Kreatives Arbeiten: Schreibtisch chaotisch oder sauber?
Ich selbst arbeite in einem der so genannten kreativen Berufe, und für mich ist es immer am besten, wenn mein Schreibtisch wie auch meine Umgebung gewissermaßen voll von Inspiration ist. Da liegen immer Karten und Zettelchen herum, meine Schreibtischunterlage aus Papier ist voll von Telefonkritzeleien und vorgeschriebenen Sätzen anderer Themen, überall liegen bunte Verpackungen und Stifte herum und all sowas. So sieht es zumindest bei mir zu Hause aus. In meinem neuen Büro gilt aber mehr oder weniger die "clean desk policy", also dass der Schreibtisch sauber, frei und ordentlich zu sein hat. Natürlich liegen dort auch Block und Notizzettel mit den Sachen herum, an denen ich gerade arbeite, aber insgesamt liegt kein Kram herum, kein Firlefanz und auch keine Deko-Sachen wie Fotos oder sonstiges. Auch ist das ganze Büro um mich herum sehr sauber, ordentlich und für mich wirkt es schon beinahe klinisch, kalt und kahl. Zwar hängen immer wieder an der einen, dafür bestimmten Wand Zettel mit Ideen-Sammlungen für die großen Projekte, aber das ist auch alles. Rein zweckmäßig also.
Ihr merkt schon, ich selbst bin damit überhaupt nicht glücklich und habe immer das Gefühl, dass mein Kopf ganz leer wird wenn ich mir jetzt etwas einfallen lassen soll. Meine Mutter dagegen meinte neulich zum Beispiel, dass sich der kreative Geist doch frei von Ablenkungen angeblich viel besser entfalten ließe. Wie ist das bei euch so? Wenn ihr etwas Kreatives leisten müsst oder wollt, egal ob es darum geht eine Kurzgeschichte zu Schreiben, zu zeichnen oder sich einfach einen witzigen Text für eine Glückwunsch-Karte zum Geburtstag oder so einfallen zu lassen, wie könnt ihr dann besser arbeiten? Muss euer Schreibtisch frei von allen Ablenkungen und am besten blitzblank sauber sein, oder mögt ihr ein wenig "kreatives Chaos" um euch herum?
Mein Schreibtisch fällt dann wohl eher in das kreative Chaos. Ich kann allerdings nicht gut arbeiten, wenn es nicht ordentlich und aufgeräumt ist und bevor ich anfange zu arbeiten schaffe ich zunächst einmal ordentlich Platz auf meinem Schreibtisch und stelle zur Not auch ein Paar Sachen um oder von meinem Schreibtisch herunter. Ich habe viele Bücher auf meinem Schreibtisch stehen beziehungsweise auf den Regalen darüber und auch Bilder stehen auf meiner Arbeitsfläche. Ein paar Modellautos habe ich auch darauf stehen. Mein Schreibtisch ist fast schon ein bisschen überladen, aber ich halte ihn schon übersichtlich denn ansonsten kann ich mich einfach nicht konzentrieren und wenn überall Zettel herum fliegen bekomme ich die Krise, denn dann finde ich meine Unterlagen nicht wieder und ich habe keinen freien Platz, um meine Arme auf den Schreibtisch zu legen, denn die brauchen ja ab und an auch eine Ablagefläche.
Ich kann aber auch sehr gut in total klinisch sauberen Umgebungen arbeiten, das lenkt mich weniger ab und ich arbeite konzentriert durch. Für Kreativität ist da bei mir dann auch immer noch Platz und ich kann dennoch kreativ sein und mir Dinge ausdenken. Schöner finde ich es aber dann doch in einer etwas persönlicheren Atmosphäre, ich finde es leichter mich darin zu entspannen und das brauche ich zwischendurch auch unbedingt.
Ich kann Dir nur zustimmen: Am besten geht es bei einem geordneten Chaos. In einer modern-gläsernen-geordneten Umgebung wüsste ich noch nicht einmal mit mir selber viel anzufangen. Weder beruflich noch privat.
Du würdest Dich vielleicht sehr von den anderen und vom ganzen Büro abheben, aber wenn es Deine Art ist zu arbeiten, dann solltest Du versuchen, so viel wie möglich von Dir selber einzubringen. Natürlich ohne die anderen zu stören - das ist ein Drahtseilakt, aber für Dich ist es bestimmt besser so!
