Findet heutzutage wirklich jeder Topf noch seinen Deckel?
Es gibt weitaus mehr Männer als Frauen auf dieser Welt. Wenn man nun auch noch bedenkt, dass sich einige trennen und einige wieder neu verlieben, dann fragt man sich doch, ob wirklich jeder seinen "Deckel" findet. Sicher sollte man dann auch noch die homosexuellen Paare hinzuzählen. Aber dennoch frage ich mich manchmal, ob dieses Sprichwort "Jedes Töpfchen findet sein Deckelchen" auch zutrifft.
Denkt ihr, dass wirklich zu jedem Menschen auf dieser Welt ein Gegenstück da ist und dass im Prinzip kein Mensch auf dieser Welt Single sein müsste?
Die Frage ist doch erst einmal ob jeder überhaupt einen festen Partner haben will. Jeder könnte wie du schon sagst theoretisch den geeigneten Partner finden, allerdings spielen auch noch gewisse Freiheiten eine Rolle. Die Einstellungen dazu haben sich auch im Laufe der Jahre gründlich verändert. Man muss heute auch nicht mehr mit Kind heiraten, denn man muss überhaupt nicht heiraten beispielsweise. Allerdings man kann und eben das ist der eigentliche springende Punkt dabei.
Es gibt mit Sicherheit nicht nur den einen Deckel sondern viele Deckel für einen Topf. Die Frage ist, ob man es zulässt. Man hat ein Bild vom idealen Partner im Kopf und geht schon sozusagen mit einem Filter durch die Gegend. Dabei, denke ich, übersieht man so viele Töpfe, dass man am Ende eventuell denkt, keinen finden zu können. Dabei stehen sie einem direkt vor der Nase .
Ich glaube, dass dieser Filter im Laufe der Zeit sehr stark verfeinert wurde. Und das Beste, was man anscheinend aus all dieser Masse herausgefiltert hat, stellt sich letzten Endes nicht als das Best für einen persönlich heraus. Die Frage ist jetzt, ob der Filter Schuld ist/war oder ob letztlich ein solcher Filter noch so gut sein kann oder noch so grob sein kann, der oder die Richtige ist ein "Zufall" oder man muss eine Beziehung wirklich eingehen wollen, weil sie Arbeit ist, weil sie gegenseitiges aufeinander Zugehen und Einlassen wollen ist. Und das immer wieder aufs Neue.
Ich denke, dass man sich zu sehr von diesem perfekten Anfangsbild blenden lässt, dass man denkt, nur weil es im ersten Moment so wundervoll ist, bleibt es auch so und sowieso für immer. Aber Beziehung und Liebe bedeutet immer etwas Aktives. Und da hört es bei Vielen schon auf. Und sie merken, dass das anfängliche Gefühl weg ist. Dass dieser Zauber nicht mehr besteht. Und man wird mit der Realität konfrontiert.
Es gibt für jeden Deckel einen Topf. Keine Frage. Nur bedeutet es nicht, dass der jeweilige Deckel auch auf dem Topf bleibt. Eine Beziehung/Liebe bedeutet, dass der Deckel auch trotz brodelndem, heißen Wasser auf dem Topf bleibt und sich beide von dieser negativen Energie nicht so schnell beeindrucken lassen. Dann heißt es einfach das Gas runterschalten.
Es wäre interessant zu erfahren, ob heute - natürlich auf die gewachsene Weltbevölkerung umgerechnet - wirklich mehr Menschen ohne einen Partner sind als früher. Vorstellbar ist es immerhin. Ich bin darüber hinaus schon der Meinung, dass jeder Single auch einen Partner finden kann, wenn er dafür auch offen ist. Nicht selten beobachtet man ja, dass Singles sich zwar negativ darüber auslassen, dass sie in keiner Beziehung sind - sich aber gleichzeitig auch nicht die Mühe machen, an diesem Umstand etwas zu ändern, sondern lieber warten, bis sich sozusagen selbst etwas daran ändert. Und die wenigstens Dinge im Leben fallen einem einfach so in den Schoß.
Außerdem kommt es mir so vor, als wären die Erwartungshaltungen an einen möglichen Partner heutzutage viel, viel höher, als sie das früher waren. Geradezu überzogen, wenn man es so ausdrücken möchte. Wenig verwunderlich ist es dann, wenn die Menschen bei diesen maßlos überzogenen Erwartungshaltungen am Ende niemanden finden, der ihnen auch entspricht - was in einigen Fällen schlicht und ergreifend nicht möglich ist. Seine Erwartungen herunter zu schrauben bedeutet ja nicht - wie so oft angenommen wird - dass man sich unter Wert verkauft oder dergleichen. Man sollte nur einfach realistisch sein und in den Menschen nicht mehr sehen wollen, als sie wirklich sind. Stattdessen sollte man lernen, sie so schätzen und lieben zu können, wie es ihrem Charakter entspricht.
