauberes im Schrank ist. Und bis die Wäsche nach dem Trocknen wieder in den Schrank geräumt wird, kann auch mal ein bisschen Zeit ins Land gehen. Der Boden wird bei Bedarf mal schnell gesaugt, alle größeren Putzarbeiten werden bei uns aber aufs Wochenende verschoben, da mein Freund dann auch zu Hause ist und sich so eben einer ums Kind kümmern kann, während der andere putzt.
Mein Sohn geht zwar vormittags auch schon in den Kindergarten, aber diese Zeit nutze ich oft eher, um Einkäufe und sonstige Dinge in der Stadt zu erledigen. Bald gehe ich in eine Weiterbildungsmaßnahme und kurz danach dann hoffentlich auch wieder arbeiten, da wird dann noch weniger Zeit für den Haushalt bleiben. So ist es eben, wenn man Kinder hat. Wer das nicht versteht, dem kann ich ehrlich gesagt auch nicht helfen.
Ich finde es grundsätzlich auch wirklich total schön, wenn ein Haushalt nahezu klinisch rein ist, gerade wenn alles sehr minimalistisch und stylisch eingerichtet ist. Das wäre auch eigentlich mein persönliches Ideal. Allerdings ist das selbst mit einem Hund schon kaum zu realisieren und somit habe ich mich auch daran gewöhnt, dass praktisch dauernd, auch wenn ich gerade erst gewischt oder gesaugt habe, wieder die ersten Haare auf dem Boden herumliegen. Mir macht es tatsächlich auch nichts aus, weil das eben von meinem Liebling stammt. Wenn man Kinder im Haus hat, die dazu noch ziemlich klein sind, ist das sicher nicht anders, nur dass es sich dann vielleicht eher um herumliegendes Spielzeug, Krümel vom Essen oder eben um schmutziges Geschirr handelt. Das gehört einfach dazu, vor allem wenn man nicht den ganzen Tag außer Haus ist und darüber hinaus Kinder oder Tiere hat, die dazu beitragen, dass es zu hause nicht makellos sauber und perfekt aufgeräumt ist.
Natürlich sollte ein gewisser hygienischer Standard schon eingehalten werden. So ist es nicht schön, wenn sich das schmutzige Geschirr in der Küche stapelt, es sei denn, man hat gerade für eine Feier viel gekocht und gebacken. In einem durchschnittlichen Haushalt mit ein bis drei oder vier Personen hingegen fällt auch nach zwei Tagen nicht so viel Geschirr an, dass man damit die ganze Arbeitsplatte vollstellen kann. Wenn du also für deine Kinder und dich etwas zum Mittagessen machst, erwarte ich da eigentlich nicht mehr als drei Teller, dreimal Besteck und zwei bis drei Töpfe für Gemüse, Reis oder Kartoffeln sowie Sauce. Dazu kommen solche Dinge wie Rührbesen, die Reibe und das Besteck, das man zur Zubereitung benötigt. Das ist sicher ganz normal. Wenn allerdings das Geschirr der letzten fünf Tage dort herumsteht und die Teller schon in drei Stapeln nebeneinander stehen, wäre das auch für meinen Geschmack zu viel. Auch in anderen Bereichen sollte es grundsätzlich sauber sein, zumindest so, dass alle Bewohner sich dort auch wohlfühlen.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht ganz richtig, dass du einen solchen Türanhang fabriziert hast, denn damit begibst du dich in eine Rolle, in der du dich verteidigst. Dabei musst du das gar nicht. Wenn die Wohnung normal sauber ist, ist doch alles in Ordnung. Bestimmte Dinge, unter anderem auch ein gewisser Grad an Chaos, sind mit Kindern nicht vermeidbar. Das ist dir sicher auch bewusst und wenn sich die Wohnung in einem vernünftigen Zustand befindet, solltest du dir auch keine weiteren Gedanken darum machen. Wenn jemand damit ein Problem hat, muss er halt draußen bleiben. Vielleicht machst du dich da einfach viel zu sehr von der Meinung anderer Leute abhängig. Ich würde an deiner Stelle auch nicht allzu viel auf das Getratsche geben. Natürlich fallen einem in anderen Wohnungen manchmal Dinge auf, die man selbst anders machen würde. Dem einen fallen noch so kleine Krümel auf, mir fallen meistens eher schlecht tapezierte Wände, mies verlegte Böden oder schräg angebrachte Lampen auf. Andere bemerken vielleicht jedes Hundehaar auf einem Sofa. Das sind Dinge, die man als Besucher bemerken kann, aber es steht einem dennoch nicht zu, den anderen dafür runterzuputzen. Du solltest dir diesen Schuh auch einfach nicht anziehen. Wenn du diese Leute sogar als Freunde oder Bekannte bezeichnest, würde ich mir Gedanken darum machen, denn ich bin der Meinung, dass sie sich in Dinge einmischen, die sie einfach nichts angehen, auch in einer Freund- oder Bekanntschaft nicht.
