Rauhputz in der Wohnung anstatt zu tapezieren?

vom 06.02.2012, 10:12 Uhr

Eine Bekannte, die gerade in ein Eigenheim umgezogen ist, will keine Tapeten, sondern Rauhputz an den Wänden haben. Sie meint, dass es pflegeleichter ist und man das nicht so oft streichen muss und wenn, kann man es auch öfters streichen als Tapete. Es wäre viel pflegeleichter. Ich persönlich halte nicht viel von Rauhputz in der Wohnung, weil sich dort auch Staub festsetzt, den man so ohne weiteres auch nicht weg bekommt. Man sieht es nicht unbedingt, aber der Staub setzt sich in der rauhen Wand schon fest.

Welche Vor- und welche Nachteile seht ihr in Rauhputz in den Wohnräumen und welche Vor- und Nachteile sehr ihr in Tapete in den Wohnräumen? Was habt ihr in eurer Wohnung und was würdet ihr raten? Welche Erfahrung habt ihr mit Rauhputz in den Wohnräumen gemacht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Der große Vorteil ist natürlich, dass man nicht tapezieren muss. Ich persönlich finde tapezieren so ziemlich die schlimmste Arbeit, wenn es ums Renovieren geht. Streichen hingegen geht schnell und ist nicht sonderlich anstrengend. Ich habe zwar auch in einigen Räumen Tapete, aber die habe ich mir anbringen lassen. Allein das Abkratzen der alten Tapete hat mir völlig gereicht.

In Wohnzimmer und Küche habe ich nur Putz an den Wänden. Allerdings keinen rauhen, sondern ganz glatten. Ich finde das einfach schöner. Außerdem tut man sich nicht weh, wenn man mal an der Wand lang schrammt. Bei groben Putz holt man sich da schnell mal eine Schürfwunde. Den Putz gibt es ja von ganz grob bis ganz glatt, da kann man für sich selbst ja das Beste raus suchen. Ich finde es auf alle Fälle praktischer, einfach nur streichen zu müssen.

Staub setzt sich auf Tapeten ja auch ab, ich denke da gibt es keine großen Unterschiede zum Rauhputz.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wir haben im Haus sehr viel Rauputz und natürlich mussten wir diesen erst mal neu streichen, da dies über 10 Jahre nicht gemacht wurde und hier starke Raucher lebten. Der Rauputz war voller Staub und Spinnenweben und eben sehr gelb bis braun. Allerdings muss ich sagen, dass der Rauputz sehr gut zum rustikalen Stiel in unserem Haus passt. Ich versuche den Putz so sauber wie möglich zu halten. Das sich dort etwas Staub absetzt, lässt sich leider nicht verhindern. Was das säubern angeht, ist es schon schwieriger. Aber es kommt natürlich auch auf die Körnung des Rauputzes an. Im Flur und Untergeschoss, haben wir sehr großen Putz, da bleibt dann eher der Staub hängen. Dieser ist auch schwerer zu streichen. Allerdings würde ich wirklich zu viel bekommen, wenn wir den Flur alle paar Jahre tapezieren müssten. Weil er eine sehr hohe Deckenhöhe hat, müssten wir dafür sicherlich eine Firma kommen lassen.

Eigentlich haben wir nur in drei Zimmer Tapete und das finde ich auch durchaus gut so. Es passt einfach zur Optik des Hauses. Dennoch sollte man sich eben darüber im Klaren sein, dass sich Rauputz nicht so leicht sauber machen lässt. Das ist bei einer Tapete schon einfacher. Wir hatten den Rauputz schon an den Wänden, als wir das Haus übernahmen, da es uns gefiel, haben wir es dann auch so belassen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe bei mir im Haus alle Tapeten entfernt und teilweise habe ich nun auch Rauhputz und ich konnte noch nicht feststellen, dass sich irgendwelcher Staub festgesetzt hat. Ich habe überall im Haus weiße Wände und in manchen Räumen sind diese auch glatt verputzt und lackiert. Ich habe also den direkten Vergleich zwischen einer ganz glatten Wand und einer Wand mit Struktur und die Wände mit Rauhputz sehen genauso weiß aus. Von daher denke ich, dass die Geschichte mit dem Staub von irgendwelchen Putzfanatikern kommt, die jeden Tag putzen weil es staubig sein könnte, und nicht, weil es tatsächlich staubig ist.

Meine Entscheidung gegen Tapete hatte ganz einfach den Grund, dass ich etwas anderes haben wollte. Ich hatte jahrelang immer bunt gestrichene Rauhfasertapeten und als sich dann auch beim Normalbürger die knalligen Farben breit gemacht haben, hatte ich darauf keine Lust mehr und wollte eben das andere Extrem haben, also komplett weiße Wände. Und um dann trotzdem etwas Abwechslung zu haben, habe ich in einigen Räumen nun eben Rauhputz. Über Vorteile und Nachteile habe ich mir keine großen Gedanken gemacht, ich wollte einfach weg vom Einheitslook der bunten Rauhfasertapeten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Letztlich ist dies ja eine Geschmacksfrage und kann daher nicht mit allgemeingültigen Ratschlägen beantwortet werden. Ich z.B. würde niemals mehr eine Wohnung haben wollen, in der Tapeten verklebt wurden. Da ist mir praktisch jede andere Alternative lieber. Und das hat noch nicht mal was damit zu tun, dass das Tapezieren Arbeit machen würde. Aber aus meiner Sicht spricht eben auch nichts gegen eine schlichte weiße Wand, wobei man sich diese auch gerne farbig streichen kann.

