Legalisierung von Marihuana?

vom 05.02.2012, 13:40 Uhr

Dass einige deutsche Parteien planen, Marihuana zu legalisieren, sollte jedem bekannt sein. Das wäre zum Einen zum Beispiel die Piratenpartei, aber auch etwas stärkere Vertreter wie die Linke waren sich nun einig, dass nicht nur die weiche Droge Marihuana, sondern gleich alle "harten" Drogen legalisiert gehören. Mir geht es jetzt lediglich um Cannabis. Teilweise verstehe ich nicht, warum es nicht längst legalisiert ist, da andere Substanzen wie Alkohol und Nikotin zumindest wesentlich tödlicher sind, während es Tausende von Alkoholtoten jährlich gibt, gibt es bis jetzt keinen Einzigen Marihuana-Toten. Ich bin auch davon überzeugt, dass der Gelegenheitskonsument nicht süchtig nach Marihuana wird, da das Abhängigkeitspotential beispielsweise von Alkohol wesentlich höher liegt. Desweiteren würde man einen sehr groß ausgebildeten Schwarzmarkt stark eindämmen oder sogar vernichten können. Der hätte, je nachdem wie sich die Gesetze ändern, dann keine Chance mehr. Marihuana würde dann wahrscheinlich schon etwas billiger sein.

Nun darf man aber natürlich auch nicht vergessen, dass Marihuana nach wie vor eine Droge ist, die bei längerem Konsum durchaus körperliche und psychische Schäden mit sich bringen kann. Andererseits ist die Droge kein bisschen mit einer harten Droge à la Heroin oder Kokain vergleichbar. Wer sie mit Verantwortung genießt, hat auch nichts zu befürchten. Und ab einem bestimmten Alter sollte man diese Verantwortung doch durchaus tragen können, oder? Alkohol erhalten die Menschen in den USA erst mit 21 Jahren. So könnte man das auch mit der Abgabe/dem Verkauf von Marihuana in Deutschland regeln. Die Parteien, die sich für die Legalisierung einsetzen, haben bereits durchaus geeignete Vorlagen, wie so eine Legalisierung aussehen könnte. So müsste man dann zum Beispiel einen "Hanfführerschein" beantragen. Diesen erhält der Konsument, nachdem er ausführlich über die Droge informiert wurde. Darüber hinaus würde es jedem Mensch, der diesen Führerschein mit sich führt, insgesamt 30 Gramm Marihuana zu besitzen. Auch wäre es möglich, den Marihuana-Konsum lediglich auf bestimmte Einrichtungen zu begrenzen, die extra dazu lizensiert und darauf ausgelegt sind - so ist es in Holland ja schon lange der Fall.

Ich persönlich bin der Meinung, dass eine Legalisierung zwar angebracht wäre, der Konsum aber nur in bestimmten Cafes möglich sein sollte, wie es in Holland der Fall ist. Auf diese Weise würde der Schwarzmarkt wohl bereits deutlich gehemmt werden. Im Moment sieht es jedoch sowieso eher danach aus, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis sich Politiker darüber einig sein werden. Doch was meint ihr dazu? Sollte Marihuana komplett legalisiert werden oder doch nur unter bestimmten Vorraussetzungen bzw. Bedingungen? Oder sollte es, so wie es jetzt ist, weiterhin rechtswidrig sein, in Deutschland Marihuana zu konsumieren?

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» Inceptor » Beiträge: 317 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich bin der Meinung, dass bevor man weitere Drogen legalisiert man lieber die bereits legalen verbieten sollte. Klar hast du recht, dass Alkohol ein wesentlich gefährlicherer Stoff ist als Marihuana aber das macht es doch nicht besser. Soweit ich weiß existiert auch in Holland, wo der Erwerb einer gewissen Menge Straffrei ist ein Straßenmarkt, welcher nach wie vor illegal das Rauschmittel verkauft. Außerdem ist das Projekt Coffeeshop, wie es in Holland abläuft auch gescheitert und in vielen Städten wurde den Shops die Lizenz entzogen.

Du sagst, dass der Besitz einer Freimenge von 30 Gramm Straffrei bleiben sollte. Warum denn gerade diese Menge und warum muss es überhaupt jemand Besitzen, wenn der Konsum sowieso nur in den von dir Vorgeschlagenen Kaffees erlaubt sein soll. Eine Altersgrenze von 21 Jahren ähnlich wie bei Alkohol in den USA klingt ja auch sehr interessant aber das funktioniert ja nicht einmal beim Rauchen in Deutschland. Hier kann ein Jugendlicher unter 18 Jahren weder am Automaten noch im Geschäft Zigaretten kaufen und trotzdem laufen schon 12 Jährige Raucher durch die Gegend.