MissFly hat geschrieben:Was die Sache betrifft mit dem Überdenken meiner Kontakte, nun ja, leider kann ich meine Schwiegereltern nicht überdenken und meine Schwägerin auch nicht.
Während dein Eingangsposting so klang, als würdest du dich hauptsächlich auf Freunde, Bekannte und Nachbarn beziehen, klingt es nun so, als wäre es nur die Familie, die dich kritisiert. Die Schwiegereltern kann man natürlich nicht so leicht überdenken, wohl aber den Kontakt zu ihnen. Und das muss auch nicht bedeuten, den Kontakt abzubrechen, sondern ich meinte auch eher die Ebene des Umgangs miteinander.
Auch Familienangehörige müssen keineswegs meinen kompletten Tagesablauf kennen. Um ehrlich zu sein, hatte ich selbst als ich als Teenie daheim wohnte, nicht einmal eine genaue Ahnung, wie meine Eltern ihren Tag gestalteten, wenn ich nicht im Haus war. Natürlich sah ich Ergebnisse, wie zum Beispiel saubere Wäsche und ein Mittagessen, wenn ich aus der Schule kam. Doch ich käme bis heute nicht auf die Idee bei irgendwem genau erfragen zu wollen, welche Tätigkeiten wann und wie ausgeführt werden und wie lange das dauert.
Und gerade Personen, die hinter meinem Rücken über mich tratschen, würde ich keinen genauen Einblick in mein Leben gewähren. Wer sich selbst nicht einmal an allgemeingültige gesellschaftliche Regeln hält, hat bestimmt kein Recht mir in mein Leben hinein zu reden. Als Denkanstoß würde ich auch dann keine Schilder schreiben, sondern den direkten Dialog führen und vor allem klare Grenzen setzen!
Im Prinzip können das nur Leute von sich geben, die selber keine Kinder haben. Oder solche, die eben andere Prioritäten setzen. Wenn man sein Kind natürlich den ganzen Tag in den Laufstall verfrachtet und dann auch genug Zeit zum putzen hat, dann ist es doch klar, dass der Haushalt anders aussieht, als bei jemandem, der eben den ganzen Tag kocht, bügelt, mit den Kindern spielt. Ich war allerdings auch schon in der Wohnung von jemandem, die hatte ein Kind. Und die Wohnung sah wirklich aus, wie kurz nach einem Erdbeben. Da hat sich dann heraus gestellt, dass sie mit der Situation (dem Kind sozusagen), so überfordert war, dass sie kurzer Hand gar nichts mehr gemacht hat.
Es kommt ja einfach auch auf das Kind an. Während es Kinder gibt, die durchweg einfach zu sein scheinen, gibt es auch Kinder, die sehr anstrengend sind. Das sind dann eben Schreikinder, die dann auch noch eine 3-Monats-Kolik bekommen und später vielleicht auch recht kompliziert sind. Da können es Mütter von "einfachen" Kindern dann auch wieder nicht verstehen, wieso der Haushalt so unordentlich ist. Fakt ist auch, dass man für sich irgendwie einen Tagesablauf finden muss, mit dem man gut zurecht kommt.
