Bei Versicherungen arbeiten - z.B. als Tippgeber - sinnvoll?
Ich habe ja ab und an Nebenjobs, um mir etwas dazu zu verdienen. Bis vor kurzem habe ich für Bekannte eine Homepage programmiert und da diese nun fertig ist, wollte ich mir einen neuen Nebenjob suchen. Also habe ich zum einen eine eigene Anzeige geschaltet und mich auch auf die ein oder andere ausgeschriebene Stelle im Bereich Minijobs beworben.
Leider haben mich sehr viele über die von mir geschaltete Anzeige angeschrieben, die nur recht vage Angaben gemacht haben und um einen Rückruf baten und wenn ich dann dort angerufen und ein paar kritische Fragen gestellt habe, kam heraus, dass es sich um Versicherungs-Strukturvertriebler handelt, die entweder Tippgeber suchten oder andere anwerben wollten.
Nun steht aber in meinem Stellengesucht kein Wort davon, dass ich sowas machen will, eigentlich habe ich die gewünschten Tätigkeiten ziemlich genau abgesteckt und mir scheint es daher so, dass diejenigen sich mein Gesuch gar nicht durchlesen, sondern einfach alle Interessenten anschreiben. Das finde ich ziemlich schade; auch, dass man erst nach mehrmaligem Nachfragen erfährt, worum es denn eigentlich geht.
Gestern hatte ich wieder so ein Gespräch; am Telefon hieß es, es sollten bestimmte Büroaufgaben erledigt werden und dann stellte sich heraus, dass da wieder nur jemand von einer Versicherung (einer ziemlich bekannten) einen Tippgeber sucht. Davon war ich wenig begeistert, habe aber dann aus Spaß den Spieß umgedreht und denjenigen mit allerlei Fragen gelöchert, um ihn etwas zu irritieren.
Jedenfalls frage ich mich zum einen, warum derart fragwürdige Strategien angewendet werden, um Tippgeber zu finden: auf Stellengesuche antworten, in denen es um ganz andere Tätigkeiten geht; am Telefon erst falsche Angaben machen und nur nach und nach damit herausrücken, was er will usw. - seriös wirkt das ja nicht gerade.
Andererseits habe ich nun auch schon etwas dazu gegoogelt und herausgefunden, dass es scheinbar auch viele gibt, die explizit nach solchen Jobs als Tippgeber suchen und darin eine tolle Möglichkeit sehen, etwas dazu zu verdienen. Manche haben auch als Tippgeber angefangen und sind später zum „normalen“ Versicherungsberater „aufgestiegen“.
Tippgeber sind ja diejenigen, die im Bekanntenkreis potentielle Kunden ansprechen sollen, um dann ein Beratungsgepräch mit dem, der dann die Versicherung verkauft, zu initiieren. Nur glaube ich, dass so jemand dann schnell keine Freunde mehr hat, wenn er immer versucht, sie zu Beratungsgesprächen zu überreden.
Ich muss sagen, dass ich Leuten, die bei Versicherungen arbeiten, immer etwas skeptisch gegenüber stehe. Meistens sind mir diejenigen unsympathisch, die wirken so aalglatt und undurchschaubar, ich habe immer das Gefühl, dass sich hinter der betont freundlich lächelnden Fassade ein verkorkster geldgieriger Charakter verbirgt. Mir sind diese Menschen regelrecht unheimlich und ich wöllte nicht mit so jemandem zusammenarbeiten. Schon allein, wenn sie immer damit angeben, wie viel Geld doch mit Versicherungen zu verdienen sei, wirkt das auf mich so, als hätte da jemand seine Seele verkauft oder eine Gehirnwäsche durchlaufen.
Daher möchte ich weder als Versicherungsberater arbeiten noch als Tippgeber im Nebenjob tätig sein. Aber vielleicht habt Ihr ja andere Erfahrungen gemacht. Ist jemand von Euch bei einer Versicherung tätig, als Queereisteiger z.B.? Oder war jemand mal Tippgeber?