Auch ist die Aussage nach der Abhängigkeit von Canabis meiner Meinung nach falsch. Wie viele Jugendliche und Junge Erwachsene bekommen ihr leben nicht mehr auf die Reihe, sind Antriebslos und machen den ganzen Tag nichts anderes als sich Gedanken zu machen, wo sie das nächste Gras herbekommen. Das ist zumindest doch schon einmal eine Form der Abhängigkeit oder sehe ich das falsch?

Das die Piratenpartei eine Freigabe von Canabis zumindest unterstützen würde ist doch klar. Die Mitglieder der Piratenpartei sind auf Konfrontation mit allem aus, was der Staat so tut. Die Piratenpartei wäre auch für eine Anhebung der Harz4 Sätze auf 5000 Euro im Monat. Fordern kann man immer sehr einfach aber wahre Argumente gibt es, so finde ich zumindest, keine. Ein Punkt der für eine Legalisierung von allem sprechen würde, wären natürlich die Steuereinnahmen, die der Staat dann mehr hätte. Allerdings fände ich es schon eigenartig, dass der Staat dann quasi das unterstützen würde, wofür er Leute die es getan haben vorher noch recht hart bestraft hat. Der Staat würde sich ja indirekt zum Dealer machen.

Ich persönlich bin gegen eine Legalisierung jeglicher Art von Drogen und befürworte stattdessen ein Verbot von Zigaretten und Alkohol.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Marihuana kann negative psychische Folgen mit sich bringen und deswegen bin ich eigentlich gegen eine Legalisierung. Ich habe schon einige Leute getroffen, die auf meine Aussage nicht gut reagiert haben und ich möchte nicht jeden Konsument über einen Kamm scheren. Wenn ein Mensch eine Angst- und Panikstörung hat, kann Cannabis diesen Effekt verstärken und das ist alles andere als angenehm. Ich halte diese Droge für psychisch labile Menschen eigentlich schon für gefährlich.

Bei Menschen, die keine psychische Erkrankung haben und gut mit dem Rausch klarkommen, dürfte eigentlich kein Problem mit einem gelegentlichen Konsum entstehen. Trotzdem stehe ich der ganzen Sache etwas skeptisch gegenüber, da man sich in einem Coffee-Shop eine Tüte drehen könnte und diese dann mit nach draußen nehmen könnte.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ja, durch Marihuana-Konsum können auf längere Sicht gesehen durchaus psychische und physische Schäden entstehen. Die können aber genau so beim Konsum von Alkohol und Zigaretten, die ja legal sind, entstehen. Deshalb bin ich der Meinung, entweder alles drei, also Alkohol, Zigaretten und Marihuana legalisieren oder alles verbieten. In vielen Fällen haben Alkohol und Zigaretten ja sogar viel schlimmere Auswirkungen als Marihuana.

Man nehme nur das Beispiel eines spannenden, wichtigen Fußballspiels. Es gibt zwei Fan-Blöcke, dem einen gibt man zur Verbesserung der Stimmung Bier, dem anderen einige Joints. Wer wird wohl aggressiver, lauter sein und evtl. mehr Gewalt verursachen? Richtig, die Biertrinker. Die Marihuana-Konsumenten werden alles viel gelassener sehen und kaum Radau machen. So gesehen ist Marihuana demnach nicht schlimmer als Alkohol, im schlimmsten Falle vielleicht vergleichbar.

Außerdem ist Marihuana und die Folgen des Konsums genau so kein bisschen vergleichbar mit Drogen wie Heroin, Kokain und Amphetaminen allgemein! Es macht nicht so abhängig und kann durchaus positive Effekte haben, wie eben mehr Gelassenheit, kurzzeitig Zufriedenheit und einfach mal zur Entspannung vom Alltags-Stress. In Ländern, in denen es legal ist, schaut es ja auch was die negativen Folgen für das Land oder ähnliches anbelangt nicht schlechter aus als bei uns. Deshalb finde ich es sinnlos, Marihuana zu verbieten.