Es kommt meiner Meinung nach auch auf das Alter der Kindern und die Anzahl der Kinder an. Ein Kind ist was anderes als 3 Kinder und ein Neugeborenes kann man auch nicht mit einem 6-jährigen Kind vergleichen vom Aufwand her. Ich verstehe nur nicht, wie es bei eingefleischten Hausfrauen dann immer unordentlich sein kann. Wenn man nun wirklich schon 10 Jahre daheim ist und nur Hausfrau und Mutter ist, dann sollte man diesen "Job" auch beherrschen. Wenn man nun aber im Babyjahr mit dem ersten Kind ist, kann es auch mal chaotisch zugehen. Nur unhygienisch sollte es meiner Meinung nach nie sein.
Vom Prinzip her kann ich dich schon verstehen. Mir fällt allerdings auch die Vorstellung etwas schwer, welche Leute es sind, die sich da so beschweren oder eben ihre Kommentare abgeben. Mein Haushalt ist auch alles andere als klinisch rein, obwohl ich schon auf Ordnung im Haushalt achte und Wert lege. Dennoch kommt es mir eben durchaus bekannt vor, dass es vor allem am Nachmittag eher unordentlich ist, als am Vormittag, weil auch ich erledige den Haushalt vor allem am Vormittag.
Wenn ich wo anders zu Besuch bin, erwarte ich mir ebenfalls keine klinisch reine Wohnung, und dabei ist es mir egal, ob Kinder da sind oder nicht, wobei man bei Kindern natürlich erst recht eine Unordnung versteht. Es kommt aber natürlich auch immer auf die Art der Unordnung an. Ich denke da zum Beispiel an eine Freundin, wo ich die Unordnung ehrlich gesagt schon ekelhaft empfinde. Dort dürfen die Kinder alles auf der Couch essen und wenn ich bei ihr zu Besuch bin, hat sie mich schon öfters mit einem Ratespiel begrüßt, dass ich raten soll, was es zu Mittag zu essen gab und hat mir als Hinweis gegeben, dass ich mir nur die Flecken auf der Couch ansehen brauche.
Da muss man dann aber auch noch unterscheiden können, welche Flecken die Neuen sind, weil die Couch ist voller Flecken mit Schokolade, Joghurt und was weiß ich noch allem und auch wenn man nicht genau schaut, es ist einfach überall sehr ekelhaft und teilweise auch schon klebrig. In der Küche lagert sich auch manchmal stapelweise das Geschirr und das kommt sicher nicht nur vom Vormittag und sicher auch nicht nur vom Vortag.
Also bei dieser Freundin mache ich mir ehrlich gesagt schon auch immer wieder meine Gedanken und es hat eben auch nichts mit Unordnung zu tun, sondern mit groben Schmutz. Dennoch habe ich ihr keine Kommentare diesbezüglich gesagt. Sie muss sich in ihrem Haushalt wohl fühlen und wenn dieser Zustand für sie in Ordnung ist, ist es in Ordnung. Für mich wäre das definitiv zu unordentlich. Wie gesagt bei mir ist es auch nicht klinisch rein, aber es gibt für mich schon Grenzen.
Mir ist die Zeit mit meinem Sohn auch heilig und ich spiele auch sehr gerne mit ihm, aber es ist ja durchaus auch so, dass vor allem Kleinkinder auch gerne beim Haushalt mithelfen. So räumen wir dann eben gemeinsam den Geschirrspüler aus oder wir hängen gemeinsam die Wäsche auf und so weiter. Ich integriere in da einfach. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich mit ihm nur den Haushalt mache. Natürlich gibt es auch genügend reine Spielzeit. Ich halte es jedoch durchaus auch für wichtig, dass Kinder den Alltag und dazu gehört eben auch der Haushalt miterleben und auch soweit sie es eben können mitwirken.
