Schule: Kindern empfehlen zu schleimen?
Heute ist mein jüngerer Sohn sehr enttäuscht von der Schule nach Hause gekommen. Er geht in die 6. Klasse eines Gymnasiums. Bald gibt es die Halbjahreszeugnisse und deswegen haben einige Lehrer die Noten heute verkündet. Mein Sohn hat zwar sehr viele Zweien und auch drei Einsen, aber dennoch ist er enttäuscht, weil er meint, einige haben die gleiche oder eine bessere Note als er und sind eigentlich viel schlechter. Er behauptet, diese hätten die Noten nur durchs Schleimen bekommen und das glaube ich ihm erstmal auch, weil es das in meiner Schulzeit auch gab. Nur jetzt hat er gefragt, ob er nicht einfach auch schleimen soll, um bessere Noten zu bekommen. Ich habe ihm daraufhin nur gesagt, dass er sich seine Noten richtig verdienen soll und dass er das gar nicht nötig hat.
Aber jetzt, wo ich so drüber nachdenke, frage ich mich doch, ob es nicht gar nicht so schlecht wäre, wenn man als Schüler ein bisschen schleimt. Immerhin tut man das ja im Berufsleben auch und wenn die Lehrer sich darauf einlassen, sind sie ja eigentlich auch selbst schuld. Andererseits hat man sich seine Noten ja dann nicht rechtmäßig verdient und es könnte ja dann sein, dass man sich auf denkt, dass man nichts mehr machen muss, weil man seine Note ja eh wieder erschleimen kann. Was meint ihr dazu? Sollte man einem Kind empfehlen, in der Schule zu schleimen oder nicht?
Ich habe in der Schule auch geschleimt, klar, das ist ja irgendwie auch ganz normal und gehört ein bisschen mit zur Schule dazu. Aber du kannst doch nicht ernsthaft überlegen, ob du deinem Sohn raten sollst zu schleimen! Das macht man einfach nicht und ist nicht richtig, auch wenn sich das von mir, die selbst genug geschleimt hat, jetzt ziemlich nach einer Doppelmoral anhört.
Zuerst einmal ist es ganz schwierig einzuschätzen, ob dein Sohn mit seiner subjektiven Wahrnehmung, dass andere Schüler bessere Noten bekommen haben als er, obwohl er sie als schlechter wahrnimmt als sich selbst, wirklich richtig liegt. Schüler bewerten die Leistungen ihrer Mitschüler oft ganz einfach nicht nach objektiven Maßstäben und erst recht nicht nach denen eines Lehrers. Mitschüler, die häufig etwas sagen, ungeachtet davon, wie gut deren Beiträge sind, werden oft als besser eingeschätz als Mitschüler, die sich nur wenig äußern dafür aber durchgehend gute Beiträge liefern. Und wie soll ein Schüler in der sechsten Klasse das denn nun immer ganz deutlich filtern können? Deswegen würde ich auf diese Aussage vorrangig gar nicht so viel Wert legen.
Ich finde es ganz richtig von dir, dass du deinem Sohn geraten hast, dass er nicht schleimen soll und er so etwas doch gar nicht nötig habe, sondern sich seine Noten auch alleine verdienen kann. das ist meiner Ansicht nach das einzig Richtige, was du ihm in dieser Situation mit auf den Weg geben kannst. Des weiteren könntest du auch das Gespräch mit den zuständigen Lehrern suchen, wenn du den begründeten verdacht hegst, dass andere Schüler bevorzugt behandelt werden, weil sie eben schleimen. denn das ist absolut nicht in Ordnung, schleicht sich aber immer wieder mit ein und ist auch schwierig zu beweisen. Versuchen kann man es aber ja mal in einem persönlichen Gespräch mit den entsprechenden Lehrkräften.
Schleimen definiert vermutlich jeder anders. Für den einen ist es Höflichkeit, der Lehrerin, die mit Krücken zur Arbeit geht, die Tür aufzuhalten für manche Schüler mag so etwas schon als Schleimen ausgelegt werden. Ich erinnere mich auch noch gut daran, wie in meiner Schulzeit (und auch in der Erwachsenenbildung) einige als Schleimer bezeichnet wurden, obwohl sie wirklich Interesse an den Themen hatten und nur deshalb aktiver waren.
Dein Sohn scheint ja durchaus Interesse zu haben, sich und seine Leistungen zu verbessern. Dort würde ich ansetzen! Anstatt darüber zu diskutieren, dass andere schlechtere Leistungen erbringen, sollte er sich auf sich und seine Leistungen konzentrieren. Und da kommen dann auch wieder die Lehrer ins Spiel. Bei vielen erfolgte zumindest in meiner Schullaufbahn die Notenverkündung einzeln, so dass man direkt die Möglichkeit hat nachzufragen. Doch auch sonst, sollte sich immer eine Gesprächsmöglichkeit finden. Gerade wenn die Lehrer dieselben bleiben (was beim Halbjahr oft der Fall sein dürfte) würde ich empfehlen für das neue Halbjahr das Gespräch zu suchen und nachzufragen, wie man seine Note für das kommende Halbjahr verbessern kann.
