Rudi Assauer und Alzheimer
Wer in der vergangenen Woche die Medien verfolgt hat, wird vielleicht auch nicht darum herumgekommen sein, dass auch das Bekanntwerden von der Schalker Fußballlegende der Krankheit Alzheimer/ Demenz thematisiert wurde. Ausgebrochen sei die Krankheit vor einigen Monaten und es gab wohl in Fußballerkreisen bereits das Gerücht, ehe Assauer, begleitet von seiner Tochter und seiner Sekretärin, selbst damit an die Öffentlichkeit gegangen ist.
Dass ein Prominenter durchaus für Akzeptanz und Verständnis sorgen will, wenn es um so etwas wie eine Krankheit geht, kann ich schon verstehen. Aber das, was ich vergangene Woche mitbekommen hatte, war schon recht extrem. In nahezu jeder Fernsehsendung, die sich ein wenig mit Sport oder Boulevard beschäftigt, kam es zustande. Ehrlich gesagt bin ich schon verunsichert, dass dies auch ausschließlich diente, um bei den Leuten für Verständnis zu werben. Mir kam es schon in den Sinn, dass Assauer hier nicht direkt vorgeführt werden sollte, aber dass schon eine andere Absicht dahinter stand.
Alzheimer beziehungsweise Demenz sind heutzutage bei vielen Menschen anzutreffen. Aber wie empfindet Ihr es, dass ein prominenter Mensch so auf "Werbetour" geht oder fandet Ihr das Herangehen von Rudi Assauer und seinem Umfeld auch wirklich gut? Sorgt so etwas auch für Aufklärung? Bleibt vielleicht doch ein unangenehmer Beigeschmack hängen? Wie viel Vermarktung ist zu viel oder kann man hier schon gar nicht mehr von Vermarktung sprechen?
Natürlich sind "Prominente und Stars" Aufmerksamkeitspole, an denen man Nachfrage erschaffen und in gewisser Weise befriedigen kann. Demenz ist ein Thema, welches viele betrifft und viele betreffen wird. In Verbindung mit Prominenz gewinnt es nun mal an Aktualität, und da kann eine große Anzahl an Medien anknüpfen. Nachfrage scheint wohl da zu sein. Aber auch das flacht nach kurzer Zeit wieder ab.
Ich habe jetzt jedoch nicht den Eindruck, dass damit auf Werbetour gegangen wird. Die Medienlandschaft ist natürlich groß und wenn ein Thema Einschaltquoten hat, dann ziehen viele hinterher. Ich habe mir bis jetzt einen Beitrag dazu angeguckt. Ob jetzt andere Sender das Thema ebenfalls aufgreifen, stört mich recht wenig. Wenn ich bisher keine Zeit gehabt hätte mir das Thema anzuschauen, dann hätte ich doch so noch Möglichkeit dazu.
Ehrlich gesagt bin ich mir aber über die einzelne Qualität der Beiträge nicht bewusst. Wenn sich eine Vielzahl als qualitativ niedrig erweisen sollte, dann liegt starke Vermarktung vor. Ok. Aber Medien sind nun mal Medien. Jeder will doch immer was zu sagen haben .
Als ich die Nachricht mitbekommen hatte, dass Rudi Assauer Alzheimer hat und dies wohl schon eine zeitlang versteckt hatte, fand ich es erst recht gut, dass er damit an die Öffentlichkeit geht; es kann ja nicht schaden den Menschen diese oder auch andere Krankheiten näher zu bringen und dafür zu sorgen, dass diese sich damit etwas auseinander setzen. Allerdings kam direkt im Anschluss an diese Nachricht die Werbung für sein neues Buch und ich dachte sofort; na super, das riecht doch jetzt wieder nach Werbemaßnahme.
Natürlich mag es gut sein, dass es auch zur Aufklärung der Krankheit dient, aber in erster Linie dachte ich nur, dass es doch irgendwie klar war, dass er nicht nur bekannt gibt, an Alzheimer zu leiden, sondern doch noch etwas hinterher kommen muss.
Ich habe es natürlich auch mit bekommen, dass ein so großer Aufstand in dem Medien gemacht wurde, dass Herr Assauer an Alzheimer erkrankt ist. Gut, im ersten Moment, habe ich auch gedacht, dass es schon schlimm sein mag. Aber dann habe ich auch gedacht, dass nun gut damit ist, und man sich eben damit abfindet.
Aber dass es dann wirklich in jeder Sendung so thematisiert wurde, hat mich schon fast genervt. Ich saß einfach nur vorm Fernsehen, und meinte, dass ich bestimmt auch nicht ins Fernsehen komme, nur weil ich Alzheimer habe. Ich meine, wie viele Menschen erkranken denn daran? Um sie kümmert sich doch auch niemand. Und außerdem ist es auch keine lebensbedrohliche Krankheit.
