Wer hat Erfahrung mit der Dr. Pape-Diät?

vom 08.02.2012, 15:50 Uhr

Gestern habe ich im Fernsehen einen kurzen Bericht über die angeblich gut funktionierende Diät nach Dr. Pape gesehen. Der Bericht war leider sehr kurz und vieles wurde nur kurz erwähnt aber ich will mir deshalb nicht gleich das passende Buch dazu kaufen.

Hat irgendjemand von Euch diese Diät schon ausprobiert oder weiß etwas darüber? Vielleicht kann mir auch jemand mitteilen, wie dabei einzelne Mahlzeiten zusammengesetzt sind und ob man wirklich dabei essen darf, bis man richtig satt ist.

» Ekaterini » Beiträge: 23 » Talkpoints: 15,32 »



Die vorgestellte Diät die du meinst habe ich gestern ebenfalls staunend im Fernsehen beobachtet. Mir ist bei vier Brötchen am Morgen mit Nutella/ Marmelade die Kinnlade runterfallen, da ich selbst morgens viel zu wenig esse (und auch weiß, dass das nicht gut ist). Darauf habe ich mich mal auf die Informationssuche im world wide weg gemacht.

Die Diät von Detlef Pape nennt sich auch "Insulin-Diät", ist allerdings unter "Schlank im Schlaf" schon lange ein fester Begriff in der Diätwelt. Das wesentlich Prinzip von Dr. Pape ist, dass zum Frühstuck Kohlenhydrate gegessen werden und zwar so viel, dass sie mindestens bis zum Mittagessen ausreichen. Mittags darf dann gemischt werden und nach 17 Uhr dürfen nur noch Eiweiße gegessen werden. Wichtig ist, dass zwischen den Mahlzeiten immer 5 Stunden liegen. Zwischenmahlzeiten darf es nicht geben, man isst nur drei mal am Tag. Auch hat Pape gesagt, dass der Mensch pro Kilogramm Körpergewicht 1g Fett benötigt (nicht mehr und nicht weniger).

Ich habe beruflich mit Medizin zutun und bei einer der letzten Lernveranstaltungen hat uns ein Doktor erklärt, dass Insulin den Fettabbau verhindert. So erklärt auch Dr. Detlef Pape seine Diät. Insulin wird durch weniger Anregung durch die Nahrung (KH) weniger ausgeschüttet und der Körper verbraucht das Fett.

Schwierig finde ich nur, dass es manchmal schwer ist Kohlenhydrate und Eiweiß so sehr von einander zu trennen. Dafür hat Dr. Pape z.B. ein Gluten-Brot entwickelt aus Gluten-Mehl (Eiweiß) Gut an der Diät ist, dass es keinen Verzicht gibt und alles gegessen werden darf.

» JeanSmith » Beiträge: 422 » Talkpoints: 4,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe insoweit Erfahrung mit dieser "Diät" als dass ich mich schon seit Jahren so ernähre, ohne jetzt "Diät" zu halten. Ich habe diese Ernährungsweise schon recht früh von meinen Eltern übernommen. Das heißt, dass ich abends eigentlich keine Kohlenhydrate mehr esse. Morgens esse ich meistens Brötchen mit Butter und Marmelade, aber auch mit Käse. Jedoch ist laut dieser Diät Käse am Morgen nicht gut? Die 3 bis 4 Brötchen am Morgen finde ich auch erstaunlich viel. Aber ich denke, dass sich diese Menge an übergewichtige Leute orientiert.

Ich denke nicht, dass man sich bei diesem biologischen Vorgang, dass Insulin die Fettverbrennung verhindert, an viele Regeln und genaue Essplänen halten muss. Mann muss einfach morgens kohlenhydratreich essen und abends darauf verzichten. Ein Prinzip, welches man sich leicht merken kann. Man muss nicht "Diät" halten i.S. von weniger oder nichts mehr essen, was letztlich nur den Stoffwechsel runterbringt. Jedoch kann ich nicht immer abends ganz auf Kohlenhydrate verzichten. Dann esse ich schon mal ein belegtes Brötchen :wink:.

Insgesamt ist dieses Prinzip meiner Meinung nach nicht nur für eine Gewichtsreduktion von Bedeutung. Es ist einfach und wird schnell zur Routine, was die Ernährungsweise betrifft. Kohlenhydrate empfinde ich sowieso als eher "ungesund" für den Körper. Ich weiß die genaue wissenschaftliche Diskussion hierzu nicht, dennoch merke ich selber, dass bspw. ein angenehmeres Sättigungsgefühl eintritt, wenn ich Eiweiß und Fett esse. Keine Heißhungerattacken, lange Sättigungsphasen. So etwas wie Sodbrennen entsteht auch nicht. Ich zumindest hatte bisher nur 1 bis 2 mal Probleme damit.

