Würdet ihr ungewollten Kindern dies spüren lassen?

vom 01.02.2012, 21:39 Uhr

In meiner Schule ist ein Mädchen, mit dem ich befreundet bin und sie hat herausgefunden, dass sie eigentlich ein ungewolltes Kind bei ihrer Mutter gewesen ist. Meine Freundin hat ein Gespräch mit der Mutter und der Oma mitbekommen, wo die Oma (die Mutter der Mutter) der Mutter wohl vorgehalten hat, dass die Mutter sie nicht abgetrieben hat. Meine Freundin ist ohne Vater aufgewachsen und die Oma hat wohl auch immer was zu meckern gehabt, weil die Mutter meiner Freundin keinen festen Partner hat und sie ein uneheliches Kind hat.

Bei dem Gespräch hat wohl auch die Mutter zur Oma gesagt, dass die Tochter zwar nicht gewollt war, aber sie nun mal eine Tochter hat und sie ja nun auch nicht mehr weggeben kann. Die Mutter und meine Freundin haben nicht viel Geld und das belastet wohl die Mutter meiner Freundin sehr.

Meine Freundin meint nun, dass sie immer ein ungewolltes Kind gewesen ist und sie bildet sich nun ein, dass sie es schon immer gespürt hat und dass sie am liebsten abhauen würde. Aber sie ist eben erst 15 und kann nicht so einfach weg. Sie weiß auch nicht, wer ihr Vater ist und die Oma hat sie auch immer abgelehnt und weil sie das Gespräch mitbekommen hat, meint sie, dass sie von der Oma immer abgelehnt wurde, weil sie eben ungewollt war.

Wie kann man einem Kind zeigen, dass es nicht gewollt war? Warum gibt man dann das Kind nicht nach der Geburt zur Adoption frei? Oder bin ich einfach zu jung um das zu verstehen? Sollte meine Freundin mal mit der Mutter reden? Würdet ihr einem ungewollten Kind zeigen und es spüren lassen, dass ihr es nicht gewollt habt? Denkt ihr, dass man unbewusst dem Kind das Gefühl gibt, dass es nicht gewollt ist, wenn man ungewollt schwanger wurde und es vielleicht zu spät gemerkt hat um es abtreiben zu lassen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Natürlich klingt es ziemlich hart, wenn man als eigene Tochter ein solches Gespräch mitbekommt, vor allem dann, wenn es auch noch ein Gespräch zwischen den beiden Menschen ist, die einem wohl in dem Fall deiner Freundin, am nächsten stehen. Aber trotzdem glaube ich, dass man hier in einem solchen Gespräch, dass man nur mithört eine Menge fehlinterpretieren kann und manchmal vielleicht sogar will, vielleicht eben auch, weil das soziale Umfeld, etc. nicht gerade das beste ist und die Familie wie du sagtest, eh schon sehr finanziell fehlende Mittel angeschlagen ist.

Auch wenn man gerade erst fünfzehn Jahre alt ist - Also mitten in der Pubertät, dann ist man ja doch eher auf der emotionalen Schiene unterwegs und möchte oft auch gar nicht rational denken - Deine Freundin sollte sich auf jeden Fall auch mal Gedanken darüber machen, was wirklich gesagt wurde. Ihre Mutter hat sie eben nicht abgetrieben, obwohl es ihr wohl damals von der Mutter geraten wurde, weil sie ein uneheliches Kind ist. Auch war ihrer Mutter damals dann wohl klar, dass sie sich gegen ihre Mutter für das Kind entscheiden würde - Obwohl der Vater wohl kein Kontakt zum Kind haben wird, etc. Hier hat die Mutter also wohl ganz klar eine Entscheidung für ihre Tochter getroffen, sei und koste es, was es wolle.

Hier sollte man also immer berücksichtigen, dass man vieles in Stresssituationen auch gar nicht so meint, wie man es sagt. Natürlich ist es kein sehr schönes Gefühl mitzubekommen, dass man eigentlich ungewollt ist, ich könnte mir sogar kaum etwas schlimmeres vorstellen, aber trotzdem bin ich nun eben auf der Welt - Auch frage ich mich, wie man es überhaupt jemanden zeigen will, dass er/sie ungewollt ist? Geht so etwas so einfach? Wenn sie wirklich so ungewollt wäre, dann wäre deine Freundin wohl, wie du schon sagtest, nach der Geburt zur Adoption freigegeben oder in ein Heim gesteckt worden, wenn man sich eben gegen die Abtreibung entschieden hätte.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Deine Frage war ja unter anderem auch, ob man es ein Kind spüren lässt, wenn es ungewollt ist. Dies kenne ich persönlich eigentlich nur von Vätern, die kein Kind wollten und die Mutter des Kindes aber das Kind dennoch bekommen hat. Diese Väter haben sich dann aus dem Staub gemacht und sich nicht gekümmert. Das ist für mich schon auch ein "spüren lassen". So, wie es wohl auch der Vater deiner Freundin gemacht hat.

