Bei Versicherungen arbeiten - z.B. als Tippgeber - sinnvoll?
Wie realistisch klingen denn die 500 Euro pro erfolgreichem Vertrag? Befasse dich mal damit, was an Provisionen bezahlt wird, dann wirst du schnell merken, das dies nicht wirklich funktionieren kann. Denn in der Höhe verdient der Verkäufer gerade Mal bei einer Kapitalbildenden Lebensversicherung. Und wer wird davon schon 100 Prozent weitergeben?
Zumindest ist das die Variante, wie sie mir erklärt wurde. Ich habe natürlich keinen Einblick darin, welche tatsächlichen Provisionen die eigentlichen Berater bekommen – woher auch, da steht ja nicht einfach mal so irgendwo.
Ich habe ja nicht vor, selbst Berater zu werden oder tiefer in das Thema Versicherungen einzusteigen, weil ich selbst davon auch nicht so wirklich überzeugt bin und mir Vertrieb ohnehin nicht liegt. Es ging mir eher darum, ob diese Rolle als Tippgeber zumindest eine zeit lang (bis man etwas Besseres hat) eine Möglichkeit für einen Nebenjob wäre.
Geh doch einfach mal von dir aus. Du hast doch sicherlich auch die eine oder andere Versicherung. Und es wird Gründe geben, warum sie genau bei der Gesellschaft X oder Y abgeschlossen wurde. Bei jungen Leuten ist es oftmals so, das sie bei der selben Versicherungsgesellschaft sind, wie die Eltern. Einfach aus dem Grund, weil die Eltern dort eben bisher zufrieden waren. Was man kennt und für gut befunden hat, das behält man in aller Regel.
Einfaches Beispiel aus meinem Leben. Meine Eltern hatten auch alle Verträge bei einer Versicherungsgesellschaft. Dort gab es auch bei Schadensfällen nie Probleme und es wurde auch immer Alles schnell reguliert. Mein Auto war dort auch versichert. Dann zog ich aus und brauchte diverse weitere Versicherungen. Da ich bislang bei der Gesellschaft selbst auch gute Erfahrungen gemacht hatte, blieb ich natürlich dort und wurde auch weiterhin nie enttäuscht.
Das nun, auf Grund meiner eigenen Kenntnisse in dem Geschäft, ein anderer Vertreter keine Chance bei mir hat, mich abzuwerben, ist die eine Sache. Auf der anderen Seite werde ich kaum zu einer anderen Gesellschaft wechseln, weil ich mich rundum bei meinem aktuellen Versicherer wohlfühle. Wo mir von allein angeboten wurde, alles auf den aktuellen Stand zu bringen, obwohl nur die Adresse ändern wollte. Wo mir kein Vertreter auf den Nerv geht, was ich noch so alles gebrauchen könnte.
Und so ist das bei vielen anderen Menschen auch. Wechseln wird man nur, wenn man unzufrieden ist und selbst dann wird man nicht unbedingt mit allen Verträgen wechseln. Oder würdest du allein deswegen wechseln, weil dir ein Bekannter seine Versicherungsgesellschaft in den besten Tönen präsentiert, wenn du selbst mit deinen Verträgen zufrieden bist?
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