Krankenkassenwechsel von GKV zu PKV eine Einbahnstraße?
A will sich selbstständig machen und verdient durch die Selbstständigkeit wahrscheinlich so viel, dass A nicht mehr bei ihrem Mann in der Familienversicherung mit versichert sein kann. A hat sich nun erkundigt, ob sie die freiwillige Versicherung bei der gesetzlichen Krankenversicherung macht oder eine private Krankenversicherung.
Bei der gesetzlichen Versicherung meinte die Dame, dass A sich gerne auch privat versichern lassen könnte. Wenn sie aber irgendwann weniger verdient oder die Selbstständigkeit sich nicht rentiert und sie zurück in die Familienversicherung will, würde die private Krankenversicherung eine Kündigung nicht so einfach zustimmen. A müsste also damit rechnen, dass A weiterhin privat versichert bleibt, auch ohne Geld zu verdienen.
Ist der Wechsel von der gesetzlichen Krankenversicherung zu einer privaten Krankenversicherung für A wirklich eine Einbahnstraße? Könnte A nicht wieder so ohne weiteres in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln? Wie kommt man aus einer privaten Krankenversicherung wieder ohne Verlust raus?
Von der dritten Möglichkeit hat die Dame der Versicherung nichts erwähnt? Statt nämlich direkt in eine Private Krankenkasse zu wechseln kann A sich auch ganz einfach freiwillig bei der Krankenkasse ihrer Wahl versichern lassen. Ich bin aktuell seit nun mehr 8 Jahren bei der BKK Mobil Oil freiwillig versichert und das obwohl unser Restaurant bereits im letzten Jahr zum ersten mal echten Gewinn abgeworfen hat.
Das soll jetzt bitte keine Empfehlung für die BKK Mobil Oil sein, seinerzeit bin ich nur aufgrund des günstigen Beitrags dort eingestiegen, aktuell suche ich gerade eine passende Alternative weil die BKK Mobil Oil meiner Frau, welche bei mir normal angestellt ist, aktuell das Krankengeld aufgrund von von einer Gesetzeslücke verweigern.
Doch, Julix, das hat die Dame auch gesagt. Aber das habe ich jetzt als selbstverständlich angesehen, dass es auch eine Option ist, dass A sich dort, wo sie bisher durch ihren Mann mit familienversichert ist, auch freiwillig versichern lassen kann. Das wäre die AOK. Aber A wollte sich auch erkundigen, ob sie sich auch privat versichern lassen könnte und dort auch ohne weiteres wieder rauskommt, wenn A wirklich kein Geld mehr verdient oder zu wenig um die Krankenkasse bezahlen zu können.
Bei der gesetzlichen Versicherung, so sagte die Dame, wäre es kein Problem, weil A sich dann sofort wieder bei ihrem Mann familienversichern kann und A käme aus der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung schnell wieder raus. Aber die Frage ist, wie man aus einer privaten Versicherung wieder rauskommt um dann wieder in die Familienversicherung zu gehen.
Soweit mir bekannt, kann man bei einer privaten Krankenversicherung bei beruflichen Problemen oder Arbeitslosigkeit in den Basistarif wechseln, der aber dann nur die Standard-Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bietet. Wenn man allerdings älter als 55 Jahre ist, dann muss man in der privaten Krankenversicherung bleiben.
Allerdings glaube ich, dass man sich durch eine normale Anstellung wieder in die gesetzliche Versicherung zurücktricksen kann. D.h. man geht irgendwo ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis (als normaler Angestellter) und kann sich dann wieder gesetzlich versichern.
Ja man sollte es sich wirklich gut überlegen, ob man sich wirklich privat versichern möchte. Den ein zurück wechseln, ist nicht immer einfach, besser gesagt, teilweise unmöglich. Was nicht daran liegt, dass die Privaten einen nicht kündigen lassen (spätestens wenn sie kein Geld mehr bekommen lassen sie einen freiwillig gehen) sondern daran liegt, dass die gesetzlichen Krankenkassen einen nicht zurück nehmen müssen, wenn sie es nicht möchten. Außer man war bei der Privaten nur familienversichert, dann ist es was Eigenes. Aber sobald man sich das erste mal selber versichert hat bei einer Privaten, geht man das Risiko ein, nicht mehr krankenversichert zu sein, wenn es nicht so gut läuft Finanziell.
Viele der Leute in Deutschland die Krankenversicherungslos sind, sind es, weil sie mal Privat versichert waren. So blöd dies natürlich ist, kann ich es durchaus verstehen, wenn die Gesetzlichen einen nicht zurück nehmen möchten. Es geht ja nicht, das immer wenn es einem Finanziell gut geht, man zu einer Privaten geht, und wenn es einem schlecht geht, man dementsprechend wenig zahlen muss geht man zurück zu den Gesetzlichen.
Wie gesagt man kann sich freiwillig bei gesetzlichen Krankenversicherungen versichern lassen, wenn man selbstständig ist. Dies vergessen viele einfach nur immer wieder. Ich würde dringend abraten, sich privat zu versichern. Lieber eine Private Zusatz Versicherung abschließen, wenn man bestimmte Leistungen möchte, welche man bei der Gesetzlichen nicht hat. Die gesetzliche Krankenversicherung, darf einen glaube ich nur entlassen, wenn man eine andere Versicherung vorweisen kann. Den eigentlich muss ja theoretisch aus Gesetzes Gründen jeder krankenversichert sein.
