Welche Filme haben euch wirklich beeindruckt?
Ich selber bin großer Fan von Filmen und habe Spaß daran, nach dem Anschauen eines guten Films diesen mit Freunden und Bekannten zu diskutieren. Sei es die Filmmusik, die Spannung, die typischen Merkmale des Regisseurs usw. Aber es gibt ja solche und solche Filme. Einige, so genannte Blockbuster, dienen ausschließlich zur Unterhaltung, andere Filme wiederum sind wirklich anspruchsvoll und werden meist nicht in Mainstream-Kinos gezeigt.
Meine Frage ist, ob ihr euch an den ein oder anderen Film erinnern könnt, der euch wirklich beeindruckt hat. Damit meine ich keine "beeindruckenden" 3D-Effekte, sondern den Anspruch. Wann seit ihr das letzte Mal aus dem Kino gegangen und habt auch noch Tage später über den Film nachgesinnt? Hat ein Film schon mal eure Meinung zu einem Thema nachhaltig verändert und euch zum Denken angeregt? Ich meine allerdings Filme, die eine Geschichte erzählen und nicht unbedingt Dokumentationen wie "Eine unbequeme Wahrheit" und "Let's make money".
Ich bin auch ein großer Filmfan. Ich habe viele Filme gesehen, darunter auch viele, die keine Blockbuster sind. Auf Anhieb fällt mir bspw. der Film "Irreversible" ein. Mit Monica Bellucci. Die Art der chronologischen Reihenfolge entspricht dem Titel, was widerrum die ganze Story widerspiegelt. "Unwiderruflich" ist die Übersetzung. Das unwiderrufliche Ereignis passiert am Anfang, was inhaltlich am Ende passiert. In der rückläufigen Reihenfolge entdeckt man Stück für Stück, wie es dazu kam und man stellt sich die Frage ob es vermieden werden konnte und an welcher Stelle. Oder war es doch nur Zufall?
Das Ereignis an sich, die Vergewaltigung, hat mich dermaßen "beeindruckt", dass ich noch Tage danach ein unangenehmes Gefühl in mir hatte. Diese Szene, die mehrere Minuten andauert, ist nicht nur eine sehr gute schauspielerische Leistung, und nein, es ist kein einfaches "Rumgerammel", sondern wird durch die gesamte Geschichte in seiner Tragik und seiner emotionalen dramatischen Wirkung verstärkt. Ich kann nur empfehlen, diesen Film zu gucken. Er ist aber zu Recht ab 18.
Es gibt für mich 4 Filme die ich im Kino gesehen habe und die mich heute noch beeindrucken.
Der erste Film ist eine Liebesschnulze mit Keanu Reeves. Dieser Film heißt „Dem Himmel so nah“. Dieser Film ist wirklich eine Schnulze. Es geht um einen Soldaten der aus dem Krieg heimkehrt und einsehen muss, die falsche Frau geheiratet zu haben. Auf seinen Reisen als Schokoladenvertreter lernt er dann eine neue Liebe kennen und das Drama nimmt seinen Lauf bis zu einem guten Ende.
Der zweite Film heißt „Der Pianist“ und erzählt vom Überleben des Pianisten Wladyslaw Szpilman, dessen Familie deportiert wurde und er allein im Warschauer Ghetto zurückblieb und sich bis zum Ende des grausamen Krieges helfen musste.
Der dritte Film heißt „Abbitte“. Er zeigt die Erinnerungen eine Frau, die in jungen Jahren aus einer albernen Schwärmerei einen Mann angezeigt und ihm eine Straftat unterstellt hat. Im Laufe ihres Erwachsenwerdens , wächst auch ihr schlechtes Gewissen, denn der Mann ist verurteilt wurden. Ihrem Willen, Abbitte zu leisten, stellen sich die Kriegswirren in den Weg. Sie überlebt den Krieg, doch der Mann fällt als Soldat und sie kommt nie dazu,um Verzeihung zu bitten.
Der vierte Film ist der deutsche Kurzfilm, der auch einen Oskar bekommen hat. „ Spielzeugland“ erzählt in 15 Minuten die Geschichte eine Mutter, die ihrem neugierigen Sohn erzählt, dass die Kinder der jüdischen Familien ins Spielzeugland kommen. Als schließlich die Nachbarfamilie von der SS geholt wird, folgt der Junge der Familie, um auch ins Spielzeugland zu fahren. Eine Geschichte mit einem ganz schrecklichen Hintergrund aber mit einem guten Ende.
Der letzte Film, der mich wirklich zum Nachdenken gebracht hat hieß "Nader und Simin". Es geht darin um ein iranisches Ehepaar, das mit seiner Tochter und dem pflegebedürftigen und dementen Vater des Mannes in einer kleinen Mietwohnung leben. Die Frau möchte das Land aufgrund des Regimes verlassen, während ihr Mann seinen Vater nicht alleine lassen kann und will. Es kommt zum Streit und die Ehefrau zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus. Der alleingelassene Mann stellt daraufhin ein Frau ein, die sich um den Haushalt und um seinen Vater kümmern soll. Die Frau ist gläubige Muslimin und hat aufgrund dessen Probleme den alten Vater zu waschen.
