Freundschaften die über Jahrzehnte halten eine Ausnahme?

vom 03.02.2012, 23:18 Uhr

Bei diesem Thread hier Freunde kommen und gehen: Trifft es auf euer Leben zu? bin ich doch etwas nachdenklich geworden. Sind denn Freundschaften, die über Jahrzehnte gehen wirklich die Ausnahme geworden? Ich habe Freundinnen, die ich schon seit meiner Schulzeit kenne und ich bin fast 50 Jahre alt. Diese Freundschaften halten sogar auch die Entfernung von 250 km stand.

Haltet ihr auch Freundschaften, die über Jahre hinweg halten? Denkt ihr, dass es eher eine Ausnahme ist, wenn Freundschaften so lange halten? Warum ist es eher eine Ausnahme?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bin erst 27 Jahre alt, also kann ich noch nicht mit so langjähriger Erfahrung sprechen, aber ich habe nur eine Freundschaft, die seit der Kindergartenzeit gehalten hat. Ich finde es schade, dass die anderen Freundschaften nicht gehalten haben, aber leider ist da nichts zu ändern.

Ich denke, bei mir war es der Hauptgrund, dass sich die Interessen irgendwann geändert, bzw. auseinander gelebt haben. Zum Beispiel in der Schule hat man immer auch gemeinsame Gesprächsthemen zum Unterricht, den Lehrern, usw.. Irgendwann stellten wir eben fest, dass unsere Interessen und Hobbies eigentlich unterschiedlich waren und dann hat eben jeder sein Ding gemacht.

Mit meinen Freundinnen, die ich auf der Berufsschule kennengelernt habe, ist das schon etwas anderes. Durch den gemeinsamen Beruf hat man sich da immer etwas zu sagen, auch wenn wir uns aufgrund der Entfernung nicht so oft sehen. Ich hoffe, dass diese Freundschaften noch lange halten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe durchaus auch langjährige Freundschaften. Die längste Freundschaft ist eine Freundin mit der ich gemeinsam von der ersten Klasse Volksschule bis zur Maturaklasse immer in die gleiche Klasse gegangen bin. Wir waren da eigentlich immer sehr gut, wenn auch nicht ganz besonders eng befreundet. Nach der Matura / Abitur hatten wir auch noch weiterhin Kontakt, aber er wurde etwas schwächer. Ich war dann eben auch ein Jahr im Ausland und danach habe ich studiert, sie hat zum Arbeiten begonnen und ist dann auch weiter weg gezogen.

Kontakt hatten wir da allerdings trotzdem durchgehend, nur eben nicht so intensiv und schon auch auf einer etwas entfernteren Ebene. Diese Ebene hat sich dann jedoch durchaus wieder intensiviert. Den Grund weiß ich eigentlich gar nicht mehr so genau. Hat sich eben wieder so entwickelt. Ich glaube wir waren gegenseitig von dem Leben der anderen sehr fasziniert, weil die Lebensart doch sehr unterschiedlich aber dennoch für beide Seiten reizvoll war. Dann wurde sie schwanger und ein Jahr später wurde ich auch schwanger.

Meine Freundin ist wieder umgezogen. Wir sind zwar noch immer rund 80km getrennt, aber durch unsere Kinder hat sich der Kontakt wieder noch mehr intensiviert. Wir sehen uns nicht häufig, aber wir machen gegenseitig beim anderen "Urlaub" und wir haben zumindest per Telefon sehr starken Kontakt und das finde ich auch sehr schön so. Ich möchte sie eigentlich nicht missen.

Dann habe ich noch einige Freundschaften aus meiner Berufsschulzeit. Das ist nun doch auch immerhin schon gut 15 Jahre her, als ich meine Matura / Abitur gemacht habe. Mit einigen hat sich die Freundschaft auch lange sehr intensiv gehalten. Im Endeffekt waren es rund 5 Freundinnen mit denen ich lange danach noch Kontakt hatte. Eigentlich bis vor etwa zwei Jahren. Durch meinen Sohn wurde da der Kontakt leider sehr stark unterbrochen. Alle anderen haben noch keine Kinder. Am Anfang ging das auch noch gut, aber aus diversen Gründen wurde dann das Thema Kind doch leider sehr belastend in dieser Freundschaft. Allerdings bin ich zumindest noch am Laufenden und weiß wie es ihnen geht.

