Straßenumfragen - Wer nimmt daran und warum teil?
Hin und wieder habe ich mich auch schon überzeugen, bzw. überreden lassen und dann an einer solchen Umfrage teilgenommen. Jeweils aber nur dann, wenn mich das Thema der Umfrage oder ihr Sinn und Zweck auch interessiert und überzeugt hat.
So habe ich beispielsweise schon bei einem Amnesty International-Stand an einer Umfrage teilgenommen - ebenso an einer Umfrage des WWF. Beide Male war ich mir sicher, dass die in der Umfrage erworbenen Erkenntnisse einem guten Zweck dienen und - da keine persönlichen Angaben wie die Adresse oder Telefonnummer gemacht werden mussten - auch aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu Werbezwecken missbraucht wurden, wie ansonsten oft üblich.
Es war anschließend zudem interessant zu sehen, wie wenig manche Menschen beispielsweise über bedrohte Tierarten wussten - was der Inhalt der WWF-Umfrage war. Die Umfrageergebnisse wurden einige Monate später auf der Website des Umweltschutzbundes veröffentlicht und, wenn ich mich recht erinnere, sogar im Fernsehen wiederverwendet. Finden Umfragen also für einen guten Zweck statt, habe ich nichts dagegen einzuwenden.
Ebenso wenig auch gegen die Zensusumfragen, die Mitte letzten Jahren zum Zwecke der Volkszählung durchgeführt wurden. Sowohl im ländlichen als auch städtischen Bereich wird die Verwaltung oft genug vor das Problem gestellt, dass sie gar keine genauen Zahlen zur Einwohnerzahl oder -dichte hat. Deshalb können beispielsweise Sätze für Kindergartenbeiträge, Steuersätze oder Stimmverhältnisse bei Wahlen nicht korrekt berechnet werden. Da konnte ich auch nicht verstehen, warum sich manche Menschen so penetrant dagegen verweigert haben.
Wenn Kinder die Umfrage durchführen, nehme ich in der Regel immer teil. Mir tun die Kleinen ein bisschen leid und ich weiß, dass sie wahrscheinlich gerade von einem Lehrer dazu gezwungen werden. Auch bei anderen Umfragen mache ich mit, wenn ich Zeit dazu habe. Ich denke mir immer, dass hier nur jemand seinen Job macht und auf Leute wie mich angewiesen ist. Je kälter es ist, desto gnädiger bin ich meistens.
Leider ist es mir auch schon passiert, dass ich angeblich befragt wurde, und am Ende sollte ich eine Tierpatenschaft abschließen, für einen Rettungswagen für Säuglinge spenden, oder ähnliches. So etwas mag ich gar nicht und kann da dann auch sehr ungehalten werden. Gerne kann man nach neuen, zahlenden Mitgliedern für Organisationen und Spendern auf der Straße suchen, aber dann doch bitte offen und ehrlich und nicht unter dem Deckmantel einer Umfrage.
Deshalb frage ich meistens, wenn mich bei einer angeblichen Umfrage diese Vermutung beschleicht, am Anfang gleich nach, ob ich hier etwas kaufen oder abschließen soll. Wenn mir dann mit Verkäuferlächeln gesagt wird, dass das keineswegs der Fall sei und man mir nur etwas Tolles/Innovatives/Lebensnotwendiges/Schockierendes vorstellen wolle, weiß ich Bescheid und kann weiter gehen.
Wenn ich Zeit habe und wenn mir die Umfrage seriös erscheint dann nehme ich schon mal an einer teil. Es ist eben so, dass solche Umfragen häufig von Schülern und Studenten durchgeführt werden, die nebenher ein bisschen extra Geld verdienen wollen oder das vielleicht sogar müssen um ihr Studium zu finanzieren. Du warst selber vielleicht noch nicht in so einer Lage, aber ich habe schon seit der Schulzeit immer geschaut, dass ich noch was verdienen kann um mir dann auch Dinge leisten zu können, die nicht vom Taschengeld zu bezahlen sind und die meine Eltern mir auch nicht kaufen wollten. Die Jobs, die ich gemacht habe, waren auch nicht alle toll und von daher kann ich mich schon in die Lage von solchen Leuten hinein versetzen, die Umfragen machen und versuche deshalb auch freundlich zu sein.