Eines Tages kommt der verlassene Ehemann nach Hause und sein Vater liegt eingenässt neben seinem Bett und kann sich nicht bewegen. Die Pflegerin ist nicht aufzufinden. Als sie zurück in die Wohnung kommt, kommt es zum Streit, er wirft sie aus der Wohnung und sie fällt die Treppe hinunter und verliebt dabei ein ungeborenes Kind. Im Folgenden geht es dann um den Rechtsstreit, der offenlegt, wie unzureichend das iranische Rechtssystem ist.
Der Film ist System- und Gesellschaftskritik in einem und zeigt wunderbar die Konflikte zwischen Tradition und Moderne oder auch traditionelle Religion und liberale Auslegung. Doch nicht nur der trockene politische Aspekt, der an sich schon bewegend genug ist, wird behandelt, sondern auch die zwischenmenschliche Dimension wird betrachtet. Dazu gehört beispielsweise die Wertschätzung Frauen gegenüber in einer muslimischen Gesellschaft, aber auch das sich verschlechternde Verhältnis zwischen der Mutter und ihrer Tochter, die sich beiden Elternteilen verpflichtet fühlt und in der Mutter den Auslöser ihres Leidens sieht.
Ich kann diesen Film nur empfehlen, denn es gibt immer wieder Situationen, die mich an diesen Film erinnern, der ein bedeutenden Einblick, in die heutige sich wandelnde Gesellschaft des Nahen Ostens liefert.
Ich habe es leider oft, dass ich voller Vorfreude in einen Film gehe, und dann im Nachhinein denke ich, dass der Film das Geld eigentlich gar nicht wert gewesen ist. Das ist eigentlich schon zur Regel geworden bei meinen Kinobesuchen. Gestern allerdings habe ich die Muppets gesehen und ich muss sagen, dass ich ein sehr großer Muppet-Fan bin und jeden, absolut jeden Film toll finde. Ich war entsprechend beeidruckt vom Staraufgebot in den Muppets und dabei meine ich nicht nur die menschlichen Prominenten, sondern vor allem das Wiedersehen mit Scooter, Fozzy, Gonzo und natürlich Miss Piggy, Kermit und all den anderen.
Ich finde die neuen Synchronstimmen zwar nicht ganz so toll, aber es sind immer noch die Muppets und sie sind sehr charakteristisch. ich habe mich auch heute noch über den Film gefreut und würde ihn am liebsten gleich noch einmal ansehen. Ich bin eigentlich auch überhaupt nicht nahe am Wasser gebaut, aber der Film hat mich mehrmals zu Tränen gerührt, zum Beispiel als Walter sich fragt, ob er ein Muppet ist und vor allem am Ende, wo die ganze Straße voller Menschen ist und die Muppets empfangen, die ganz bedrückt aus dem Theater schleichen wollen und damit ganz und gar nicht rechnen. Mich hat es beeindruckt, dass mir der Film doch so gut gefallen hat, obwohl ich neben meiner Vorfreude auch sehr skeptisch gewesen bin.
Mich hat der Film "Nur mit dir" sehr berührt. Der Film ist sehr ergreifend und jedesmal, wenn ich ihn sehe, muss ich weinen. Es geht um ein Mädchen, dass krank ist und weiß, dass es bald sterben wird. Sie hat eine Liste mit Dingen erstellt, die sie vor ihrem Tod noch machen möchte. Allerdings verliebt sie sich unerwartet in den coosten Jungen der Stadt und er hilft ihr, ihre Träume zu verwirklichen. Der Film, und insbesondere die Handlung ist sehr realistisch und tiefsinnig.
Als ich vor gut 30 Jahren noch zur Schule ging, hat unser damaliger Lehrer einen sehr bemerkenswerten Film über die Atomkraft gezeigt. Der Film "The Day After" zeigt auf sehr anschauliche Weise die Folgen eines Atomunfalls. Mir hat der Film damals die Augen geöffnet nicht nur wegen Fukushima wissen wir, wie gefährlich diese Atomkraft wirklich ist.
Ich musste damals, nach Matrix 1 gehörig über diesen Film nachdenken. Der erste Teil ist einfach genial. Ich kam nicht mehr aus dem Grübeln heraus. Einfach diese Vorstellung, dass wir alle in einer Matrix gefangen sind und nichts dagegen tun können, geschweige denn, es überhaupt merken lies mir einen kalten Schauer über den Rücken wandern.
Gerade der erste Teil war wirklich einmal etwas anderes. Der bot genug Stoff zum Denken und Gedanken weiterspinnen. Danach wurden die Filme leider wesentlich ,,actionlastiger" und glänzte fast nur noch durch ,,Special-Effects".