Das mag für einige Schüler auch schon Schleimen sein, doch letztendlich zeigt es Interesse und ebnet oft den Weg zu besseren Noten. Und spätestens beim nächsten Elternsprechtag kannst auch du dahingehend aktiv werden und bei den betreffenden Lehrern, die Enttäuschung deines Sohnes ansprechen und dich erkundigen, wie du ihn darin unterstützen kannst, seine Leistungen zu verbessern. Für manch einen Lehrer haben vielleicht einzelne Tests, vergessene Hausaufgaben, Gruppenarbeiten oder Referate eine größerer Bedeutung, als man selbst angenommen hat.
Den Rat würde ich meinen Kindern auf keinen Fall geben! Natürlich dürfen sie auch nicht unhöflich oder bewusst aufmüpfig sein, aber das sogenannte einschleimen bringt rückwirkend gar nichts!
Das Ganze schadet besonders den zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen Schülern! Während meiner Schulzeit, waren die "Schleimer" schon immer unbeliebt und niemand hat ihnen die Noten gegönnt die sie bekommen haben, egal ob diese ehrlich verdient waren oder erschleimt waren. Aber auch Lehrer sehen das ganze nicht gerne. Wie überall gibt es natürlich Menschen, die es toll finden übertriebene Aufmerksamkeit zu bekommen, aber die Lehrer sie ich kenne, und das ist eine nicht ganz unerhebliche Zahl, verabscheut Schleimer genauso wie es Schüler tun.
Desweiteren sollte man seinen Kindern beibringen, sich Noten durch Leistung zu verdienen! Alle die dies nicht gelernt haben, werden später zu Blendern, die das Arbeiten nie richtig gelernt haben und aufgrund dessen auch im Job nie beliebt sein werden.
An Deiner Stelle würde ich Deinem Sohn erklären, er habe ja ein recht gutes Zeugnis und die Noten habe er sich verdient, weil er für die Arbeiten und Tests gelernt hat und sich auf den Unterricht vorbereitet hat, ich würde ihn jetzt nicht zum Schleimen raten, sonder er solle weiter lernen und seine Lehre höflich und mit Respekt behandeln.
Grundsätzlich ist Schleimen als Schüler natürlich nicht gut, weil man gut mitarbeiten sollte und man so auch gute Noten bekommen kann. Man will schließlich auch etwas lernen in der Schule und da hilft einem das Schleimen normalerweise nichts.
Wenn es allerdings bei manchen Lehrern so ist, dass man durchs Schleimen bessere Noten bekommen kann, dann finde ich, sollte man das auch ausnutzen. Man hat vielleicht immer ein kleines schlechtes Gewissen dabei, aber dafür eben auch leicht bessere Noten.
Zunächst einmal ist das Sachleimen natürlich nicht für jeden das Gleiche, dennoch würde ich niemals meinem eigenen Kind empfehlen, zu schleimen. Das ist so ziemlich die letzte Art, auf die ich mir meine Noten verdienen würde und darauf wäre ich auch alles andere als stolz. Mal ganz ehrlich, wer hat denn sowas nötig? Im Grunde doch nur Schüler, die nichts drauf haben, weil sie entweder von sich aus nicht schlau genug sind und nicht dazu in der Lage sind in der Schule voran und mitzukommen oder aber, sie stehen arg auf der Kippe und brauchen in diesem Fach unbedingt einen Punkt mehr. Alle anderen Schüler die ihre Noten auch einfach durch Leistung bekommen, haben sowas nicht notwendig.
Ich selbst schleime bei absolut keinem Lehrer, dass habe ich bei meinen Noten auch nicht nötig. Und wären meine Noten verbesserungswürdig, so würde ich eher vernünftigerweise darauf ausweichen zu lernen, als dass ich mich bei irgendwelchen inkompetenten Lehrern einschleime, die mir dann dafür meine Noten geben. Wenn ich dann im Abitur sitze, hilft es mir leider auch herzlich wenig, dass ich vorher immer gute Noten bekommen habe, wenn ich dennoch nichts gelernt habe. So gesehen also tust du deinem Kind keinen Gefallen damit, ihm sowas zu empfehlen und abgesehen davon, hat es möglicherweise sogar später im Berufsleben Probleme, denn ich persönlich kenne zum Beispiel auch einige Arbeitgeber, die das total abstoßend finden, wenn die Mitarbeiter schleimen und dann fällt es natürlich eher zum Nachteil aus, außerdem macht das die eigentliche Arbeit die dein Kind verrichtet leider auch nicht besser.