Natürlich gibt es genug Umfragen, die eigentlich einen ganz anderen Zweck haben. Ich wurde zum Beispiel mal gefragt, ob ich eine kurze Umfrage zum Thema Tierschutz mitmachen möchte und es hat sich dann sehr schnell heraus gestellt, dass es eigentlich nur darum ging mich zu einer Spende zu überreden. Und vor einer Zeit bin ich im Einkaufszentrum an einen Mann vorbei gelaufen und habe von seinem Gespräch etwas über Zeitschriftenabos aufgeschnappt. Auf dem Rückweg kam er dann an und wollte eine Umfrage machen, da war natürlich klar, dass er eigentlich Abos verkaufen will. In solchen Fällen gehe ich dann natürlich auch und in der nächsten Zeit ignoriere ich Leute mit Klemmbrett auf der Straße erst mal.
Ich habe übrigens auch schon an Umfragen teilgenommen, bei denen man bezahlt wurde. Einmal wurde von einer Buchhandlung eine Umfrage zu den Lesegewohnheiten gemacht und man hat dafür dann einen Gutschein von der Buchhandlung bekommen. Und ich wurde nach einer Umfrage über Backmischungen mal zu einem Test eingeladen. Der wurde sogar richtig gut bezahlt und Kuchen und Getränke gab es auch jede Menge.
Ich muss schon gerade im Urlaub sein um an Straßenumfragen teilzunehmen, zu Hause mache ich das nicht mit. Im Urlaub habe ich dann auch Zeit und es ist auch eine gewisse Abwechslung für mich. Ich mache aber nur mit wenn es sich um Umfragen handelt die der Tourismusverband veranstaltet, das sind dann die sogenannten Gästeumfragen. Ich halte das für eine gute Möglichkeit um den Verbänden ein Feedback zu geben wie wohl man sich fühlt. Ich bin da auch sehr geduldig bei der Beantwortung der ganzen Fragen, meistens macht meine Frau dann auch noch mit und füllt einen Fragebogen aus. Manches sieht sie dann auch völlig anders als ich.
Wenn ich allerdings mitbekomme dass mir irgendwelche Verträge angedreht werden sollen oder es sich um politische Gruppierungen handelt dann blocke ich sofort ab, auch die meisten Tierschutzorganisationen sind mir eher suspekt so dass ich das Gespräch dann auch nicht weiterführe.
Wenn ich Zeit habe, und freundlich angesprochen werde, frage ich zumindest nach, wofür es ist, um was es geht und wie lange es dauert. Ich mache in der Regel nur bei anonymen Umfragen mit, und nur wenn mir die Leute Seriös vorkommen. Es gibt auch Fragen, auf die ich nie Antworten würde, zum Beispiel wo ich wohne, was ich verdiene etc. Nicht das meine Wohnung dann leer ist wenn ich wieder nachhause komme. Also wenn die Umfrage nur ein Paar Minuten dauert, mache ich gerne mit, wenn es allerdings viel länger dauert, habe ich dazu meist eher keine Lust.
Auch wenn mich die Leute unfreundlich ansprechen, habe ich absolut kein Interesse zu helfen. Schließlich wollen sie etwas von mir und nicht anders rum. An sich finde ich, dass solche Studien in einigen Bereichen einfach nötig sind. Woher sollen die Geschäfte den wissen, was ihre Kunden mögen, wenn man sie nicht fragt, oder sie nicht Antworten. Also ich finde nichts schlimm dran, und mache gerne mit, wenn es meinen Kriterien entspricht.
Die Stadt, in der ich lebe, ist anscheinend zu klein für so was. Auch sonst wurde ich noch nie in meinem Leben angesprochen, ob ich an so was teilnehmen würde, was ich eigentlich schade finde, da ich meine Meinung gerne vertrete, auch vor anderen Leuten. Von daher wäre ich eigentlich die perfekte Person zum Ansprechen.
Ich finde es immer ganz schön unhöflich, wenn irgendwelche Leute dann einfach weitergehen und so tun, als ob die Leute, die die Ergebnisse sammeln, Luft wären und die Leute im schlimmsten Falle dann noch beleidigen von wegen was ihnen denn einfalle. Auch wenn man nicht an einer Umfrage teilnehmen möchte, gehört sich das nicht und man sollte dann höflich und direkt verneinen. Dann gibt es auch keine Probleme.