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» esprit*87 » Beiträge: 456 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich persönlich ernähre mich nicht so, kenne aber eine ehemalige Kollegin von mir, die genau diese "Diät" begonnen hat um etwas abzunehmen. Sie hat es damals geschafft, ohne zu hungern, so rund 5 Kilo abzunehmen und dieses Gewicht auch zu halten. Dabei hat sie sich an die Regeln dieser Diät gehalten, was auch geklappt hat, obwohl sie voll berufstätig war. Man muss sich natürlich anfangs etwas disziplinieren, gerade weil es am Abend manchmal schwer ist, für jemanden der mehr gewohnt ist, plötzlich auf Kohlenhydrate zu verzichten. Allerdings ist es ihr ganz gut gelungen und nach einer gewissen Gewöhnungsphase hat sie damit auch abgenommen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe schon einen großen Erfolg mit dieser Diät erzielt. Und was das beste daran ist, dass der grausame Jojo-Effekt ausbleibt. Vor einem Jahr hörte ich zum ersten Mal davon. Ich war immer etwas molliger und habe schon sehr viele Diäten ausprobiert. Doch immer wieder purzelten die Kilos nach einer Diät wieder doppelt hinauf. Anfangs war ich etwas skeptisch. Doch ich beschloss, es mit dieser Diät zu versuchen.

Das schwerste war für mich, am Abend auf meine Brötchen, auf mein Müsli und auf meine Chips zu verzichten. Doch nach einigen Tagen des durchhaltens, war auch das gar nicht mehr so schlimm. In der früh konnte ich alles essen was ich wollte. Einzig die Wurst nicht. Zu Mittag war auch mal ein Hamburger drinnen. Es hört sich unglaublich an, doch die Kilos die meine Wage anzeigte wurden weniger. Inzwischen habe ich 25 kg abgenommen und fühle mich einfach wohl. :)

» TabbyTheresa » Beiträge: 70 » Talkpoints: 3,97 »


Warum soll das unglaublich sein? Das Geheimnis liegt aber weniger am Insulinfeintuning, sondern daran, wieviel Kalorien ihr zu euch nehmt oder vielmehr nicht zu euch nehmt. Und natürlich, wie viel ihr euch bewegt.

Das aber hält dann keiner bei diesen Diäten nach. Es ist natürlich nicht ganz richtig zu sagen, es gäbe keine Verbote bei diesen Diäten. Natürlich gibt es die. Mehr als genug sogar. Und die sind letztendlich in nichts weiter als der zugeführten Kalorienmenge begründet. Denn was passiert wohl, wenn ich täglich statt 3 oder 4 nun 8 Brötchen mit Butter und Nutella am Morgen zu mir nehmen würde? Was passiert, wenn ich Mittags wirklich gnadenlos zuschlage?

Lustig finde ich auch Aussagen wie: "Sie hat es geschafft ohne zu hungern." Aber zwei Sätze später: "Man muss sich natürlich disziplinieren ... verzichten." Der Verzicht und die Disziplinierung sind nichts anders als Hunger.

Und nicht zu vergessen: Dr. Pape verlässt sich nicht auf seine "Diät". Er verordnet den Leuten immer auch Sport. Und Sport verbrennt Kalorien. Würde die mal einer zählen, wüsste er, warum man mit dieser Diät auch abnehmen kann und dann vielleicht auch mit mehr Kalorienzufuhr als vorher.

Letztlich verkauft hier einer alten Wein in neuen Schläuchen. Bevor ich da keine kontrollierte Studie zu Gesicht bekomme, sehe ich auch keine Vorteile und keine Notwendigkeit für so ein in meinen Augen streng reglementiertes Vorgehen.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Richtlinie2 hat geschrieben:Lustig finde ich auch Aussagen wie: "Sie hat es geschafft ohne zu hungern." Aber zwei Sätze später: "Man muss sich natürlich disziplinieren ... verzichten." Der Verzicht und die Disziplinierung sind nichts anders als Hunger.

Was soll dran falsch sein? Du kannst Frust- und Lustessen nicht mit Hunger gleichsetzen und das was es an Disziplin erfordert beschränkt sich darauf, dass man Abends auf die Kohlehydrate verzichtet und seine Mahlzeiten auf mehrere Tageszeiten verteilt. Das heißt im Endeffekt keine Chips oder Schokolade zum Fernsehen schauen am Abend oder auch nicht mehr nachts den Kühlschrank plündern. Das hat jedoch absolut nichts mit Hunger zu tun, sondern einfach seine Gelüste im Zaum zu halten.

Ich selbst habe meine Ernährung auf Dr. Pape umgestellt und in der Anfangszeit habe ich auch einige "Entzugserscheinungen" gehabt da ich es gewohnt war abends warm zu essen und mittags auf das warme Essen zu verzichten. Natürlich wollte ich dann abends auch etwas richtiges haben, am liebsten Nudeln welche nach dieser Ernährungsumstellung abends ein No-Go sind. Aber bereits nach wenigen Wochen hat sich das ganze so eingependelt, dass ich es nicht mehr vermisst habe da ich meine geliebten Nudeln nun am Mittag gegessen habe. Gegen die Heißhungerattacken hat man sich eine Scheibe Wurst aus dem Kühlschrank geholt statt einer Tafel Schokolade und schon hatte man weniger Kalorien auf dem Konto was sich dann auch auf das Gewicht niedergeschlagen hat.