» lina-sunshine » Beiträge: 161 » Talkpoints: 11,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich persönlich möchte mich scharf gegen die Legalisierung von Marihuana aussprechen, da dieses viele negative Folgen mit sich ziehen kann. Abgesehen von den gesundheitlichen und psychischen Folgen, sind auch die gesellschaftlichen Folgen nicht zu vernachlässigen. Die Legalisierung von Marihuana könnte die Tore öffnen, um schleichend nach und nach zur Legalisierung weiterer Drogen zu drängen und die Abgrenzung würde immer schwieriger werden.

Den Vergleich meines Vorschreibers mit den rivalisierenden Fan-Blöcken im Fußball und dem unterschiedlichen Gewaltpotential von Alkohol und Marihuana finde ich völlig deplatziert. Mal außer Acht gelassen, dass Marihuana auch eine Senkung der Hemmschwelle zur Gewalt durch Nichtrealisieren von gefährlichen Situationen und der Banalisierung derselben mit sich bringt (und ich damit das Ergebnis des Vergleiches auch anzweifeln möchte), ist das beim Fußball sowieso eine sehr spezielle und nicht alltägliche Situation. Gewalt beim Fußball in den Fanlagern ist meistens geplant, und organisiert (vor allem, wenn man an die scharfen Sicherheitskontrollen denkt) und daher selten spontan alkoholbedingt, diese ist daher eher zu vernachlässigen.

» Aeliaron » Beiträge: 260 » Talkpoints: 11,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde gegen die Legalisierung von der Droge Marihuana sein, weil dann würde jeder ja Marihuana nehmen und wo hin soll das denn führen? Wenn die Droge Legalisiert wird, dann würde jeder die gefährlich Droge nehmen, genau so wie Alkohol oder Zigaretten. Dann wird es nicht nur Alkohol tote geben, sondern auch Marihuana tote. Also würde uns die Regierung mit dem einführen der Droge umbringen. Das soll sich die Regierung nochmal überlegen, was sie tun und sich sollen sich auch mal überlegen, ob das so schlau wäre. Die Droge würde dann legal missbraucht werden. Die Kombimation mit Alkohol und Marihuana ist bestimmt auch nicht so gut und das würde dann wahrscheinlich auch welche machen.

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» figure » Beiträge: 236 » Talkpoints: 7,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin ganz klar gegen eine Legalisierung. So, wie du hier schreibst, hast du es sicherlich auch schon öfter konsumiert und dir scheint es gut zu tun, jedoch gibt es auch Menschen, bei denen es psychische oder physische negative Folgen hat und da kann man es nicht legalisieren.

Man weiß auch nie wie ein Körper reagiert und so bekommen manche Panikattacken und werfen sich aus dem Fenster, wenn sie Drogen nehmen. Das sind dann keine Opfer der Droge? Du kannst mir nicht erzählen, dass es mit dieser Droge noch keine Toten gab. Es gibt sie immer bei jeder Droge. Ein weiteres Problem ist, dass vielen irgendwann dieser Kick nicht mehr reicht und sie eine härtere Droge brauchen.

Sicherlich ist es nicht gut, dass man bei uns rauchen und auch Alkohol trinken darf. Da besteht aber auch nicht die Gefahr der Panikattacken und man weiß ja auch, dass es süchtig machen kann. Das sollte meiner Meinung nach kein Argument für die Legalisierung von anderen Drogen sein.

In der Medizin werden diese Drogen ja auch heute schon verwendet, und wenn man einen Bedarf daran hat, bekommt man sie auch. So ist es ja nicht. Nur sieht man eben keinen Bedarf, wenn man sich nur bespaßen will und das ist auch richtig so. Drogen haben auch auf lange Zeit Einfluss auf den Körper und zerstören ihn innerlich. Ich würde dir davon abraten solche Sachen regelmäßig zu dir zu nehmen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Einige hier haben keinerlei Kenntnisse über diese Droge und werfen nur mit den standardisierten Vorurteilen um sich, welche in den meisten Fällen schon wiederlegt wurden. Diese Vorurteile wurden durch unsere wunderbare Medienlandschaft verbreitet, als auch unsere Regierung, welche krampfartig daran fest hält, obwohl diese bereits seit Jahren wiederlegt sind. Hierbei nutzen sie als Argumentationsbasis meistens nur 1-2 Studien, welche nur die negativen Folgen der Legalisierung anzeigen. Meint ihr nicht das dies eine recht einseitige Betrachtungsweise ist? Sie sprechen nicht über die zweite Seite, da die positiven Folgen der Legalisierung überwiegen würden wodurch die Legalisierung eine logische Folge wäre.

