Während der Operation - Wie Zeit überbrücken / rumkriegen?

vom 02.02.2012, 08:52 Uhr

Morgen ist es soweit und mein Partner wird operiert. Da ich mir sehr große Sorgen mache und Angst davor habe, dass ihm irgendwas passiert, wird wohl sein Vater ihn morgens zum Krankenhaus fahren. Ich bin dann zwar auch zu Hause, aber ich habe Bedenken, dass ich dann nicht Auto fahren kann und meinen Partner nur unnötig nervös mache und das kann es ja nun nicht brauchen.

Während er dann operiert wird, werde ich wohl zu Hause sein und darauf warten, dass ich entweder einen Anruf aus dem Krankenhaus bekomme oder eben selbst dort anrufen kann. Er muss wie üblich um 7 Uhr dort sein. Aber leider wissen wir noch nicht, wann er dran sein wird. Ich dachte mir nun schon, dass ich dann morgen früh einfach versuche, etwas Hausarbeit zu machen und schon soweit alles erledige, so dass ich den Rest des Tages dann bei meinem Partner im Krankenhaus verbringen kann, wenn er das denn so möchte. Es ist kein großer Eingriff und dauert ca. eine halbe Stunde. Allerdings ist ja noch die Zeit für die Narkose und die Zeit im Aufwachraum, die man dazu rechnen muss. Und eben auch die Wartezeit, bis er dann dran kommt. Erst wollte ich auch mit ins Krankenhaus fahren und dann eben so lange auf dem Zimmer warten oder in der Cafeteria. Allerdings habe ich auch Haustiere, unter anderem einen Hund, der erst versorgt werden muss. Ich wollte dann morgens wie immer mit ihm Gassi gehen, so dass er bis Nachmittags aushält und ich dann nur mal kurz nach Hause fahre, um ihn nochmals raus zu lassen und ihm und den Katzen etwas zu fressen geben.

Wie überbrückt ihr die Zeit, wenn jemand aus eurer Familie operiert wird? Bleibt ihr dann von morgens an im Krankenhaus? Oder fahrt ihr dann auch erst hin, wenn die Person wieder auf dem Zimmer ist? Morgens ist ja sein Vater bei ihm, da bin ich dann beruhigter, dass er nicht dort alleine sitzen und warten muss. Ich dachte, dass es sinnvoll sei, wenn ich erst mal zu Hause bleibe und meine Tiere versorge. Dann muss ich nicht gleich, wenn er wieder auf dem Zimmer ist, erst mal nach Hause fahren und mich um die Tiere kümmern und kann eben länger bei ihm bleiben. Während er dann im Op ist, hat er ja eh nichts von mir. Oder wie seht ihr das?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mein Sohn wurde zwei mal operiert. Beide male habe ich im Wartezimmer gesessen und die Wand angestarrt. Das ist einfach schrecklich, das kann ich absolut nicht empfehlen. Ich würde beim nächsten Mal versuchen, spazieren zu "laufen". Also ich meine nicht schlendern, sondern strammen Schrittes zu gehen, das lenkt ab. Da Euer Hund sowieso Auslauf benötigt, passt es ja auch ganz gut zusammen und die OP-Zeit ist auch nicht so lang.

Ich hoffe, es geht alles gut!

» Sahnetorte » Beiträge: 32 » Talkpoints: 11,82 »


Ein wenig muss ich nun über die Fürsorge schon schmunzeln, und wenn Dein Partner so gelassen mit der Operation umgeht, solltest Du es vielleicht auch mal versuchen. Ich finde es auch nicht so schlimm, dass Du während der Operation nicht im Krankenhaus bist, und Dich auf den Alltag konzentrierst. Erstens lenkt es ab und zweitens ist es schon so, dass Du ihm ja nun während der Operation sowieso nicht das Händchen halten kannst. Scheinbar wärst Du sowieso als er nervöser und auch damit ist keinem geholfen, von daher finde ich die Idee wirklich gut, zu Hause zu bleiben und zu warten, bis ein Anruf kommt.

Ich war ja letztes Jahr ebenfalls im Krankenhaus zu einem kleinen Eingriff und habe meinen Partner weggeschickt, wobei ich hier sagen muss, dass er sowieso noch in der Nachtschicht gewesen ist und er die Zeit zu Hause hätte ebenfalls besser nutzen können. Zwar wäre es toll gewesen, wenn jemand auf mich gewartet hätte, aber andererseits war mit mir sowieso nicht so viel anzufangen gewesen, selbst, als ich auf mein Zimmer kam, war ich noch recht lang neben mir. Ich konnte am nächsten Tag aber schon nach Hause und hatte dann meinen Partner auch angerufen. Es hieß ja auch erst, dass ich ein paar Tage länger im Krankenhaus bleiben müsse, aber das war bei mir wider Erwarten und zum Glück nicht weiter möglich.