So einen Zettel hätte ich allerdings auch nicht geschrieben, vielleicht stelle ich mir das aber auch irgendwie falsch vor. Ich befürchte nur, dass es Leute die sich bei dir deswegen schon beschwert haben, auch nicht großartig bekehren wird, nur weil sie dann eben einen Spruch auf einem Zettel lesen, auch wenn du die Nachricht mehr oder weniger in einer gemeinsamen Aktion mit deinen Kindern vermarktet hast, weil du ja geschrieben hast, dass da auch Kinderhände und so drauf sind. Also die Idee ist schon prinzipiell in Ordnung und wenn ihr da euren Spaß hattet ja auch durchaus ok, nur denke ich wird die Nachricht nicht allzu viel bezwecken.
Mich würde da noch interessieren, woher du weißt, dass da hinter deinem Rücken gesprochen wird oder ob es "nur" eine Vermutung von dir ist. Und wie sieht der Haushalt besagter Personen aus? Ist der klinisch rein? Und was wird da so hinter deinem Rücken gesprochen und wie glaubwürdig ist die Informationsquelle? Oder wurdest du direkt darauf angesprochen?
Jeder, der eine saubere Wohnung hat verbringt also automatisch zu wenig Zeit mit seinen Kindern? Das ist doch Blödsinn. Diese Personen wissen einfach nur wie sie ihren Tag organisieren und ihre Kinder erziehen müssen. Es gibt auch unordentliche Mütter, die den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen und sich nicht um ihre Kinder kümmern. Dieses Schild an der Wohnungstür ist meiner Meinung nach ein ziemlich übles Eigentor. Wie bereits erwähnt beweist dreckiges Geschirr doch nicht, dass man für seine Kinder frisch kocht. Mal abgesehen davon, dass auch Dosenfraß erwärmt werden muss und im Normalfall von Teller gegessen wird, frage ich mich wo da dein Problem ist. Für dich und zwei Kinder fällt doch kein Berg Geschirr an. Je nachdem ob ihr eine Spülmaschine habt oder nicht dauert es zwischen 10-30 Minuten die Küche wieder sauber zu bekommen. Einen Teil kann man auch schon während das Essen gart wegspülen und -räumen. In der halben Stunde wirst du ja wohl nicht so viel von der Entwicklung deiner Kinder verpassen. Du kannst sie doch mit einbeziehen.
Deinen Kindern wird es auch nicht schaden, wenn sie sich zwischendurch mal einige Minuten selber und auch miteinander beschäftigen. Ganz im Gegenteil. Ich finde es schlimm, wenn man sich wie eine Glucke verhält und die Kinder nicht lernen mal etwas alleine zu machen. Und natürlich sollten Kinder nicht nur ruhig in der Ecke sitzen sondern auch spielen und toben dürfen. Das heißt aber nicht, dass die ganze Bude voll mit liegen gebliebenen Sachen sein muss. Dass sich da bis zum Mittag ein Chaos ausbreiten kann, kann ich nicht nachvollziehen. Woher sollen Kinder Ordnung lernen, wenn man es ihnen nicht von klein auf beibringt? Ist es wirklich so schlimm, wenn sie schon früh lernen ihre Spielsachen nach dem Spielen oder bevor sie sich bettfertig machen auch wieder aufzuräumen? Nicht übertrieben ordentlich aufreihen und sortieren sondern einfach nur in eine Kiste oder ähnliches werfen und diese dann in die Ecke schieben.
Ich kenne nur eine Mutter, die den Zustand der Wohnung immer wieder auf ihre Tochter geschoben hat. Da sah es aber auch aus wie in einem Dreckloch. Die Couch war voll mit Flecken und Krümeln und jedes Mal wenn ich dort gewesen bin, lagen an der Balkontüre gewechselte Windeln. Ich bin da nur wenige Male gewesen und konnte nicht mal etwas zu trinken annehmen. Alle anderen haben kein Problem damit ihre Wohnung und sogar Häuser sauber zu halten. Ob mit einem oder zwei Kindern. Bei zwei Kindern ist es ja oft so, dass das erste Kind vormittags im Kindergarten oder sogar in der Schule ist.