Ich denke schon, dass er sich damit auch irgendwo vermarkten möchte. Gerade wenn sein Buch heraus kommt. Dass er dann so eine Aufmerksamkeit erregt, kann doch nur von Vorteil sein. Und zumal steht er noch nicht einmal wirklich dazu, so wie ich das sehe. Bisher hat er sich noch nicht persönlich dazu geäußert. Ob nun Rudi Assauer an Alzheimer erkrankt ist, oder ein Nicht-Prominenter, ist mir eigentlich beides gleich wichtig, bzw. unwichtig.
Ich habe es ebenfalls mitbekommen und finde es auch etwas zu viel, wie jetzt auf allen Kanälen davon berichtet wird. Gerade die Sache, dass demnächst sein Buch erscheinen soll, in dem es ja auch vordergründig um die Alzheimer-Erkrankung gehen soll, fand ich sehr merkwürdig. Es riecht doch sehr danach, dass das Buch jetzt vermarktet werden soll und weil Herr Assauer in der Letzten Zeit nicht mehr in den Medien vertreten war, wird jetzt sein Bekanntheitsgrad wieder gesteigert.
Im Prinzip finde ich es ja gut, dass er mit seiner Krankheit, die ja noch immer ein Tabuthema ist, an die Öffentlichkeit geht, um eine höhere Akzeptanz für Erkrankte zu erreichen, aber so finde ich es einfach zu viel.
Natürlich macht er nicht direkt Werbung für sich als Person, sondern für seine Autobiographie, die seine Alzheimererkrankung auch ausführlich thematisieren soll. Das stößt einigen verständlicherweise ein wenig bitter auf - ich kann das durchaus nachvollziehen - aber im Endeffekt gibt es daran nichts Anstößiges. Es ist sein gutes Recht, als Prominenter Werbung zu machen, wofür er will - in diesem Fall ist es eben sein eigenes Buch, das nun zu einem sehr passenden Zeitpunkt erscheint, weil er eben durch seine Erkrankung wieder verstärkt von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Man mag sich nun lange darüber streiten, ob es in Ordnung ist, aus einer solchen Krankheit auch noch Kapital zu schlagen, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Ich finde aber, dass es durchaus in Ordnung ist. Ich kann zwar nicht erahnen, wofür er das Geld dann verwenden wird, aber das ist auch seine Sache. Immerhin wird durch seine Werbemaßnahmen für das Buch, die im Grunde vollständig auf seiner Erkrankung basieren, wieder ein Thema in den Mittelpunkt gebracht, das schon seit langer Zeit nicht mehr genau betrachtet wurde und - so eine Ironie des Schicksals - von den Leuten vergessen und verdrängt wurde.
Ich glaube denen, die sich für die Alzheimerforschung einsetzen oder verstärkt mit diesem Thema zu tun haben, ist es egal, wodurch sie letztendlich die Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen auch gebührt. Sie dürften froh sein, dass die Menschen in Deutschland jetzt wieder darüber sprechen und die Augen nicht mehr so gut davor verschließen können, nun, da es bei der breiten Öffentlichkeit angekommen ist und man im Fernsehen oder Radio gar nicht mehr daran vorbei kommt, es mitzubekommen.
Ich habe natürlich auch durch die Medien von der Alzheimererkrankung Rudi Assauers erfahren, allerdings fand ich es persönlich nicht so viel. Das hängt aber vermutlich damit zusammen, dass ich sehr wenig fernsehe. Ich habe nur im Internet darüber gelesen und dann auch kurz etwas in den Nachrichten darüber gehört, aber das war es dann auch schon. Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es im TV doch ziemlich breitgetreten wurde, denn das ist ja eine ganze normale Vorgehensweise heutzutage und es würde eher überraschen, wenn nicht jeder darüber berichten würde. In erster Linie finde ich es gut, dass Rudi Assauer mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht und versucht, die Leute darüber aufzuklären, denn es kennen sich ja auch nicht alle mit dieser Erkrankung aus.
Die Oma meines Mannes ist auch schon seit Jahren an Alzheimer erkrankt und daher weiß ich auch, wie schlimm diese Krankheit ist. Dass er das irgendwann nicht mehr für sich selbst behalten wollte, kann man auch irgendwie verstehen. In erster Linie nutzt er das nun natürlich, um seine Biografie zu vermarkten, von der ich auch schon gehört habe. Ob das nun gut oder schlecht ist, aus einer derart schwere Erkrankung noch Kapital zu schlagen, kann ich auch nicht so wirklich beurteilen. Da muss er schon selbst wissen, was er macht und er wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Immerhin hat es dazu geführt, dass das Thema Alzheimer bzw. Demenz allgemein wieder mehr von den Menschen besprochen wird, und allein das ist meiner Meinung nach schon eine gute Sache. So wird das Thema in den Fokus gerückt und man nimmt es wieder viel deutlicher wahr. Gerade für Erkrankte und deren Angehörige ist das schon mal ein großer Schritt, denn die meisten schweigen eher und verkriechen sich in ihren vier Wänden, da sie sich unverstanden fühlen.