Das letzte Mal, das mich ein Film wirklich nachhaltiger beeindruckt hat, war erst letzten Freitag, denn da habe ich „Ziemlich beste Freunde“ im Kino gesehen. Dieser Film ist wirklich gut gemacht, wie ich finde, und ich war vor allem von der schauspielerischen Leistung des im Film Querschnittsgelähmten sehr beeindruckt, der keine andere Möglichkeit hatte als eben mimisch zu überzeugen, da er sich keiner Gestik bedienen konnte, eben aufgrund dieser Lähmung, unter der er im Film zu leiden hatte. Aber auch davon abgesehen hat der Film eine schöne Geschichte, die wohl auf einer wahren Begebenheit beruht und wirklich gut umgesetzt wurde. Er ist sowohl lustig als auch ein wenig traurig, aber keiner dieser Effekte wird übertrieben, sondern alles bewegt sich in einem absolut abgestimmten Rahmen, der mich einfach insgesamt total überzeugt hat.
Es gab aber auch einige andere Filme, die mich in der letzten Zeit beeindruckt haben. Letztes Jahr war ich unglaublich oft im Kino und war von so manchem Film wirklich überrascht, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass er so gut umgesetzt ist. Nicht immer bedeutet das, dass ein Film sonderlich viel Anspruch bietet, auch, wenn das sicherlich häufig der Fall ist, wenn ein Film mich wirklich beeindruckt. Manchmal reicht es wirklich aus, mich länger gedanklich zu beschäftigen und mir ein gutes Gefühl in Bezug auf einen Film zu geben, wenn ich einen solchen sehe, den ich im Vorfeld schon irgendwo eingeordnet habe, wo ich ihn zwar sehen will, aber mir eigentlich nichts Besonderes davon verspreche. Wenn ich dann entsprechend positiv überrascht werde, dann bin ich tatsächlich schon manchmal schwer beeindruckt. So ging es mir auch nicht zuletzt mit dem ersten Teil der Kinoverfilmung von Sherlock Holmes.
Dass mich ein Film einmal nachhaltig zum Denken angeregt hätte, kann ich allerdings nur in Bezug auf meinen allerersten Kinofilm erinnern. Dieser Film war „Gorillas im Nebel“ und ich fand ihn wirklich schrecklich, weil er für mich als Kind einfach zu viel Grausames hatte. Aber ich habe mich damals wirklich lange sehr für den Tierschutz interessiert und mit dieser ganzen Thematik auch deutlich mehr auseinandergesetzt, was ich in der Tat diesem Film zuschreiben will.
Ich habe jetzt eine ganze Weile über diese Frage nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es in all den Jahren, in denen ich ins Kino gehe, bisher lediglich zwei Filme gab, die mich wirklich beeindrucken konnten und mir auch lange nach dem Kinobesuch noch sehr viel Denkstoff gegeben haben.
Da wäre zum einen der Dokumentationsfilm "Unsere Erde" zu nennen, der - soweit ich mich erinnere - zusätzlich auch noch in 3D gelaufen ist. Ich habe mir ihn zwar in der regulären Fassung ohne 3D-Effekte angesehen, fand ihn deshalb aber nicht minder beeindruckend.
Ein 50-köpfiges Filmteam ist für diese Dokumentation ununterbrochen fünf Jahre lang über den ganzen Planeten gereist und hat dabei über 1000 Stunden Filmmaterial gesammelt - in den Film geschafft haben es letztendlich nur anderthalb. Allein schon an der Auswahl der Szenen, die nun im Film zu sehen waren, kann man abschätzen, welchem unglaublichen Arbeitsaufwand sich die Macher des Films gegenübergestellt sahen.
Der Film führt einem sehr deutlich und mit atemberaubenden Bildern vor Augen, was der Klimawandel mit unserem Planeten und seinen tierischen Bewohnern anrichtet. Ich bin normalerweise niemand, der sich von einem Film zu Tränen rühren lässt - aber das war bei "Unsere Erde" gleich mehrfach der Fall.
Egal ob wegen einem Eisbären, der vier Tage am Stück durchs Eiswasser schwimmen muss, bis er wieder ein Stückchen Land findet oder der Darstellung einer Elefantenherde, von denen die kleinsten Mitglieder wegen der immer seltener werdenden Wasserquellen in der afrikanischen Steppe verdursten müssen - es gibt mannigfaltige Beispiele in diesem Film, die einem einen Schauer über den Rücken jagen. Hier konnte ich gar nicht anders, als mir eingehende Gedanken über unseren Planeten zu machen im Anschluss - was ich so zuvor auch noch nie getan hatte.
Der andere Film, der mich so richtig beeindruckt und berührt hat, war der neue Batman-Film mit Heath Ledger in der Rolle des Bösewichts "Der Joker". Dafür verantwortlich war vor allem die Tatsache, dass Ledger mit so jungen Jahren und viel zu früh an einem Medikamentencocktail gestorben ist und es hieß, seine schauspielerische Leistung in diesem Film wäre nicht von dieser Welt gewesen. Als ich mich schließlich davon überzeugen konnte, habe ich dieser Aussage in vollem Maße zugestimmt. Gerade wenn man in der Presse ein wenig verfolgt hat, wie sehr diese Rolle Ledger zu schaffen gemacht hat, weil er sich so wahnsinnig weit auf sie eingelassen hat, kann man nicht anders, als dem Ganzen eine große Portion Respekt zu zollen. So sieht man die ganze Rolle des bösen Jokers in einem ganz anderen Licht.
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