Wann einen Fuß auf einen zugefrorenen See setzen?

Seit einigen Tagen ist es bei uns so kalt, dass sogar schon der Fluss, der durch unser Dorf läuft, zugefroren ist. Normalerweise war er selbst im Winter immer am Fließen, aber durch die eisig kalten Temperaturen in den letzten Tagen ist er völlig zugefroren. Auch auf dem örtlichen See herrscht wieder reges Treiben. Das Beste an der Kälte ist nämlich das Schlittschuhlaufen. Die Eisschicht auf dem See ist so dick wie schon lange nicht mehr, endlich bietet es sich in diesem Winter an, Schlittschuh fahren zu gehen, da es die ganze Zeit dafür zu mild war.

Trotz der dicken Eisschicht kann natürlich schnell mal etwas passieren. Der See hier bei uns im Dorf ist nicht besonders tief und man würde sicherlich auch von einem der Eltern, die teilweise mit ihren kleinen Kinder als Beaufsichtigung mit zum See gehen herausgezogen werden, aber dennoch ist es gerade jetzt, wo so tiefe Minustemperaturen herrschen nicht gerade angenehm einzubrechen. Sicherlich würde man sich erst einmal eine schlimme Erkältung holen. Zum Glück kam es bisher bei uns noch nie zu ernsthaften Verletzungen. Es ist eigentlich auch noch nie jemand eingebrochen. Der See ist nicht allzu groß und überschaubar. Sollte das Eis an manchen Stellen zu dünn sein oder ist das Eis schon gebrochen, so betritt man den See gar nicht.

Seid ihr eigentlich schon einmal eingebrochen oder habt ihr Menschen in eurem Bekanntenkreis, die schon mal auf einem zugefrorenen See eingebrochen sind? Wie habt ihr euch damals verhalten? Ging alles glimpflich aus und man konnte euch retten? Habt ihr auch schon einmal erlebt, dass irgendjemand ertrunken ist, weil er auf einem See beim Schlittschuhlaufen eingebrochen ist? Wie geht es euch seitdem? Habt ihr seit diesem Zwischenfall nochmal einen Fuß auf den See gesetzt oder habt ihr zu sehr Angst erneut einzubrechen?

Wie vorsichtig seid ihr allgemein bei einem zugefrorenen See? Prüft ihr immer die Dicke des Eises oder seid ihr auch manchmal waghalsig und traut euch auch auf den See, wenn es Plustemperaturen hat und das Eis beginnt zu schmelzen? Würdet ihr alleine Schlittschuh fahren gehen oder muss immer noch eine andere Person dabei sein?

Ein See muss von der Gemeinde freigegeben werden und er muss durchgehend mindestens eine 30 cm dicke Eisschicht haben. Ansonsten ist es unverantwortlich als Elternteil, wenn man seinem Kind erlaubt dort auf den See zu gehen. Sicher sind manche Kinder auch so, dass sie nicht groß fragen und es passiert dennoch was. Was man dann tun muss steht hier In zugefrorenem See eingebrochen - Was tun? .

Auch wenn mehrere Personen dabei sind ist es sehr gefährlich dennoch einen Fuß auf das Eis zu setzen, wenn die Eisschicht nicht so dick ist und auch wenn jetzt mal ein paar Tage Minusgrade herrschen, die in den zweistelligen Bereich gehen, sind die Seen noch nicht so dick zugeeist. 30 cm Eisdicke brauchen eine ganze Zeit und da reicht keine Woche Minustemperaturen.

Ein See bei uns in der Nähe wurde vor 2 oder 3 Jahren zum Eislaufen freigegeben. Damals war es über längere Zeit sehr kalt und die Eisdecke wurde an allen Stellen gemessen und das Eis war dick genug. Ich würde einen See erst betreten, wenn diese Messungen durchgeführt wurden und ich mir sicher sein kann, dass das Eis hält. Auch wenn das Eis am Rande des Sees sehr stabil ist, kann es an tieferen Stellen noch sehr brüchig sein und die Gefahr des Einbrechens ist dann einfach zu hoch. Auch an Zuläufen gefriert der See nicht schnell, da das Wasser dort bewegt ist. An solchen Stellen kann man daher auch sehr schnell einbrechen.