Die Mutter allerdings hat ja alles für das Kind getan in den letzten 15 Jahren (denke ich doch mal) und das sollte man ihr dann doch anrechnen. Der Vater allerdings lässt es ja auch das Kind spüren, dass er es nicht wollte, indem er sich nicht kümmert. Ich kann mir das nicht vorstellen, weil ich selber meine Kinder beide wollte. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es auch für manche Eltern erst mal ein Schock sein kann, wenn sie erfahren, dass sie Eltern werden. Wenn dies ungewollt ist und man absolut keine Kinder will, sollte man das Kind aber abgeben denke ich und wer das nicht macht, der lässt es bestimmt auch nicht an dem Kind aus.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn ich jetzt schwanger werden würde, wäre es in dem Sinne auch ein ungewolltes Kind, da wir keinen Nachwuchs planen. Allerdings sind mein Freund und ich uns auch einig, dass wir ein Kind auch bekommen würden, wenn es denn so wäre. Dieses Kind würde bei uns genauso viel Liebe bekommen, wie seine vier Jungen aus der früheren Ehe und meine zwei Mädels, welche ja bei uns wohnen.

Aber es gibt eben auch Eltern und Großeltern, welche dem Kind dann immer irgendwie zeigen, das es ja nicht geplant und somit ungewollt war. Genauso wie es manchen Kindern auch direkt gesagt wird. Besonders wenn die Mutter für ein Kind ihre beruflichen Pläne aufgegeben hat, kann so was schneller passieren, als man denkt. Selbst wenn die Mutter ihr Kind wirklich liebt, kann sie durch ihr Verhalten anderes zeigen.

Was nun deine Freundin angeht, sollte diese dringend mit der Mutter reden. Oder vielleicht den Vertrauenslehrer an der Schule aufsuchen. Der kann nämlich zwischen Mutter und Tochter auch vermitteln, wenn dort kein Gespräch möglich ist.

Zu deiner Frage, wegen einer Adoption, wenn man das Kind ja gar nicht wollte. Stell dir diese Entscheidung nicht so einfach vor. Denn sie ist endgültig und eine Mutter kann dann nur Kontakt zum eigenen Kind bekommen, wenn das Kind dies wünscht. Und nur weil die Oma das Kind ablehnt, muss ja die Mutter nicht genauso denken. Aber Geldsorgen können eben auch die Mutter-Kind-Beziehung stören.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich war noch nie schwanger und es gibt ja genug Mütter die behaupten, dass man sowas nicht sagen sollte oder nicht entscheiden kann, wenn man selbst noch niemals in der Situation gewesen ist, aber ich denke schon, dass ich mich ganz entscheiden würde. Wäre es zu früh, würde ich ein ungewolltes Kind im frühen Stadium abtreiben oder wenn es zu spät wäre, abgeben an eine andere Familie. Ende aus. Es ist ungewollt. Und wenn es dann Frauen gibt, die beim Anblick oder vorerst beim Gedanken an das schnuckelige kleine Baby meinen es nichts übers Herz bringen zu können, es zur Adoption frei zu geben, dann sollen sie sich aber auch bis zuletzt daran halten und für mich gehört dann hier auch ganz klar dazu, dass das Thema ungewolltes Kind nicht mehr auf den Tisch kommt und zwar gar nicht!

Im Falle der Mutter deiner Freundin scheint das für mich so eine Art Mittelding zu sein, sie hat sich für das Kind entschieden und sieht jetzt auch keinen anderen Weg, aber sie scheint es dennoch ein wenig zu bereuen oder bekommt diese Reue zumindest von Seiten der Großmutter eingeredet, weil einfach nicht genug Geld da ist und alle drei darunter leiden müssen, so wie sich das für mich anhört. Ich schätze, in Situationen wie dieser kann man nicht viel machen, die Mutter wird das Thema nicht explizit vor der Tochter ausbreiten und diese hätte es ja eigentlich auch nicht mithören sollen.