Meine Schwester, momentan mit dem 3. Kind schwanger, schafft es auch und meine Neffen werden sicherlich nicht vernachlässigt. Die werden richtig gefördert und gefordert was Hobbies/Interessen angeht und der Große eben auch schulisch. Die 4 Etagen sind sauber und ordentlich, der Garten auch stets gepflegt, der Große geht 2-3 Mal in der Woche zum Training und das alles obwohl sie auch noch den Papierkram aus der Selbstständigkeit ihres Mannes erledigt, auch etwas für sich macht und dazu einen Sohn mit Diabetes hat. Die Jungs sind wahre Wirbelwinde und dürfen sich natürlich austoben. Es ist laut und geht wild zu und die einzige Regel ist, dass sie ihr Spielzeug auch wieder wegräumen. Im Wohnzimmer gibt es eine Ecke mit diesen Gummipuzzlematten. Das ist deren Bereich und da dürfen Spielsachen auch mal liegen bleiben. Wenn die vom Garten reinrennen und dann etwas Schmutz mit hinein nehmen ist das auch in Ordnung und macht nicht wirklich viel Arbeit. Wenn der Rest denn stimmt ist das beim nächsten Saugvorgang schnell mit weggemacht.
Ich erwarte nicht, dass es bei jedem wie geleckt ist. Ich bezweifel ehrlich gesagt, dass ich alles so wie meine Schwester schaffen würde aber ein kleiner Haushalt sollte neben Kindern kein Problem sein. Die Unordnung auf die Kinder zu schieben finde ich jedoch nicht richtig. Dann soll man eben dazu stehen, dass man keine Lust hat oder überfordert ist. Wenn man richtig organisiert ist, kriegt man Kinder, Hobbies, Haushalt und alles andere auch so unter den Hut, dass man nicht jeden Morgen vor einem großen Chaos in der Wohnung steht. Dafür muss man nicht hinter jedem Fussel her sein. Nur weil Kinder spielen, machen die den Boden doch nicht dreckig.
Also ein „Drecksloch“ ist meine Wohnung nun wirklich auch nicht, aber eben halt auch nicht immer tip top. Natürlich habe ich auch eine Spülmaschine, die immer schön aus- und wieder eingeräumt wird. Trotzdem passt je nach dem was es zu Essen gab nicht immer alles da rein, also bleibt eben halt mal eine Pfanne auf dem Herd stehen, weil ich es besonders bei Pfannen extrem hasse sie von Hand zu spülen. Oder wenn der Kleine mit seinem Bobbycar ankommt und das dann hier stehen lässt und zudem auch noch z.B. ein Schweißband hier liegen lässt und die Große kommt dazu an und lässt ihre Barbie hier rumliegen, dann sieht das auch schon wieder aus wie, keine Ahnung wie. Oder wenn der Kleine seine Käsestange hat fallen lassen und die Große tritt ausversehen drauf und es ist grade dann, wenn einen kurzen Augenblick später Besuch in der Tür steht. Oder ich fege gerade alles so zusammen, was an Krümeln & Co auf dem Boden liegt, dann höre ich ein Geheule aus dem Kinderzimmer, gehe natürlich hin und vergesse dann je nachdem was da gerade los war schlichtweg, dass da noch Zusammengefegtes in der Ecke liegt. Und? Soll ich meine Kinder sich die Köpfe einschlagen lassen, während ich „beschäftigt“ bin? Ich putze die Toilette mit Sagrotan Reiniger und nutze generell auch anderwertig gerne Sagrotan, also brauch mir niemand zu unterstellen, man würde sich bei mir was weg holen können, weil es so dermaßen dreckig wäre. Mir passiert es auch oft, dass ich den Wäschetrockner ausräume und dann steht der Wäschekorb hier erst einmal auf einem Stuhl, bevor ich die Wäsche richtig fertig mache damit sie wieder in die Schränke kann.
