Mit den Reifen an den Bordstein gefahren - schlimm?
Ich bin früher, als ich noch wenig Fahrerfahrung hatte, ab und an mal in engeren Kontakt mit Bordsteinkanten gekommen. Sei es, dass ich beim Einparken zu weit nach vorne oder zu sehr in Richtung einer Seite kam und so den Bordstein frontal oder seitlich streifte oder sei es, dass ich bei engen Straßen den Abstand nicht richtig eingeschätzt habe und dadurch mit den Rädern kurz den Bordstein gestreift habe. Einmal bin ich sogar mit normaler Fahrgeschwindigkeit über einen seitlich gelegenen abgesenkten Bordstein gefahren, den ich nicht gesehen hatte.
Nun gut, ich konnte irgendwann, nach etwas Praxis, viel besser die räumlichen Abstände einschätzen und dann ist es nicht mehr passiert. Ohnehin ist dabei nie etwas kaputt gegangen, die Reifen haben es immer überlebt und taten treu ihren Dienst.
Heute bin ich allerdings beim Einbiegen in den Parkplatz („Parkescheinschalter“) etwas gerutscht, hab die Kurve nicht richtig gekriegt und kam dann durch eine Bordsteinkante zum Stehen – also voll getroffen, aber nicht drübergefahren, nur dagegengestoßen, allerdings mit etwas "Schmackes". Eine erste Besichtigung des Reifens ergab keine sichtbaren Schäden. Kann ich davon ausgehen, dass ein neuer Reifen sowas wegsteckt oder muss ich mir Sorgen machen, dass der Gummi geschädigt sein könnte? Zu sehen war jedenfalls nichts.
Na das wirst du merken. Du könntest mal an die Tankstelle fahren und deinen Reifendruck überprüfen. Von hier aus kann dir doch keiner sagen, ob der Reifen beschädigt ist, oder wie stellst du dir das vor? Sicherlich kann es sein, dass der Reifen beschädigt ist, aber genau das Gegenteil kann auch der Fall sein. Ich nehme hin und wieder auch noch einen Bordstein mit und bisher ist alles gut gegangen. Ich brauchte letztes Jahr aber sowieso und unabhängig davon neue Reifen, und vielleicht war das auch besser so.
Mir ist das auch nach Jahren schon mal passiert. Ich habe auch einen hohen Bordstein übersehen und mit dem Vorderreifen der Beifahrerseite seitlich darüber gefahren. Es hat ganz schön Geräusche gemacht und ich habe mich fürchterlich erschrocken. Am Reifen war jedoch nichts zu sehen und auch mein Partner konnte da abends nicht entdecken.
Ich würde dir auch raten, dass du einfach mal den Reifendruck an der Tankstelle kontrollierst. Da siehst du dann ja schon, ob viel Luft fehlt. Du solltest das dann mal die nächsten Tage oder Wochen genauer beobachten. Ich denke, dass du dir ansonsten keine Sorgen zu machen brauchst, wenn der Luftdruck in Ordnung ist.
Äußerlich wirst du an dem Reifen nichts sehen. Aber ein gewisses Risiko bleibt immer, dass die Stahleinlage in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Wenn ich richtig verstanden habe bist du entweder frontal oder seitlich vor einen Bordstein geprallt. Ich hätte da auch Angst, dass die Radlager (Achslager) einen Schlag wegbekommen haben, denn da würde die Kraft als nächstes wirken. Wenn du nun beim Fahren, vor allem beim schnelleren Fahren, ein Rütteln im Lenkrad merkst, dann ist da unten irgendwas passiert. Dann musst du in die Werkstatt.
Wenn du äußerlich nichts siehst und da auch nichts wackelt, rüttelt oder Geräusche macht, dann würde man in Italien nur den Kopf schütteln und weiterfahren. In Deutschland neigt man in solchen Fällen dazu, den ADAC zu rufen, der einen in die Werkstatt schleppt, wo man aufwändige Untersuchungen tätigt, einen Gutachter heranzieht, die Stadt verklagt, weil am Parkplatz nicht gestreut wurde und am Ende gäbe es fette Rechnungen. Du verstehst?
Als erstes muss ich eine Aussage näher beleuchten. Was genau verstehst Du darunter:
Zitronengras hat geschrieben:... allerdings mit etwas "Schmackes".