Ich würde als Tochter jetzt nicht noch mal auf das Thema zu sprechen kommen, einfach weil ich weiß, dass die Mutter es vermutlich eh abstreiten und alles gut reden würde und weil es für sie ebenso verletzend wäre, wie für mich. Deine Freundin scheint sich damit aber nicht so recht zufrieden zu geben und daher würde ich ihr schon raten, mal mit der Mutter das Gespräch zu suchen und die Sache auszudiskutieren. Viel sagen kann man dazu eigentlich nicht, es bleibt lediglich zu hoffen, dass die Mutter versteht, wie schwierig das für die Tochter ist und das diese sich nun mal jetzt ungewollt und unerwünscht fühlt und gerne wieder etwas Bestätigung haben möchte, die die Mutter ihr dann auch mittels gutem Zureden geben sollte.

Hat man sich für das Kind entschieden, würde ich das Thema nicht mehr ansprechen, egal wie hart es nun auch ist. Es ist nicht gesagt, dass das ganze mit einem Kind besser gelaufen wäre und daher finde ich es von der Großmutter schon irgendwo ziemlich uneinsichtig und unreif, so darüber zu reden und der Mutter jetzt, nach ganzen 15 Jahren Vorwürfe zu machen. Jetzt kann man nichts mehr ändern und das einzige was jetzt dadurch noch passieren kann, ist das die Tochter sich von Mutter und Großmutter abwendet, weil sie sich unerwünscht fühlt und in ihnen keine richtige Familie mehr sieht. Damit wäre dann auch noch das letzte bisschen Hoffnung was die Familie hat, zerstört und die Situation nur noch um einiges verschlimmert, weil dann auch die Tochter keiner besonders rosigen Zukunft entgegen sieht, wenn sie jetzt auszieht, vielleicht sogar die Schule abbricht und Depressionen oder schlimmeres bekommt.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


In diesem Falle scheint es ja zumindest nicht so zu sein, dass die Mutter ihrer Tochter ganz deutlich zu spüren gibt, dass sie ein ungewolltes Kind gewesen ist. Leider erlebt man genau dieses aber immer wieder. Mütter, die ihren Kindern ganz offen an den Kopf knallen, dass sie Unfälle gewesen sind und dass sie eigentlich nur lästig sind, aber nun einmal da sind und nun eben mit durchgefüttert werden müssen. Diese Eltern sind meistens dann auch nicht sehr liebevoll und haben unter Umständen auch gewollte und geplante Kinder, welche sie deutlich und spürbar anders behandeln als diese ungewollten Kinder. Das finde ich ganz besonders schlimm, weil es einen jungen Menschen total zerstören kann, wenn er oder sie sich so als Mensch zweiter Klasse behandelt fühlt. Das finde ich ganz ganz grausam und es geht einfach total an das Selbstwertgefühl eines Menschens, wenn man ihm sagt, dass er oder sie eben nicht gewollt gewesen ist.

Ich persönlich würde meinem Kind so etwas wahrscheinlich niemals sagen und mich bemühen, es dem Kind auch nicht zu zeigen oder spüren zu lassen, dass es nicht gewollt gewesen ist. Wenn ich jemals in der Lage sein sollte, ein Kind zu erwarten, welches ich nicht bekommen will, dann würde ich es ganz ehrlich gesagt ohne jegliche Bedenken abtreiben lassen oder wenn ich das doch nicht machen möchte, weil ich dem Kind sein Recht auf Leben nicht nehmen möchte, dann würde ich es zur Adoption freigeben. Dann würde ich aber diese offene Adoption wählen, um noch ein Minimum an Kontakt aufrecht erhalten zu können. Ich würde nämlich gerne meinem Kind die Frage nach seinen leiblichen Eltern ersparen wollen und ich würde es auch nicht wollen, dass auf einmal ein Jugendlicher Jahre später vor meinem Haus steht und mich fragt, warum ich ihn oder sie weg gegeben habe. Außerdem könnte ich so vielleicht doch eine gute Bindung zu meinem Kind entwickeln und dann doch noch an seinem Leben teilhaben können.