Dass sie das tut habe ich alleine daher schon immer mitbekommen, wenn mein Mann wieder mal sauer war. Wir haben eine Zeit lang in einem Haus gelebt und da hatte ich eben halt noch keine Spülmaschine. Da habe ich gespült, und manchmal das abgespülte Geschirr erst mal zum Abtropfen so stehen lassen. Da hat sie sich ein paar mal beschwert, warum das Geschirr da rum steht und nicht weg geräumt wird. Oder als ich noch die Fortbildung hatte, während ich mit dem Kleinen schwanger war, hatte sie eines Tages gespült gehabt, weil es sie gestört hat, dass ich erst Abends abgespült habe. Wohl bemerkt, es war ein Haus, aber zwei getrennte Wohnungen mit 2 Küchen. Oder als ich den ersten Tag nach der Entbindung wieder zu Hause war, kam sie an, warum da Socken unter dem Tisch liegen. Es handelte sich dabei um ein Paar Socken, welches mein Mann 5 Minuten vorher ausgezogen hatte.
Außerdem ist es richtig, Kinder müssen auch lernen sich selbst zu beschäftigen, aber besonders meine Große braucht wegen ihrer Entwicklungsverzögerung und Konzentrationsstörung etwas mehr „Aufmerksamkeit“ und „Förderung“ als ein „normales“ Kind und da kann ich ja nicht den Kleinen außen vor lassen oder weniger Zeit mit ihm alleine verbringen, nur weil die Große halt ihr Handicap hat. Ein bisschen fair zwischen den beiden soll es ja nun doch auch zugehen und da will ich dann nach der Runde MiniLük mit der Großen nicht sagen „warte mal kurz kleiner, Mama will eben noch das und das eben abwischen“. Da komme ich mir auch selten dämlich bei vor. Genauso weiß meine Große auch, dass sie spätestens Abends ihre Spielsachen in die Kisten räumen muss, aber am ersten Abend guckt man noch drüber weg und am zweiten Abend sieht es aus, als wäre in ihrem Zimmer etwas explodiert. „Ein unordentliche Fußboden heißt, dass meine Kinder Spaß haben dürfen“ so und Punkt. An Tag 3 wird dann zusammen das Zimmer aufgeräumt und in der Zeit hat der Kleine wieder Zeit genug seine Kekse im Esszimmer auf dem Boden zu zerbröseln, oder hat die Zeitung in die Finger bekommen und diese dann total auseinander gefleddert. Es ist nun einmal LEBEN und nicht sitzen in einem Ausstellungsraum und ich kann nicht an 3 Orten gleichzeitig sein, wenn 2 Kinder an verschiedenen Orten für Durcheinander sorgen.
Ich führe auch keinen ordentlichen Haushalt, weil ich eh von Natur aus nicht so ganz ordentlich bin und durch die Kinder hat sich das noch gesteigert. Bei mir haben die Besucher aber noch nie etwas gesagt. Die meisten Kommentare waren positiv.
Als ich noch verheiratet war, hatten wir im Dachgeschoss ein großes Zimmer, nur für die Kinder zum Spielen, dort herrschte immer das totale Chaos, alles war verstreut, Legos, Playmobil, Puzzleteile, Stifte, manchmal auch alte Brote und Socken. Mittendrin ein Trampolin und Matratzen. Die Besucher, vor allen Dingen die Besucherkinder fanden das aber immer toll. Einer sagte einmal, dass wäre die erste kindgerechte Wohnung, die er gesehen hat. Na ja, vielleicht war es ironisch gemeint, aber ich glaube nicht. Ich weiß nicht, ob die Leute hinten herum über uns geredet haben, aber auch das glaube ich nicht. Die Küche war auch nie so besonders aufgeräumt und von den Böden hätte man nicht essen können. Mich hat es manchmal selber gestört, aber ich habe mich dann auch immer fürs Spielen mit den Kindern statt Aufräumen entschieden.