Dann habe ich von meinem Studium her noch eine sehr intensive Freundschaft. Die hält sich nun eben auch schon seit rund 14 Jahren, weil ich sie gleich am Anfang im Studium kennen gelernt habe. Mit dieser Freundin war ich extrem eng befreundet. Wir haben alles gemeinsam gemacht. Studiert, gelernt, Urlaub, Party, Freizeit, also wirklich alles. Wir haben dann sogar im gleichen Institut eine Arbeit gefunden. Also wirklich ein sehr enger Kontakt. Der wurde dann aber sogar durch Meinungsverschiedenheiten wieder weniger eng. Wir hatten immer Kontakt, aber irgendwie sind unsere Wege weit auseinander gegangen. Interessanter Weise, haben unsere Wege vor einigen Monaten wieder stark zueinander gefunden, was ich sehr schön finde.

Alles in allem, habe ich also durchaus einige langjährige Freundschaften. Eigentlich werde ich mit allen oben genannten auch sicher in nächster Zeit eine Verbindung haben. Allerdings ist eben oft auch die Intensität sehr schwankend. Kinder können hierbei sehr verbindend aber auch trennend sein. Mit zwei weiteren Freundinnen aus meiner Berufsschulzeit hatte ich nach der Matura / Abitur zum Beispiel nur sehr wenig Kontakt und dann hat sich durch Zufall herausgestellt, dass wir eben in etwa zur gleichen Zeit Kinder bekommen haben und das verbindet dann natürlich. Noch dazu ist eine dieser beiden Freundinnen so wie ich aus der Großstadt wo wir früher gewohnt haben, in die gleiche ländliche Region gezogen. Das wussten wir aber erst, nachdem wir hier eingezogen sind.

Ich habe aber durchaus auch Freundschaften, die nicht so lange halten. Im Endeffekt möchte ich aber langjährige Freundschaften in keinster Weise missen und ich schätze sie extrem. Es ist einfach eine ganz andere Basis und sie sind eben auch ein Stück gemeinsame Vergangenheit. Das fehlt bei neuen Freundschaften eben einfach, auch wenn es natürlich schön ist, immer wieder neue Freunde kennen zu lernen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke genau so wie es zutrifft, dass Menschen kommen und gehen gibt es auch noch langjährige Freundschaften. Während eines Lebens trifft man so viele Leute und freundet sich mit ihnen an, manche Freundschaften halten nur kurz manche etwas länger und manche sind das was wir als wahre Freundschaften kennen.

Aus meinem alten Freundeskreis in meiner Heimatstadt habe ich nurnoch zu den wenigsten Leuten Kontakt und die mit denen ich noch in Kontakt stehe habe ich auch kein wirklich enges Verhältnis aber trotzdem bekommt man es ab und zu mal wieder hin sich zu treffen.

Mit meinem besten Freund, den ich mittlerweile auch schon seit 7 oder 8 Jahren kenne habe treffe ich mich immernoch regelmäßig auf ein Wochenende auch wenn wir mittlerweile mehrere hundert Kilometer auseinander wohnen.

Mit Freunden aus meiner ehemaligen Ausbildungsklasse hat es sich eigentlich fast genau so verhalten, mit den meisten hat man sich für diese gemeinsame Zeit irgendwie verstanden, aber als die Ausbildung dann zu Ende war, ist auch der Kontakt abgebrochen. Zwei engere Freundschaften halte ich aber auch davon immernoch aufrecht.