Bei mir herrscht immer ein wohlgeordnetes Chaos. Einen sterilen Schreibtisch hatte ich noch nie, den kenne ich auch nur von meiner Arbeit. Wenn ich dagegen zu Hause etwas Kreatives mache, zum Beispiel ich male oder zeichne, dann gibt es diverse Stifte, Farben, Skizzenzettel und -Blöcke, Tücher, Schwämme und eine Tasse mit Kaffee, die nicht fehlen darf. Mache ich etwas anderes, liegen auch diverse Bücher auf dem Schreibtisch, Stifte sowieso, alle möglichen Papiere und Sachen zum Schreiben. Steril ist mein Schreibtisch nie, das würde mir auch nicht gefallen. Ich fühle mich am wohlsten, wenn alles um mich herum liegt. Aber Chaotisch und sauber ist für mich nichts, was einander ausschließt. Es kann chaotisch sein, aber trotzdem sauber.
Ich habe nur zu Hause meinen Schreibtisch und ehrlich gesagt mag ich es nicht, wenn er völlig unaufgeäumt und zugedreckt ist. Zwar bin ich generell ja nicht so klinisch rein und lebe eher chaotisch, aber das heißt nicht, dass ich es gut finde. Ich räume es dann schon auch auf und mache sauber, und da ich eben auch recht viel an meinem Schreibtisch sitze, räume ich da auch auf. Die Kreativität lässt sich darüber aber bei mir auf keinen Fall beeinflussen, nachdenken fällt mir in einer halbwegs aufgeräumten Umgebung einfach besser, da die Gedanken mehr geordnet sind und ich nicht automatisch daran denke, dass ich hier mal wieder dringend aufräumen müsste.
Zu Hause muss ich eher weniger kreativ sein, aber mir fällt beispielsweise das Schreiben leichter, wenn ich eben dies an meinem aufgeräumten Schreibtisch tun kann. Auch Bewerbungen lassen sich so für mich einfacher und besser formulieren und wenn ich die dann sowieso zusammenpacke, brauche ich eh den Platz dabei. Also wird die Umgebung eben aufgeräumt und auch gereinigt, damit die Ideen nur so fließen können und vor allem, damit ich nicht so abgelenkt bin.
Ich brauche ein bestimmtes Maß an Chaos, mit einer leeren Schreibtischoberfläche kann ich nichts anfangen. Bei mir kommt hinzu, dass ich nach dem Motto "aus den Augen aus dem Sinn" ticke. Also alles, was nicht irgendwo an der Oberfläche liegt, ist für mich nicht aktuell und somit erledigt. Ich habe eine Weile auch mit zwei Damen gearbeitet, die offensichtlich etwas ordentlicher taten, da habe ich mir dann ein Chaoskörbchen gemacht, dass ich abends einfach in die Schublade geschmissen habe und wo ich morgens erst mal alles wieder ausgekippt habe.
Chaos auf dem Tisch selber mag ich nicht wirklich und was ich ganz schlimm finde sind Bildchen, Kuscheltierchen, Blumen und sonstigen Kitsch, den manche Leute auf ihrem Schreibtisch verteilen. Ich habe mal in einem Büro mit mehreren Schreibtischen gearbeitet und fand es dann immer eher irritierend als inspirierend, wenn ich hässliche und schon leicht verbleichte Stofftiere oder schlecht gemacht Kinderfotos im Blickfeld hatte.
Ich arbeite nun hauptsächlich zu Hause und teile mir in der Firma einen Schreibtisch mit den Kollegen aus dem Team, von daher ist der Schreibtisch dort natürlich in der Regel aufgeräumt und eher steril. Zu Haue schaue ich auch, dass ich nichts unnötiges auf dem Schreibtisch liegen habe, was mir im Weg sein könnte. Was aber auch daran liegt, dass der Schreibtisch nicht so wahnsinnig groß ist. Ich habe an der Wand allerdings eine große Tafel, die als Inspiration Board dient. Da kommen meine Entwürfe, Zeichnungen und Fotos dran und auch alles, was mir so in die Finger kommt und was ich aus irgendeinem Grund interessant finde. Nicht aufhängbare Sachen, wie zum Beispiel Dinge, die ich in der Natur gefunden habe, landen in einem Regal, das auch in Augenhöhe hängt.
Ich denke schon, dass mir ein Blick an meine Wand bei der Ideenfindung helfen kann. Manchmal kommen dann auch ganz zufällige Ergebnisse zustande, wie zum Beispiel eine Farbpalette für ein Design, die sich daraus ergeben hat, dass ich ein Foto neben dem Flyer einer Disko aufgehängt hatte.