Natürlich habe ich auch mitgekriegt, dass Rudi Assauer Alzheimer hat. Das konnte ich erst so recht gar nicht glauben. Aber Robert Enke hatte ja auch Depressionen, deswegen sind Alzheimer bei Prominenten nicht auszuschließen.
Aber ich finde es gut, dass er es wenigstens zugibt. Es gibt wahrscheinlich noch ganz viele andere Promis, die eine Krankheit haben, aber dies einfach nur nicht zugeben wollen. Da hat Assauer einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Vielleicht hat er es aber auch nur gemacht, weil ihm das Geld mittlerweile fast ausgegangen ist. Ich meine, damit kann man wirklich viel Geld machen, wenn man an die ganzen Interviews usw. denkt. Das wird sogar gar nicht mal so wenig sein. Möglicherweise ist er auch nur wegen finanziellen Sorgen damit rausgerückt.
Als Prominenter kann man sich eben nicht ewig verstecken, wenn man so eine Krankheit hat. Es fällt immer irgendwie auf, und dann kommt es in den Medien teilweise zu den wildesten Spekulationen. Da ist es doch besser, man legt einfach die Karten auf den Tisch und sagt, was los ist. Dass sämtliche TV-Sender und Zeitungen in ihrer Sensationsgier darauf anspringen und lang und breit darüber berichten, ist nicht weiter verwunderlich.
Dass er ein Buch veröffentlicht hat, finde ich auch nicht verwerflich. Ich werde mir das sicher nicht kaufen, aber der Mann hat viele Fans unter den Fußballanhängern, die das mit Sicherheit interessiert. Ob es so sehr ums Vermarkten geht, weiß ich nicht. Man sollte eigentlich davon ausgehen können, dass jemand wie er in seinem Leben genug Geld verdient hat und nicht so pleite sein kann, dass er jetzt unbedingt ein Buch schreiben muss. Dass er sich unbedingt in die Öffentlichkeit drängen will, glaube ich auch nicht. Er hat sich ja nicht im Fernsehen interviewen lassen und zeigt sich, wie man ja gehört hat, auch sonst nicht mehr gerne öffentlich, was man verstehen kann, da er ja hin und wieder schon leicht verwirrt gewirkt haben soll.
Wie auch immer, es schadet sicher nicht, dass so mal etwas mehr Aufmerksamkeit auf die Krankheit Alzheimer gelenkt wird. Denn man hat schon manchmal den Eindruck, dass die Akzeptanz in der Gesellschaft eher gering ist.
Ich sehe das in dem Falle ehrlich gesagt mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite sorgt der Rummel um Assauer (und mittlerweile bin ich leider davon überzeugt, dass es wirklich ein Rummel ist), natürlich dafür, dass viele sich mehr über die Erkrankung informieren. Alzheimer ist wirklich etwas, was jeden treffen kann und viele Angehörige wollen es oftmals gar nicht wahr haben, dass nun die Mama oder Oma oder Papa oder der Opa Alzheimer, beziehungsweise Demenz haben können. Und viele wissen es einfach auch nicht, weil sie die Anzeichen gar nicht richtig deuten können.
Aber je früher man eben was dagegen unternimmt, desto eher kann man dafür sorgen, dass die Krankheit verlangsamt stattfindet. Demenz ist ja nun immer tödlich, aber man kann eben wirklich durch die entsprechenden Medikamente dafür sorgen, dass es nicht so schnell geht und das der Patient länger klarer ist. Und das lohnt sich meiner Meinung nach schon, gerade deswegen, weil es auch junge Menschen treffen kann (und mit jung meine ich in diesem Falle so um die Ende 50, Anfang 60). Das ist ja noch kein Alter, wo man sagen kann, dass derjenige sein Leben gelebt hat. Mit 80 ist das dann meiner Meinung nach schon wieder was anderes.
Zum anderen bin ich der Meinung, dass man mit diesem Schicksal auch schon wieder sinnlos Geld machen will. Jetzt noch einmal ordentlich Geld abgreifen, weil Assauer in ein paar Jahren eben dazu nicht mehr in der Lage sein wird. Normalerweise finde ich es ja auch gut, wenn die Kinder sich dann kümmern, aber in dem Fall habe ich schon wieder das Gefühl, als bereichert sich seine Tochter an ihm. Mal sehen, ob sie sich auch noch um ihn kümmern will, wenn er ein höheres Stadium erreicht. Da darf dann wohl seine Frau ran. Und sowas finde ich unmöglich.
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