Das nun Rauputz tatsächlich Staub fängt, war mir neu bzw. habe ich bislang noch gar nicht so wahrgenommen. Vorstellbar ist es aber in jedem Fall. Wobei ich mir hier schon vorstellen kann, dass es auch "einfache" Möglichkeiten gibt, die Wand dann auch vom Staub wieder zu befreien (sofern man das nicht nur im Jahrzehnterhythmus macht). Rauputz kann jedenfalls auch im Innenraum recht nett sein - persönlich finde ich aber die schlicht verputzte weiße Wand am angenehmsten. Wenn es denn dann sein muss, kann man sich diese dann mit Bildern dekorieren.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich hatte mal in einer Wohnung Rauhputz, die in einem Altbau gelegen war. Da waren die Wände so windschief und teilweise auch von Vormietern verspachtelt, dass der Vermieter während meiner Wohnzeit Rauhputz anbringen ließ. Ich fand den eigentlich ganz pflegeleicht, denn mit einem Staubwedel hat man den Staub da auch entfernen können. Auch auf Rauhfaser setzen sich im Übrigen Staub und Spinnweben und Katzenhaare fest, was mit bei meinem letzten Umzug beim Streichen der Wohnung wieder unangenehm auffiel.

Putz hat für mich als Allergiker einen entscheidenden Vorteil: Wenn man die richtige Mischung wählt, enthält er keine organischen Stoffe. Das heißt, dass es nicht so leicht zu Schimmelbildung kommt. Das ist ein Vorteil, den man schätzen lernt, wenn man schon mal in einer schlecht sanierten Altbauwohnung gewohnt hat, wo sich an den Kältebrücken in den Holzbröckchen der Rauhfasertapete kleine Schimmelnester gebildet haben. Das wieder zu reparieren ist eine ekelhafte Arbeit. Von daher gebe ich Putz klar den Vorzug, würde aber höchstens mittelrauhe Strukturen wählen, damit man sich nicht daran weh tun kann.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wir haben einen groben Rauhputz im Flur an den Wänden, weil wir keine Lust mehr hatten ständig zu tapezieren, denn dank einer Angewohnheit von mir und meinem Vater war die Tapete an manchen Stellen immer durch geschliffen (wir sind mit den Händen die Wand entlang geratscht).

Probleme mit Staub haben wir keine, weil sich nun wirklich nicht viel Staub daran festsetzt. An einer Lochwand setzt sich ja auch so gut wie kein Staub ab, wenn man die Löcher klein genug wählt und bei einem Putz ist das ganz genau so.

Dennoch würde ich eher eine Tapete empfehlen. Es dauert einfach ewig, bis man einen Rauhputz so gestrichen hat, dass er ordentlich aussieht. Der Grund ist ganz einfach: Man muss jedes Löchlein einzeln mit dem Pinsel ausmalen und das ist eine nervtötende, andauernde Angelegenheit. Und wenn man von dunkel nach hell streichen will, also die Grundfarbe früher dunkler gewesen ist als die nun gewünschte Farbe,, dann muss man diese Prozedur auch noch mehrmals durch machen. Wenn man gegen eine Ecke kracht, zum Beispiel weil man einen Tisch aus oder in die Wohnung bringt und das Tischbein die Ecke streift, dann springt gerne der Putz ab und man muss neu anputzen. Blöd nur, wenn es den Putz nicht mehr gibt, denn man sieht schon einen Unterschied zwischen den verschiedenen Putzsorten.

Ich finde eine Tapete deswegen sehr viel pflegeleichter, vor allem wenn sie gestrichen ist. Man kann eine Tapete auch sehr häufig streichen, bevor man sie entfernen und neu tapezieren muss. Und eine Rauhfasertapete, die mir persönlich ja nicht so gut gefällt, muss man die Tapete in der Regel auch nie entfernen. Wenn man die Körnung nicht mehr so gut sehen kann, dann streicht man einfach eine Schicht Farbe gemischt mit Vogelsand auf und es wieder Struktur zu sehen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



olisykes91 hat geschrieben:Dennoch würde ich eher eine Tapete empfehlen. Es dauert einfach ewig, bis man einen Rauhputz so gestrichen hat, dass er ordentlich aussieht. Der Grund ist ganz einfach: Man muss jedes Löchlein einzeln mit dem Pinsel ausmalen und das ist eine nervtötende, andauernde Angelegenheit:

Mit was hast du denn gestrichen? Normale Wandfarbe wie sie aus dem Eimer kommt? Das funktioniert natürlich nicht wirklich, das ist klar. Du musst die Farbe verdünnen, dann fließt sie auch in die Löcher und du musst überhaupt nichts extra ausmalen. Wenn du nicht gerade die billigste Farbe kaufst sondern auf gute Deckkraft achtest musst du trotz Verdünnung auch nicht zwangsläufig zwei mal streichen. Ich habe weiß gestrichen und es sah nach einem Anstrich gut aus.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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