Natürlich ist die Trennkost kein neues Thema mehr und bereits seit Jahren immer wieder in den Zeitschriften ein Thema. Jeder verkauft das ganze ein wenig anders und gibt dem einen neuen Namen. Jedoch funktioniert diese Ernährungsumstellung auch ohne Sport mit dem Abnehmen jedoch erfolgt das ganze dann deutlich langsamer, als wenn man das ganze mit Sport unterstützt. Insgesamt sorgt diese Ernährungsumstellung in dem Sinne, dass man die schweren Mahlzeiten so einnimmt das der Körper diese auch im Tagesverlauf verbrauchen kann anstatt sich die kompletten Tageskalorien abends rein zu futtern und dann direkt ins Bett zu gehen, wo der Körper zwar etwas verwertet aber eben nicht alles.

Eine kontrollierte Studie wie du sie forderst, gibt es nahezu zu keiner Diät denn wer soll diese auch machen? Diäten fangen in der ersten Linie im Kopf an wenn eine Testperson also nicht dazu bereit ist sich Konsequent daran zu halten und auch an dessen Erfolg zu glauben, dann bekommst du auch nie eine rein wissenschaftliche Studie zusammen. Denn überwachen kann man die Testpersonen auch nicht 24 Stunden am Tag über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr, wer würde das schon mitmachen? Zudem müsste man dann auch als Kontrolleur regelmäßig in der einen Gruppe einschreiten wenn die Testpersonen anfangen sich nicht strikt an die Regeln zu halten und in der anderen Kontrollgruppe den Dingen seinen lauf lassen um am Ende auch Einwandfreie Ergebnisse zu haben. Da Menschen keine Tiere sind kann man mit denen halt nicht machen was man möchte und durch das Gesetz auf Selbstbestimmung könnte man es der entsprechenden Gruppe gar nicht verbieten gegen die Regeln der Ernährungsform zu verstoßen was auch noch ein rechtliches Problem mit sich bringt. Zeige mir einmal eine Studie bei der das genau so gemacht worden ist, die meisten Studien zu diesem Thema basieren am Ende auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen als auf reinen Fakten.

Zu mir selbst ich ernähre mich inzwischen seit einigen Jahren nach dieser Ernährungsumstellung und habe seither etwa 50 Kilogramm abgenommen. Das liegt allerdings nicht alleine an dieser Ernährung, sondern ich hatte zwischen drin auch eine Krankheit die therapiert worden ist und die mich ebenfalls viel Körpergewicht gekostet hat. Ansonsten ist das eine langfristige Umstellung und nicht für den schnellen Erfolg gedacht und selbst wenn man dann sein Wunschgewicht erreicht hat, sollte man sich weiter an diese Ernährung halten denn wenn man das nicht macht, dann tritt der bekannte Jojo Effekt auch wieder auf. Die besten Informationen bekommst du daher, dass du dir die entsprechenden Bücher besorgst und einmal durchliest das Rezepte Buch braucht man meiner Meinung nach nicht unbedingt da es auch im Internet genug Plattformen gibt auf denen Rezepte nach dieser Methode vorgestellt werden oder man es sich selbst zusammen stellen kann, wenn man die Basics verstanden hat.

Zu den Mengen selbst, es hört sich zwar viel an mit den vier Brötchen am Tag aber selbst da hat man einen Spielraum und ich selbst schaffe am frühen morgen auch keine vier Brötchen mit Belag. Stattdessen habe ich mich in der Anfangszeit für ein Müsli entschieden und heute esse ich morgens auch maximal zwei Brötchen mit Belag und halte trotzdem mein Gewicht. Sport ist empfehlenswert nebenbei auch um die Haut wieder zu straffen nachdem man abgenommen hat, dass es hinterher auch kosmetisch ein wenig ansprechender aussieht. Bei sehr starkem Übergewicht kann es trotzdem hinterher dazu führen, dass die Haut hängt und man dadurch ein weiteres Problem sich geschaffen hat das man auch immer mit bedenken sollte.

Was auch gut ist, es werden immer mehr entsprechende Produkte entwickelt um auch Abends mal ein Brot oder Brötchen essen zu können. So kann man beides bereits Flächendeckend bei vielen großen Bäckereien erwerben und wie ich neulich erst erfahren habe, gibt es auch eine Gruppe von Frauen die inzwischen auch Eiweißnudeln produzieren. In wenigen Jahren wird es wohl noch weitere Produkte geben, dass man dann auch Abends wieder Reis und Nudeln essen kann. Noch sind diese entsprechenden Produkte recht teuer und die Nudeln kosten etwa 4 Euro pro 250 Gramm Päckchen, aber sobald das industriell hergestellt wird, fällt sicherlich auch dafür der Preis.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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