Ganz bestimmt passt irgendein Deckel auf den Topf. Auf manche Töpfe passen auch zwei oder drei Deckel. Es kommt nur darauf an, den richtigen, passenden Deckel zu finden. Nicht allen Töpfen ist es so wichtig, dass die Deckel auch richtig passen, manche wackeln, lassen sich etwas hin und herschieben oder man kann sie nicht anfassen, weil sie beim Kochen zu heiß werden. Manche sind durchsichtig, für meine Begriffe zu durchsichtig, sie geben zu viel vom Inhalt preis. Wieder andere, von denen man annahm, dass sie ideal sind als Deckel, machen beim ersten Blubbern einen solchen Krawall, dass man sich die Ohren zuhalten muss und um sein Leben fürchtet. Wieder andere, die einfach zu viel geladen haben, halten es nicht mehr aus und geben beim Kochen nach. Sie lassen den Inhalt entweichen und versuchen selbst abzuspringen. So ergeht es den Töpfen, die nicht sorgfältig genug ihren Deckel ausgesucht haben. Und zum Schluss kommt der Deckel weg und es geht auch ohne ihn.
In Deutschland gibt es 44% Ehepaare, 8% Lebensgemeinschaften, 43% Alleinstehende und 6% Alleinerziehende. Von den Alleinstehenden leben sicherlich noch einige in Partnerschaften, aber trotzdem finde ich die Prozentzahl sehr groß. Damit haben einige ihren Deckel noch nicht gefunden, aber bestimmt wollen viele überhaupt keinen Deckel. Sie kommen auch so durchs Leben und haben weniger Ärger und Sorgen. Wird es ihnen zu langweilig, suchen sie sich vorübergehend ein Deckelchen, auch wenn es nicht genau passt.
Ich wage sehr stark zu bezweifeln, dass wirklich jeder in seinem Leben einen Partner findet und mit diesem dann auch zusammen bleibt. Es gibt viele Menschen, die ohne einen Partner alt werden. Mittlerweile steht der Beruf bei vielen im jungen Alter an erster Stelle und später wird es meiner Meinung nach immer schwieriger einen Partner zu finden.
Dass es mehr Männer als Frauen gibt, wusste ich bisher noch gar nicht. Das macht mich, als Mann, schon ein wenig traurig. In meinem Freundeskreis hat sich bisher noch niemand durch eine Heirat an seinen Partner "gebunden". Für die meisten sind eben der Beruf erst einmal wichtiger.
Die Statistik ist nicht richtig. Es gibt zumindest in Deutschland mehr Frauen als Männer, was schlicht daran liegt, das Frauen länger leben. Insofern ist das mit 'weitaus mehr Männer als Frauen' mit Sicherheit nur ein Gerücht. Es ist eher ungefähr ausgeglichen.
Und Nein, nicht Jeder findet seinen Partner fürs Leben! Ich habe auf der Arbeit einen Kollegen, trauriger Genosse, der mit seinen 40 Jahren immer noch Jungfrau ist. Dies liegt aber nicht zuletzt daran, dass sein Kopf wohl von Watte ausgefüllt wird.
Ebenso wie ihn gibt es viele Menschen ohne Selbstachtung, mit Behinderungen, verringerter Intelligenz, verringerter Ästhetik... die es in der Partnerwahl einfach sehr sehr schwer haben.
Selbst wenn man einen Partner findet, dann heißt das ja noch lange nicht, dass das ewig hält. Die meisten Beziehungen enden schnell, sehr viele innerhalb der ersten 7 Jahre und immer noch viele viel später. Die Liebe fürs Leben zu finden ist schwierig und man weiß erst am Ende, ob man sie für sich gefunden hat und damit auch glücklich geworden ist.
Ich glaube schon, dass man irgendwann den Partner findet, der zu einem passt. Bei den einen dauert es eben länger und bei den anderen geht es schnell. Ich denke aber auch, dass man als Mensch an die Topf und Deckel Geschichte glauben muss. Es wäre doch sehr trostlos für einen einsamen Menschen, der nicht daran glaubt, dass er irgendwann einen passenden Partner findet, der aber gerne einen hätte. Menschen müssen eben an etwas glauben können.
Natürlich sollte man eben auch an die Menschen denken, die keine feste Beziehung haben möchten. Vielleicht habe gerade andere Singles dadurch wieder eine größere Chancen, die große Liebe zu finden. Ich möchte schon gerne weiterhin daran glauben, dass jeder irgendwann den oder die Richtige findet.