Was ich jetzt an kreativen Sachen mache sind zeichnen und komponieren, mehr nicht. Und für beides ist mir ein aufgeräumter Schreibtisch absolut wichtig. Ich komme wirklich nicht damit zurecht, wenn der Schreibtisch unordentlich ist, ich weiß auch selbst nicht genau, warum das so ist. Wenn ich mein Zimmer oder das Atelier im Haus meines Freundes betrete, dann finde ich es meist ordentlich vor und ich kriege meist die absolute Krise, wenn das nicht so ist und ich erst aufräumen muss, wenn ich morgens aufwache oder irgendwann nach Hause komme.
Ich finde nicht, dass ich Unordnung und Chaos mit Kreativität gleichsetzen könnte. Ich verstehe irgendwie schon, wenn Menschen das so machen und hinbekommen, aber bei mir geht das nicht. Ich kann erst richtig in den Arbeitsfluss kommen, wenn alles an Ort und Stelle liegt und kein überflüssiges Zeugs mir den Weg versperrt. Dekorationen und dergleichen mag ich dabei absolut gar nicht. Wenn es schön aufgeregt ist, gibt es keinen Aufräumzwang und ich kann mich voll und ganz auf das Malen oder komponieren konzentrieren. Viel und buntes Zeugs auf dem Tisch erinnert mich irgendwie zu sehr an Kinderschreibtische und Bastelgruppen, dass sagt mir wirklich gar nicht zu.
Es liegt immer am Betrachter, aber ist ein ordentlicher Schreibtisch nicht auch ein kleines Chaos für sich? Die "clean desk policy" lässt sich doch bestimmt durch das kreative plazieren von Vasen, USB-Verteiler im Darth-Vader Stil und anderen Gimmicks austricksen. Ich selbst bin ein an Prokrastination und Chaos leidender Mensch, aber ich fühle mich immer ein bisschen Stolz wenn ich es endlich geschafft habe, für etwas Platz auf meinem Schreibtisch zu sorgen.
Ob man es glaubt oder nicht, so ein aufgeräumter Test beschleunigt das Arbeitstempo enorm, es lenkt weniger ab und für wirre herumschweifende Gedanken sollte man immer ein kleinen Notizblock herumliegen haben, auf die man alles schreiben sollte, was einem so zwischendurch einfällt, um vergessen zu können, was nicht vergessen werden darf!
Ideen und Inspirationen können auch platzsparend auf Tonträgern oder ähnlichen Datenträgern (Tablets, Smartphones mit deiner Lieblingsapp, oder eben auch den guten alten Schreibblock). So entrümpelt man seine Umwelt, das Chaos hindert einen nicht kreativ werden zu können.
Ich habe gern zumindest eine gewisse Grundordnung auf meinem Schreibtisch. Aber nur dann, wenn ich ihn nicht benutze. Wenn ich aber nun arbeite, dann ist mein gesamter Schreibtisch voll. Selbst wenn ich Hausarbeiten schreibe, findet sich dann eben an jeder Ecke ein Buch und Fachzeitschriften und mitten drin steht dann der Laptop. Ich frage mich, wie man da auch Ordnung haben kann, wenn man ja etwas tun muss. Allerdings räume ich nach dem Arbeiten wieder alles so hin, wie es sonst auch ist und meine Grundordnung ist dann sozusagen wieder hergestellt. Mich würden die Bücher und Hefte dann ehrlich gesagt auch stören.
Man kann meiner Meinung nach aber auch einen ordentlich- chaotischen Platz haben. Wenn du dir die richtigen Sachen besorgst, dann kannst du ein ordentliches Chaos herstellen. Spontan muss ich da an diese Notizzettelhalter denken. So etwas in der Richtung gibt es auch für Bücher. So kannst du dich auf deinem Schreibtisch ausbreiten, aber es sieht dennoch irgendwie ansehnlich aus. Habt ihr denn in eurem Beruf viel Kundenkontakt? Wenn das nicht der Fall ist, finde ich es ehrlich gesagt ein bisschen albern. Dann sollte der Schreibtisch zwar nicht liederlich sein, aber ganz clean muss er meiner Meinung nach dann auch nicht sein. Irgendwo kann man doch ruhig sehen, dass da auch gearbeitet wird und das Ganze da nicht nur so zur Show dasteht. Ein Arbeitsplatz sollte keine Dekoration sein, sondern man sollte ihn auch benutzen können.
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