Klar macht man sich Gedanken, und ich denke, bei komplizierten Operationen oder langen Eingriffen, als auch bei Kindern ist es noch etwas anderes. Natürlich kann auch bei diesen kurzen Eingriffen etwas passieren, aber genauso gut kann man bei der Haushaltsarbeit einen Unfall haben oder so, von daher versuche ich schon eher locker mit allem umzugehen und gehe selbst wohl auch etwas locker damit um. Ändern kann ich es sowieso nicht, da man ja wohl nicht aus Jux und Dollerei operiert wird. Und ich finde, dass man eben zu Hause einfach eine bessere Ablenkung hat, als wenn man sich nun vor Ort befindet und da versucht, Ablenkung zu haben.

Eine Ausnahme wäre es aber schon, wenn jemand weiter weg operiert wird, ich meine, man kann ja wohl eher schlecht jemand in ein weit entferntes Krankenhaus bringen und dann die Wegstrecke wieder zurückfahren. In dem Fall würde ich dann eben mir den Ort anschauen und genügend Lesestoff mitnehmen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Mein Partner darf wahrscheinlich auch am nächsten Tag nach Hause, wenn alles gut verlaufen ist. Das Krankenhaus ist im nächsten Ort und nur ca. 7 km weit weg. Also ist es kein Problem auch zwischendurch mal schnell nach Hause zu fahren.

Ich dachte, dass es für ihn und mich leichter ist, wenn ich ihn morgens nicht begleite. Ich weiß, dass ich morgen wirklich ein nervliches Wrack sein werde und da möchte ich meinen Freund nicht auch noch bekloppt machen. Was die Operation meines Partners angeht, weiß ich, dass meine Ängste schon über ein Normalmaß hinaus gehen. Daher ist es sehr schwer für mich, mit dem irgendwie umzugehen. Ich habe ihm schon gesagt, dass er nie ernsthaft krank werden darf, wenn ich bei so einem kleinen Eingriff schon so durchdrehe. Ich dachte auch, dass ich mir etwas zu lesen mit ins Krankenhaus nehme, falls er doch noch viel schläft. Allerdings darf er auch aufstehen, wenn es ihm nach der Narkose wieder besser geht. Die letzte Narkose hat er super vertragen, daher mache ich mir darum eigentlich weniger Sorgen. Ich habe hauptsächlich Angst, dass bei der Op etwas passiert oder das er hinterher große Schmerzen haben wird. Ich würde schon am liebsten die ganze Zeit Händchen halten, aber ich bin sicher, dass es gut ist, dass ich nicht genau weiß, was im Operationssaal so passiert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum du die Situation so dramatisch darstellst. Man könnte wirklich meinen, dass dem Mann eine Herzoperation oder etwas ähnlich großes bevorsteht und nicht ein kleiner Routineeingriff. Ich finde so eine Panikmache auch extrem kontraproduktiv und vielleicht sollte man da auch mal an den Betroffenen denken und wie das auf ihn wirkt.

Ich war vor meiner vorletzten Operation jedenfalls schon selber nervös genug und das letzte was ich dann gebraucht hätte wäre jemand gewesen, der so tut als würden nicht mein Knochen zusammen geschraubt werden sondern als würden irgendwelche lebenswichtigen Organe ausgetauscht werden. Von daher ist es wohl schon die richtige Entscheidung, dass du dich vom Krankenhaus erst mal so weit wie möglich fern hältst. Betüddeln kannst du den Guten ja auch noch, wenn er wieder zu Hause ist.

Meine Mutter wurde vor Kurzem an den Augen operiert und ich habe sie zur ersten Operation begleitet, weil ich Urlaub hatte und weil sie danach natürlich nicht Auto fahren konnte mit einem zugeklebten Auge. Eigentlich wollte ich während der Operation in die Stadt fahren, aber da das Ganze nur 45 Minuten dauern sollte hätte sich das nicht gelohnt. Also habe ich mich dann auf die Suche nach einem trinkbaren Kaffee gemacht und habe anschließend gelesen und Musik gehört. Die Zeit ist so ziemlich schnell vergangen und da es sich um eine absolute Routineoperation in einer renommierten Augenklinik gehandelt hat, habe ich auch keine Veranlassung für irgendwelche negativen Gedanken gesehen. Nach der zweiten Operation habe ich Abends angerufen und gefragt, wie es meiner Mutter geht. Ich wusste zwar, dass sie den Termin schon am Vormittag hatte, aber ich wollte sie dann auch nicht direkt überfallen. Man möchte nach einer Operation in der Regel ja erst mal seine Ruhe haben und nicht gleich von den Mitmenschen genervt werden.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Panik mache ich mit Sicherheit nicht und ich sagte ja schon, dass meine Ängste dabei schon etwas über normale Maß hinaus gehen. Dennoch reiße ich mich so zusammen, dass mein Partner es nicht so unbedingt mitbekommt. Ich weiß von meinen Operationen, dass ich mich immer gefreut habe, wenn jemand aus meiner Familie direkt da war, wenn ich wach wurde oder eben aufs Zimmer kam. Mit meinem Partner ist ja auch so abgesprochen, dass ich eben ins Krankenhaus komme, wenn er dann auf dem Zimmer ist. Soweit ich weiß, dürfte ich auch nicht in den Aufwachraum und das würde ich auch nicht so unbedingt wollen.