Ich denke, dass es ganz normal ist einige wenige Freunde zu haben, die wirklich lange bleiben und einen womöglich auch mehrere Jahrzehnte begleiten, doch der Hauptteil der Menschen, die wir kennenlernen vergessen wir relativ schnell wieder. Der Freundeskreis würde ansonsten auch so abstrus groß werden, dass man den Überblick komplett verlieren würde. :lol:

Ich finde es schön aus jedem Lebensabschnitt die wichtigsten Freundschaften zu erhalten und was besonders wichtig dafür ist, ist dass das Aufrechterhalten des Kontakts von beiden Seiten angestrebt wird, denn nur einseitig funktioniert dies nur eine Zeit lang, aber genau daran kann man erkennen, was wirklich eine gute Freundschaft ist.

» Mulucki1989 » Beiträge: 449 » Talkpoints: 14,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das gibt es selten, aber es ist möglich. Dabei kommt es auch auf die Tiefe der Freundschaft an. Meine beste Freundin kenne ich auch schon seit sehr vielen Jahren. Wir haben uns beim Fachabitur kennenlernengelernt und ich hätte nie gedacht, dass diese Freundschaft so lange anhält. Egal wohin sie oder ich gezogen sind, der Kontakt ist nie abgebrochen.

Sie hat mich auch immer wieder an den Orten besucht wohin ich gezogen bin. Ich bin sehr froh diese Freundin zu haben und sie hat mich auch in harten Zeiten super unterstützt. Und das ist toll und auch sehr wichtig. Ich wünsche so eine Freundin jedem Menschen.

» Kater75 » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,23 »


In meinem Fall ist es so, dass alle Freundschaften, die ich unterhalte, Freundschaften sind, die seit Jahrzehnten oder wenigstens seit mehreren Jahren bestehen. Wirkliche Freunde, die ich erst in der letzten Zeit kennengelernt habe, gibt es bei mir nun nicht, obwohl sich die eine oder andere Bekanntschaft aufgetan hat, bei der ich mir vorstellen könnte, dass sich bei engerem bzw. häufigerem Kontakt auch durchaus eine solche Freundschaft entwickeln könnte. Aber das liegt ja eben nicht nur an mir, sondern auch am Wunsch der „Gegenseite“, ob sich hieraus eine Freundschaft entwickelt.

Meine beste Freundin kenne ich nun seit achtzehn Jahren und genau so lange sind wir auch befreundet. Schon in unserer Jugend hatten wir eine Entfernung von mehreren hundert Kilometern zueinander, aber das hat nichts an unserer Verbindung geändert. Auch heute wohnen wir nicht nah beieinander, sondern knappe zweihundert Kilometer auseinander, aber ich wüsste nicht, was das damit zu tun haben sollte, ob ich einen Menschen mag und ihm irgendwie nah bin oder eben nicht. Meine längste Freundschaft dauert mittlerweile auch schon seit fünfundzwanzig Jahren an, während meine kürzeste Freundschaft seit sieben Jahren besteht. Dass sie irgendwann endet, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Freunde sind für mich einfach Menschen, die mich immer begleiten, also wirklich auch für immer. Zeitlich einschränken tue ich Freundschaften nicht, und Menschen, von denen ich nicht das Gefühl habe, dass ich ihnen so verbunden bin wie das bei meinem Freunden fürs Leben der Fall ist, bezeichne ich auch nicht als Freunde.