Parteien wie die Grünen haben die Legalisierung schon seit der Gründung im Programm. Nun ziehen auch andere Parteien nach, wie die Linke und die Piratenpartei, wobei letztere kaum ernst zu nehmen ist. Jedoch zeigen Parteien wie die Piratenpartei, dass eine Legalisierung längst überfällig ist, denn diese Parteien werden mehrheitlich durch junge Wähler gewählt. Dies kann man als Indikator deuten, was schlussendlich zeigt das die neue Generation sich für die Cannabis Legalisierung ausspricht.

Auch die Linke vertritt nun diese Position, dabei ist ihnen zuletzt eine Spitzenkraft zugelaufen, ein ehemaliger Polizist, Frank Tempel. Er hat jahrelang die Politik der Regierung auf der Straße durchgesetzt, daher besitzt er mehr Wissen über das wirken oder nicht wirken der heutigen repressiven Cannabis-Politik, als die Gesetzgeber. Er sagt klar und deutlich das dies der falsche Weg ist, da mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.

Er hat selber erlebt wie er jungen Menschen eine Straftat anhängen musste, obwohl diese nur eine geringe Menge von einigen Gramm bei sich hatten. Dies gab natürlich einen Eintrag in das Führungszeugnis, wodurch dieser junge Mensch in seinem weiterem Leben ziemlich gehemmt ist, denn versucht doch mal mit so einem Eintrag einen Job zu bekommen?

Wenn wir uns dann noch vor die Augen führen das 35% der 18-25 jährigen bereits Cannabis ausprobiert haben und diese alle nach dem Strafrecht kriminelle sind und nun einen Eintrag im Führungszeugnis haben sollten. Ja dann, sieht es nicht so rosig aus mit der zukünftigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland, da einen Straftäter niemand einstellt.

Frank Tempel weiß auch wie die Strafanzeigen die er für diese geringe Menge schreibt weiter verlaufen: Sie werden in den meisten Fällen fallen gelassen, wodurch ein enormer Arbeitsaufwand für die Justiz entsteht, der schlussendlich für die Katz ist und hohe Kosten verursacht. Stattdessen könnte man wichtigere Gerichtsfälle vorantreiben. Bei 100.000 Strafverfahren entsteht eine riesige Summe, welche stattdessen in das Bildungssystem fließen könnte.

Wenn man dann noch die Situation mit dem Führerscheinbesitz in Verbindung bringt, zeigt sich die Schweinerei im vollem Maße. Dabei betone das ich, dass Führen eines Fahrzeugs unter Drogen, egal welche Drogen im Spiel sind, für grob fahrlässig halte und das verboten sein muss. Jedoch gelten beim Cannabis ganz unfaire Gesetze. Es ist Tatsache, dass bis heute kein genaues Verfahren entwickelt wurde, mit welchem man den Cannabisblutwert eines Konsumenten bestimmten kann,bei welchem er nicht mehr berauscht ist, daher ist es auch dementsprechend schwer eine Grenze für das Führen eines Fahrzeuges zu ermitteln. Jedoch hat die Regierung eine solche Grenze ermittelt, diese ist winzig! Die Grenze liegt bei einem Nano-Gramm, dass wurde bereits durch renommierte Wissenschaftler wiederlegt, diese würden die Grenze auf 5-8 hochstufen, jedoch erfolgt seitens der Regierung keine Reaktion.

Auch wenn man völlig nüchtern Auto fährt und der letzte Konsum 7 Tage zurück liegt, wird einem die Polizei sagen: Sie fahren gerade unter Drogeneinfluss Auto. Schwachsinn, nicht wahr? Das ist so als ob ich euch sage, wenn ihr vor 7 Tagen Alkohol konsumiert habt, du fährst gerade besoffen Auto. Wo steckt denn da bitte die Logik? Es ist doch wohl bekannt das man nach dem Cannabiskonsum, noch mehrere Tage lang Abbauprodukte im Blut hat, wobei man völlig nüchtern ist.