Wie schnell warst Du ungefähr? Wenn Du recht langsam warst und mit der Lauffläche des Reifens an den Bordstein gekommen bist, dann ist bestimmt nichts passiert. Man spürt den Widerstand des Bordsteins zwar sehr stark, aber der Reifen federt dann alles ab. Außerdem ist die Lauffläche eines Reifens relativ dick. Zum Vergleich kannst Du bei den nächsten Baustellen mal aufpassen, ob dort Fräskanten sind. Da fährt man ja meistens mit ungefähr 10 km/h hoch und runter. Und selbst dann spürt man den Stoß ganz deutlich.
Gefährlich kann es nur in zwei Situationen werden. Zum einen kann es ein Reifen übel nehmen, wenn man beim Parken mit der halben Lauffläche in der Luft hängt. Die Lauffläche ist zwar relativ dick, aber durch diese permanente Belastung können trotzdem Schäden auftreten. Wenn man mit der Seitenfläche irgendwo entlang rutscht kann es ebenfalls zu Schäden kommen. Die Seitenfläche eines Autoreifens ist nämlich sehr dünn. Auf diesem Bild kann man das sehr gut erkennen.
Na das wirst du merken. Du könntest mal an die Tankstelle fahren und deinen Reifendruck überprüfen.
Die Idee ist gut, das würde ich mal probieren. Da ich den aktuellen Reifendruck ja nicht kenne, würde ich also mal nachschauen, wie hoch dieser ist, etwas nachpumpen und dann morgen prüfen, ob es weniger geworden ist. Und wenn der Druck gleich blieb, kann ich davon ausgehen, dass der Reifen in Ordnung ist?
In Deutschland neigt man in solchen Fällen dazu, den ADAC zu rufen, der einen in die Werkstatt schleppt, wo man aufwändige Untersuchungen tätigt, einen Gutachter heranzieht, die Stadt verklagt, weil am Parkplatz nicht gestreut wurde und am Ende gäbe es fette Rechnungen. Du verstehst?
Ja, ich verstehe
Wie schnell warst Du ungefähr?
Ich fuhr etwa 10 – 15 km/h. Nachdem ich nun in Ruhe nochmal nachgesehen habe, weiß ich, woher der starte Stoß kam, das hat die Felge abbekommen, die ist nun etwas weiß an einer Stelle (also ein paar Kratzer am äußeren Rand der Felge), der Reifen selbst zeigt keine Schmarrspuren.
Wahrscheinlich wird es erst mit der Zeit bemerkbar werden, ob der Reifen in irgendeiner Art und Weise einen Schaden davon getragen hat. Achte während des Fahrens doch einfach auf ungewohnte Geräusche und vor allem auf das Fahrverhalten. Sobald der Wagen schwammiger unterwegs ist, wird wohl eine genauere Untersuchung des Reifens fällig, wobei ich persönlich schon Erfahrungen gemacht habe, dass der eine oder andere Reifen durchaus etwas aushalten kann.
Eine Überprüfung des Reifendrucks ist unerlässlich, das Einstellen der Spur könnte auch sinnvoll sein, aber ich denke, das merkt man halt wirklich dann, wenn man eben eine Weile gefahren ist. Und meistens war das auch noch nicht so wirklich notwendig gewesen.
Ob nun von heute auf morgen sich der Reifendruck verändert, weiß ich nicht, aber ich denke, einmal in der Woche solltest Du den Reifendruck in den nächsten Wochen durchaus beobachten. Aber an sich sollte nichts weiter passiert sein, wenn Du nur ein paar Kratzer entdeckt hast und der Reifen sonst keine Macken aufweist.
Ich bin schon zweimal gegen einen Bordstein gefahren und beide Male hat es der Reifen nicht überlebt. Das liegt vielleicht auch daran, wie Steil der Bordstein ist, denn der Reifen wird beim Kontakt doch ziemlich stark zusammengepresst.
Bei dem einen Mal konnte ich zum Glück noch nach Hause fahren und ich verlor nur recht langsam Luft, aber beim zweiten Mal musste ich den ADAC rufen und mich abschleppen lassen, da das Reserverad zwar vorhanden war, aber mit Schrauben befestigt waren, die sehr stark festgerostet waren. Selbst der Mann vom ADAC hatte das Reserverad nicht los bekommen.
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