Wenn ich da bin und mein Partner dann lieber schlafen oder seine Ruhe haben möchte, dann fahre ich selbstverständlich wieder nach Hause. Aber er sagte schon, dass er nach einer Stunde ca. das erste Mal aufstehen dürfte und wir dann vielleicht auch in die Cafeteria gehen könnten, wenn es ihm soweit gut geht. Da er Raucher ist, wird er eh schnell sehen, dass er aufstehen kann. :lol:

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe eigentlich keine größeren Probleme damit, wenn meine Familienangehörigen operiert werden, jedenfalls nicht, wenn diese Operation im Vorfeld geplant gewesen ist und man einen festen Termin gehabt hat. Bei einer Notoperation ist das etwas anderes. Ich verbringe die Zeit dann eigentlich ganz normal, auch wenn ich häufiger an die Person denken muss, welche gerade operiert wird.

» Anky » Beiträge: 579 » Talkpoints: 4,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn dein Partner am nächsten Tag schon wieder nach Hause darf, ist der Eingriff sicherlich nicht so schlimm. Aber ich kann gut verstehen, dass du dir Sorgen machst, so würde es mir auch gehen. Ich mache mir schon Sorgen um meinen Mann, wenn er nur mal wieder was mit seinem Rücken hat, dabei ist das nicht mal so schlimm.

Ich würde mir einfach die Zeit mit Dingen vertreiben, die mich gut ablenken. Also beispielsweise Haushaltstätigkeiten, du hast erwähnt, dass du Tiere hast, auch das ist eine gute Ablenkung. Vielleicht kannst du damit den Vormittag so weit überbrücken, dass dir gar nicht auffällt, wie die Zeit vergeht. Und er wird ja auch nicht alleine sein, der Eingriff wird nicht so tiefgreifend sein und alles ist schneller vorbei als gedacht. Wenn du ein Hobby hast, könntest du auch dem nachgehen, um dich abzulenken. Mir scheint, für dich wäre eine Ablenkung gut, damit du nicht so darüber grübelst, was mit ihm wohl gerade passiert.

Es ist übrigens meistens so, dass die Betroffenen, also jene die operiert werden, das ganze gelassener sehen als Außenstehende. Deshalb kann ich dich gut verstehen und finde es auch gut, dass du dir Sorgen und Gedanken machst. Nur nimm dir das nicht zu sehr zu Herzen, denn das belastet dich und damit bist du ihm keine Hilfe.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich denke, dass es besser ist, wenn du in der Zeit nach Hause kommst. Das ist sehr viel besser und ich denke, dass du dich dann eher beruhigen kannst als wenn du die ganze Zeit im Krankenhaus sitzt und die ganzen anderen kranken Menschen und die Ärzte anschauen musst. Zu Hause kannst du dich aber sinnvolleren Tätigkeiten widmen und zum Beispiel putzen, aufräumen oder ein warmes Essen zubereiten, dass du deinem Partner anschließend in das Krankenhaus mitbringen kannst und dass er dann essen kann. Auch das Lesen eines Buches ist entspannend.

Jedenfalls musst du dich selbst für etwas entscheiden. Wir kennen dich alle nicht und wir wissen nicht, wie du dich am besten entspannen kannst. Ich drücke deinem Partner die Daumen. Es wird sicherlich alles gut gehen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Bei einer nicht komplizierten Operation, würde ich wahrscheinlich nach Hause fahren. Wenn es nur ein Routineeingriff ist, dann würde ich mir da auch nicht die Sorgen machen, wenn mein Freund oder ein Familienmitglied operiert wird. Wenn man in der Zeit auch wichtige Dinge zu erledigen hat, dann würde ich die einfach erledigen. Und je nachdem, ob derjenige es möchte, werde ich wieder im Krankenhaus sein, wenn er aufwacht. Manche mögen es aber auch gar nicht erst, und möchten nach der Operation erst einmal alleine sind, was ich natürlich auch verstehe und respektiere, auch wenn ich mir vielleicht Sorgen mache, wie es demjenigen geht.

Bei schwerwiegenderen Operationen, würde ich schon im Krankenhaus bleiben. So war es auch, als mein Opa an der Lunge operiert wurde, als er Krebs hatte. Meine Eltern, Oma und ich, waren die ganze Zeit, vor und während der Operation im Krankenhaus und haben gewartet. Man hat sich einfach Sorgen gemacht, da sein Leben auf dem Spiel stand. In dieser Situation hätte ich gar nichts anderen machen können. Und auch nach der Operation, haben wir alle gewartet, bis er aufwacht.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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