Wenn ich aber ein Kind überhaupt nicht haben wollen würde, dann würde ich es auch nicht behalten und dem Kind ein besseres Leben ermöglichen als bei mir zu hause, wo es womöglich spürt, dass es eben nicht gewollt ist. Das geht einfach gar nicht für mich, wenn man keine Kinder haben will dann soll man sie auch nicht haben, bekommen oder behalten. Dafür gibt es heutzutage ja genügend Möglichkeiten, die humanste ist vielleicht noch die Unterbringung in einer Pflegefamilie.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mann muss immer unterscheiden zwischen einem nicht geplanten und einem ungewollten Kind. Geplant sind die wenigsten Kinder und die meisten kommen zu ungünstigen Zeiten. Aber auch wenn man dies nicht geplant hat, und sich wünscht es wäre nicht passiert, entscheidet man sich normalerweise ja doch Recht bewusst dafür das Kind zu bekommen, wenn man es nicht zu spät zum abtreiben merkt. In dem Moment wo ich entscheide, dass ich dieses Kind auf die Welt bringen will, ist zwar ein ungeplantes Kind, aber ein gewolltes, den ich habe mich ja für das Kind entschieden. Ich persönlich finde, dass das Lied Wunschkind von Rolf Zukowski sehr gut zu diesem Thema passt, und sehr schön sagt wie es ist.

Du fragst dich warum sie das Kind nicht weggegeben hat, diese Frage ist ohne sie zu kennen nicht leicht zu beantworten, aber ich würde sagen weil sie es liebt. Neun Monate mit einem Kind im Bauch bildet eine enge Beziehung. Und so wie ich deinen Beitrag lese, liebt sie ihre Tochter. Schließlich hast du ja auch geschrieben, dass sie ihrer Mutter gesagt hat, dass es nun einmal ihre Tochter ist. Es ist natürlich unschön, dass die Oma so redet, aber das zeigt doch nur wie sehr ihre Mutter sie wollte, denn so wie sie jetzt redet, kann man davon ausgehen, dass die Oma auch schon während der Schwangerschaft gegen das Kind geredet hat. Finanzielle Schwierigkeiten, können natürlich sehr belastend sein für die ganze Familie, und da kommt vielleicht auch mal der Gedanke auf, wie viel einfacher es ohne Kind wäre, aber das bedeutet nicht, dass sie sie nicht liebt und will.

Deine Freundin ist 15, also total in der Pubertät. Gerade in dieser Zeit kommt es viel zu Streitigkeiten, und Mädchen nehmen sich alles viel zu sehr zu Herzen, und verstehen öfter auch mal etwas so wie sie es wollen. Da lässt es sich natürlich leicht in ein Loch fallen, von wegen meine Mama liebt mich nicht, sie will mich nicht. Dabei wird vergessen, dass ihre Mutter sie geboren hat, weil sie sie behalten wollte. Wirklich helfen, kannst du ihr denke ich nur in dem du ihr zuredest. Ich habe so wie du es beschreibst auch nicht das Gefühl, dass ihre Mutter sie spüren lässt das sie ungeplant war, sondern eher ihre Oma. Das ist keine leichte Situation. Für keinen. Versuch ihr zu erklären, dass sie gar nicht so ungeliebt ist wie sie denkt und sei einfach für sie da. Mehr kann man nicht machen, ich denke wenn sie Älter wird, wird es auch einfacher werden. Sie wird ihre Mum besser verstehen und aus der Pubertät kommen und das Verhältnis wird sich bessern, und irgendwann kann sie vielleicht verstehen wie ihre Mutter sich Gefühlt hat. Man muss auch bedenken, wie schwer es sein muss, ohne Mann ein Kind aufzuziehen, wenn die eigene Mutter so dagegen ist. Ich stelle mir das auch nicht leicht vor.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Spontan wird wahrscheinlich jede Mutter diese Frage mit nein beantworten und sagen, dass das Kind zwar nicht geplant war, sie nun aber doch froh ist, es zu haben. Ich denke aber schon, dass man einem Kind solche Gefühle ganz unbewusst vermitteln kann. Wenn mehrere Kinder da sind, kann es sein, dass ein Unterschied zu den Geschwistern auffällt. Wurde eines der Kinder vielleicht in einer unpassenden Situation geboren oder stammt von einem Mann, an den die Mutter schlechte Erinnerungen hat, dann wird dieses Kind vielleicht den Geschwistern gegenüber benachteiligt, ohne dass es der Mutter selbst richtig auffällt oder bewusst ist. Sie tut es einfach, weil sie in dem Kind den ungeliebten Ex sieht oder weil sie unbewusst dem Kind die Schuld daran gibt, dass sie den einen oder anderen Traum nicht verwirklichen könnte. Auch bei Einzelkindern kann das natürlich auffallen, wenn einfach nicht so liebevoll mit dem Kind umgegangen wird, wie man sich das eigentlich in einer normalen Mutter-Kind-Beziehung vorstellt.

