Finanzierung vom Kauf eines baufälligen Denkmalhauses

vom 06.02.2012, 01:25 Uhr

Dank der Medien haben wir ja gelernt, dass man Kredite normalerweise nur in der Höhe des Hauses bekommt. Nehmen wir also an, Herr X möchte sich ein Haus kaufen, das in einem Denkmalschutzgebiet steht und einen sehr großen Renovierungsbedarf hat. Das Haus an sich hat momentan eigentlich nur noch den Grundstückswert, denn die Immobilie ist so herunter gekommen, dass man da nicht darin wohnen kann. Rein theoretisch bekommt man dann von der Bank also nur den Betrag, den das Haus gerade als Verkehrswert aufbringen kann. Das ist aber lange nicht bedarfsdeckend.

Im Normalfall bringt ein Kaufinteressent ja auch einen gewissen Eigenanteil für den Kredit mit, den man dann aber beisteuert. Damit sind dann auch die Rücklagen aufgespart. Wie aber finanziert man nun als Eigentümer dringend notwendige Renovierungen und Modernisierungen? Schließlich ist man ja bei einem denkmalgeschützten Haus sowohl gewillt, dieses zu erhalten als auch dazu verpflichtet. Weitere Kredite aufzunehmen geht bei den meisten Leuten nicht, wenn sie kein weiteres Immobilieneigentum haben, das sie schon ganz abbezahlt haben. Ein erheblicher Teil des Familieneinkommens wird schon für die Tilgung für den Kaufkredit aufgebraucht.

Nun gibt es ja noch die Möglichkeit, sich so einen Kauf und die Renovierung fördern zu lassen. Aber so einen Schritt sollte man gut beraten angehen. Wo kann man sich als Herr X in so einem Fall hinwenden? Die Hausbank als Beratung alleine reicht vermutlich nicht. Welche Stellen sollte man aufsuchen um möglichst viele Fördermöglichkeiten zu finden? Welche Fachleute sollte man anfragen um bösen Überraschungen vorzubeugen und keinen Fehlkauf zu tätigen? Wie kann man sicher gehen, dass solche Zusagen dann tatsächliche Geldquellen erschließen können?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Man kann durchaus zusätzlich zum eigentlichen Darlehen für den Kauf noch ein Modernisierungsdarlehen aufnehmen. Dafür muss man die Kosten, die entstehen werden natürlich abschätzen können. Dies kann man mit Kostenvoranschlägen doch ganz gut machen. Die meisten Förderprogramme dürften über die KfW laufen. Diese Darlehen werden aber durch die jeweilige Hausbank vermittelt und nciht direkt über die KfW abgeschlossen. Die Hausbank sollte also die Fördermöglichkeiten eigentlich kennen.

Als ich mit meiner Mutter unsere Haus gekauft habe, brauchten wir auch noch ein zusätzliches Darlehen für fällige Umbauarbeiten. Wir haben uns damals aber gegen ein Förderdarlehen entschieden und haben nun ein ganz "normales" Bankdarlehen. Dieses ist etwas anderes von den Konditionen, als das Darlehen für den Hauskauf. Bei uns handelte es sich nur um zusätzliche 30.000,00€, aber die zu bekommen war kein Problem. Wir hatten auch nur eine Aufstellung mit den notwendigen Arbeiten und eine eigene Kostenschätzung. Bei einem Objekt wie du es beschreibst, muss natürlich mehr Vorarbeit geleistet werden, da die Arbeiten sicher umfangreicher und teurer werden.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das mit der Kfw und einem normalem Bankdarlehen war mir am Rande bekannt. Allerdings sieht man eben manchmal, dass an renovierten Denkmälern, die teilweise eben auch nur normale Häuser sind, dass die Renovierung durch die EU gesponsert wurde. Ich frage mich eben, wie man die Förderungswürdigkeit heraus finden kann, bevor man so ein Haus kauft, denn ein paar tausend Euro hin oder her können einen ganz schönen Unterschied machen. Gibt es da irgend eine Infostelle wo man sich pauschal beraten lassen kann, welche Fördermaßnahmen man beantragen kann? Außerdem habe ich am Rande auch mal gehört, dass man die Renovierung eines Denkmals als Wohnraum irgendwie steuerlich absetzen kann. Weiß da jemand näheres dazu?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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