Bei mir in der Stadt werden willkürlich junge Fahrer Sonntag Mittag aus dem Verkehr gezogen, bei denen ohne jeglichen Verdacht sofort ein Drogentest durchgeführt wird. Dieser schlägt an, obwohl der letzte Konsum einige Tage zurück liegt. Danach folgt ein Bluttest, welcher ebenfalls positiv ist. Darauf folgt der Entzug des Führerscheins und eine saftige Geldstrafe. Ein Schüler ohne Einkommen kann dies gar nicht bewältigen, aber auch ein Azubi, welcher täglich mit dem Auto zur seiner Arbeitsstelle pendelt ist somit schon fast Arbeitslos. Wenn man dann den Führerschein wieder erlangen möchte, muss man zum Idiotentest, was immense Kosten verursacht und alles andere als Einfach ist. Zwischendurch muss man in regelmäßigen Abständen zu Drogentests gehen. Da soll mir doch ein Politiker sagen, dass Cannabis doch schon entkriminalisiert ist.

Wenn ich dann darüber nachdenke wie viele Unfälle wegen Trunkenheit am Steuer geschehen und wie viele wegen Cannabis am Steuer geschehen, dann fehlt mir das Rechtsempfinden.

Oft wird von den Politikern der Vergleich zu Holland gezogen, wo doch alles außer Kontrolle ist, natürlich ohne jegliche Fakten. Dies kann man ebenfalls wiederlegen. Denn der Konsum im Holland ist im Gegensatz zur Vergangenheit, durch die Entkriminalisierung gesunken. In jeder Altersgruppe ist der Konsum zurück gegangen und liegt unter deutschen Verhältnissen. Ich kann euch gerade leider keine Zahlen nennen, da ich die gerade nicht im Kopf habe. Jedoch ist diese Studie auf europäischer Basis, durch eine europäische Behörde erstellt wurden. Da soll mir doch einer sagen das die präventive Drogenpolitik in Deutschland klappt, denn das Gegenteil ist der Fall.

Nun kommen wir dazu wie man denn eine Entkriminalisierung regeln könnte. Ich persönlich würde vorschlagen, dass der Eigenanbau im gewissen Maße erlaubt wird. Denn so kommen auch wirklich nur Menschen in Kontakt mit der Droge, die es wirklich wollen. Denn bei einer ständigen Präsenz eines Coffeshops für die gesamte Bevölkerung, kommt jeder mit diesem in Kontakt und wird vielleicht dazu verlockt mal rein zu gehen. Das ist genau so wie mit der Werbung für Alkohol und Zigaretten und deren ständiger Präsenz in Läden und Bars. Wenn einem dies ständig unter die Nase gerieben wird denkt man sich irgendwann mal, dass man es ja mal ausprobieren könnte.

Bei der Selbstversorgung baut jeder der möchte eine Pflanze an. Den daraus resultierenden Ertrag nutzt er dann für sich. Somit ist man nicht mehr abhängig vom Schwarzmarkt, auf welchem das Produkt mit Streckmitteln wie Vogelsand, Blei, Glassplitter und sonstigem gestreckt wird. Dadurch fehlen dem Dealer die Kunden, denn diese sind nicht mehr von ihm abhängig, somit erzielt er keinen Gewinn mehr und wenn dann nur noch mit härteren Drogen.

So kommen wir auch schon zum nächsten Thema, denn wenn jemand zu einem Dealer geht, hat er die Möglichkeit an alle verbotenen Substanzen ranzukommen. Heroin, Crystal Meth, Koks, Amphetamin, einfach alles was das Junkie-Herz begehrt. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Ein 13 jähriger Junge kann hingehen und sich Drogen besorgen, den Dealer interessiert der Jugendschutz nicht sondern der Umsatz. Ihm ist es sogar recht wenn dieser Junge in Zukunft abhängig wird, denn somit ist sein Einkommen gesichert. Also wie sollen die heutigen Schutzmaßnahmen die Jugend schützen? Auf dem Schwarzmarkt gibt es keinen Jugendschutz, dass ist reiner Kapitalismus.

Dabei fällt auch oft das Argument Cannabis als Einstiegsdroge. Wer Cannabis konsumiert greift in Zukunft auch zu härteren Drogen. Aber wieso? Nur weil der Dealer, bei dem er sein Cannabis kauft, auch Koks verkauft, welches der Dealer ihm irgendwann zum Sonderpreis anbietet wodurch er auf den Geschmack kommt.

Wenn wir bereits auf dem Niveau argumentieren können wir auch sagen, dass Tabak die Einstiegsdroge für Alkohol ist und dies die Einstiegsdroge für Cannabis ist, welche dann die Einstiegsdroge für härtere Substanzen ist.