Kinder, die das Gefühl haben, nicht gewollt zu sein, sollten aber auf jeden Fall das Gespräch mit ihren Eltern suchen. Oft hat sich die Mutter, oder der Vater, je nachdem, einfach seltsam ausgedrückt und das ganze ist ein großes Missverständnis.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Na ich denke deine Freundin übertreibt jetzt natürlich, weil sie das Gespräch mitbekommen hat. Die Mutter find ich hat mit Ihrer Aussage: Sie war zwar nicht gewollt, aber nun hab ich eine Tochter, doch auch ausgesagt das sie zu ihrem Kind steht, also es hört sich zumindest in meinen Augen so an.
Ich war auch ein ungewolltes, na sagen wir eher ungeplantes Kind, bevor der Arzt die Schwangerschaft damals entdeckt hatte, war es zu spät zur Abtreibung. Meine Eltern haben mich das nie spüren lassen, erfahren habe ich es letztendlich erst ungefähr in der 5 oder 6 Klasse, als der Sexualkundeunterricht kam und man dann mal mit seinen Eltern gesprochen hat und einem erklärt wurde das man ein Unfall war :wink:

Ich weiß nicht wie man einem Kind was man nicht geplant oder gewollt hat zeigt das man es nicht mag, vielleicht geht man nicht genügend auf die Bedürfnisse ein oder man ist eher abweisend zu dem Kind, wobei das auch Eltern sein können die sich ein Kind gewünscht haben. Andererseits denk ich ja auch, wenn man ein Kind wirklich nicht geplant / gewollt hat und es auch nicht abtreiben konnte, kann man es immer noch zur Adoption frei geben, es gibt schließlich genug kinderlose Eltern die ein Kind wollen. Wenn man ein ungeplantes / ungewolltes Kind also behält, will man es in meinen Augen also doch irgendwie, denn es gibt nun mal eine andere Alternative wenn man wirklich nicht will.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke, dass die Tochter auf jeden Fall mit der Mutter reden sollte. Auf lang oder kurz gesehen wird kein Weg daran vorbeiführen und wenn sie es nicht machen, dann wird sich alles aufstauen und die Probleme werden immer schlimmer sind später vielleicht nicht mehr lösbar.

Ich denke aber, dass deine Freundin nicht ganz ungewollt war. Wenn die Mutter deiner Freundin das Kind wirklich nicht gewollt hätte, dann hätte sie es ja einfach zur Adoption freigeben können oder eben abtreiben können, als noch die Möglichkeit dazu war. Dass sie es aber doch nicht getan hat, spricht ja meiner Meinung nach dafür, dass sie das Kind doch gewollt hat und dass sie es auch liebt.

Außerdem sagt es nichts über die Gefühle der Mutter aus, wenn die Mutter der Mutter sagt, dass sie es lieber hätte abtreiben sollen. Die Mutter der Freundin wird eine andere Meinung haben und ich denke auch, dass die Mutter es gewollt hat und einfach nicht auf ihre Meinung hören wollte. Heute ist so was ja außerdem ganz anders und jemand, der ein Kind hat und nicht verheiratet oder geschieden ist, wird nicht gleich verurteilt so wie früher. Vielleicht hatte die Mutter der Mutter deiner Freundin auch einfach noch sehr altmodische Denkweisen und es war gar nicht ihre Absicht, dass sie deine Freundin verletzt hat.

Trotzdem finde ich es allgemein unverzeihlich, wenn ein Mensch so was sagt. Anhand deiner Freundin sieht man ja auch, dass es sehr verletzend ist und dass es sie sehr getroffen hat. Ich denke, dass es jeden von uns sehr schwer treffen würde, wenn wir erfahren würden, dass wir ungewollt sind. Von daher ist es eben auch (leider) ein gutes Beispiel dafür, dass man so was nicht aussprechen, wenn man sich nicht absolut sicher ist, dass niemand zuhört und das kann man sich nie sein.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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