Zitronengras hat geschrieben:Soweit mir bekannt, kann man bei einer privaten Krankenversicherung bei beruflichen Problemen oder Arbeitslosigkeit in den Basistarif wechseln, der aber dann nur die Standard-Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bietet. Wenn man allerdings älter als 55 Jahre ist, dann muss man in der privaten Krankenversicherung bleiben.
Ja, aber der Basistarif bringt dir im realen Versicherungsfall keine Punkte, denn du wirst dabei mit Sicherheit eventuelle Zuzahlungen leisten müssen. Dieser Tarif bringt dir nur etwas, wenn du Geld sparen willst und natürlich keine Leistungen in Anspruch nimmst. Auch bei einen sogenannten Angestelltenverhältnis bleibst du im Basistarif, weil der die Grundleistungen der gesetzlichen Krankenkassen abdeckt.
Diamante hat geschrieben:A will sich selbstständig machen und verdient durch die Selbstständigkeit wahrscheinlich so viel, dass A nicht mehr bei ihrem Mann in der Familienversicherung mit versichert sein kann.
Ob man als Selbstständiger in eine private Versicherung geht, hat nicht immer damit zu tun, dass man viel verdient. Derjenige der selbständig ist und bei einem Familienmitglied kostenlos mitversichert ist, wird jährlich überprüft. Denn die Krankenkassen legen es natürlich darauf an, dieses kostenlose Mitglied zu einem kostenpflichtigen Mitglied zu machen. Als Selbstständiger kann man nur kostenlos familienversichert sein, wenn man sehr wenig verdient und zusätzlich nicht mehr als 15 Stunden in der Woche arbeitet. Diesen Status erfüllen viele Selbstständige nicht, denn sie kommen mit 15 Stunden in der Woche nicht aus. Deshalb müssen sie sich eine eigene Versicherung suchen, egal ob sie nun viel Geld haben oder nicht.
Der Selbstständige kann sich dann selbst privat versichern. Hierbei müssen viele Faktoren beachtet werden. Wie gesund ist A ? Vorerkrankungen müssen angegeben werden. Wenn die Kassen A als Risikofall betrachten, dafür reicht oft schon eine Allergie aus, dann fällt noch ein Risikozuschlag auf den Tarif, der den monatlichen Beitrag enorm in die Höhe treiben kann.
Unter wenigen Vorrausetzungen kommt man von einer privaten Kasse wieder in die kostenlose Familienversicherung zurück. Geldnot gehört nicht zu den Voraussetzungen. Der Weg zurück, wäre zum Beispiel dann möglich, wenn A die Selbstständigkeit wieder aufgibt und dann nur noch einen Minijob macht oder in Teilzeit arbeitet. Weniger als 15 Stunden in der Woche. Eine andere Möglichkeit würde sich auch ergeben, wenn der Mann von A auch selbstständig wäre und A dann einstellen würde ( mithelfende Ehefrau).
Oder der Mann von A die Selbstständigkeit übernimmt und A nur als Mitarbeiter (weniger als 15 Stunden in der Woche) fungiert. Einige Geschäftsinhaber machen das zum Beispiel so, dass sie ihr Geschäft auf ihren Mann überschreiben um wieder in die Familienversicherung zurück zu kommen. Mit den Angeboten der Basistarife ist Vorsicht geboten, die Basistarife sind oft deutlich teurer als die normalen Tarife.
Man kann als Selbstständiger auch freiwillig in die gesetzliche Kasse. Aber auch hier gilt ein wichtiges Rechenexempel. Die gesetzliche Krankenkasse ist nur so lange günstig, wie man einen geringen Verdienst vorweisen kann. Kommt man aber über diese Grenze hinaus (und man strebt ja einen möglichst hohen Verdienst an) , weil die Selbstständigkeit gut läuft, dann kann die gesetzliche Kasse schnell mal sehr teuer werden. Da können die Beiträge 3 mal so hoch steigen, wie bei den privaten Kassen. Denn als freiwillig gesetzlich Versicherter muss man den Arbeitgeberanteil mit bezahlen.
Friedmann hat geschrieben:Man kann als Selbstständiger auch freiwillig in die gesetzliche Kasse. Aber auch hier gilt ein wichtiges Rechenexempel. Die gesetzliche Krankenkasse ist nur so lange günstig, wie man einen geringen Verdienst vorweisen kann. Kommt man aber über diese Grenze hinaus (und man strebt ja einen möglichst hohen Verdienst an) , weil die Selbstständigkeit gut läuft, dann kann die gesetzliche Kasse schnell mal sehr teuer werden. Da können die Beiträge 3 mal so hoch steigen, wie bei den privaten Kassen. Denn als freiwillig gesetzlich Versicherter muss man den Arbeitgeberanteil mit bezahlen.
Das ist richtig, aber gerade zu Beginn der Selbstständigkeit kann es lohnen, sich zunächst in der gesetzlichen Krankenversicherung freiwillig zu versichern. Denn es gibt durchaus auch gesetzliche Krankenkassen, die den Einsteigern günstigere Tarife für die Gründungszeit anbieten. So kann man da durchaus m ersten Jahr die Hälfte der Beiträge sparen. Da sollte man schon genauer nachfragen und am besten mittels eines Businessplans und dem so errechneten Verdienst ein Angebot erfragen.
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