Ich habe einen flüchtigen Bekannten, welcher diverse Finanzgeschäfte vertreibt. Da bekomme ich auch wegen jedem neuen Mist eine E-Mail. Mist in sofern, das ich zu einer Veranstaltung eingeladen wurde, wo die Webseite dieser tollen Firma gar nicht zu erreichen war und ich auch noch Geld mitbringen sollte. Du siehst, dass dabei sehr dubiose Angebote kommen können.
Nachdem meine Kinder geboren wurden, kam auch einmal ein Anruf von so einem Verein, wo eben junge Mütter einen Geschenkekoffer bekommen. Keine Ahnung wie das finanziert wird, aber die Cousine meines Ex-Mannes hatte denen den Tipp gegeben, das sie bei uns anrufen könnten. Die Frau hat damals echt Ärger mit mir bekommen, da sie uns einfach irgendwelche Vereine auf den Hals gehetzt hat.
Daher würde ich einen solchen Job nie machen. Wenn mich Bekannte fragen, wo ich versichert bin und ob man diese Versicherung weiterempfehlen kann, dann gerne. Aber ungefragt sehe ich so was einfach nur als Belästigung an.
Mit dem sogenannten Tippgeber ist doch kompletter Unfug, denn es gibt keine ordentliche oder besser gesagt rechtliche Regelung für dessen Bezahlung. Alle Personen die im Finanzgeschäft tätig sind müssen eine Ausbildung dazu gemacht haben und auch abgeschlossen haben. Bei einen Tippgeber kann davon schon einmal keine Rede sein. Dann doch lieber gleich eine fundierte Ausbildung machen und eben eine kompetente Arbeit in dieser Branche machen. Alle anderen Optionen werden über lang und kurz nicht halten.
Sorry, wenn ich hier so dumm frage, aber was ist, denn ein Tippgeber? Muss ich mir den als jemanden Vorstellen, der jemanden sucht, der eine Versicherung abschließen will und den dann an einen Makler vermittelt? Falls das so ist, dann ist der Tippgeber ja bereits so eine Art Makler. Soweit ich weiß, braucht man doch eine Ausbildung um Versicherungen Verkaufen zu dürfen oder? Somit wäre der Job als Tippgeber doch schon wieder gar nicht mehr wirklich legal.
Was deine Suche nach einem Nebenjob angeht, so ist das sicher gar nicht so einfach, weil eben sehr viele Bewerber in diesem Bereich auf sehr wenige Jobs kommen.
andysun78 hat geschrieben:Sorry, wenn ich hier so dumm frage, aber was ist, denn ein Tippgeber? Muss ich mir den als jemanden Vorstellen, der jemanden sucht, der eine Versicherung abschließen will und den dann an einen Makler vermittelt? Falls das so ist, dann ist der Tippgeber ja bereits so eine Art Makler. Soweit ich weiß, braucht man doch eine Ausbildung um Versicherungen Verkaufen zu dürfen oder? Somit wäre der Job als Tippgeber doch schon wieder gar nicht mehr wirklich legal..
Ein Makler braucht nicht unbedingt nun eine Ausbildung, denn er tritt gewerblich auf und kann beispielsweise Versicherungskaufleute für sich beschäftigen. Er wird aber keine Tippgeber direkt für sich arbeiten lassen, denn diese können ja keine verbindlichen Dinge dabei erledigen. Ein Tippgeber ist mit jemanden zu vergleichen, der eben beispielsweise Falschparker meldet. Legal ist der Tippgeber schon, denn er kann dem ausgebildeten Versicherungskaufmann schon Tipps für eventuelles Kundeninteresse geben. Allerdings bekommen diese Leute dafür in der Regel einmal im Jahr ein Präsent oder eine andere Aufmerksamkeit für ihre Hilfe. Man kann nicht mit einer ständigen monatlichen Zuwendung dabei rechnen.
Allerdings bekommen diese Leute dafür in der Regel einmal im Jahr ein Präsent oder eine andere Aufmerksamkeit für ihre Hilfe. Man kann nicht mit einer ständigen monatlichen Zuwendung dabei rechnen.