Übriges habe ich davon abgesehen auch nicht den Eindruck, als wäre es heutzutage mit den Freundschaften nicht mehr so wie es einmal war und ich kenne wirklich viele Menschen, die jahre- oder gar jahrzehntelange Freundschaften pflegen. Einen Trend in die Richtung, dass Freundschaften nach kürzerer Zeit mit einer Dauer von wenigen Monaten fallen gelassen oder aufgegeben werden, kann ich nicht wirklich erkennen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass vor allem bei den sehr jungen Menschen schneller eine zwischenmenschliche Beziehung als Freundschaft bezeichnet wird und eigentlich jeder ein Freund ist, den man mag. So ist das bei mir nicht, aber ich weiß, dass das früher auch nicht anders war und ich mir eine Zeit lang mit meiner eher strengen Definition einer Freundschaft schon ziemlich seltsam vorkam. Ich könnte mir also vorstellen, dass es sich oftmals um solche zwischenmenschlichen Beziehungen handelt, die ich gar nicht als Freundschaften, sondern als Bekanntschaften bezeichne, die schneller enden. Vielleicht erweckt das einen entsprechend falschen Eindruck in Bezug auf die Haltbarkeit von Freundschaften, weil hier einfach keine klare Definition des Begriffes „Freundschaft“ erfolgt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich tu mir sehr schwer, Kontakte zu knüpfen. Deswegen habe ich auch nur sehr wenige Freunde. Meine derzeitigen Freunde kenne ich erst seit drei Jahren, nämlich seit der Oberstufe. Das sind etwa 4 Leute, mit denen ich Interessen teile. Mit ihnen kann ich eben Diskussionen über Alltägliches auf höherem Niveau führen, was mit den meisten nicht geht. Außerdem haben wir dieselben Faszinationen, nämlich Technik, Physik usw. Das sind leider auch schon meine einzigen guten Freunde. Daneben habe ich eben noch ein paar "Schulfreunde". Also Menschen, mit denen ich gut zurecht komme und auch hin und wieder etwas mache. Wenn aber die gemeinsame Schulzeit aus ist, wird der Kontakt mit großer Sicherheit abbrechen.

Leider habe ich weder aus meiner Volkschulzeit, noch aus meiner Unterstufenzeit noch irgendwelche Freunde. Besonders zweiteres stimmt mich traurig, da ich in der Unterstufe einen äußerst guten Freund hatte, der ebenfalls die selben Interessen teilte. Leider schaffte er die 8. nicht, und wechselte an die Hauptschule und macht nun eine Lehre. Ich kann mir auch nicht erklären, wie der Kontakt abgebrochen ist. Vermutlich liegt es an mir, da ich einfach ziemlich menschenscheu bin. Viele meiner Freunde aus der früheren Schulzeit versuchten öfters, mich zu gemeinsamen Unternehmungen zu überreden. Ich weiß nicht, wieso ich nicht zustimmen kann, ich habe irgendeine innere Blockade, die es mir auch verbietet, neue Kontakte zu knüpfen. Man denkt oft, solche sozial "unfähigen" Menschen sind selber Schuld, aber es ist nicht so. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mir wünschen würde, mehr (gute) Freunde zu haben und auf andere Menschen eingehen zu können, aber ich kann es einfach nicht.

Ich habe leider auch ziemlich viele Ansprüche was Freunde betrifft. Aus meiner Nachbarschaft gab es einen, der mich dauernd zu sich einladen wollte und mit mir diverse Sachen machen wollte, aber ich erfand immer irgendwelche Ausreden. Glücklicherweise treffe ich ihn jetzt nicht mehr, weil er auf die Berufsschule geht. Ich wollte nämlich nichts mit ihm zu tun haben, weil er eben "zu dumm" war, so arrogant das jetzt klingt, so ist es aber nicht gemeint. Mit Freunden will ich Gespräche führen können, und nicht nur so oberflächlichen Small Talk. Wenn jemand nur über Alkohol und Party reden will, dann habe ich darauf keine Lust, ich will niveauvollere Gespräche führen. Das alles führt eben dazu, dass ich wenig Freunde habe und grundsätzlich introvertiert und ablehnend neuen Menschen gegenüber bin, wie gesagt bei den meisten nicht undbedingt absichtlich.

Jedenfalls konnte ich bisher noch keine lange Freundschaft verzeichnen. Ich habe eben andere Interessen als die meisten anderen. Deswegen konnte ich erst jetzt in der Oberstufe "Gleichgesinnte" kennenlernen. Bisher ging bei mir mit unterschiedlicher schulischer Laufbahn jeder Kontakt verloren, deswegen fürchte ich schon jetzt, was nach der Matura passiert.