Dabei ist in keinerlei Hinsicht bewiesen, dass Cannabis süchtig macht. Man kann von Cannabis nicht physisch Abhängig werden, so wie es bei Alkohol und den meisten harten Drogen der Fall ist. Jedoch ist eine psychische Abhängigkeit festzustellen, welche ich hier nicht bagatellisieren möchte. Wobei man sich darüber klar werden muss, dass eine psychische Abhängigkeit bei jedem unserer Konsumprodukte hervorgerufen werden kann. Jemand der gerne Süßigkeiten ist kann psychisch Abhängig von denen werden und auf die Dauer ist das sehr ungesund, da es zu Fettleibigkeit führt woraus viele Krankheiten folgen.

Auch vom Computer spielen kann man psychisch Abhängig werden, was zu völligem Realitätsverlust führt und einem Abbau sozialer Kontakte. Auch Cannabis kann in großen Mengen missbraucht werden, was auf Dauer zur Schädigungen des Nervensystems führt und anderen psychischen Erkrankungen.

Man kann also auch sagen, dass Schokolade verboten gehört, da man bei übermäßigen Konsum Krank wird. Aber das ist egal bei welchem Produkt der Fall. Zu viel Salz essen ist ungesund, zu viel radioaktive Strahlung ist ungesund, zu viel Zucker ist ungesund und so weiter und so fort. Wieso wird es dann bei Cannabis zum Hauptproblem gemacht? Jeder mit einem gesunden Menschenverstand ist in der Lage einzuschätzen wie viel er darf und wie viel er nicht darf. Es gibt natürlich auch Menschen die das nicht können, denen ist aber nicht damit geholfen, dass sie strafrechtlich verfolgt werden. Stattdessen sollten man sie über die Folgen aufklären und ihnen Info-material zur Verfügung stellen.

Auch die Sache mit dem Führerschein muss dringend reformiert werden, Denn so werden unschuldige Person mit Straftaten beschuldigt, die sie gar nicht begangen haben.

Bei anderen Legalisierungs-Modellen, wären sogar Steuern möglich, durch welche der Staat Gewinne erzielen könnte, welche wiederum in das Bildungssystem, in Rettungsschirme oder in Aufklärungsarbeit fließen könnten.

Meiner Meinung nach ist es nur noch eine Frage der Zeit, da die Pro-Cannabis-Bewegung immer größer wird. Es scheitert nur noch an dem veraltetem Parlament, welches naive und konservative Weltanschauungen vertritt. Wenn dies ausgestorben ist, sehe ich keine Steine mehr im Weg für die Legalisierung, da die heutige Generation solche Maßnahmen anstrebt.

Man informiert sich übrigens bevor man sich zu einer Thematik äußert :wink:.

» OmFg! » Beiträge: 607 » Talkpoints: 1,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mich erschreckt es immer wieder, wie viele Leute den Cannabis-Konsum verherrlichen und verharmlosen. Es handelt sich hierbei um Rauschgift, so etwas sollte nirgendwo frei verkäuflich sein. Das hat nichts mit Unwissenheit meinerseits zu tun, sondern mit Erfahrungen die ich im Leben gesammelt habe. Ich habe schon Menschen mit Drogenpsychosen gesehen, eindeutig nachgewiesen eine cannabisinduzierte Psychose. So etwas sollte man wann immer es geht verhindern.

Das Parteien wie die Piraten, die u.a. auch den Haschischkonsum legalisieren würden, überwiegend von jungen Leuten gewählt werden, ist m.E. nach kein Zeichen dafür, dass die junge, moderne Gesellschaft einfach nicht mehr so verbohrt ist wie die Alten. Für mich zeugt diese erschreckende Pro-Haltung zu diesem Thema eher von nachlassender Intelligenz, mit jeder weiteren Generation. Einzig in diesem Fall ist es gut, dass Parteien wie die Linken niemals so viel Macht haben werden, dass sie diese Legalisierung durchbringen können.

Cannabis und Alkohol wird oft miteinander verglichen, was ich auch korrekt finde. Doch bevor ich eine Legalisierung von Cannabis bewirken würde, wäre ich eher für ein Verbot von Alkohol. Beides sind berauschende Substanzen, die für eine verminderte Wahrnehmung, einen Abbau der Intelligenz und eine mangelnde Kontrolle der eigenen Person sorgen. Mit Alkohol wird genug Missbrauch betrieben, es muss nicht noch eine zweite Substanz auf den Markt kommen, bei der die Hemmschwelle so erschreckend niedrig ist.