Also eigentlich bekommt der Tippgeber im Falle des Abschlusses einer Versicherung oder irgend eines anderen Produkte einen Teil der Provision des Versicherungsberaters. Meistens ist das festgelegt und es sind etwa 500 EUR pro „erfolgreicher Vermittlung“. Nur ist davon auszugehen, dass es selten klappen wird, jemanden erfolgreich an den Markler weiterzuleiten, der dann auch zu einem Abschluss kommt. Somit würde es also nicht all zu oft Geld geben. Das ist zumindest die Variante, wie sie mir auch ein Bekannter, der bei einer Versicherung arbeitet, erklärt hat. Nur für ein Präsent würde das doch niemand machen, so blöd sind doch die Nebenjobsuchenden auch
Der Tippgeber braucht keine Ausbildung, er stellt doch nur einen Kontakt her, berät aber nicht. Die Frage ist eben nur, ob einem das liegt, andere auf solche Themen überhaupt anzusprechen und man das will. Das gibt’s für alle möglichen Bereiche, nicht nur bei Versicherungen, sondern auch Immobilienbau oder andere „größere“ Aufträge.
@Zitronengras: Du hast leider von den rechtlichen Aspekten des Versicherungskaufmanns nicht das aktuelle Wissen. Wenn nämlich der Versicherungsberater einen Abschluss tätigt, der auf einen sogenannten Tipp begründet ist, bekommt er dafür seine ganz normale Provision. Der Berater haftet allerdings im Storno Fall für den Vertrag. Diesen Fakt kann er aber nicht auf den Tippgeber umlegen, auch nicht in teilweiser geringer Höhe. Also kann der Tippgeber logischerweise keine Provision erhalten, denn im besagten Storno Fall müsste auch er zurück zahlen. Und genau das ist gesetzlich untersagt.
@karlchen66: es existiert zwar ein Verbot der Provisionsweitergabe, aber genau deswegen existiert die durchaus legale Möglichkeit einen Tippgeber mit Sachwerten oder aber eben Bargeld für dessen Tipps zu entlohnen.
@Zitronengras: keine Ahnung, wie Dein Stellengesuch genau aussieht, aber wenn Du nicht ausdrücklich Strukturvertriebe etc. ausgeschlossen hast, dann werden einige das so werten, dass ihr Anruf willkommen ist. Selbst wenn Du derartige Tätigkeiten ausgeschlossen hast, ist es einfach so, dass manch sehr überzeugter Selbstständiger auch Dich überzeugen möchte.
Ich finde die Tätigkeit als Tippgeber nicht so schlimm; ich habe mich damit schon einmal genauer auseinander gesetzt und mich aber dagegen entschieden, da ich mit der Versicherung desjenigen für den ich Tippgeber sein sollte nicht die besten Erfahrungen gemacht habe und daher weder Bekannten noch Freunden diese Gesellschaft empfehlen wollte. Hätte das aber gepasst, dann wäre diese Tätigkeit auch etwas für mich gewesen, weil festgelegt war, dass die Personen deren Daten weitergegeben wurden davon in Kenntnis gesetzt wurden.
@JotJot: Natürlich meinte ich, dass sich das Bargeld beispielsweise nicht auf eine Empfehlung oder genauer gesagt auf einen Vertrag beziehen darf. Legal ist auf jeden Fall gesehen, wenn man für einen bestimmten Zeitraum einen bestimmten Wert sei es Bargeld oder eben einen reinen Sachwert in Betracht zieht. Nicht ganz genau ist hier gesetzlich definiert, ob es sich beim Tippgeber dann um zu versteuerndes Einkommen direkt handelt.
@Zitronengras Wie realistisch klingen denn die 500 Euro pro erfolgreichem Vertrag? Befasse dich mal damit, was an Provisionen bezahlt wird, dann wirst du schnell merken, das dies nicht wirklich funktionieren kann. Denn in der Höhe verdient der Verkäufer gerade Mal bei einer Kapitalbildenden Lebensversicherung. Und wer wird davon schon 100 Prozent weitergeben?
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-180460.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1042mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3002mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1852mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1346mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?