Ich mache so etwas eigentlich nicht oft mit, außer es gibt irgendwelche Belohnungen dafür. Ich habe beispielsweise mal eine Packung Waschmittel bekommen, da es bei der Umfrage auch darum ging. Das einzige woran ich immer teilnehme, sind meistens solche Umfragen, wo es um die Verbesserung der Infrastruktur geht. Denn davon würde ich dann auch profitieren und das finde ich schon wichtig. Aber irgendwelche Produktumfragen mache ich nur selten mit, außer man bekommt eben am Ende eine "Belohnung" dafür.
Wenn es sich um etwas Seriöses handelt, mache ich schon mit. Das kommt allerdings kaum noch vor. Die meisten Leute, die mich auf der Straße ansprechen, wollen mir nur Fragen stellen, um mir danach etwas zu verkaufen. Anders habe ich es vor Jahren mal erlebt, als ein Meinungsforschungsbüro in der Fußgängerzone Leute draußen stehen hatte. Drinnen wurden dann Befragungen zu einem bestimmten Thema durchgeführt, die der Konsumforschung dienten. Danach durfte man sich eine Kleinigkeit oder wahlweise einen Einkaufsgutschein aussuchen.
Oft hatte ich allerdings das Gefühl, wenig geeignet zu sein für so etwas. Einmal sollte ich ein Magazin mit Werbung durchblättern und danach jene Anzeigen benennen an die ich mich noch erinnern konnte- und zweifelte an meinem Kurzzeitgedächtnis. Während meine Freundin viele Anzeigen benennen konnte, hatte ich Schwierigkeiten mich wenigstens noch an drei zu erinnern. Ähnlich war es als es darum ging verschiedene Cola-Getränke zu probieren und Unterschiede herauszuschmecken.
Eine der letzten Befragungen, die ich mitgemacht habe, war von Kindern auf einer Messe. Die Jugend der DLRG erforschte dabei, wie gut sich Erwachsene mit Baderegeln auskennen. Da konnte ich immerhin ein wenig punkten, hatte aber doch das Gefühl weniger Wissen zu haben als die beiden etwa 10jährigen Mädchen.
Außerdem habe ich schon ein paar Mal im Einkaufszentrum Fragen beantwortet, das war jedoch eher eine Kurzbefragung. Sofern ich Zeit habe, mache ich so etwas allerdings gerne mit. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich weiß wie schwer es ist, Menschen auf der Straße zu etwas zu bewegen. Und ich sehe auch nicht jede Meinungsforschung, Umfrage oder Konsumforschung als etwas Böses an. Wenn ich zum Beispiel wissen wollen würde, wie viele Leute in der Fußgängerzone Interesse an einem Hähnchenwagen haben, dann ist das doch durchaus etwas, was den interessierten Personen später zu Gute kommen würde. Und um nichts anderes geht es oft auch im großem Rahmen. Natürlich wird dabei auch Geld verdient- meiner Meinung nach durchaus legitim.
Ich habe einmal bisher an so einer Umfrage teilgenommen, allerdings musste ich dazu sogar mit in einem Geschäftsbereich laufen, der direkt nebenan gewesen ist. Als Dankeschön erhielten wir dann auch kleinere Präsente, wie Duschgel etwa. Das war eine Erfahrung wert, allerdings dauerte die Befragung doch recht lange, und war relativ schlecht organisiert, sodass es irgendwann etwas langwierig wurde.
In letzter Zeit mache ich diese Umfragen nicht mehr mit. Ich bin aber trotzdem höflich und warte ab, bis sie den ersten Satz ausgesprochen haben und ich weiß, was sie von mir wollen. Dann verabschiede ich mich mit dem Argument, keine Zeit zu haben für eine Umfrage. In der Vergangenheit habe ich an insgesamt zwei Umfragen teilgenommen. Einmal ging es um Tierschutz, Tierversuche und Massentierhaltung und ein anderes Mal ging es um den Iran. Ich musste keine persönlichen Angaben machen und auch nichts ausfüllen.
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