Es ist korrekt, dass es im Vergleich zu alkoholisierten Fahrern unfair ist, wenn ein Cannabis-Konsument nach sieben Tagen positiv getestet wird und daher den Führerschein verliert. Es ist allerdings so, dass eine charakterliche Eignung für das Führen von Kraftfahrzeugen abgesprochen werden kann, wenn stimulierende Substanzen wie Cannabis verwendet werden. Alkohol ist nicht illegal, auch der Konsum nicht, daher kann nicht gleich von einer charakterlichen Fehlbildung ausgegangen werden, wenn ein Autofahrer gelegentlich Alkohol konsumiert (natürlich nicht während der Fahrt oder kurz davor).

Ich finde es persönlich immer wieder traurig, dass eine Antihaltung gegen Drogen oft mit Unwissen gleichgesetzt wird. Dieses Argument wird gehäuft von Konsumenten vorgebracht, da sie für sich selbst die Droge als harmlos einstufen. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Konsum nicht nur auf Dauer die Intelligenz mindert, sondern auch das Interesse an allgemeinen Vorgängen der Gesellschaft.

Was ich hingegen positiv begrüßen würde, wenn Cannabis in der Medizin endlich zugelassen würde. Wenn ein Krebspatient z. B. konsumiert, weil es das einzige Mittel ist, was die Schmerzen lindert, ist es etwas ganz anderes, als wenn ein junger Mensch sich bereits seine Gehirnfunktionen wegschießt, weil er den Rausch gern erleben möchte.

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Diskussion, ob Marihuana nun legalisiert werden sollte oder nicht, ist ja nun keine völlig neue. Jede Seite hat natürlich ihre Vor- und Nachteile. Ich bin generell der Meinung, dass gerade bei Jugendlichen der Drang, es zu probieren, sinken könnte. Schließlich fühlen viele sich "cool", weil sie etwas Verbotenes tun. Ein offener Umgang mit diesem Thema könnte meiner Meinung nach dazu beitragen, dass weniger Menschen sich dafür überhaupt interessieren, da dieses "Verbotene" dann wegfällt.

Ich bin auch der Meinung, dass es in vielen Hinsichten besser ist als Alkohol. Alkohol schädigt ja extrem die Organe und steigert bei vielen Menschen auch die Gewaltbereitschaft. Marihuana beruhigt eher und hat daher keine schädlichen Auswirkungen bezogen auf andere und auch die physischen Schäden halten sich in Grenzen, bzw. treten erst bei wirklich regelmäßigem Konsum auf.

Nicht zu unterschätzen ist jedoch die psychische Auswirkung auf manche Menschen. Ein Mindestalter würde meines Erachtens nach nicht allzu viel bringen, für die Altersbegrenzung beim Rauchen interessiert sich auch niemand. Natürlich sollte kein 15-Jähriger in der Lage sein, einfach so Marihuana zu kaufen; trotzdem würde eine strengere Verkaufskontrolle jene, die wirklich entschlossen sind, nicht vom Konsum abhalten. Den Vorteil einer solchen Legalisierung sehe ich aber darin, dass automatisch eine höhere Toleranz und damit ein offenerer Umgang mit Drogenkonsum entstehen würde.

Ohne diese Tabuisierung könnten gerade Jugendliche - die oftmals keine Ahnung haben, was genau es für ihren Körper und ihre Psyche bedeuten kann - ausführlicher informiert werden und entsprechend vom Konsum eher zurückschrecken oder zumindest einen verantwortungsvolleren Umgang zeigen. Und wenn diese Aufklärung höher ist, kann auch wirklich Suchtkranken eher geholfen werden, da es mehr Ansätze geben wird. Viele denken in dem Schema "Was offiziell nicht da ist, kann auch niemanden wirklich süchtig machen". Erkrankte würden also mehr Unterstützung erhalten können, wenn der Konsum nicht länger ein Tabuthema ist. Entsprechend bin ich definitiv für die Legalisierung, vorausgesetzt, dass der Aufklärung - gerade bei Jugendlichen - mehr Beachtung geschenkt wird.

» rikina » Beiträge: 69 » Talkpoints: 40,93 »


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