Ehrlich gesagt bin ich weder als Kind, Jugendliche noch als Erwachsene besonders begeistert davon gewesen, auf einen zugefrorenen See zu treten. Das ist einfach gefährlich und ich bin der Meinung, dass man sich in diese Gefahr nicht begeben muss. Selbst wenn der See nicht sonderlich tief ist, kann man sich verletzen, auch die Kälte des Wassers ist für den Körper eine unglaubliche Belastung, wenn man tatsächlich mal einbricht. Ich würde das nicht mal tun, wenn der See mehrere Zentimeter tief gefroren wäre, mir ist das einfach viel zu leichtsinnig.

Ich bin früher als Kind auch mal auf einem zugefrorenen See gewesen, aber auch nur, wenn der freigegeben war. Auf einem anderen See war ich auch mal, als der nicht freigegeben war, aber da bin ich nur am Rand geblieben, wo das Wasser sowieso nur knöchelhoch ist. Die Seen und andere zugefrorene Eisflächen darf man nur betreten, wenn diese durch die zuständige Behörde freigegeben sind. Ich würde auch nie auf die Idee kommen, irgendwo anders auf einen See zu gehen, denn man weiß ja nie, wie dick das Eis ist. Zum Glück habe ich aber auch noch nie mitbekommen, wie jemand im Eis eingebrochen ist.

Heute wurde das Thema mittags in den Nachrichten genauer besprochen beim MDR. Dort hat jemand von der Feuerwehr gesagt, das für einzelne Personen die Eisdicke mindestens zehn Zentimeter betragen muss, damit nichts passieren kann. Für Flächen wo wesentlich mehr Menschen an einer Stelle sein können wurden, glaub ich, 25 Zentimeter genannt.

Allerdings wurde auch gesagt, das selbst bei diesen Temperaturen solche Eisdicken durchgehend erst frühestens nach zehn Tagen erreicht sind. Dazu sind schneefreie Eisflächen sogar besser, weil man da eventuelle Risse rechtzeitig sehen kann. Also solltest du dir dabei noch keine Illusionen machen, was das gefahrlose Betreten des Eises angeht.

Und ich selbst, sowie Bekannte, sind noch nie eingebrochen. Allerdings war ich bisher auch nur einmal als Kind auf einem Bach, wo größere und damit schwerere Begleitpersonen das Eis vorher getestet haben. Auch in einem Winterurlaub waren wir mal auf der Ostsee spazieren. Da ging aber auch der schwerste Mann immer an der Spitze, damit wir Kinder sicher auf dem Eis unterwegs waren.

Ich muss sagen, dass ich mir in meiner Jugend darüber wenig Gedanken gemacht habe. Meine Eltern haben glücklicherweise schon darauf geachtet, dass ich keine großen Blödsinnigkeiten mache und fanden auch Mittel und Wege mich weitestgehend davon abzuhalten. Wenn jedoch alle im Winter in den Rheinauen auf den Eisflächen unterwegs war, durfte ich auch dorthin. Dabei gab es lediglich den Hinweis, dort zu bleiben, wo alle sind. Handys gab es damals noch nicht und heute ist mir durchaus bewusst, dass auch viele Leute, in der direkten Nähe einem wenig weiterhelfen können.

Das Eingangsposting finde ich schon sehr naiv, denn man kann sicherlich nicht erwarten, dass Eltern ihre Kinder stehen lassen und sich für Fremde in Gefahr begeben. Davon ausgehend, dass selbst auf deutschen Straßen bei einem Unfall der Großteil der Leute weiterfährt, anstatt zumindest einmal nachzufragen, ob man helfen kann, würde ich mich niemals darauf verlassen, dass mir jemand im Wasser zu Hilfe kommt! Ganz abgesehen davon, ist es aus den bereits genannten Gründen lebensgefährlich! Dort wo das Eis gebrochen ist, besteht akute Gefahr, dass es zu weiteren Einbrüchen kommt und ein Retter, der selbst einbricht, kann einem nicht mehr helfen! Deshalb sollte man auch niemals zur Rettung auf das Eis gehen!