Die Empfehlung die ich hier ganz klar geben würde, wäre also lernen und nicht schleimen. Abgesehen davon sollte man auch unterscheiden, wo denn Schleimen beginnt und Höflichkeit aufhört. Dass Schüler beispielsweise mal die Tafel wischen, dem Lehrer die Tür aufhalten oder einer schwangeren Lehrerin die Tasche tragen, halte ich nicht für Schleimen, auch wenn es natürlich immer Schüler geben wird, die sich da absolut zu stolz für sind.
Ich finde schleimen auch kein geeignetes Mittel, um an gute Noten zu kommen. Für mich stellt das einen Verrat an sich selbst dar und das ist nicht gut. Dein Sohn sollte konsequent seinen Weg gehen und vor allem so bleiben, wie er ist. Falls er sich von einem bestimmten Lehrer falsch beurteilt fühlt, dann sollte er mit diesem das Gespräch suchen und in diesem Gespräch dann Sachlich darstellen, was ihn stört. Dieses Gespräch sollte aber nicht als Vorwurf an den Lehrer dienen sondern eine Sachliche Kritik. Falls er damit nicht weiterkommt, solltest du als Elternteil vielleicht mal mit dem Lehrer sprechen.
Dem Kind zu empfehlen, sich schleimend durchs leben zu bewegen wäre nicht gut gewesen denke ich. Ich finde du hast deinem Sohn schon das richtige geraten und nur so kann er aufrecht durchs Leben gehen, ohne sein Gesicht zu verlieren.
Ich höre in diesem Zusammenhang schon alleine den Begriff des Schleimens nicht gerne, weil er in meinem Kopf doch äußerst negativ behaftet ist, da ich selbst in der Schule hin und wieder aus reinem Neid als Schleimerin bezeichnet wurde, völlig unbegründet, meiner Meinung nach. Wenn Kinder neidisch auf die Zensuren eines Anderen sind, oder finden, sie hätten eine bessere Zensur verdient, dann unterstellen sie gerne einmal Anderen alles Mögliche: ob nun dem Lehrer Ungerechtigkeit oder Mitschülern schleimendes Verhalten, wichtig ist erst einmal, die eigene, schlechtere Zensur zu rechtfertigen. Wirkliche Klarheit kann da wohl nur ein offenes Gespräch mit den Lehrern bringen, am besten beim nächsten Elternsprechtag unter vier Augen. Bis dahin solltest du deinem Sohn wohl verdeutlichen, dass er mit der Note zwei absolut zufrieden sein kann.
Ich frage mich aber gerade, wie man Schleimen definiert. Klar, es gibt diese typischen Schleimer, die dem Lehrer am liebsten jeden Morgen Kuchen oder Blumen mitbringen würden, sich in der Pause vor dem Lehrerzimmer herumdrücken, um ja ein Gespräch mit einem Lehrer zu erhaschen, und sich allgemein jede Mühe geben, ihren Lehrkräften jeden erdenklichen und auch nicht erdenklichen Wunsch von den Augen abzulesen. Dass diese Form des Schleimens kein Mitschüler gutheißen kann, ist mir auch klar, ehrlich gesagt erinnere ich mich aber nur an einen einzigen Schüler in meiner Schullaufbahn, der genau das praktizierte und sich natürlich schnell die Liebe seiner Klassenkammeraden zugezogen hatte.
Viele andere Verhaltensweisen, von Mitschülern ebenfalls als schleimend bezeichnet, würde ich allerdings nur höflich nennen. Warum sollte es nicht in Ordnung sein, Lehrer auf dem Gang oder in der Stunde zu grüßen? Ist es nicht sogar höflich, auch bei einem vollkommen langweiligen Thema ein Mindestmaß an Interesse zu zeigen, auch wenn es nur darin besteht, sich einige Notizen zu machen und das Gähnen zu unterdrücken? Warum sollte man nicht weiterführende Fragen stellen, wenn es tatsächlich interessiert? Und warum sollte man nicht helfen, wenn ein Lehrer offensichtlich Hilfe braucht?
All diese Dinge gehören für mich zur guten Erziehung und sind absolut selbstverständlich, auch wenn ich dafür von Mitschülern schon sehr seltsam beäugt und als Schleimerin bezeichnet wurde. Aber mal ehrlich: Lehrer sind auch nur Menschen und jemand, der immer höflich und freundlich war, kriegt bestimmt eine bessere Zensur, als jemand, der sich stets durch seine Unfreundlichkeit auszeichnete und im Unterricht den Eindruck machte, halb zu schlafen, auch wenn der Gehalt der mündlichen Beiträge genau dieselbe Qualität aufwies. Ich denke, genau diesen kleinen Unterschied zwischen Schleimen und Höflichkeit könntest du deinem Sohn erklären. Wer weiß, vielleicht fällt ihm dann ja doch ein, wie er sein Verhalten verbessern könnte, ohne gleich eine Schleimspur hinter sich herzuziehen?
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