Die Wohnung ist privatester Bereich, da hat überhaupt keiner seine Meinung dazu zu äußern. Ich hatte mal eine Bekannte, die im Kinderzimmer eine Vitrine hatte, in der die Spielsachen des Kindes aufbewahrt wurden. Das fand ich ganz furchtbar. Das Kind kam zum Spielen immer zu uns. Es war ein bisschen peinlich, weil sie meine Kinder auch einlud, aber die nie wollten, was ich auch verstehe.
Mich würde interessieren, was das denn für Leute sind, die denn so über dich und deinen Haushalt lästern und wieso du nichts dagegen unternimmst. Wenn jetzt zu mir regelmäßig irgendwelche Leute kommen würden, die dann meinen, es sehe bei mir unordentlich aus oder so, dann würde ich diese Leute bei mir zu Hause ehrlich gesagt nur sehr ungern bis gar nicht willkommen heißen, wenn ich ehrlich bin, wieso sollte ich das tun, wenn sie sich scheinbar bei mir nicht wohl fühlen? Ich selbst muss sagen, dass es mir persönlich schon unglaublich wichtig ist, dass es bei mir ordentlich ausschaut. Zum einen möchte ich das, weil ich mich selbst nicht wohl fühle, wenn es bei mir zu Hause nicht sauber und ordentlich ist und zum anderen möchte ich auch nicht, dass andere von mir denken, ich wäre unordentlich und sich dann bei mir zu Hause unwohl fühlen.
Ich versuche das zu vermeiden so gut es geht und wenn ich bei mir zu Hause nicht aufgeräumt habe, dann lasse ich in der Regel auch keinen Besuch herein. In der Regel meldet sich der Besuch bei mir immer an, weswegen ich auch dafür Sorge trage, dass es sauber und ordentlich ist, aber wenn das mal nicht der Fall ist, dann versuche ich den Besuch auf die Terrasse zu verfrachten, wenn das Wetter gut ist oder ich gehe dann mit der Person in die Stadt in ein Cafe oder so. Meistens ist das Wohnzimmer bei uns aber top aufgeräumt, weswegen ich die Leute dann ins Wohnzimmer einladen kann und sie dann aber nicht in die Räume lasse, die unordentlich sind, ganz einfach. Obwohl wir zu viert zu Hause sind und wenn ich bei meinem Freund wohne immerhin zu zwei, schaffen wir den Haushalt aber niemals alleine, sowohl mein Freund, als auch wir zu Hause haben eine Putzfrau, die den Großteil des Haushalts übernimmt, was auch wenig verwunderlich ist, meine Eltern sind berufstätig und mein Freund hat Universität, wer hat denn da noch großartig Zeit, zu Hause aufzuräumen, es gibt mehr als nur den Haushalt.
Wie auch immer, ich würde gegebenenfalls versuchen es so zu regeln, dass man du Zeit hast, dich auf Besuch vorzubereiten oder nicht? Es ist doch nun nicht zu viel verlangt, einfach dem Besuch zu sagen, dass er sich vorher ankündigen soll und in diesem Fall kann man dann auch einfach vorher wenigstens etwas aufräumen, Man räumt das Geschirr in die Spülmaschine und Dinge die per Hand gewaschen werden sollten, kann man doch für die Zeit auch noch schnell in die Maschine räumen, damit sie eben nicht gesehen werden. Abgesehen davon verstehe ich aber auch nicht, wieso es bei dir am Nachmittag wieder so katastrophal aussehen sollte, wenn du doch am Morgen aufgeräumt hast? Ich meine, wenn es dreckig ist dann kann man doch morgens Staub wischen, die Flächen wischen, dann Staubsaugen und die Böden wischen und dann müsste es doch sauber sein und wie bekommen die Kinder das denn dann so schnell wieder dreckig? Eigentlich müsste es doch machbar sein, die Sauberkeit zu erhalten, wenn die Kinder spielen tun sie das doch sicherlich in ihrem Zimmer und schaffen das, ohne viel dreckig zu machen oder etwa nicht? Ich würde mich hier vielleicht mehr Gedanken darüber machen, wieso es in deiner Wohnung wieder so schnell dreckig wird, nachdem du aufgeräumt hast.
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