Selbst wenn der See noch so niedrig ist, so ist das Wasser darunter bei etwa 2 Grad kurz vor dem Gefrierpunkt, was die motorischen Fähigkeiten stark beeinträchtigt. Dazu kommt der Schock, der nicht zu unterschätzen ist. Bei tieferem Gewässer wird man zudem durch seine Kleidung schnell hinuntergezogen! Auch das Verletzungsrisiko sollte man bedenken, was zusätzlich etwaige Rettungen erschwert.

Ich bin einmal im Winter im Wasser gelandet, allerdings nicht auf einer Eisfläche, sondern auf der Piste habe ich es geschafft mit einem Snowboard (und ohne Snowboardkenntnisse) so zu fallen , dass ich neben der Piste einen kleinen Hang hinunterpurzelte und bis zu den Oberschenkeln im Wasser landete. Es waren also nur meine Beine, die im Wasser waren und obwohl Skibekleidung grundsätzlich vor Nässe schützt, so war es dennoch ein riesiger Schock, der sogar beinahe die Bergrettung herbeieilen lies.

Auf Eisflächen gibt es kaum eine Rettungslogistik und eine Rettung gestaltet sich als wesentlich schwieriger. Auf die Idee zu kommen auf nicht freigegebene Eisflächen zu gehen, ist lebensgefährlich. Wer das Bedürfnis hat Schlittschuh laufen zu gehen, findet diverse andere Möglichkeiten! Und wer unbedingt ins Eiswasser möchte, kann auch diese realisieren, ohne sich und möglicherweise andere dabei in Lebensgefahr zu bringen!

Ich bin noch nicht in einen scheinbar zugefrorenen See gefallen. So naiv, das zu versuchen bin ich nicht. Wenn das Wasser erst wenige Tage durch die herrschende eisige Temperatur zugefroren ist heißt das nicht, dass die Eisfläche schon einen ausgewachsenen Mann trägt. Dafür dürfte sie noch zu dünn sein. Versuche es lieber nicht und warte ab, bis sie freigegeben wird. Sicherlich ist es verführerisch, einen Schritt aufs Eis zu wagen, aber sehr gefährlich.

Hier bei uns ist es so, dass das Betreten von Eisflächen grundsätzlich verboten ist, außer die Feuerwehr hat die Flächen geprüft und freigegeben. Man hört immer wieder, dass gerade Kinder in Seen ertrunken sind, weil das Eis dann doch nicht so dick war, wie man dachte und es eben nicht gehalten hat. Das kann dann sehr schnell auch tödlich enden, selbst wenn das Gewässer nicht tief ist, denn durch die eisigen Wassertemperaturen verliert der Körper sehr schnell an Kraft und Energie.

Ich selbst mache mit meinen Kindern einen großen Bogen um zugefrorene Seen, auch wenn ich selbst noch aus meiner Kinderzeit weiß, welchen Spaß das macht. Als Vater ist mir das einfach zu gefährlich. Schlittschuhlaufen kann man auch auf einer richtigen Eisbahn, da braucht es keinen See finde ich.

Ich habe da vollstes Vertrauen in die Leute, die das prüfen, bevor der See freigegeben wird. Allerdings sagt mir auch mein Hausverstand, dass ein See, nachdem die Temperatur für eine Woche unter -10°C lag, zugefroren sein muss. In meinem Leben kann ich mich erst einmal an einen zugefrorenen See erinnern. Das war im Jahr 2006 in einem sehr heftigen Winter, in dem wir auch 3.5m Schnee hatten. Jedenfalls gingen wir da auch auf den See Eislaufen, was abgesehen von einer lähmenden 3cm dicken Schneeschicht auf dem Eis herrlich war. Da dieser See ein sehr großer ist, konnte man praktisch endlos weit fahren, etwa 25km in der Länge.

Heute werden wir wieder zu diesem See fahren, um zu sehen, ob er schon zugefroren ist. Ich bin schon ganz gespannt, natürlich bin ich mir sicher, dass er zugefroren ist, obwohl meine Eltern noch sehr skeptisch sind. Wenn ein See allerdings von der Gemeinde freigegeben worden ist, dann würde ich da auch ohne Bedenken aufs Eis gehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da etwas passieren könnte, das müsste schon ein blöder Zufall sein.