Ich halte die Aussage, dass es weitaus mehr Männer als Frauen gibt, für ziemlich übertrieben. Weltweit betrachtet gibt es zwar mehr Männer als Frauen, aber so riesig ist der Unterschied auch nicht. Es gibt Länder, in denen ein deutlicheres Ungleichgewicht herrscht, zum Beispiel durch die Ein-Kind-Politik in China. Ging es dir um dieses Land? Im weltweiten Vergleich ist der Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Bevölkerung nicht so riesig. In Deutschland hingegen ist es sogar so, dass mehr Frauen in diesem Land leben als Männer. Auf welches Land beziehst du dich also? Oder ging es dir um die gesamte Weltbevölkerung. Es wäre auch interessant zu erfahren, woher du deine Informationen hast, vielleicht kannst du noch eine Quelle angeben.
Ob nun jeder Topf einen Deckel, beziehungsweise jeder bindungswillige Mensch einen Partner findet, ist vor allem Sache jedes einzelnen. Ich glaube nicht, dass es zum Beispiel bei uns in Deutschland an der Anzahl der wirklich verfügbaren, potentiellen Partner hängt, ob jemand einen Partner findet oder nicht. Ich denke, dass Menschen an sich nicht so anspruchsvoll sind, dass sie letztendlich unter Millionen von Menschen trotzdem nicht fündig werden. Man lernt zwar in der Regel nur einen sehr begrenzten Teil der Menschheit kennen, aber trotzdem klappt es doch bei den meisten, dass sie auch einen Partner finden, sofern sie es wollen. Selbst wenn man davon ausgeht, recht viele Ansprüche an den Partner zu haben, bleiben immer noch einige Menschen übrig, die in dieses Bild passen. Es ist auch möglich, sich in mehr als einen Menschen zu verlieben - nacheinander sowieso, manchmal vielleicht sogar zur gleichen Zeit. Es gibt nicht nur den einen passenden Partner, sondern viele mögliche Partner. Nur einen Bruchteil der Leute, die vermutlich in Frage kommen würden, lernt man dabei kennen - und selbst das reicht in der Regel schon.
Es gibt sicher Aspekte, die es Menschen schwerer machen, einen Partner zu finden. Völlig überzogene Vorstellungen vom Wunschpartner sind da ein Punkt. Ich denke, dass man von einem möglichen Partner nur das verlangen kann, was man selbst auch zu bieten hat. Es schadet nicht, wenn man anspruchsvoll ist. Aber man darf dann selbst auch nicht so ein Luschi sein, der gar nichts zu bieten hat. Abgesehen davon gibt es auch Leute, die grundsätzlich bei der Partnersuche benachteiligt sind, zum Beispiel durch Krankheiten oder Behinderungen. Dennoch ist es sicher auch für diese Leute nicht unmöglich, einen Partner zu finden.
Letztendlich hat es vor allem jeder selbst in der Hand, ob er jemanden findet, der zu ihm passt. Manchmal dauert es vielleicht, bis man einen tollen Menschen kennenlernt, mit dem man sich auch eine Partnerschaft vorstellen kann. Dennoch gibt es genug passende Deckelchen für einen jeden Topf. Dessen bin ich mir sicher. Es wäre ja auch unsinnig, wenn die Natur es so eingerichtet hätte, dass es kaum passende Partner (oder nur den einen richtigen) gibt. Dadurch wäre dann auch die Fortpflanzung gefährdet. Wenn es nur den einen richtigen Partner auf der Welt gäbe, auf den jeder jahrelang warten würde, gäbe es die Menschheit längst nicht mehr. Daher macht es schon Sinn, dass sich Menschen auch in verschiedene Partner verlieben können und in der Regel auch nicht bis ans Ende der Welt gehen müssen, um einen Menschen zu finden, den sie als passend empfinden - mindestens für einen begrenzten Zeitraum.
Ob jemand wirklich sein Gegenstück, im Sinne eines scheinbar perfekt passenden Partners findet, ist sicher Ansichtssache. Für mich ist das so eine romantisch verklärte Idee. Zum einen glaube ich nicht an die Idee vom einen und einzigen passenden Gegenstück. Zum anderen denke ich auch, dass Menschen flexibel genug sind, um einen Menschen als Gegenstück zu empfinden, der vielleicht unter rein rationalen Gesichtspunkten nicht perfekt passt. Ob jemand sein Gegenstück findet, ist sicher auch davon abhängig, welche Bedeutung man dieser Symbolik beimisst. Oft macht man es sich dadurch unnötig schwer und dann wird es vielleicht wirklich kompliziert, den richtigen Deckel zu finden.
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