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde Freundschaften über Jahrzehnte eigentlich nicht so ungewöhnlich. Ich habe nur wenige Freunde, aber die kenne ich schon seit meiner Schul- und Ausbildungszeit. Mit einem Schulfreund treffe ich mich regelmäßig wenn wir gemeinsam etwas unternehmen wollen und natürlich auch zu den Geburtstagen. Meine ganz alten Kumpels vom Fußball sehe ich auch immer noch alle 14 Tage auf dem Fußballplatz und mit meinem Studienfreund telefoniere ich zumindest regelmäßig. Andere Freunde habe ich eigentlich auch nicht, ich bin da manchmal ein bisschen komisch was so eine Art Vertrautheit betrifft.

Oberflächliche Bekannte habe ich natürlich genug, aber hier würde ich nicht von Freundschaften sprechen weil sie eben kommen und gehen ohne dass ich da mehr zulasse.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich muss schon sagen, dass ich denke, dass es sich dabei um eine Ausnahme handelt. Ich habe eine Freundin, die ich schon sehr lange kenne (seit der 1. Klasse) und das ist auch die einzige richtige Freundin, mit der ich schon über ein Jahrzehnt Kontakt halte. Die meisten Freundschaften sind wirklich so, dass sie kurze Zeit sehr intensiv sind und dann eben nach einiger Weile abflauen und dann auch komplett abbrechen. Das ist natürlich immer sehr schade, aber ich habe auch noch zwei, drei andere Freunde, die ich schon sehr lange kenne und nicht mehr missen möchte und mit denen werde ich das Jahrzehnt auf jeden Fall auch noch voll machen.

Aber allgemein denke ich, dass sich heute viele Freundschaften "auseinander leben", allein schon wegen der hohen Mobilität. Auch wenn man meinen sollte, dass es nicht so schwer ist über die ganzen neuen Technikmöglichkeiten Kontakt zu halten, so denkt man da auch oft nicht dran und verliert sich schneller aus den Augen, als man es eigentlich wollte.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mit dieser Frage habe ich zweischneidige Erfahrungen gemacht. Zum einen habe ich durchaus ein paar wenige Freunde, mit denen ich schon seit der Schulzeit befreundet bin. Zum anderen aber eben auch nicht, denn die meisten Kontakte haben Umzüge, Jobwechsel und einfach die Weiterentwicklung und den stetigen Wandel des Lebens nicht standgehalten. Mit manchen Leuten hat man auch einfach nichts mehr gemeinsam gehabt und die Freundschaft hatte sich irgendwann tot geredet. So etwas passiert nun mal und ist ein ganz normaler Bestandteil eines jeden Lebens.

Dann gibt es aber wie gesagt auch noch die wenigen Freundschaften, die wirklich seit der Schulzeit gehalten haben und nun schon teilweise weit über 20 Jahre lang bestehen. Diese Freundschaften sind ganz besondere und ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich in ihren Genuss kommen darf. Es ist mir nämlich durchaus klar, dass das eher selten ist und man sich deshalb auch glücklich schätzen sollte. Wie ich schon in einem anderen Thread erwähnte, sehe ich meine Freunde zwar nicht mehr jeden Tag, wie es früher der Fall war, aber wir treffen uns nach Möglichkeit noch zwei oder drei Mal im Monat, um uns einfach mal wieder auszutauschen und zu sehen.

Diese Freundschaften sind es auch, die man auch jetzt – nach über 20 Jahren – noch pflegt, obwohl sie eigentlich so eine Pflege nicht mehr unbedingt nötig hätten, da man ja schon zusammen durch dick und dünn gegangen ist. Aber man gibt sich trotzdem weiterhin Mühe, weil es einem die Freundschaft einfach wert ist. Und die Freundschaft leidet nun auch nicht mehr darunter, wenn man mal ein paar Wochen – obwohl das eigentlich seltener der Fall ist – nichts von sich hört, weil es einem eben gerade gar nicht in den Kram passt oder weil man sich im Urlaub befindet. Es muss dann auch nicht mehr sein, dass man ständig Kontakt halt, denn das Wichtige dabei ist, dass man den Kontakt überhaupt hält.

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» Paul Smith » Beiträge: 416 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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