Messung der gefühlten Temperatur

vom 04.02.2012, 21:34 Uhr

Derzeit durchquert ja viele Regionen eine Kaltfront mit eisigen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. In meiner Region kommt noch hinzu, dass ich in einer sehr windigen Gegend wohne und so ist es zu den eisigen Temperaturen auch noch dazu sehr stürmisch. Dennoch wollte ich mit meinem Sohn heute aber ein wenig raus gehen. Der See ist sehr gut zugefroren und schon seit einigen Tagen zum Eislaufen frei gegeben.

Wenn man den Wetterbericht hört, hört man ja oft auch nicht nur die prognostizierten Temperaturen sondern oft wird ja auch die gefühlte Temperatur genannt, vor allem eben, wenn es auch einen starken Wind dazu gibt. So war es heute eben auch. So extrem kalt war es eigentlich gar nicht. Es hatte rund 12 Grad Minus. Allerdings war da eben dieser wirklich eiskalte und starke Wind und im Radio wurde eben auch berichtet, dass der dazu führt, dass die gefühlte Temperatur bei etwa Minus 30 Grad ist.

Man will es ja scheinbar erst dann glauben, wenn man es scheinbar spürt, jedenfalls war ich eben heute trotz dieses Berichtes am See, wo der Wind ja noch stärker ist und es war wirklich unglaublich, wie schneidend und lähmend die Kälte dort war. Also ich war schon öfters bei Minus 12 Grad unterwegs, aber die heute gefühlte Kälte war wirklich enorm. Ich habe es auch nur ganz kurz ausgehalten, war eine Minirunde am See und bin dann aber auch gleich wieder nach Hause.

Nun frage ich mich aber, wie man so eine gefühlte Temperatur messen kann. Also wie kommt man auf diese Minus 30 Grad. Dass man die Lufttemperatur messen kann, ist mir natürlich klar, und dass man auch eine Windstärke messen kann, ebenso, aber welche Parameter braucht man eben um auf eine gefühlte Temperatur zu kommen? Die Windstärke und die Lufttemperatur alleine können es ja nun auch nicht sein, weil Wind ja auch nicht Wind ist und es gibt ja eben auch einen kalten oder eben eher wärmeren Wind. Wie kommt man nun aber eben auf die Berechnung der gefühlten Temperatur?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Soweit ich weiß, spielt die Luftfeuchtigkeit eine entscheidene Rolle bei der Bestimmung der gefühlten Temperatur. Umso höher die Luftfeuchtigkeit, umso niedriger die gefühlte Temperatur, und umgekehrt. Dass es sich trotz der noch mehr oder weniger erträglichen -12 Grad also so schlimm angefühlt hat, lag wohl also an einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Das hat etwas mit Thermoregulation zu tun.

Es gibt aber auch noch weitere Faktoren, die zur gefühlten Temperatur beitragen. Diese sind jedoch etwas komplizierter. Nur sollte man halt wissen, dass man immer auf die gefühlte Temperatur achten sollte, die ja auch immer genannt wird.

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» Inceptor » Beiträge: 317 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Alleine an der Luftfeuchtigkeit kann es aber auch nicht liegen, weil heute lag es eben definitiv am Wind, der ja eigentlich schon ein Sturm war. Hinzu kommt noch, dass es derzeit eine für meine Region ungewöhnlich niedrige Luftfeuchtigkeit gibt. Aber es stimmt schon, dass die Luftfeuchtigkeit auch eine Rolle spielt. Das alleine kann es aber nicht sein.

Natürlich muss man auch sehr auf die gefühlte Temperatur achten. Mir war klar, dass ich heute keinen ausgedehnten Spaziergang am See machen kann, eben wegen der gefühlten Temperatur. Bei mir siegte heute glaube ich eher ein wenig auch die Neugier, weil ich eben noch nicht oft in der Situation war, eine derart niedrige gefühlte Temperatur zu erleben. Nun bin ich eine kalte Erfahrung reicher. :D

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die gefühlte Temperatur kann man ganz einfach nicht messen. Sie wird eben gefühlt. Eine gefühlte Temperatur kann nur aus der Erfahrung eines jeden Menschens relativ individuell geschätzt werden. Wir haben ja alle eine Erfahrung, die es uns ermöglicht, eine Temperatur mehr oder weniger genau ein zu schätzen. Zum Beispiel kann man gewisse Temperaturen ganz besonders gut einschätzen, nämlich den Gefrierpunkt und auch die zwanzig Grad, denn bei dieser Temperatur liegt im allgemeinen die Wohlfühltemperatur eines Menschen. Und da man jeden Tag verschiedene Temperaturen fühlt und ab und an auch einen Messwert dazu sieht oder auch gesagt bekommt, verknüpft man diesen mit dem gefühlsmäßigen Eindruck, den man von der momentanen Temperatur bekommt. Deswegen kann man Temperaturen fühlen und ihnen auch einen Zahlenwert zuordnen. Der gefühlte Wert aus den Wetterberichten wird auch auf diese Weise ermittelt.

Warum man eine Temperatur anders fühlt als den gemessenen Wert, das hängt von verschiedenen Umständen ab. Die Luftfeuchtigkeit spielt hierbei eine Rolle, aber die wurde ja auch schon genannt. Dann ist noch ganz entscheidend der Wind, denn dieser lässt Wasser von unserer Haut schneller verdunsten und beim Verdunsten entzieht das Wasser oder ganz allgemein die Flüssigkeit unserem Körper Wärme und wir nehmen die Temperatur als kälter wahr als das Thermometer sie messen würde.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das Fernsehen bildet doch manchmal. Ich habe gestern beim "Zappen" die Ratesendung "Dings vom Dach" gesehen. Das ist eine Sendung, wo Prominente raten, was irgendwelche Zuschauer eingeschickt haben. Darunter war diesmal das Schleuder-Psychrometer . Das ist ein Teil, wo an beiden Schenkeln ein Thermometer befestigt ist. An der Spitze des eines Endes wird ein nasses Schwämmchen befestigt. Dann schleudert man das Gerät durch die Gegend. Da wo das nasse Schwämmchen befestigt ist, wird dann die gefühlte Temperatur angezeigt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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